Donnerstag, 23. März 2017

REPORT: Glyphosat und Krebs - Gekaufte Wissenschaft - Ein Kommentar

KKommentar
Report: Glyphosat und Krebs: Gekaufte Wissenschaft
Die Tricks von Monsanto und der Beitrag der Behörden 
um Glyphosat vor einem Verbot zu retten.

Heute hat Global 2000 einen Bericht online verfügbar gemacht, in denen die Autoren Helmut Burtscher, Peter Clausing und Claire Robinson akribisch aufzeigen, wie die Glyphosathersteller unter der Führung von Monsanto für die Wiederzulassung Wissenschaftler gekauft, Ergebnisse verfälscht haben, und welche Rolle die entscheidenden Behörden dabei gespielt haben. 

Der Bericht enthält auch eine ganze Reihe an interessanten Daten und Quellverweisen zu entsprechenden Studien, die nahelegen: Glyphosat ist krebserregend.

Wer die Autoren nicht kennt: Das sind für Europa mit die bestorientiertesten Wissenschaftler, die sich eine halbe Ewigkeit mit dem Mittel beschäftigt haben und aufgrund der aktuellen Beweislage entschiedene Gegner einer Wiederzulassung sind.
Ihre Arbeit ist den Herstellern ein echter Dorn im Auge, deshalb werden sie ständig mit Diskreditierungskampagnen überzogen, die meiner Meinung nach haltlos sind, und die Integrität dieser Leute eher adeln, als dass sie mein Vertrauen erschüttern könnten.

Den Originalbericht könnt Ihr hier herunterladen
Zum PDF-Download

Da der Bericht zunächst zum überwiegenden Teil in kompliziertem Fach-Englisch verfasst ist werden die brisanten Informationen leider denen nicht so einfach zugänglich sein, die sich mit Englisch nicht so leicht tun und denen Fach-Englisch ohnehin eher chinesisch vorkommt.

Für diese Leute schreibe ich den Kommentar zu diesem Bericht, den ich heute im Laufe des Tages sehr intensiv studiert habe. Ich zeige Euch ein paar Highlights daraus.


Gezeigt wird unter anderem zum Beispiel, das Studien herangezogen werden, die eigentlich für jeden Laien ersichtlich ein ganz anderes Bild zeigen, als das dann der Öffentlichkeit präsentiert wurde. So gibt es eine Studie, in der man mehrere Mäuse verschiedenen Dosen von Glyphosat ausgesetzt hat. Während in der Kontrollgruppe keine Tumoren entstanden sind, stiegen die Tumorenfunde parallel zur Erhöhung der Dosis an. Das sieht dann so aus:

Welches wäre nun Eure Schlussfolgerung daraus? Ist das ein Hinweis auf eine Krebserzeugende Wirkung? Nein, meinten die gekauften Experten... ...  ...   .... 

Vielleicht sind solche "wissenschaftlichen Ergebnisse" ja der Grund, warum Monsanto und Co die Studien als Geschäftsgeheimnis erklärt und nicht öffentlich zugänglich macht?
Es gibt eigentlich keinen anderen vernünftigen Grund, das Patent ist ohnehin schon lange abgelaufen, und jeder kann Glyphosat in sein Giftfässchen mixen, der das lustig findet.


Ebenfalls besonderen Charme entwickelt der Umstand, dass das Herstellerkonsortium bei dem ursprünglichen Antrag, das Mittel auf den europäischen Markt bringen zu dürfen, eine Erlaubte Tagesdosis (ETD, engl. ADI) von 0,05 mg pro Kilogramm Körpergewicht vorgeschlagen hat, und die deutschen Behörden von sich aus grosszügig auf 0,3 "aufgerundet" haben. 

Mit der aktuellen Änderung von der EFSA sind wir nun schon auf 0,5, wofür es meiner Meinung nach überhaupt keine wissenschaftliche Basis gibt. 
Wenn Ihr mich fragt: Die haben das ausgewürfelt.



In einer Passage wird beschrieben, dass die US-Umweltbehörde EPA ihren eigenen Beitrag geleistet hat, wissenschaftliche Ergebnisse, die ein Verbot eigentlich zwingend erforderlich scheinen lassen ein bisschen zum Vorteil der Hersteller frisieren wollten. 

Das hat aber einigen gestandenen Wissenschaftlern dann doch nicht gefallen, Marion Copley, langjährige Toxikologin der EPA hat ihrem Chef ein paar Ergebnisse geschickt und dazu geschrieben:



Die Dame hat einen Orden verdient für dieses Rückgrat.

Aber uns sollte das aus zwei Gründen beunruhigen:
1) Eine Wissenschaftlerin, die uneingeschränkten Zugang - AUCH - zu den geheimen Herstellerstudien hat fällt ein solch klares Urteil und

2) Die Karriereinteressen einiger weniger und deren Skrupellosigkeit bringt eine unglaublich grosse Anzahl an Menschen in Gefahr und das kann sich dann auch noch durchsetzen. Hier wird von ein paar wenigen A-löchern ein unglaublich grosser Teil der Weltbevölkerung als Versuchskaninchen für ein paar Milliarden Dollar Umsatz degradiert. Was ein Hohn.


Ich glaube, ich werde diesen Typ "Mensch" wie ihren Vorgesetzten niemals verstehen, der selbst bei solch einem klaren Risiko seine Seele verkauft. Wenn jemand hinter Gitter gehört, dann ganz sicher die, und zwar lebenslänglich, gerne bei Wasser im ADI-Bereich und sikkiertem Glyphosat-Weizen-Brot, bitteschön.

Und leider haben wir offensichtlich solche "Menschen" auch in Deutschland an sehr entscheidenden Stellen...
Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft BBA hat gemeinsam mit dem Bundesinstitut für gewundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin BgVV und dem Umweltbundesamt BBA schon während dem eigentlichen Zulassungsverfahren 1999 vorhandene Belege für die krebserzeugende Wirkung von Glyphosat aktiv unterdrückt und darüberhinaus hat das BBA den ADI (Acceptable Daily Intake = Erlaubte Tagesdosis) von Glyphosat statt wie vom Herstellerkonsortium beantragt von 0.05 mg/kg auf 0,3 mg/kg um das sechsfache höher angesetzt. WIESO!?!

Die gesamte Vorgehensweise wurde im Juli 2011 noch vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) selbst kritisiert, die geforderte Diskussion hat aber nie stattgefunden. Das mag unter Umständen daran liegen, dass der im BfR zuständige Mann für die Pestizidsicherheit derselbe Roland Solecki ist, der für das BBA diese unglaublichen Entscheidungen getroffen hat.

Das BfR hat - wie im Report nachgewiesen - ganz bewusst Beweise zum Vorteil der Industrie verändert und deren Bedeutung gezielt heruntergespielt.
Das ist für eine steuerfinanzierte staatliche Institution, deren Funktion der Schutz die Gesundheit der Bürger - in diesem Fall als Berichterstatter für die EU - für 508 Mio EU-Bürger inakzeptabel und MUSS personelle - wenn nicht strafrechtliche - Konsequenzen nach sich ziehen.

Ich war aufgrund der unterschiedlichen Studien bezüglich des Krebsrisikos bisher sehr verhalten mit meiner Aussage zu Krebs selbst, habe aber ja im Film "Gift im Darm" meine zwischenzeitlich wissenschaftlicher hinterlegten Thesen zu einer ganzen Reihe weiterer Krankheiten erläutert.

Aber nach diesem Bericht habe ich persönlich keine Zweifel mehr.
Zieht man die gekaufte Wissenschaft ab, bleibt nur noch ein riesiges knallrotes Ausrufezeichen hinter dem Wort Krebs, und damit muss das Mittel nach den EU-Reglementen umgehend verboten werden.


Die von Industriegeldern freien Studien weisen erdrückend auf den Umstand hin, dass Glyphosat krebserzeugend ist oder bei der Entstehung von Krebs eine Rolle einnimmt.

Dieser Umstand wird sich früher oder später ebenso offenbaren wie das bei einer ganze Reihe Vorgängerprodukte aus dem Hause Monsanto war, die ursprünglich als sicher galten und heute im Allgemeinwissen als hochgiftig gelten und deshalb verboten wurden.


Es stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wie viele Menschen bis zu dieser Erkenntnis noch sinnlos sterben oder schwer erkranken müssen.


Und wenn Ihr jetzt mal in Euch geht und überlegt, wen Ihr alles in Eurem eigenen Umfeld kennt, den Ihr bereits verloren habt oder der gerade mit Krebs kämpft, dann wird es wohl endlich Zeit, dass Ihr Euch an die Tasten setzt und im "Superwahlkampf-Jahr" jeden Politiker so lange nervt, bis er sich endlich mit den Wahrheiten zu diesem Thema auseinandersetzt. Ihr könntet diesen Leuten ja mal eine Kopie des Reports zukommen lassen und um Stellungnahme bitten. 

Das sind ein paar Zeilen. Na!?


Bis später.


Weiterführende Links:
Der Global-2000-Report (PDF)


Aktuelle Situation: 70% der Menschen haben das krebserzeugende Mittel derzeit in ihrem Körper nachweisen können


PS: An die Autoren

Lieber Helmut,
werter Peter,
liebe Claire,

Ihr habt mit diesem brillanten Report der Öffentlichkeit einen unschätzbaren Dienst erwiesen.

Im Namen der bald 17.000, die ich vertrete, und den 70%, die wir positiv mit Glyphosat gemessen haben
und von denen ein nicht unbeträchtlicher Teil gesundheitliche Probleme bis hin zu NHL haben
ein riesiges
D A N K E S C H Ö N

Montag, 20. März 2017

Lebensmittelsicherheit? Nicht mit DIESER EU!

NachdenKKlich
Wieso geben wir diesen Leuten so viel Macht?
Dieser Mann ist zuständig für die Lebensmittelsicherheit von 508 Millionen EU-Bürgern. Wieso?!


Nach akribischer Recherche aufgrund einiger Ungereimtheiten konnte ich am Wochenende ein paar interessante Fakten in einem neuen Film zusammentragen, die nicht nur das Glyphosat-Problem an sich betreffen, sondern ganz allgemein die Themen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Europa.

Das Recherche-Ergebnis könnt Ihr in diesem 12-minütigen Film anschauen:


Zum Film

Und wenn man nun noch betrachtet, für welche Branchen er da zuständig ist...
Pharma-Industrie, Lebensmittel-Industrie, Aggro-Chemie...
Die ja jetzt alle nicht für einen moralisch hohen Standard berühmt sind...

Ich finde, damit kann man als normal denkender Mensch nicht weiter einverstanden sein.


Bis später.

Film: 
Vytenis Andriukaitis - Der EU-Gesundheitskommissar mit Risiken und Nebenwirkungen [NDV]


"Beipackzettel"
Alle Quellenangaben und Links zum Film als PDF


Freitag, 3. März 2017

Fruchtgezwergt - Zwei Punkt Null?

Kommentar/Kritik
Fruchtzwerge - Jetzt mit neuer Rezeptur
Entwickelt sich Danone in eine bessere Richtung?

Die ersten TV-Spots flimmern verführerisch über den Bildschirm und informieren über eine Veränderung. Vom Standpunkt eines längst gut eingeführten Produktes sogar eine drastische. Denn verändert wird nicht nur innen, sondern auch aussen.



Ich finde es ja sehr spannend, dass man interessante Daten zu einem Produkt, das sich an unsere Kinder richtet, heutzutage am besten aus einer Wirtschaftszeitung erhält. 
Erkennt man so vielleicht, an wen sich die Veränderung vor allem richtet: 
Etwa an die Aktionäre?

Im Artikel wird die Veränderung jedenfalls wie folgt begründet:

"Ab Februar ist das beliebte Milchprodukt Fruchtzwerge in einem moderneren Design und mit verbesserter Rezeptur erhältlich. Der Zuckergehalt wurde um 14 Prozent auf nunmehr 11,8 g pro 100g erneut reduziert. Auch das Design wurde angepasst: ein schlichtes Erscheinungsbild mit weißem Hintergrund spiegele den generellen Anspruch auf Natürlichkeit wider, so der Konzern."

Donnerlüttchen aber auch! 14 Prozent weniger Zucker! Da soll noch einer sagen...
Und - aha. Anspruch auf Natürlichkeit. Sehr schön. Natürlich ist immer gut. Oder?

Aber weiter im Text:
„Fruchtzwerge haben durch die jüngste Weiterentwicklung ein optimiertes Nährwertprofil, um den Anforderungen von Eltern im Hinblick auf die Ernährung und Entwicklung ihrer Kinder noch gerechter zu werden“, so Mira Koppert, Ernährungswissenschaftlerin bei Danone. Das Unternehmen setzt weiterhin auf Vitamin D und Calcium und verzichtet auf den Einsatz künstlicher Farb- und Konservierungsstoffe.

Ich hatte es befürchtet. Da arbeiten Ernährungswissenschaftler. 
Ein Hinweis darauf, dass sie wohl doch ziemlich genau wissen, was sie tun.

Es gibt einen Umstand am Internet, den ich immer mehr zu schätzen lerne.
Es vergisst nicht. Und vielleicht sogar noch weniger, wenn es in meinen Blog steht.

Und so ergibt sich die geniale Chance auf einen 1:1 Vergleich der Neuerung, was den Inhalt betrifft.

Auf, auf, zum lustigen Faktencheck:

In meinem Blogartikel vom 30. Juli 2015 habe ich ja dankenswerter Weise ein paar Details peinlich genau festgehalten, ein Hoch auf diese Gründlichkeit an dieser Stelle.

Und da steht zu damals zu den Zutaten:

Frischkäse, Zucker, Erdbeeren, Bananen, Aprikosen, Rote Bete Saftkonzentrat, Calciumcitrat, Aroma, Vitamin D.

Und jetzt auf der aktuellen Webseite liest man:

Frischkäse, Rahm, Zucker, Erdbeeren, Bananen, Aprikosen, Oligofructose, färbendes Konzentrat Rote Beete, Calciumcitrat, natürliches Aroma, Vitamin D.


Aha. Da ist also der Unterschied in der Rezeptur: Rahm, und Oligofructose.
Schauen wir gleich noch näher an...

Spannende Beobachtung noch nebenbei: 
Damals erklärte man uns noch, dass der Fruchtanteil bei stattlichen 6% läge. Diese Bezeichnung steht aktuell nirgends mehr. Wieso?! Ist man nicht mehr stolz genug auf den Fruchtanteil? Oder wurde der gar weiter reduziert? 


Jetzt muss man ja wissen, wie die Medien heute funktionieren. Die Susan Hasse vom Handelsmagazin Cash erfindet so einen Text ja nicht mehr selbst. 
Das wäre journalistische Arbeit, und die ist in diesen Tagen nicht mehr ganz so gefragt wie früher, als das noch ein flächendeckend ehrenwerter Beruf war.
Nein, heute bedient man sich an einem Presseportal. 
Und wie es der Zufall will stolperte ich so über das Original, von dem sie abgeschrieben hat.
Da steht noch ein bisschen mehr darüber, wie Danone bzw Frau Mira Koppert das neue Produkt gesehen haben möchte. Und siehe da, es ist gar kein Zufall, dass das von einer Wirtschaftszeitung abgeschrieben wird. Denn veröffentlicht hat Danone das Original auf dgap - die titeln mit "Financial News Directly From The Source".
Also "Finanznachrichten, direkt von der Quelle". Fiiii-nanz. Nachrichten.

Und auch wenn der Frau Hasse von Cash die digitale Tinte ausgegangen ist, oder der Platz - da sind noch ein paar Highlights drin, die eigentlich schon aus Prinzip nicht verloren gehen sollten. 

Gut zu wissen:
* Da es sich bei FruchtZwerge um ein Milchfrischeprodukt handelt und
Laktose (Milchzucker) ein natürlicher Bestandteil der Milch ist, kommt
diese auch in FruchtZwerge vor. Laktose besitzt allerdings nur eine sehr
geringe Süßkraft, ist also nicht mit normalem Haushaltszucker vergleichbar.

Aha. Wie bitte? Weil Zucker in einem Rohstoff drin ist und weniger süss, kann man ihn nicht mit Haushaltszucker vergleichen. Jo. Stimmt. Ist aber meiner Meinung nach ganz bewusst irreführend  formuliert, denn die Mütter interessiert ja nicht die Herkunft, sondern die Wirkung, und die ist sehr wohl vergleichbar. Aber weiter:

* Die Deklarierung des Zuckers in FruchtZwerge bezeichnet den
Gesamtzuckergehalt. Von den 11,8 g Zucker pro 100 g sind 3 g Laktose, auch
die zugesetzten Früchte bringen fruchteigenen Zucker (ca. 0,7 g) mit. Pro
Becher (50 g) werden dann noch ca. 4 g Zucker zugesetzt, um den Geschmack
abzurunden.
Da ist es wieder. Fruchteigener Zucker. Natürlich. Auch das meiner Meinung nach bewusst in die Irre geführt, denn Zucker ist Zucker und fruchteigene unter Umständen je nach Fruktosegehalt sogar ungünstiger. Aber Mütter liebens ja natürlich, für die Kids.

Aber jetzt kommt der echte Graue-Zellen-Bügler. Folgt ihr mir mal eben schnell:
Von 11,8g Zucker pro 100 Gramm sind 3 Gramm Laktose (also der "gute" Zucker aus Milch)
und 0,7 g kommt aus den zugesetzten Früchten (heisst 0,7%, btw...). Und jetzt kommts.
Pro 50 Gramm Becher werden ca 4 Gramm zugesetzt. Habt Ihr's gemerkt?!

Ein typischer Industrie-Taschenspieler-Trick, der sich darauf verlässt, dass man die Zahlen alleinstehend liest und nicht mitdenkt. Aber sorry, ich denk halt nun mal mit.

Ich vereinfache den Satz daher neu und setze alles auf 100 Gramm, für den besseren Vergleich: 
"Von 11,8g Zucker pro 100 Gramm sind 3 Gramm Laktose, 0,7g aus den Früchten und ca ACHT(!) Gramm auf 100 zugesetzt, um den Geschmack abzurunden." 

Klar, wie das läuft?! Schwubs ist nämlich das "abrunden" tatsächlich das Doppelte vom übrigens keinen Deut günstigeren Zucker, den man hier so hartnäckig als natürlich verkauft.
Und das würde nicht nur das Wort "abrunden" ins Lächerliche ziehen (wo es hingehört), sondern auch das Scheinargument mit den Haushaltszucker oben absurd erscheinen lassen (was es ja auch ist).

Und jetzt kommt die Stilblüte, die mich vermuten lässt, warum der Cash-Susan die digitale Tinte und der Platz ausgegangen ist. Ich gehe mal davon aus, dass sie den Zucker-Trick nicht bemerkt hat. Aber das was jetzt kommt, war ihr vermutlich selbst zu komisch...
Susan, falls Du das liest kannst mich das ja mal wissen lassen... 
Meine Emailadresse ist nicht schwer herauszufinden, steht irgendwo schon ein paar Mal hier im Blog.

FruchtZwerge - der ideale Snack für den Nachmittag

Für Kinder in Deutschland ist der Snack am Nachmittag eine wichtige
ergänzende Zwischenmahlzeit. Anders als in vielen anderen Ländern dürfen
Kinder hier oft selbst entscheiden, was sie am Nachmittag essen.
FruchtZwerge sind durch ihr Nährwertprofil eine schlaue Wahl und eine
wertvolle Alternative zu Keksen, Schokolade und anderen Snackprodukten für
Kinder. 

Was für ein Yak-Mist auf Rädchen! Aber danke sehr, jetzt ist das mit den 2 Stück aus meinem ersten Blogbericht dazu wenigstens vom Hersteller selbst als "amtlich anerkannt" beschrieben.

Auch bieten FruchtZwerge schon seit ihrer Markteinführung vor über
35 Jahren im Vergleich zu vielen anderen Milchprodukten einen
entscheidenden Vorteil, wie Mira Koppert, Dipl.-Ökotrophologin bei Danone,
erklärt: "Wir haben die Konsistenz der klassischen FruchtZwerge so
entwickelt, dass sie von Kindern ganz selbstständig und ohne zu kleckern
gelöffelt werden können. 

Ehrlich?! Wie klein sind eigentlich Kinder, die kleckern? Das müssen wir doch beim WHO-Zuckervergleich direkt mal im Hinterkopf behalten, bitteschön. Was für ein Quatsch.

Die enthaltenen Früchte sind fein püriert, da Kinder Fruchtstücke oft nicht mögen. 

Erziehen wir nach dem Danone-Verständnis also selbstständige Kinder, die nur püriert vertragen. Gute Idee, Frau Koppert. Sie sind ein Genie! Ich gehe mal davon aus, dass Sie ihr Diplom nicht unbedingt an einem lauen Weihnachtsabend im Glühwein gefunden haben, von dem her wissen sie genau, was das für die Aufnahmefähigkeit bei "fein püriert" mit dem enthaltenen Zucker bedeutet, richtig?!

Außerdem ist die Größe der Becher
ideal, um von Kinderhänden alleine gehalten zu werden." Diese Entwicklung
ist kein Zufall: Denn FruchtZwerge liegt das Thema Selbstständigkeit bei
der Entwicklung von Kindern sehr am Herzen.

Verdammich aber auch. Die Kleckerkinderhände also. Gleich nochmal im WHO-Vergleich was für den Hinterkopf...

Wussten Sie schon?
* 90 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass der Snack ein wichtiger Teil
der täglichen Ernährung ihrer Kinder ist.*
* Joghurt ist der zweitliebste Snack für Kinder in Deutschland (54 Prozent).*
* Eltern geben ihren Kindern gerne Joghurt als Snack, weil ihre Kinder den
Geschmack lieben.*
*Afternoon snacking study, Dezember 2015

90% der Eltern irren. 54% haben noch nie auf den Zuckergehalt der Joghurts geschaut.
Nicht der Geschmack von Joghurt wird von den Kindern in diesem Fall geliebt, sondern der enthaltene Zucker. Und nebenbei bemerkt vermisse ich in der Zutatenliste den Joghurt überhaupt, was soll also das Argument und der Vergleich?! Frischkäse hat gemäss Definition überhaupt nichts mit Joghurt zu tun?

Und - kann mir jemand die genannte Studie zuschicken bitte?
Ich fand keine im Web. Die dem Titel nächste dazu hatte etwas mit Beerenkonsum zu tun.
Nicht mit Fruchtzwergen oder sonstigen Süssigkeiten als Snacks. Anyone?!

FruchtZwerge - Sag Ja zu Selbstständigkeit

Manchmal ist es gar nicht so einfach "Ja" zu sagen - das wissen viele
Eltern. Kinder sind aktiv, probieren gerne Neues aus und entdecken die Welt
mit eigenen Augen. Eltern stehen vor der großen Aufgabe, ihre Kinder beim
Großwerden zu begleiten, sie zu beschützen und ihnen trotzdem Freiräume zum
eigenständigen Entdecken zu geben. FruchtZwerge als vertrauter und
beliebter Begleiter vieler Generationen möchte Kindern und Erwachsenen bei
dieser spannenden Reise zur Seite stehen.

Bla... blaa.... bla... Die spannende Reise in die Zuckersucht und zur späteren Diabetes?
Oder was genau ist damit denn nun gemeint? 


Was hat sich aber nun tatsächlich eigentlich verändert?!
Was macht die neue Rezeptur gegenüber der alten aus?
Dank des Screenshots im alten Blogbericht habe ich den Luxus, das mal 1:1 gegenüberzustellen:




Vergleichen wir also die Bechergrösse 50 Gramm Neu zu alt im Faktencheck:

1) Der Brennwert ist gerade mal um 1(!!!) Kilokalorie gesunken. 

2) Der Fettgehalt ist gleich geblieben, allerdings ist der Anteil der gesättigten Fettsäuren jetzt über verdoppelt. Ausgehend von Frau Dipl.-Kopperts Dipl-Standard ist das eine massive Verschlechterung, denn die DGE schreibt ja "Hinsichtlich der Fettqualität sollten gesättigte Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausgetauscht werden. Damit sinkt das Risiko für koronare Herzkrankheiten und die Gesamt- und LDL-Cholesterolkonzentration im Blut."
3) Der Zucker wurde um sagenhafte 0,5 Gramm gesenkt. Glanzleistung!

4) Das Verkaufsargument Calcium scheint zu bröckeln, da spart man sich neuerdings ein Viertel, und 

5) Vitamin D ist um mikroskopische 0,03 Mikrogramm angehoben.

14% Senkung des Zuckers sind also pro Becher ein halbes Gramm.
Mann, mann, mann... 

Und was ist mit den beiden neuen Zutaten?

Rahm: 
Nunja, der könnte tatsächlich zu einem früheren Sättigungsgefühl beitragen, wenn da nicht die anderen Zutaten wären, die das wohl wieder aufheben.

Oligofructose:
Ein Zucker, den man nicht extra ausweisen muss. Das heisst, man hat wohl die Zuckersenkung erreicht, indem man einen Zucker beigemischt hat, der nicht unter "davon Zucker" auftauchen muss, möglicherweise ist also faktisch sogar mehr drin als vorher.
Man weiss es nicht. 
Tatsache ist, dass dieser Zucker gemäss den Herstellerstudien, die für die Zulassung eingereicht wurden nicht vom Körper aufgenommen werden kann. Ich muss Euch kaum erklären, was ich von Hersteller-Studien für eine Zulassung halte, nicht wahr?
Die EFSA hatte sich jedenfalls lange gewehrt, die von den Herstellern angeführten Vorteile anerkennen, bis 6 Hersteller-Studien das "unumstösslich" gemacht haben.

Fakt ist aber in jedem Fall auch, dass der Verbraucherschutz dazu schreibt:
"Der künstliche Zusatz von Oligofructose ist jedoch nicht ganz unproblematisch. Bei den bisher durchgeführten Studien wurden beispielsweise 10 Gramm Oligofructose pro Testmahlzeit verzehrt. Diese Menge verursachte zum Teil heftige Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Solche negativen Begleiterscheinungen sind natürlich unerwünscht. Die zugesetzte Menge wird deshalb in der Praxis erheblich reduziert. Ob diese geringen Mengen überhaupt noch wirken, ist fraglich. Zudem handelt es sich bei den mit Inulin oder Oligofructose angereicherten Produkten meist um stark verarbeitete Lebensmittel."

Ebenso verwunderlich ist, dass die wie die Hersteller behaupten nicht verstoffwechselte Oligofructose von Fructoseintoleranten teilweise als ein grosses Problem angesehen wird.

Ich persönlich gehe davon aus, dass wir auf das gleiche Problem schauen wie ich das schon für Inulin beschrieben hatte. Eine Fehlbesiedlung im Darm - die ja heute dank einiger Umweltgifte wie Glyphosat gar nicht mehr so selten ist - macht die OF zum Problem. 

Sollten die Kleinen also nach übermässigem Zwergengenuss von sich aus mit Magenkrämpfen zum Kinderarztbesuch einladen, so weiss man spätestens dann, dass diese neue Zutat wohl doch eher keine gute Idee war.

Der WHO-Zuckervergleich
Holen wir also zum guten Schluss nochmal die kleinen selbständigen Kinderkleckerhände aus unseren Hinterköpfen, die laut Hersteller doch gerne 2 Becher dieses Produkts
zu verzehren haben. Die Kiddies freuen sich beim Genuss von 100 Gramm noch immer über rund 5 Zuckerwürfel. Und bezogen auf die Tagesobergrenze für 4 - 8 jährige von der WHO sind 2 von diesen Dingern immer noch so viel, dass sie an diesem Tag nichts anderes mehr mit zugesetztem Zucker zu sich nehmen sollten.


Was also ändert das neue Rezept?
Nicht viel. Vielleicht 2 Ticker nach oben bei der Danone-Aktie. Für Eure Kinder: Nichts.

Ich kann Euch aber sagen, was es nicht ändert:
Meine wachsende Überzeugung, dass diese Konzerne aktuell tatsächlich allesamt nur zu Kosmetik und neuen Verpackungen in der Lage sind, aber nicht zu einschneidenden Veränderungen hin zum Wohl des Kunden. Was gerade bei Kindern eben nicht akzeptabel ist. Und an die richtet sich das Produkt ganz klar. 
Deshalb das Gerede von den Klecker-Patschehändchen.


Das Schlusswort hat nochmal Danone:
"Eltern stehen vor der großen Aufgabe, ihre Kinder beim Großwerden zu begleiten."


Richtig. Gross. Von dick war nicht die Rede.


Bis später.




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