Donnerstag, 18. Februar 2016

Heisse Luft im Presseportal

KKritisch
Wie man heisse Luft produziert
Grosse Fresse im Presseportal


Vor 2 Tagen erschien ein "interessanter" Artikel im Presseportal.

Glyphosat sei doch was Tolles steht da sinngemäss, und jeder der etwas Kritisches dagegen sagt verbreite heisse Luft, und das "viel zu oft ohne wissenschaftliches Fundament".







Aus dem Nachweis von Glyphosat in Muttermilch wurde ein angeblicher, das würde eine aktuelle (die natürlich) wissenschaftliche Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung belegen.

Zur Erinnerung - das BfR sind die, die die Aufgabe übertragen bekommen, das Risiko Glyphosat für die Europäische Union zu bewerten und das dann lieber den Hersteller selbst erledigen lassen, weil es einfach zu viel Papier ist. 
Und weil auf dem Papier dann auch noch zu viele Buchstaben stehen, streicht man einfach mal willkürlich raus, was nicht ins Bild passt. Das einzige, was sie in meinen Augen pulverisieren ist unsere Gesundheit.

Es folgt ein Rundumschlag gegen alle und jeden, die in letzter Zeit Kritik an dem Stoff geübt haben. Alle anderen sind Pfeifen, nur wer positiv schreibt oder die diskreditiert, die dagegen sprechen, das sind die Helden, die Experten, die mit der gepachteten Ahnung.

Erzählt wird das alles von einer Frau Ursula Lüttmer-Ouazane. 
Die kennt sich aus. Mit heisser Luft.
Schliesslich ist sie, wie in dem Bericht steht, die von der AGG, das ist die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat. 


Einen Tag später tauchen dann prompt auch die passenden Berichte in der Tagespresse auf. Denn das ist, was ein Presseportal ist: 
Da können sich sackfaule Journalisten an vorgefertigten Inhalten bedienen, ohne sich grossartig mit etwas Lästigem wie Recherchen befassen zu müssen. 
Das wäre ja Arbeit, die kostet Zeit und Zeit ist Geld und - Ihr wisst schon. 
Hier ein Sätzchen umgestellt, da zwei Worte umformuliert und schon ist Feierabend.

Was waren das noch Zeiten, als Journalisten hinter der grossen Story her waren und sich eher mit den ernsten Fragen zu den Mächtigen beschäftigt haben... 

Heute: Copy&Paste. 
Ein Job schafft sich ab. Und merkt's nicht mal.

Denn was die wenigsten wissen ist - wie funktioniert eigentlich so ein Presseportal?

Wikipedia weiss dazu:
"Presseportale sind Websites, die auf das Veröffentlichen von Pressemitteilungen spezialisiert sind. Sie informieren somit die Allgemeinheit und speziell Journalisten über Aussagen, Dementis, Ereignisse, Produkte und Veranstaltungen. Presseportale werden von Institutionen oder Unternehmen, häufig auch durch PR-Agenturen mit Pressemitteilungen bestückt."


AHA! PR-Agenturen... Also Werbemacher. 
Das bedeutet also, wenn man das weiterdenkt, die Journalisten, die da ungeniert abschreiben sind eigentlich nichts anderes als Handlanger der Werbeindustrie. 

Sogar hier geht es gar nicht mehr um die Erzeugung von Information und Nachrichten, nein, es geht um die direkte Verteilung von Werbebotschaften. 

Wer ist das eigentlich, diese AGG für die diese Lütte Uschi da spricht?
Ah, steht ja mit Sternchen in der Pressemitteilung - äh Werbeschrift:
In der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat engagieren sich die Unternehmen ADAMA Deutschland GmbH, Cheminova Deutschland GmbH & Co. KG, Dow AgroSciences GmbH, Helm AG, Monsanto Agrar Deutschland GmbH, Nufarm Deutschland GmbH, Syngenta Agro GmbH.

Hach - Das sind doch die, die dem BfR den positiven Glyphosat-Bericht vorgeschrieben haben. In trauter Eintracht beieinander. Nur dort klingt das englischer, das heisst die Glyphosate Task Force (GTF). Vermutlich zu militärisch für eine Werbeschrift.


Aber hey... wieso haben denn die Journalist-ies denn das in ihren Berichten nicht auch abgeschrieben? 

Wär doch toll, wenn man als Leser einordnen könnte, wo sowas eigentlich herkommt. 
Schon um die Seite dann umgehend für den eigentlichen Zweck zu verwenden, nämlich den Biomüll damit einzuwickeln.

Ah - das wirkt dann nicht so... und ah - ich sehe - die arbeiten mit Geheimsprache...
Sternchen heisst: Bis hier kopieren, und nicht weiter. 

Selbst da hilft man ihnen, den Obsoleten von morgen.



Man könnte natürlich auch der Realität ins Auge sehen und alternativ sagen: 

Wer als Hersteller eine Studie an Ratten über 90 Tage für eine ausreichende Langzeitstudie für die Wirkung eines Stoffes am Menschen für ausreichend hält, sollte in Sachen wissenschaftliche Fundamente einfach mal gepflegt die grosse Fresse halten.



Verlängert man den Test an Ratten über die 90 Tage hinaus, sind mit blossem Auge Tumore sichtbar.



Und wer selbst schon mit Strafurteilen wegen wissenschaftlichen Betrugs speziell zu dem Stoff Glyphosat in Verbindung gebracht wird, hat erst Recht keinen Anspruch darauf, andere zu beurteilen.


Und wieso sich hier wohl in zwei Wochen die Darmflora verändert hat?
Ich vermute doch mal stark, die Bakterien werden kaum an Kalorienmangel eingegangen sein... 
Beinhahe Food - also... Fast...


Ach - und noch eins zum Schluss, liebe Leser... Apropos Copy & Paste... 
Kopiert doch mal den Namen "Ursula Lüttmer-Ouazane" in das Google-Suchfenster.
Ihr werdet staunen, wer das ist.


Bis später.



Weiterführende Links:
Heisse Luft im Presseportal

Was ein Presseportal ist: Wikipedia



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