Mittwoch, 11. Mai 2016

Das Wikipedia-Wunder

KKrumme Dinger
Das WIKIPEDIA-"Wunder"
Über die Manipulation von Information



Wer in den Gefilden unterwegs ist, in denen ich so recherchiere, der ist immer dem Vorwurf nahe, überall eine Verschwörung zu wittern. 
Bisher blieb ich noch relativ verschont davon, aber ich bin sicher das kommt. 
Immerhin ist das eine der typischen Strategien der Leute, Firmen und Organisationen, deren gesellschaftlichen Nutzen ich teilweise lautstark in Zweifel ziehe. 

Insbesondere von einer Firma, die aktuell "ab und zu" im Gerede ist.










Die Wahrheit ist aber, dass ich sehr, sehr gründlich recherchiere, und gelegentlich sogar Berichte verwerfe, wenn ich nicht wirklich sicher bin, dass sie inhaltlich tragfähig sind. 

Deshalb habe ich zwischenzeitlich eine recht respektable Quote von zutreffenden Prognosen vorzuweisen, weil ich eben einen klaren Blick auf das grosse Ganze habe.

Ab und zu sage ich Dinge, die bei meinem Gegenüber ein grosses Fragezeichen über dem Kopf und sehr grosse Augen erzeugen. 
1000 Mal anders gehört, es klingt unrealistisch, es klingt zu schräg um wahr zu sein... 

Alles legitime Gründe, mich in Zweifel zu ziehen und das, was ich behaupte infrage zu stellen. Ich lade dazu sogar ausdrücklich ein. Denn am Ende des Tages bin auch ich nur Mensch und fehlbar - wenn auch mit einer - wie gesagt - sehr guten Quote...

Die Quellen, die ich gezielt aussuche werte ich als vertrauenswürdig, und falls ich mal eine finde, bei der ich nicht ganz sicher bin, suche ich nach alternativen Berichten zum Thema und ob andere, denen ich mehr vertrauen möchte bestätigen können, was da behauptet wird.

Nun ist es so, dass ich gerade im Bereich der Lebensmittel, der Landwirtschaft und der Pestizidhersteller feststellen musste, dass wir nicht nur unglaublich starken Lobbys gegenüber stehen, sondern dass auch in vielen Bereichen der letzte Funke Anstand den Wirtschaftsinteressen gewichen ist. 

Früher hiess es mal: "Wenn Du etwas verbrochen hast, steht dazu."
Heute heisst es "Ruf die PR-Agentur an und sag denen, die sollen was schreiben..."
Verantwortlichkeit? Fehlanzeige!


Die Folge daraus ist, dass wir tatsächlich in einen Zustand geraten sind, der dem Film Matrix auf eine virtuelle Weise sehr, sehr nahe kommt. 


Selbstverständlich liegen wir nicht im Wasser (hoffentlich) mit Drähten im Kopp (wer weiss), aber die Natürlichkeit der Täuschung ist zwischenzeitlich so üblich, dass der Informationsgehalt, dem wir gegenüber stehen ein Konstrukt von Lügen, Halbwahrheiten und Falschdarstellungen geworden ist. 

Kein Wunder, dass keiner mehr weiss, was er noch glauben soll oder was nicht. 
Und ebenfalls wenig verwunderlich, dass viele gar keine Energie mehr dafür aufbringen können, etwas nachzuvollziehen, weil einem nach wenigen Minuten bereits der Helm kreist...

Problematisch finde ich das deshalb, weil diese ständigen Zweifel dafür sorgen, dass wir in entscheidenden Bereichen nicht vorwärts kommen.  
Und das ist ärgerlich. Denn es gäbe einige Baustellen, bei denen das Warten die Allgemeinheit längst teuer zu stehen kommt.



In einigen aktuellen Diskussionen habe ich erlebt, dass Leute die Glaubwürdigkeit von Google, von Dokumentationen auf YouTube oder gar Inhalte auf Wikipedia in Zweifel ziehen. Pauschal. 
Und wer ihnen folgt, ist ein Trottel. 

Lächerlich wird das ab dem Zeitpunkt, wenn man den Leuten dann zuhört, auf welche Quellen die vertrauen. Aber das ist ein anderes Thema. 


"Heute habe ich erstmals tatsächlich erlebt, dass man die Glaubwürdigkeit von Wikipedia zurecht anzweifeln kann." 

Allerdings kommen meine Zweifel aus einer anderen Richtung als vielleicht von den obigen Personen ursprünglich gedacht.



Ich hatte vor ein paar Monaten während Recherchen auf der Wikipedia-Seite zu Glyphosat einen Hinweis gefunden, dass es bereits belastbare Gerichtsurteile gibt, die die Fälschung von Studienergebnissen zum Thema Glyphosat zementiert haben.


Für eine Querrecherche bin ich heute morgen nochmals auf die Wikipedia-Seite zurück gegangen und suchte die Passage. Und wie durch ein Wunder... war sie weg.

Nun wissen nicht alle, dass gelöschte Passagen ja nicht weg sind, man sieht sie nur nicht. 
Aber oben im Artikel gibt es eine Funktion, die die Historie zu einem Wikipedia-Eintrag aufrufen lassen und siehe da, ich hatte meine Informationen wieder. 

Für die, die es nicht wissen: 

Wikipedia-Beiträge können von registrierten Autoren bearbeitet und verändert werden.

Und interessanterweise gibt es Autoren, die sich eine unglaubliche Mühe machen und eine eigenartige Passion entwickelt haben, alle möglicherweise negativen Einträge auf Wikipedia zu Monsanto zu löschen oder zu entschärfen.

Nun mag man sich einmal überlegen, welche Privatperson wohl so eine Passion entwickelt und seine Lebenszeit dafür aufwendet, einen weit entfernten Konzern in Amerika ritterlich zu beschützen? Kann man mal drüber nachdenken...


Hier ist der Link auf die fragliche Historie der Änderung.
"Strafrechtliche Aspekte - Strafurteile wegen wissenschaftlichen Betruges"

Vorne ist die alte Version, hinten die neue. Und oben sieht man, wer die Löschung veranlasst hat.

In dem Fall war es ein Autor namens "Neonico". 
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und Blogschreibern sind reiner Zufall. 
Und verbitte ich mir auch. Sehr! 

Denn der Name kommt nicht von Nico, sondern vermutlich vielmehr von Neonicotinoiden, ein Stoff, der momentan fürs Bienensterben verdächtig ist.

Und der Löscher ist einer der Namen, die seltsam regelmässig auf den Ruf bestimmter Produkte achten. Tja - Zufälle gibts... 

Ich frage mich, ob es irgendwo auf der Welt den Club der Domestos-Kenner gibt.
Leute mit der Passion, Domestos mit verbundenen Augen an Geruch, Viskosität und Farbe zu erkennen. Und den Unterschied zu anderen Produkten. So rein als Privathobby...


Ach ja... 

Hier sind die Themen, zu denen er sich besonders gut auskennt. 
Ist das nicht ... "putz"ig?

Eine "Privatperson", die nichts anderes tut als kritische Berichtsteile über die Ag(g)roindustrie zu verändern.


Lasst mich mal kurz die Augen zu machen, in mich gehen und überlegen, wie sehr ich daran glaube, dass das wahrscheinlich ist... Moment.... Äh....
Ach, entscheidet selbst was Ihr glaubt...


Ich sage...
Und es gibt sie doch.

Auch auf der deutschsprachigen Wikipedia-Plattform.



Bis später.



Weiterführende Links:
Glyphosat - wissenschaftlicher Betrug gerichtlich bestätigt (Löschprotokoll)
Änderungshistorie des Nutzers
Handelsblatt: Von Firmen bezahlt: Auftragsschreiber





In letzter Minute:
Woah. Im Land der freien Rede wird ein Comic-Zeichner gefeuert. 


Nach 21 Jahren. 

Für das kritisieren von Monsanto und Dupont. Und die kritisieren die Türkei wegen der Pressefreiheit.... Es ist halt immer anders, wenn es andere tun...

Hoffentlich schreibt mir mein Chef jetzt nicht die Kündigung für mein schickes Bildchen oben... Ach ja... kann er nicht... 


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