Donnerstag, 25. April 2013

SlowCarb vs LowCarb - Was sind die Unterschiede?


Slowcarb wird immer wieder mit LowCarb verwechselt.
Dabei ist das S in SsssssssslowCarb ein wichtiger Anzeiger für ganz wesentliche Unterschiede.


Das möchte ich heute einmal näher beleuchten.



Beide Konzepte haben ein paar Dinge gemeinsam.
Beide versuchen, den Körper in einen Zustand zu versetzen, in dem er seine Energie aus den körpereigenen Fettreserven zieht statt aus den über die Lebensmittel zugeführten Energieträgern. Das sorgt so dauerhaft für einen Rückgang der Fettreserven, man nimmt ab.

Beide verzichten auf sehr ähnliche bzw verstärken den Einsatz bestimmter Lebensmittel-Gruppen.

Kohlenhydrate sind bei beiden reduziert. Allerdings verzichtet LowCarb im Prinzip fast vollständig auf Kohlehydrate (Carb kommt von Carbohydrates, englisch für Kohlenhydrate).


Low-Carb heisst ja auch nichts anderes als Low = Gering.

Slow-Carb jedoch verzichtet nicht auf Kohlehydrate, sondern beschränkt sich auf den Einsatz sogenannter langkettiger, langsamer verdaubarer Kohlenhydrate (Slow = langsam).



Warum man die beiden nicht über einen Kamm scheren kann:
Ein Mix der beiden Varianten ist nicht ratsam. 

Denn einige Lebensmittel, die im LowCarb-Konzept erlaubt sind, sind bei SlowCarb ausgeschlossen. 

Würde man diese bei SlowCarb verwenden, bzw im LowCarb mit Gruppen aus SlowCarb ergänzen, würde man definitiv ein schlechteres Ergebnis erzielen, falls man überhaupt nennenswerte Erfolge erzielen könnte.
Denn beide Konzepte leben durch Konsequenz und sind auf ein Einhalten der Vorgaben angewiesen. Der Körper wird quasi umerzogen. Und wenn Papa und Mama sich wiederkehrend nicht einig sind, dann sitzen die Kinder bei der Supernanny auf der stillen Treppe.

Das Kilokegeln-Abnehmkonzept beruht auf SlowCarb.
Es gibt ein paar gute Gründe, warum diese Grundlage gewählt wurde.

Tatsächlich hat man mit LowCarb zwar schnellere Erfolge bei der Abnahme, aber LowCarb eignet sich nicht für eine dauerhafte Ernährungsumstellung. 

Die ist aber dann eine gute Idee, wenn man sich den Jojo-Effekt möglichst ersparen will, der mit so vielen anderen Abnehmkonzepten wahrscheinlich ist, die auf den Namen Diät hören.

Gegenüberstellung: Klick zur Vergrösserung



Ein paar Kontras zu LowCarb:
Ausserdem berichten viele, die auf LowCarb-Basis versucht haben abzunehmen, dass die Motivation unter dem sehr geringen Repertoire an Lebensmitteln leidet. 

Und dass man schon extrem diszipliniert sein muss, wenn man es lang durchhalten will. Unter anderem auch, weil man Energieschübe durch die Mahlzeiten bekommt, die aber schnell verbrennen. 

Die Folge: Oft Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlappsein. Wer im Beruf steht oder aus anderen Gründen einen Anspruch an sich stellt, mit hoher Konzentration seine Aufgaben erledigen zu wollen, wird sich mit LowCarb schwer tun.
Ausserdem steht LowCarb auch in medizinischer Sicht in der Kritik, da sich viele Gedanken machen, ob es nicht Mangelerscheinungen gäbe.


Ein paar Pros für SlowCarb:
SlowCarb hat zwar langsamere Erfolge in Bezug auf eine wöchentliche Abnahme gemessen in Kilos, aber die können längerfristiger sein, da man sich wesentlich leichter motiviert halten kann. Die Leistungsfähigkeit bleibt dank der langkettigen Kohlenhydrate erhalten und diese sorgen zusätzlich noch dafür, dass man länger satt bleibt.


Da durch die erlaubten Lebensmittelgruppen keine Mangelerscheinungen zu erwarten sind, eignet sich diese gesunde Ernährungsweise auch für eine langfristige Ernährungsumstellung. 


Und das Schönste ist: Einen Tag in der Woche darf man essen, was man will. So richtig schlemmen. Das ist nicht nur für die Motivation sehr wichtig, sondern gibt auch im Körper einen wichtigen Kick, der länger andauernde Plateaus vermeidet.



Eine Bitte an unsere Mitglieder der Facebook-Gruppe:
Um diese andauernden Verwechslungen auszuschliessen bitte ich vor allem diejenigen in der Facebook-Gruppe genauer hinzusehen, die a) aus der LowCarb-Ecke kommen oder sich b) von LowCarb-Rezepten inspirieren lassen möchten. Bitte postet nichts, bevor Ihr da nicht genau hingeschaut habt, sonst stiftet das nur Verwirrung. Lieben Dank.


Bis später.


- Update Mai 2015 -

2 Jahre nach diesem Bericht möchte ich gerne auf dem Hintergrund der Erfahrungen ergänzen, warum ich persönlich SlowCarb als die begründet bessere Variante ansehe, als LowCarb:

Erstens:
Es gibt klare Anzeichen, dass der schnellere Erfolg bei LowCarb oftmals mit dem Abbau von Muskelmasse zu tun hat.

Das scheint mir wenig sinnvoll. Und auf lange Sicht sogar gefährlich.
Ziel einer nachhaltigen Abnahme sollte die Reduzierung von Speicherfett sein, nicht die von Muskelmasse. Letzteres ist langfristig sogar kontraproduktiv, da gerade die Muskeln ein grosser Verbraucher in unserem System sind, die uns besser helfen, mit der 

aufgenommenen Energie sinnvoll hauszuhalten.

Die Gefahr, die ich darin sehe ist die Tatsache, dass auch das Herz ein Muskel ist, und man sich hier vollkommen unnötige einem sehr hohen Risiko aussetzt.

Zweitens:
Ein weiterer Punkt, der sich in meiner Arbeit gezeigt hat ist, dass ein langfristiges Betreiben von LowCarb ohne andauernde, kompetente ärztliche Überwachung zu Schäden an Stoffwechsel und Nebennieren geführt hat. Diese Schäden sind nur sehr schwer rückgängig zu machen und brauchen eine lange Zeit. Dies ist ein weiteres gesundheitliches Risiko, dem ich niemals den Wunsch überordnen würde, eine kleinere Zahl auf der Waage sehen zu wollen.

Beide negativen Aspekte sind mit SlowCarb auch nach 4 Jahren nicht zu beobachten, weshalb unsere Entscheidung für SlowCarb nach allen Erfahrungen und Langzeitbeobachtungen goldrichtig war...

Drittens:
Wie ich HIER intensiv herausgearbeitet habe gibt es - bei allem Verständnis für die Menschen, die Milchprodukte aus guten, wenngleich falschen Gründen lieben - ein paar wirklich negative Aspekte bei der Nutzung derselben. Gerade übergewichtige Menschen haben Schwierigkeiten bei der Erreichung ihres Ziels der Abnahme, was sich in der letzten dort genannten Studie auch niederschlägt. Und die vorletzte Studie sollte in jedem Fall zu denken geben. Die Teilnehmerzahlen waren hoch, und das Ergebnis für uns nicht gerade von Vorteil.

SlowCarb verbannt diese Produkte auf den Pausentag und macht sie nicht zur täglichen Routine. So kommt es insgesamt nur zu einer geringen Aufnahme derselben und damit in der logischen Folge zu einem geringeren Risiko - bei langfristig nachhaltigerem Erfolg.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bisschen spät aber trotzdem:

Sehr guter Artikel und völlig nachvollziehbar, warum du die SLowCarb Ernährungsumstellung als ideal ansiehst. Ich werde mich nach intensiver Recherche auch auf SlowCarb konzentrieren, da ich dort die größeren Erfolge sehe.

Viele Grüße

Nico

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