Immer mal wieder gerne übersehen
Maltodextrin
Ein Stoff, der auf der Rechnung fehlt...
Als ich obige Grafik gefertigt habe, und das Wort so einmal quer über meinen grossen Monitor verteilt stand, fiel mir plötzlich der Wortwitz auf, der eigentlich in diesem Wort steckt...
MAL - TOD - EX - TRIN
Schade eigentlich, dass man die letzte Silbe nicht mit D, sondern mit T schreibt, dann hätte ich eine super runde Einleitung:
MAL ist Latein für schlecht, TOD spricht für sich, EX kennt jeder spätestens, seit Dr. House über unsere Bildschirme flimmert und DRIN (man verzeihe mir die schriftstellerische Freiheit an dieser Stelle...)
Um ehrlich zu sein ist das ein bisschen zu hart ins Gericht gegangen mit diesen weissen Pülverchen, aber eventuell mag es für den einen oder anderen eine funktionierende Eselsbrücke sein, wenn es mal wieder darum geht, beim Einkauf den Zucker auf der Verpackung zu identifizieren.
Maltodextrin ist ein Polysaccharid, zu deutsch - ein Mehrfachzucker.
Gemäss dem aktuellem Lebensmittelrecht also kein Zucker.
Ja richtig, Zucker ist nur dann Zucker, wenn er Einfach ist.
Wenn er Mehrfach ist, dann ist er in den Augen derer, die die Kennzeichnung festlegen - keiner mehr. Komisch, ist aber so.
Vielleicht ist es, weil die den Plural von Zucker nicht wussten. ^^
Ansonsten fällt mir keine sinnvolle Erklärung ein.
Denn die Wirkung auf unseren Körper unterscheidet sich im direkten Vergleich mit Haushaltszucker sich so gut wie gar nicht.
Richtig spannend dürfte die Entwicklung dann ab dem 13.12.2016 werden, denn ab da muss Zucker ja extra unter den Kohlehydraten ausgewiesen werden.
Vermutlich fällt dann Maltodextrin aus diesem Raster, weshalb ich mal die vorsichtige Prognose wage, dass der Verbrauch spätestens ab da sprunghaft weiter ansteigen wird.
Aber bis dahin ist ja noch was Zeit...
Die Schwierigkeit momentan ist jedenfalls, dass dieser Zucker in den Statistiken zum Zuckerkonsum gar nicht erfasst ist.
Das heisst, die für sich genommen schon erschreckenden Zahlen, wie hoch der Zuckerverbrauch pro Kopf aktuell aussieht, sind mit grosser Wahrscheinlichkeit noch viel, viel höher.
Denn längst hat die Lebensmittelindustrie die Eigenschaften des Stoffes schätzen gelernt. Einsatz findet der Stoff als Stabilisator, Füllstoff, Konservierungsmittel, Verdickungsmittel, Fettaustauschstoff, als Streckmittel u.a. bei Kaffeeerzeugnissen.
Weil Maltodextrin kaum Wasser zieht, würde ich ihn vor allem in Fertigprodukten erwarten, die als Pulver und Granulat verkauft werden oder aus anderen Gründen eher trocken bleiben sollten.
Eine klare Fertig-Hühnerbouillon eines grossen Herstellers weisst denn auch als Inhaltsstoffe aus:
Jodsalz, Stärke, Maltodextrin, Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat), Aroma (mit Weizen), pflanzliches Fett, Hühnerfett, Hühnerfleisch, Gewürze, Sellerie.
Wohlgemerkt bereits an dritter Stelle, noch lange vor dem, was den Titel Huhn eigentlich rechtfertigen würde.
Und der Zuckerausweis auf der Verpackung liegt auf 1,5 Gramm auf 100, was mich darin bestärkt, dass hier nicht nur der Effekt genutzt wird, dass der Verbraucher diesen Zucker gar nicht erkennt, sondern dass er auch tatsächlich nicht extra ausgewiesen werden muss.
Wie ist mit dem Stoff bei einer gewünschten Abnahme umzugehen?
Kurz: ABSOLUT MEIDEN
Lang:
Maltodextrin ist für den Körper sehr leicht verfügbare Energie mit einem hohen glykämischen Index. Da es geschmacksneutral und nicht süss ist, macht es die Kalorienbombe nicht mal eine Sünde wert. Und obwohl nicht süss und obwohl Mehrfach: Es ist Zucker.
Bereits nach 10 Sekunden nach Kontakt mit dem Speichel wirkt Maltodextrin kariogen und im Fortgang säurebildend, was es besonders problematisch in den Fertig(baby)Tees und ähnlichen Produkten macht, in denen er leider sehr oft eingesetzt wird.
Diese Eigenschaft ist auch ein deutlicher Hinweis, dass bestimmte andere negative Eigenschaften des Zuckers innerhalb des Körpers in vollem Umfang greifen.
Bis später.
Weiterführende Links:
Wikipedia Maltodextrin
Studie kariogene Wirkung in Kindertees
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