Sonntag, 14. April 2013

KK-Denkmal-Schubserle: Ich habe doch keine Zeit...

Eine immer mal wiederkehrende Aussage in der KK-Facebookgruppe ist sinngemäss:
"Für so viel Kochen, wie das diese Ernährungsweise verlangt,  habe ich doch gar keine Zeit". 


In abgewandelter Form hiess es auch schon: 
"Immer dieses Gemüseschnipseln - so viel Zeit habe ich gar nicht".

Zeit...

Jedes Mal, wenn ich das lese, macht mir das ein wenig Sorge.

Denn ich frage mich, ob diese gestresste Person überhaupt wirklich einen Abnehm-Erfolg erzielen kann. Ich zweifle daran. Lasst es mich begründen:


Wenn Eure Uhr Euer Leben im Griff hat, nehmt Euch die Zeit für diesen Bericht.



Stressfaktor Berufsalltag:
Bei allem Verständnis für die gestressten Menschen, die im Beruf ihren Mann oder ihre Frau stehen müssen - was da auf dem Arbeitsmarkt passiert, macht uns alle nachweislich krank. 


Die Anforderungen, die in vielen Berufsgruppen heute gestellt werden, sind unmenschlich. 

Haben wir in den 80er-Jahren noch von der Freizeitgesellschaft gesprochen, werden heute Überstunden als vollkommen normal von den Arbeit- oder Auftraggebern häufig einfach vorausgesetzt. Immer mehr Arbeit wird auf immer weniger Menschen umgelegt. 
Und das dann bitte auch gleich am Besten in noch weniger Zeit. 

Ich halte das für ein gesellschaftliches Problem, dessen langfristige Folgen heute nicht hinreichend ernst genommen werden. Es ist kein Wunder, dass wir mehr und mehr Fälle von Burnout verzeichnen.

Und die Bosse denken nicht daran, dass ihnen mit jedem wunderbaren Menschen, der krank ausfällt ein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Klar ist jeder ersetzbar. Aber das Knowhow, das mit dem Ausscheiden dieser Menschen den Firmen verloren geht, ist unbezahlbar.

Gestresste Mütter:
Ebenso gestresst: Die Mütter. Familienmanagerin wird das heute genannt.
Interessant, dass diese Aufgabe zwischenzeitlich mit dem Job verknüpft wird, dem man den meisten Stress nachsagt. Schade, dass die Bezahlung nicht wenigstens genauso gut ist.

Ein, zwei, vielleicht auch drei Kinder, die eine Frau neben allen anderen Anforderungen, die sie sich oder andere ihr auferlegen und schon ist sie die meiste Zeit fix und fertig. Warum!? 


Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich habe grosse Achtung von dieser Aufgabe. 
Und ich finde es schade, dass sie gesellschaftlich gar nicht als Arbeit wahrgenommen wird. 

Aber dann denke ich wieder an die anderen Gesellschaftsformen ausser Landes, die ich schon sah. Und die teilweise mit durchschnittlich viel mehr Kindern pro Familie ihr Leben führen und sehe sie in meiner Erinnerung viel entspannter. Wieso können die das? Wie viel von dem Stress, den eine Mutter im deutschsprachigen Raum so hat ist eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes hausgemacht? 

Stress. Wir alle wissen, dass das nicht hilfreich ist, wenn man Abnehmen will.

Aber sind wir wirklich schon dermassen gestresst, dass wir uns nicht mal mehr um eines unserer ureigensten Grundbedürfnisse für uns selbst mehr kümmern können? 
Essen? Kochen? Essen kochen? 
Das wäre doch aber eigentlich ziemlich schlimm. Nicht wahr?

Vielleicht passiert das ja zu grossen Teilen in unseren Köpfen? 
Ich bin sehr überzeugt, dass viele jetzt nicken werden wenn ich ein Beispiel aus unserem täglichen Leben heranziehe, das wir alle kennen: Das Handy vibriert, es kommt eine SMS. 

Was tun wir fast alle und fast immer?

Das Ding kann in der tiefsten Tiefe einer Tasche vergraben sein, wir unterbrechen alles, was wir gerade tun und lesen die Nachricht - sofort.
Und ich bin ziemlich fest überzeugt, dass die meisten von uns kaum 3 Minuten verstreichen lassen, ohne diese Nachricht zu beantworten. 

Wieso eigentlich? So smart sind die phones vielleicht gar nicht. Sie unterbrechen ständig und permanent unseren Lebensablauf. Und nehmen uns Zeit für wichtige Dinge. Wie zum Beispiel unsere eigenen Grundbedürfnisse. Für uns selbst. Sind wir uns so wenig wert? Dass so ein Mobildings unsere Technologiepeitsche, unser Sklavenhalter sein darf?
Und das ist ja nur ein kleines, typisches Beispiel. 
Wie viele Dinge gibt es noch, die uns auf ähnliche Weise das Leben aus der Hand nehmen? Das wird bei jedem anders gelagert sein, aber hey- denk mal drüber nach, was das bei Dir ist. Hehe. Falls Du gerade Zeit hast. ^^ 


Warum ein Umdenken hilfreich wäre:

1. Es gibt dauerhaft kein gesundes Essen, das schnell ist und beim Abnehmen hilft.
Der ganze Tütchensuppen-Fastfoodkram und Mikrowellen-Mist, das To-Go-Essen und die Fertig-Sösschen sind mitverantwortlich, dass Ihr heute überhaupt über das Thema Abnehmen nachdenken müsst.

2. Stress hilft nicht beim Abnehmen. Abgesehen von der Tatsache, dass er Euch zum Griff zu den unter 1. genannten Produkten drängelt, sorgt er auch durch ein paar Mechanismen  im Körper dafür, dass der Euch keinen oder nur einen wesentlich geringeren Erfolg zulassen wird.
  
3. Wer sich konsequent nach dem KK-Prinzip ernährt wird nach recht kurzer Zeit feststellen, dass er mehr Energie hat. Bei den meisten ist das nach so ca 2 Wochen schon der Fall. Mit diesem Mehr an Energie lassen sich viele Dinge leichter und besser bewältigen, vermutlich kann das schon einen Teil vom Stress vermeiden, bevor er überhaupt aufkommt. 

4. Nehmt Euch selbst ein wenig wichtiger, als Ihr das tatsächlich tut. 
Ihr seid nicht wirklich wichtiger, wenn andere einen guten Eindruck von Euch haben, weil ihr so fleissig und geschäftig und gestresst seid. Und ihr stets so toll funktioniert, wie das von Euch vielleicht erwartet wird. Vielleicht macht Euch das wichtig für die anderen. 
Aber auf Eure Kosten. 

Sagt Euch doch ein paar mal öfter: "Jetzt bin ich mal dran".
Macht mal Pause, Wellness, etwas für Euch und lasst zwischendurch auch mal fünfe gerade sein... Beschäftigt Euch mit Dingen, die EUCH allein Freude bereiten. Spass machen. Die Eure Seele beruhigen.

Entschleunigt Euch ein bisschen. 

Wenn Euch gekündigt wird, weil ihr dazu steht, dass es eben an manchen Tagen mal nicht möglich ist, die Arbeit von 3 Personen zu bewältigen, seid ihr im falschen Betrieb. 
Dann müsst ihr etwas ändern, oder ihr riskiert auf Dauer Eure Gesundheit.

Und ob Euer Kind zuhause mal für ein paar Minuten länger mit einem Milchbart durch die Gegend läuft oder nicht, ob mal ein Staubkorn mehr in der Ecke liegt oder nicht - wird nicht gleich dafür sorgen, dass Euch das Jugendamt die Kinder wegnimmt. Und wer Euch die Rabenmutter vorwirft, sollte erst mal im eigenen Hof kehren. Und weiter Stress damit haben.


Und die nächsten Male, wenn Euer smartes Phone vibriert, lasst es einfach mal in der Tasche stecken. Ihr werdet erstaunt feststellen, dass die Nachricht auch ein wenig später genauso  da ist. Selbst dann, wenn ihr in Ruhe Eure Möhre zu Ende geschnibbelt habt...

Bis später.

1 Kommentar:

Sarah P. hat gesagt…

Ich bin ein Mensch dem die Freizeit wichtig ist, aber ich muss sagen, wenn ich Abends vom Sport heim komme, dann bin ich schon ab und an davon genervt, wenn ich dann meinen restlichen Feierabend mit Kochen für den nächsten Tag(e) verbringe. (und ja, ich koche öfters mal vor, aber vorallem wenn man bei Freunden eingeladen ist und normalerweise was bestellen würde ist KK manchmal echt anstrengend ;-))
Und was noch viel schlimmer ist... ich mag kochen nicht^^"

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