Freitag, 26. Juni 2015

Glyphosat - jetzt auch in der Muttermilch

KKommentar
Mehr Glyphosat in Muttermilch 

als Grenzwert für Trinkwasser
n-tv berichtet beunruhigende Fakten



Tja. Da ist es nun soweit.

Das einzige Lebensmittel, das für den Menschen 100% vollkommen war ist jetzt wahrscheinlich flächendeckend in Deutschland mit "wahrscheinlich krebserregendem" Glyphosat-Gift belastet.

16 Frauen aus verschiedenen Bundesländern hatten Werte von 0,210 und 0,432 Nanogramm pro Milliliter Milch - der Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 0.1 Nanogramm.
Das sind zwei- bis vierfach der Grenzwertes den wir für Wasser haben.

Was für ein Irrsinn...!

Wer jetzt beschwichtigt und sagt, es waren ja nur 16 Frauen, die getestet wurden, sei darauf hingewiesen, dass schon jetzt bereits bei 60 bis 70% der deutschen Bevölkerung im Urin Glyphosat nachweisbar ist.

Das heisst, dass es keine Frage von weiteren Untersuchungen ist, der Ausgang ist vorhersehbar.

Denn nachdem jetzt belegt ist, dass die Belastung im weiblichen Körper auf die Muttermilch übertragbar ist, ist das eine Frage der Mathematik. 70% von 16 oder 70% von 16.000. 
Es ist kein Unterschied. 
Selbst bei leichten Abweichungen ist das logische Ergebnis nicht hinnehmbar.

Und überhaupt. Ein Pflanzenschutzgift in unsere Babies zu lassen bei möglichem krebserregendem Ausgang ist NULL hinnehmbar...NULL!


Ich erlaube mir jetzt mal ein paar Prognosen:

Glyphosatverbote werden, wenn überhaupt nur für den Privatsektor kommen, um die Bevölkerung zu beschwichtigen. 
Die Landwirtschaft, die bei der Verunreinigung des Grundwassers mit dem Grossteil der 6000 TONNEN des Mittels beigetragen hat - wird ausgeklammert werden. 
Wegen: Umsatz.

Die Nachrichten über Pflanzenschutzgift in der Muttermilch werden die stillenden und noch werdenden Mütter zurecht beunruhigen.

Die Babypulver-Hersteller drucken demnächst auf ihre Packungen "Glyphosatfrei" als Qualitätsmerkmal. Blöd nur, dass dabei vergessen wird womit man das anrührt. 
Richtig. Mit dem Wasser, das die Belastung trägt.

Trotzdem wirkt die Werbung, weshalb die Mütter das Stillen sein lassen und Pulver kaufen gehen. Das Pulver trägt ein 4 x höheres Risiko auf Adipositas für die Kinder, mit allen Folgen die das hat.

Egal welches Getränk in Deutschland abgefüllt wird, und eine unglaubliche Menge an Lebensmitteln ebenso: Sie werden mit dem belasteten Wasser erzeugt. Hurra!

Vollkommen egal. Trinken wir Gesundheitsbewussten halt Tee und Kaffee... 
Achja. Wasser. Blöd.

Na dann lasst uns doch das sichere Wasser von Nestle kaufen, das wird in Regionen abgefüllt, die vielleicht noch unbelastet sind.

Richtig. Lasst uns für unsere eigene Dummheit anderen das Wasser wegnehmen, die davon NULL profitieren, und die so GAR NICHTS dafür können, dass wir so bescheuert waren, unser eigenes Wasser zu vergiften.


Es gibt dafür nur einen einzigen Schluss: Totalverbot. Nulltoleranz. Sofort.




Bis später.




Weiterführende Links:
ntv-Bericht Grüne schlagen Glyphosatalarm



Donnerstag, 25. Juni 2015

Still, eindrucksvoll, erhellend: Videotipp

KKVideotipp
Wie unser Essen entsteht
Eine stille und doch laute Dokumentation ohne Zeigefinger



Könnt Ihr Euch einen Dokumentarfilm vorstellen, der komplett ohne jeden gesprochenen Kommentar auskommt? 

Anderthalb Stunden Film, die für sich sprechen, ohne auch nur einen Pieps dazu zu sagen? Nein!? Ich konnte das auch nicht. Aber ich wurde eines anderen belehrt...

Und ich glaube, man versteht viele Dinge besser, wenn man sich das alles einmal anschaut, was nicht auf einer Lebensmittelverpackung werbewirksam aufgedruckt wird.





Und vielleicht fragt man sich auch, ob das eine oder andere so von uns überhaupt gewollt oder nötig ist.




Ich überlasse Euch Eure Rückschlüsse.


Wie schon dieser wertvolle Film selbst bleibe auch ich heute ohne Kommentar.



Bis später




Weiterführende Links:
Video: Unser täglich Brot - eindrucksvoll, stumm
Dauer: 1.31:58
Sprache: entfällt

Dienstag, 23. Juni 2015

Die Kalziumlüge: Milch beugt Osteoporose nicht vor

KKWissen
Milchverzicht: 

Müssen wir uns über Osteoporose Sorgen machen?
Zwei Bilder, die mehr als 1000 Worte sagen


Gebetsmühlenartig erzählen uns Wissenschaftler und Mediziner, wir müssen Milch trinken, da hier viel Kalzium enthalten sei. Kalzium sei wichtig für den Knochenbau und die Zähne, und wer zu wenig Milch zu sich nähme, hätte ein hohes Risiko auf Osteoporose.


Ist das wirklich so?
Nur 1% der Asiaten und ebenso wenige in Afrika vertragen Kuhmilch 
überhaupt.
Die Fähigkeit, Milch zu verdauen ist für Europäer eher eine frühgeschichtliche Laune der Natur.

Haben die Asiaten dann deshalb mit porösen Knochen und Zähnen zu kämpfen? Seltsamerweise nicht.

Sehr spannend wird das Bild, wenn wir uns mal aufgrund einiger Fakten die Verteilung der Daten aus einer Studie zu Osteoporose heranziehen und diese dem weltweiten Milchkonsum optisch gegenüberstellen.
Es ist eine glatte Lüge, dass das Kalzium in Milchprodukten Osteoporose und Knochenbrüchen vorbeugt. Das genaue Gegenteil ist der Fall. 
Milch entzieht den Knochen Kalzium. 


Ein Bild sagt manchmal mehr als 1000 Worte.
Wir zeigen oben den Milchkonsum pro Kopf weltweit, und unten die Anzahl der Meldungen von Hüftbrüchen pro 100.000 Einwohner. Der Hüftknochen ist sehr stabil, ein Bruch ein wahrscheinlicher Hinweis auf Osteoporose, weshalb die Studie zur Osteoporose auch diesen speziellen Wert als Marker untersucht hat:



Klick für Grossansicht



Glatt gelogen 
Wer heute noch behauptet, Milchprodukte wären ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und notwendig, wegen des Kalziums, um einen starken Knochenbau zu erhalten und Osteoporose vorzubeugen ist entweder fehlinformiert oder handelt wider besseres Wissen höchst fahrlässig in der Beratung.


Milch macht krank.
Tatsächlich hat Milch in zahlreichen unabhängigen Studien eine deutliche Verbindung zu Prostatakrebs (ganz besonders bei hohem Milchkonsum in der Jugend), verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, Asthma, Atemwegserkrankungen und Hautkrankheiten (insbesondere Akne) gezeigt. Eine aktuelle Studie von 2014 zeigte eine höhere Sterblichkeit und vermehrte Knochenbrüche bei Frauen. (Link unten angefügt).

Es gibt auch Stimmen die eine Verbindung zu Übergewicht, Herzkrankheiten, Demenz und Krebs herstellen, aber hier sehe ich einen anderen Stoff als wahrscheinlicher an. Da dieser oftmals in grossen Mengen in Milchprodukten eingesetzt wird, glaube ich daran, dass es sich um eine Fehlinterpretation der Daten handelt. Es ist der Zucker.


Woher nehmen, wenn nicht...
Kalzium ist tatsächlich ein wichtiger Bestandteil der Nährstoffaufnahme, unser Körper braucht dieses Element für verschiedene wichtige Vorgänge, und tatsächlich auch zum Knochenaufbau. 
Wesentlich gesünder und ohne die obigen Nebenwirkungen der Milch kann man seinen Bedarf u.B. über Gemüse decken.

Gesunde gute Kalziumlieferanten, wo das Element vom Körper auch gut aufgenommen werden können sind u.a. grüne Gemüse wie Bärlauch, grüne Bohnen, Brokkoli, Endivien-Salat, Fenchel, Gartenkresse, Grünkohl, Kohlrabi, Lauch, Mangold, Petersilie, Rucola, Schnittlauch, Spinat, Weißkraut, Wirsing. 

Ausserdem aber auch Rote Bete, Mandeln, Haselnüsse, Fisch. einige Sorten Mineralwasser (siehe Analyseaufdruck) und... Eier.

Aber die DGE sagt doch...
Das Frustrierende an diesen Fakten ist, dass diese der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sehr wohl bekannt sind, und sie dennoch in ihren Empfehlungen darauf beharrt, täglich Milchprodukte in die Ernährung einzubauen.


Ich werde Euch in Kürze einen möglichen Grund präsentieren, warum das so ist.
Mit Eurer Gesundheit hat dieser allerdings überhaupt nichts zu tun.




Bis später.




Weiterführende Links:

Quellen Grafik
A systematic review of hip fracture incidence and probability of fracture worldwide
Weltweiter Milchkonsum pro Kopf: Current Worldwide Total Milk Consumption per capita

Das könnte auch interessant sein:
NDR: 45 Minuten - Die Milchlüge YouTube-Film 42:53 min, deutsch
Michaelsson, k et al.: British Medical Journal 2014;349:1-15
Kohorten-Studie: 61433 Frauen und 45339 Männer
Ergebnis: Höhere Sterblichkeit, mehr Knochenbrüche bei Frauen

Sonntag, 21. Juni 2015

Nachgefragt: Antworten auf eine Frage zum Schnutella-Post

Leser fragen, Nico antwortet
Greenpeace findet Nutella in Ordnung

Ferrero sei doch ganz gut dabei... aber wobei?


Folgende Frage wurde mir zum Schnutellapost  über das Kommentarsystem auf diesem Blog gestellt:

Anonym hat gesagt…

Hallo Nico, vielen Dank dafür

Bei uns in den Nachrichten hat sogar einer von Greenpeace gesagt, dass Nutella in Ordnung sei und der Konzern darauf achten würde... Da denkt man sich einfach nur mehr WTF :/

http://tvthek.orf.at/program/ZIB-Magazin/5521881/ZIB-Magazin/9964858/Ministerin-ruft-zum-Nutella-Boykott-auf/9991130

Was sagst du dazu?





Hallo Mr(s) Unbekannt, danke für Deine interessante Frage.


Die Antwort möchte ich gerne in drei Teilen geben:

(1) Meine grundsätzlichen Bedenken in dem Beitrag sind in erster Linie dagegen gerichtet, dass hier ziemlich offensichtlich eine Umweltministerin zum Schweigen verdonnert bzw zum Rückzug bewegt wurde, die sich über Umwelt Sorgen gemacht hat. Das zum Teil mit den Worten wie oben beschrieben "Schwere Entgleisung Frankreichs" und das aus den höchsten Regierungsebenen Italiens. Das stört mich vollkommen unabhängig davon, ob sie jetzt den falschen erwischt hat oder nicht. Denn es ging ja bei den Reaktionen nicht um Nachhaltigkeit, sondern um nationale Interessen, und sie sind monetär begründet. Mit dem Geld-schlägt-Umwelt-Ding ist in den letzten Jahrzehnten so viel kaputt gemacht worden, dass ich dann solche Reaktionen aus der Politik sehr bedenklich empfinde.

(2) In Deinem Filmbeitrag sieht man Bäume kippen. Es ist nicht gesagt, für wen, es ist nicht gesagt, warum. Zu Ferrero heisst es nur - die seien gut dabei, und es seien Unterschriften geleistet. Worunter? Wenn ich stolz sein könnte auf das, was ich unterschrieben habe, dann würde ich das vorlegen, aber sowas von. Warum passiert das nicht? Der andere Punkt ist - die Palmen, die das Palmöl für Nutella erzeugen stehen ja jetzt schon. Wo? Wurden dafür auch Bäume gefällt und Lebensraum vernichtet? Was nützt dann die Unterschrift noch? Die Plantagen stehen schon... Ich habe keine Daten, deshalb kann ich falsch liegen. Aber ich wundere mich sehr, warum weder Ferrero noch Herr Greenpeace konkret werden, was denn genau die "positiven Schritte" sind.

(3) Ich weiss zu wenig über die Palmöl-Plantagen und ob das alles so gut ist. Der Greenpeace-Mann sagt ja nur, es wäre gut, das mit dem Palmöl. Aber warum, sagt er nicht. Schade.
Aber wo ich mich sehr gut auskenne und wo ich definitiv eine massive Kritik an dem Produkt Nutella anbringen würde, wäre definitiv der Zuckergehalt. Deutschland isst im Durchschnitt(!) pro Kopf 1kg Nutella im Jahr, d.h. die bringen knapp 560 Gramm oder 230 Zuckerwürfel unter die Leute, nur mit dem Brotaufstrich. Und auch wenn es auch heute viele Erwachsene sind, die das sehr mögen - sind es vor allem die Kinder. 

Eine Hotelpackung Nutella sind 15 Gramm, seien wir ehrlich, es sind sicher mindestens zwei dieser Packungen also 30 Gramm, die auf einem Brot landen. 


Das sind dann 16 Gramm Zucker also rund 6 Würfelzucker, die mal eben aufs Weissbrot gestrichen werden. Gemäss WHO-Richtlinien für Kinder wäre das die komplette Tagesdosis. 


Da dürfte kein Zuckerkorn mehr hinzukommen. 
Aber wie sieht die Realität aus? Anders, nicht wahr?


So gut Nutella schmeckt, und so sehr wie ich auch Verständnis dafür habe, dass man dieses geile braune Fett/Zuckergemisch mit dem Leben verteidigen möchte.

Sein Ruf ist viel besser, als er sein sollte und es wird viel zu sehr verharmlost, was damit auf Dauer geschieht. 

Einmal die Woche, ein wenig - und am besten nicht auf einem schlechten Brot - kein Problem, go for it. 

Aber das ist nicht, wie es wirklich aussieht, in den haselbraunen Frühstücksküchen...



Bis später.

Samstag, 20. Juni 2015

Eine fette Story

KKWissen
Margarine, gehärtete Fette und ein Verbot
Wissenswertes aus der Fettecke



Wer sich in den letzten Tagen über ein tiefgrollendes Geräusch und eine vibrierende Teetasse gewundert hat... 
Das Epizentrum des massiven Bebens war in den USA. 

Dort nämlich hat die sonst eher unternehmensfreundliche FDA einen erstaunlichen Schritt in eine sehr richtige Richtung gemacht:

Ein absolutes Verbot von Transfetten in Lebensmitteln. 

3 Jahre haben die Produzenten jetzt Zeit, ihre Produktion umzustellen. 
Das war der Rumpler. Und ich erkläre gerne, warum das bedeutsam ist.



Hier ist nicht nur der Zucker das Problem...


Unnatürlich, ungesund und unnötig
Künstliche Transfette haben für die Industrie zwei Vorteile: Sie sind günstig und länger haltbar.
Einen gesundheitlichen Nutzen für den Verbraucher haben sie nicht. Im Gegenteil.


Nebenwirkung: Herzinfarkt
Lange Zeit hatten Experten umsonst gewarnt, dass diese diese vor allem in Fastfood, Chips, frittierten Lebensmitteln, Margarine und anderen der Fettphobie geschuldeten Butter-Ersatzstoffen eine massive Gefahr für die Herzgesundheit der Verbraucher darstellen. Mitte bis Ende des vergangenen Jahrzehnts wurde dann endlich gehandelt. Grenzwerte wurden festgelegt, Verbote ausgesprochen.
Tatsächlich war auch ein Rückgang von Herz-Kreislauf-Erkrankungen festzustellen.

Grenzwerte nicht gut genug
Aber einigen Experten ging das immer noch nicht weit genug.
Während in vielen Ländern die Grenzwerte bei 2% und niedriger festgelegt wurden gab es immer noch Fachleute, die auf einem Nullwert pochten. 

Dieses Ziel scheinen sie jetzt erreicht zu haben. Für die USA. 

Lage in Deutschland
In Deutschland sieht das anders aus. 
Zwar gibt es auch hierzulande Experten, die ebenfalls für eine weitere Senkung der Transfette eintreten, aber unser Bundesinstitut für Risikobewertung sieht keinen Handlungsbedarf. 

Mit der Begründung, die meisten Menschen in Deutschland würden die Verzehrgrenze ja gar nicht erreichen. 
Ich interpretiere: Die Nichtmeisten sind als Kollateralschäden hinnehmbar. 

Und das, wo in Deutschland die ersten  häufigste Todesursache (noch vor Krebs)  Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. 2013 starben gemäss dem Statistischen Bundesamt 354.493 Menschen daran...


Selbst ist der Verbraucher - aber wie?!
Wollte man als informierter Verbraucher die Transfette meiden, müssten man das also wieder in Eigenverantwortung selbst die Hand nehmen. Doch wie?

Tja. Gute Frage. Denn der Ausweis ist keine Pflicht, sondern freiwillig. 

Jetzt kann man sich ja mal fragen, wie freiwillig ein Hersteller einen Stoff auf die Packung schreibt, der im Gerede ist. Kluge Regelung, wieder mal...

Verschlüsselte Botschaften
Behelfsmässig kann man jetzt unter den Inhaltsstoffen nach Worten wie "gehärtet" oder "zum Teil gehärtet" Ausschau halten. 

Das funktioniert, es weiss bloss keiner. 
Aber auch das hat einen Pferdefuss. 
Denn die enthaltene Menge weiss man dann trotzdem nicht.

Und bei offenen Lebensmitteln kommt man gar nicht an Informationen. 
Was schlecht ist, denn gerade auch bei Backwaren kommen die Transfette noch immer vor. Weil billiger im Materialeinsatz.


Macht nicht nur dick: Sorgen sollte man sich auch über die Art des Fettes machen...






Herleiten?
Jetzt könnte man auf die Idee kommen und sich selbst eine Eselsbrücke bauen, in dem man ein bisschen schaut, wo das "gehärtet" so überall vorkommt. 
So hätte man ein bisschen eine Ahnung hat, wo das eingesetzt wird und davon dann ableiten, wo es wahrscheinlich so alles drin steckt.

Im Internet entdeckt man dann ausser den weiter oben schon genannten Produkten das leckere Braune in der Prinzenrolle, die Nippon Puffreis-Schokowaffeln, Industrie-Berliner, die Yogurette (jetzt bekommt das himmlisch im leicht eine neue Bedeutung), Rama Culinesse, Fertigpizza, Fettglasuren (wie z.B. auf Donuts oder Cupcakes), Croissants zum Fertigbacken, Fertig-Gyros, einigen Fertigkuchen, BackPommes, und wenn man den Berichten im Web so glauben mag sind wie oben erwähnt in der Konditorei die meisten Cremes und Glasuren ebenfalls mit auf die Liste zu setzen.  McDonalds hat damals, als die Diskussionen das erste Mal stark aufgebrandet sind in einer Pressemitteilung von 2006 von einer geplanten Senkung gesprochen, aber auch hier nicht von einem Verzicht.


Zur Margarine liest man, dass sie früher eine Zeit lang bis zu 20% enthalten haben, es jetzt aber verbesserte Herstellungstechniken gäbe, und man den Anteil auf ca 2% gesenkt habe.

Fehlleiten!
Interessant ist die Seite margarine-geniessen.de, über die ich während meiner Recherchen gestolpert bin. Die Seite vergleicht unter anderem Butter und Margarine.

Da steht dann in einer Gegenüberstellung zu lesen, dass in Butter von Natur aus Transfettsäuren enthalten sei und die Margarine dank der modernen Technik kaum Transfettsäuren enthält. Dass es anscheinend einen Unterschied macht, ob sie künstlich oder natürlich sind, lässt man weg.

Da ich nicht mehr ganz so unbedarft bin was die dort beschriebenen Informationen stehen wunderte ich mich schon, wie sehr da die Leser verdummt werden sollen. 

Ob ein Lebensmittel Cholesterin enthält ist unerheblich, dort wird das als Vorteil der Margarine dargestellt. 


Butter haben einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren, das wird als Vorteil der Margarine dargestellt.
Tatsächlich sind die gesättigten Fettsäuren per se zwischenzeitlich rehabilitiert, nur im Zusammenhang mit hohen Mengen an Kohlenhydraten wurden negative Auswirkungen entdeckt. 

Das hat mich dann neugierig gemacht, wer diesen Unsinn schreibt, aber das Impressum war leider nicht aufzurufen. Ein "Fehler"...  Aber gaaaaaaaaaaanz klein unten ist ein Link, da steht "was ist Margarine-geniessen.de?" Und Bingo. Die Seite ist von Unilever. 

Das ist das Unternehmen, das sich mit Rama, Sanella, Lätta und Becel einen guten Namen macht. Kein Wunder wird da die Margarine über den Klee gelobt... 

Kann man solche "Informations-"Seiten nicht bitte verbieten, die so aufgebaut sind, als wäre es unabhängige Information? Das ist doch nichts anderes als den Verbraucher an der Nase herumgeführt. Wenn schon, dann macht bitte Euer Logo oben drüber. Oder ist das eben gerade gar nicht Eure Absicht?


Vielleicht erklärt die Verbindung von Margarine und Transfetten ja sogar die Geschichte, von der Dr. Hans-Ulrich Grimm in seinem Buch "Vom Verzehr wird abgeraten" berichtet, in der ein Mann insgesamt sehr gesund gelebt hat und unerklärlicherweise trotz Verzehr von Becel ProActiv an einem Herzinfarkt verstarb. Das ist die Margarine mit den Warnhinweisen für Schwangere und Kinder, die foodwatch gerne aus den Supermärkten genommen bekommen hätte. Und die ironischerweise in grossangelegten Cholesterin-Kampagnen damit wirbt, das Herzinfarkt-Risiko zu senken.




Auch Fertigpizzen und andere Fertigprodukte sind problematisch


Was wir fordern sollten

Da man als Verbraucher bei den heutigen Gegebenheiten kaum eine Chance hat, sich selbst zu schützen wäre eine Übernahme der FDA-Richtlinie auch in Deutschland mehr als wünschenswert.

Gerne auch gegen die Widerstände der Lobbies, denn es ist kaum einzusehen, warum  wegen ein klein wenig besserer Margen der Verbraucher ein Risiko eingehen muss, das unkalkulierbar ist. 3 Jahre Übergangszeit wäre genug, sich umzustellen, und immer noch genügend Menschen, die von der Pharmaindustrie gesund gemolken werden können, falls sie den Infarkt überleben. This party is over!

Selbst die WHO hat sich zu Anfang des Jahres neben einem Verbot von Tabak- und Alkoholwerbung, der Reduzierung von Zuckergenuss auch ganz ausdrücklich für eine deutliche Reduzierung von Transfetten ausgesprochen. 



Wo ist eigentlich unser unser BuMEL-Christian Schmidt, wenn man ihn mal braucht...?
Ach ja richtig: Der ist beschäftigt
Mit verlässlichen Rahmenbedingungen für die Brauereien. 
Und einem grossen Lob für den wichtigen Absatzmarkt. 
Als man ihm am Deutschen Brauertag den Ehrentitel "Botschafter des Bieres" verleiht... 
Prost Mahlzeit, Christian!



Bis später.




Weiterführende Links:
Transfette in der Zeit

Gesundheitsgefahr: In den USA werden Transfette verboten
10 Fakten über Fett

Freitag, 19. Juni 2015

Brief an eine junge Frau

Realität
Brief an eine junge Frau
Wo Realität ans Unerträgliche geht...



So lange hatte ich nichts von Dir gehört... 
Als ich Deinen Namen in meinem Nachrichtenfeld sah, hab ich mich gefreut.






Das ist so, bei meiner Arbeit. 

Es gibt diese Menschen, die fallen einem auf, weil sie freundlich sind, weil sie der Gemeinschaft beitragen und ab und an auch mal einen Scherz mitmachen. 

Und ich wusste, dass ich Dich einmal um einen Gefallen gebeten hatte bei dem Du nicht lange gezögert hast, sondern sofort gesagt hast, es wäre eine Freude, ein bisschen von dem zurück zu geben, was Du von uns hier bekommen hast.

Als ich dann Deine Zeilen gelesen hatte ist mein Blick wirr über die Nachricht gehüpft, hin und her, flehentlich habe ich gesucht, dass ich mich irgendwo verlesen hätte, dass das nicht stimmt, was da steht, habe gesucht nach einem Hinweis der sagt, das ich irre und vor allem, dass bei dem, was da steht nicht Du gemeint bist, sondern irgendjemand anderer. 
Denn Du bist doch viel zu jung.

Aber nein. 

Auch nach dem vierten, fünften und sechsten Mal lesen stand das noch immer da: 
Du hast Krebs. 

...

Es ist überall, es ist kaum aufzuhalten und bis zum Unvermeidlichen ist es vielleicht nicht mehr lang. Monate, Wochen. Wer weiss das schon?


Nichts funktioniert mehr, wie es soll, Dein Leben hat sich gewandelt zu einer endlos anmutenden Reihe von Untersuchungen und Nachbesprechungen. Du spürst die Beeinträchtigungen bereits deutlich.


Und dann erinnerst Du Dich an die Zeit bei uns, in der Du so eine sehr viel bessere Lebensqualität hattest. Fragst mich, ob ich einen Tipp hätte, was eventuell noch ein bisschen davon geben zurück geben könnte von dieser Qualität -  jetzt, wo es schlecht steht. 

Und entschuldigst Dich bei mir für die Störung.


Ach... meine liebe,.... Du solltest uns alle so dermassen stören dürfen!

Wir mit unseren kleinen Sorgen und unserem unbedachten Umgang mit der Zeit, von der wir so viel mehr haben als Du. 

Wir, die wir so unbedacht mit unserer Gesundheit umgehen und darauf vertrauen, dass alles irgendwie schon gut gehen wird.


Du solltest es uns allen laut ins Stammhirn ritzen dürfen, was Du mir schriebst:
"Tut mir so leid, dass ich Dich mit meinem 'Elend' so belaste. 

Ist es aber - Ich bin Mensch, ich hätte noch sooo viel vorgehabt. Zu lachen. Zu lieben. Zu leben."

Es trifft. Mitten hinein. Die Trauer lässt alles wie Zeitlupe fühlen.

"Am liebsten würde ich rausschreien, wie wichtig es ist, gute Dinge JETZT zu tun ... und nicht 'bald', irgendwann, demnächst....  10 Jahre früher KK, was wäre wenn gewesen, Wer weiss... das geht mir leider so oft durch den Kopf... auch wenns genau kontraproduktiv ist in meiner Lage."

Es tut mir so unendlich leid, dass wir zu spät sind. So leid.


Natürlich muss das unweigerlich einmal passieren - bei so vielen Mitgliedern, die wir beisammen sind muss das vorkommen, es ist normal. 

Aber ist es nicht Wahnsinn, dass wir diese Normalität hinnehmen? 
5 alleine in meinem Umfeld, in den letzten 3 Jahren. Mit all dem Leid. 
Und am Ende all der Trauer... Ich will das nicht mehr. Es ist unerträglich.


"Und du, lieber Nico - gerade jetzt um so mehr: es ist so wichtig und so unglaublich gut, was du für uns zusammenträgst, erforschst und auf deine unvergleichliche Art vermittelst. Das ist es... Warum du diesen Kampf führst... Tschaka"

Ich verspreche es. Wo immer die Kraft übrig ist, werde ich nicht müde werden, weiter zu kämpfen. Für jedes einzelne verdammte Mal, bei dem wir nicht zu spät sein werden. Zumindest eine Wahl sollten die Menschen haben, wenigstens das. Das letzte Wort meines Podcasts hat nun untrennbar verbunden einen Namen, und ein Gesicht bekommen.


Was immer wir für Dich tun können, sag es uns. 

Unsere Gruppe hat so tolle Menschen beisammen, ich habe erlebt, was für positive Dinge bei uns möglich sind. 

Und ich bin sicher, wir werden jetzt alle an Dich denken, Dir Kraft und positive Wünsche schicken. Und Mut.

Und sind da, wenn Du uns brauchst.







Bis später.




Donnerstag, 18. Juni 2015

Schnutella - Die Nuss-Nougate-Affäre

Genauer hingeschaut
Die NUSS-NOUGATE-AFFÄRE

Wieso sich eine Umweltministerin für die Wahrheit zu entschuldigen hat


Wer ein bisschen besser verstehen will, warum sich Politiker so zaghaft verhalten, wenn es um Wahrheiten oder grosse Konzerne handelt, den dürfte diese Geschichte interessieren, die sich die letzten drei Tage zugetragen hat.







Am Montag abend sitzt die französische Umweltministerin Ségolène Royal in einer Sendung im französischen Fernsehen und sagt in einem Nebensatz, man solle aufhören, Nutella zu essen.

Sie tat dies gar nicht wegen der beträchtlichen Menge Zucker, die in einem Glas Nutella verarbeitet ist. Das sind nebenbei bemerkt auf ein handelsübliches Aktions-Glas mit 880 g der stattliche Gegenwert von immerhin 204(!) Zuckerwürfeln. 
Über die Hälfte, genauer 55,9% sind Zucker. (Angaben von der Herstellerwebseite)

Aber nein, ihr ging es dabei um den zweiten Bestandteil: das Palmöl. 
Sie sprach in der Sendung über Umweltschutz und den Klimawandel, und monierte die rücksichtslose Abholzung der Regenwälder. 
Das passiere derzeit in beträchtlichem Ausmass, unter anderem für Ölpalmplantagen. 

In einem Nebensatz sagte sie dann: 
"Man muss beispielsweise aufhören, Nutella zu essen, denn das ist Palmöl."

Der Moderator meine noch, dass Nutella doch lecker sei, worauf sie antwortete, dass das Palmöl sei, dass dafür Bäume gefallen seien, und man es besser trotz lecker nicht essen solle.

Als ich die Nachricht gelesen hatte dachte ich noch:  
"Wow, die Dame hat Schneid, das gefällt mir...".

Sie war mir schon ein paar Tage zuvor aufgefallen, als sie sogar gegen Monsanto's Roundup ein paar klare Worte in Richtung der Garten- und Baumärkte gesagt hatte und sie gebeten hat, sie sollten das Pflanzenschutzgift aus dem Programm nehmen.


Und jetzt tritt sie dem Flaggschiff des Süsswaren-Herstellers Ferrero in das Palmfettnäpfchen.

Die Zeitungen machten daraus dann auch gleich Titel wie "Aufruf zum Nutella-Boykott".

"Mir soll's recht sein", dachte ich, so lecker das Zeug am Pausentag schmeckt, für die  Standard-Ernährung ist jedes Glas weniger pures Gold fürs Nicht-auf-die-Hüften-Projekt.



Am Dienstag reagierte Ferrero knapp mit einem Statement, das in etwa lautete

"Wir nehmen Umweltbelange ernst, sind eine Reihe Verpflichtungen beim Palmöl eingegangen" und "Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen".


Ich will jetzt nicht spitzfindig oder wortklauberisch sein, aber weil das so ein gutes Beispiel für geschickte PR-Blabla ist, übersetze ich das mal so, wie man es auch verstehen kann - bzw. wie ich es verstehe:

"Weil die Bürger es gerne lesen, ist uns die Umwelt jetzt für den Moment auch ein bisschen wichtig. Wir haben etwas getan, in dem wir uns selbst zu irgendwas verpflichtet haben. 

Was genau, geht Euch nix an, genauso wenig, wie nachhaltig oder wie wirksam das ist. 
Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen, muss aber nicht. Wir sagten ja nur, KANN."

Damit war die Haselnuss für Ferrero auch schon gelutscht. 
Der Fall wäre zu Ende gewesen...
Wäre...


Als ich heute morgen die Google-News "aufgeschlagen" habe, hört sich das dann auf einmal plötzlich ganz anders an:

Royal – "Ich bitte 1000 Mal um Entschuldigung"

Bitte was?! Sie was-st? Wofür?


Wer nachhaltig verstehen will, wie gross das Suchtpotential dieser extrem gelungenen Mischung von Zucker und Fett ist, der muss nur den eindrucksvollen Shitstorm verfolgen, den die Umweltministerin seit gestern auf sich einprasseln sah.

Aber nicht nur die Zucker-Schnutten standen mit virtuellen Mistgabeln, KKKapuzen und Fackeln vor ihrem Fenster - und luden sie zu einem Spaziergang im lauen Abendrot zum nächsten Spontan-Holzstapel ein - neeeeein... 


Das wurde gleich zur Staatsaffäre.
Selbst führende Politiker Italiens zogen eine Schnutella!

Der italienische Umweltministerkollege wies sie in die Schranken, sie solle Italiens Produkte in Ruhe lassen. Die Frau des italienischen Regierungsschefs biss demonstrativ in einen Nutella-Crêpes und schob ihrer Tochter pressewirksam auch gleich einen auf den Papptella. Die italienische Presse schrieb "Mit dem Kreuzzug gegen den Brotaufstrich rette man nicht den Wald" (stimmt, der is ja schon tot) und ein Abgeordneter des italienischen Parlaments nannte Ségolènes Vorstoss sogar "eine hässliche und schwere Entgleisung Frankreichs."



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So, da habt Ihr's. Davor haben die Politiker Angst. 
Wenn das Flaggschiff eines Lebensmittelkonzerns angegriffen wird, dann klickedieklacken ein paar bestens geölte Lobby-Mechanismen bis in die höchsten Staats-Etagen. Die Firma selbst braucht sich kaum äussern, dass tun dann schon andere.

Traurig: Ségolène ist eingeknickt, und hat sich entschuldigt. 1000 Mal, gleich.



Sie entschuldigt sich dafür, dass sie nicht mehr getan hat, als ein Problem anzusprechen, dass haargenau in ihr Aufgabengebiet gehört. 

Es ist eine schwere Entgleisung, wenn eine Umweltministerin über Umwelt spricht. 

Und das, obwohl sie mit Gastgeberin
beim kommenden Klimagipfel in Paris sein wird und ein bisschen Vorbereitung gar nicht schaden würde... 

Und wenn nicht mal die zuständigen Politiker etwas dazu sagen dürfen, ohne dass gleich die Haselbaum-Keule geschwungen wird, dann braucht man sich kaum zu wundern, warum sich nichts bewegt.


So süss die Produkte sind - der Konzern ist es gewiss nicht.

Als das Format "Hart aber fair" eine Themensendung zu Zucker gebracht hatte, war wenige Stunden nach der Liveausstrahlung die Stelle mit einem Nutella-Werbespot bereits bei der Mediathekversion herausgenommen. Der Hersteller habe zum Ausdruck gebracht, dass er diesen Spot dort nicht gezeigt sehen will. Dabei wurde nur gefragt, ob es nötig sein, so ein zuckerlastiges Produkt ausgerechnet von den Sportlern der Nationalmannschaft zu bewerben. Die Sendung ist übrigens heute zwischenzeitlich überhaupt nirgends mehr zu finden. Da wird nicht nur Nöhlman froh darüber sein.

Vor 3 Jahren sollte in Frankreich eine Art Gesundheitssteuer auf Palmöl eingeführt werden. Damals war die Rede von einer Abgabe von 300 Euro auf eine Tonne. Das wären auf ein 800 gr Glas grob runtergerechnet ca. 7 bis 8 Cent gewesen, falls ich mich nicht verrechnet habe. Und still, ganz heimlich still und leise verschwand diese Idee - quasi über Nacht. Rocher... äh - touché.


Und jetzt aktuell entschuldigt sich eben eine Ministerin dafür, dass sie eine Staatsaffäre ausgelöst hat. Et voilà. Quel dommage!


Eine witzige Randnotiz:
Ségolène Royal ist nicht nur Ministerin - sie ist auch die ehemalige Lebensgefährtin des aktuellen Staatspräsidenten Frankreichs, François Hollande. 


Der hat aber offensichtlich wenig Lust, die mächtige schützende Pranke über seine royale Ségolène zu stülpen.  Nicht, wenn es um so schwerwiegende internationale Verwicklungen geht.  Denn beim Zaster hört auch da die Freundschaft auf. 


Die Moral: 
Alte Liebe rostet...doch, und zwar haselbraun - 
und schützt vorm Auffefresse kaum. 
Nicht solange es um die richtig hohen Umsätze geht...



Bis später.



Weiterführende Links:


Artikel Tagesspiegel:   Aufruf zum Nutella-Boykott in Frankreich
Artikel die Welt:           Royal – "Ich bitte 1000 Mal um Entschuldigung"

Mittwoch, 17. Juni 2015

8888 - vier mal die acht und das Glück

KK-Meilenstein
8888 Mitglieder in der Facebook-Gruppe
Rückblick, Vorausschau und dazwischen ganz viel "Nico persönlich"



Traditionell halte ich bei diesen Meilensteinen inne und reflektiere ein wenig.
Bisher war das immer innerhalb der Facebook-Gruppe, aber heute mache ich das einmal hier...











8888 - Viermal die acht und das Glück

Wieder ein kleiner Meilenstein für KK – 8.888 - Schnapszahl bei der Anzahl der Mitglieder.
Die 8 ist in China eine Glückszahl, das heisst hoffentlich, dass wir alle heute eine ganze Menge Glück haben. Ich wünsche es uns.

Ich schaue bei diesen Gelegenheiten ja gerne mal zurück, schaue wo wir stehen und wohin die Reisen gehen mag.

Es ist schon Wahnsinn, was wir hier gemeinsam bisher so alles erreicht haben…

So viele Menschen mit einem nachhaltigen Gewichtsverlust, manche sogar mit Werten über 40kg, was eigentlich fast unvorstellbar ist, wenn man bedenkt, dass diese Menschen buchstäblich fast so viel Ballast abgeworfen haben, wie ein zierlicher Mensch für sich alleine wiegt.

So viele Menschen, die ernährungsbedingte Zipperlein hinter sich gelassen haben,
Menschen die weniger Insulin spritzen müssen,
Menschen, die trotz Schilddrüsen-Problemen abnehmen,
die selbstbewusster geworden sind,
Menschen, die ein vollkommen neues Lebensgefühl geniessen
und Menschen, die mit mehr Power und mehr Energie so viel mehr vom Leben haben.

Ob KK auch langfristig wirkt brauchen wir uns heute nicht mehr zu fragen, wir haben so viele Beispiele die wir hier zwischenzeitlich seit mehreren Jahren in unserer Mitte haben – das spricht für sich.
Die Werte sind übrigens weit über jeder mir bekannten Statistik zu anderen Formen der Ernährungsumstellung.

Wir haben Menschen hier, die nach ihren Erlebnissen bei uns ihren Lebensplan geändert haben, und sich so lange weitergebildet haben, dass sie heute selbst zu Spezialisten geworden sind, die zur Ernährung von Kindern beraten können oder anderen die Freude am Zumba vermitteln können.

Ich habe mit Menschen geschrieben, die ihren Job in der Werbung aufgegeben haben, weil sie es nicht länger ertragen haben, wie der Verbraucher nicht nur dreist angelogen wird, sondern das sogar viel zu oft ohne jeden Skrupel und wider besseres Wissen auf Kosten der Gesundheit geschieht.

Ich habe erlebt, wie Menschen, deren Beruf ein Beitrag zur Heilung sein soll, einen neuen und frischeren Blick auf die Fakten bekommen haben, die sie ihren Patienten weitergeben.

Und ich habe erlebt, wie wir Menschen helfen konnten, die aus ihren eigenen, ganz individuellen gesundheitlichen Problemen bisher nicht abnehmen konnten.
Bis unsere Dr. Simone die Ursachen fand und wir so auch ihnen weiterhelfen konnten.

Ich habe erlebt, dass Frauen – und wir erleben das leider immer zahlreicher –
vor uns Schwierigkeiten hatten mit der Erfüllung ihres Kinderwunsches.
Oder deren Ärzte ihnen empfohlen haben, sie sollten ein bisschen abnehmen, damit das besser klappt.

Und dann haben wir später erleben dürfen, wie ein KK-Baby nach dem anderen das Licht der Welt erblickte, so viele, dass ich sie nicht einmal mehr zählen kann.
Waren es 10, 20, 40, … vielleicht sogar viel mehr?

Ja, hier entsteht - Glück.

Und lange Zeit hat auch mir das ein Gefühl tiefer innerer Zufriedenheit gegeben, wenn ich von Euren so tollen Vorher-Nachher-Blutwerten gelesen habe, oder Eure Vorher-Nachher-Bilder sah.

Momentan allerdings bin ich ungeduldig geworden.

Ungeduldig mit mir selbst, weil ich meinen selbstgesteckten Zielen für KK noch immer nicht so gerecht worden bin, wie ich mir das vorstelle.

Ungeduldig, jedes Mal, wenn ich erlebe, wie ein Mediziner seinen Patienten falsche Informationen gibt, noch viel ungeduldiger wenn ich erlebe, dass die Wissenschaft für den Umsatz mit gefälschten Daten sich selbst ins Absurde führt.

Und dann Politiker, die diesen falschen Daten blind Glauben schenken die falschen Entscheidungen treffen.

Ich habe Wissenschaftler gefunden, die schon vor 50 Jahren das Richtige gesagt haben, und uns vorausgesagt haben, was mit uns geschehen wird, wenn wir bestimmte Dinge nicht lassen.
Und ich fand welche, die das vor 4 oder 5 Jahren wieder taten. Und es ist nicht nur, dass man noch immer nicht auf sie hört, sondern dass man sogar bewusst gegen diese Wahrheit arbeiten, um sich noch für ein paar Jahre länger auf Kosten der Allgemeinheit Umsätze zu fahren.

Ich sah Wissenschaftler, die vom Staat für die Wahrheit eingestellt worden sind und als sie sie herausfanden von exakt diesem Staat dann zum Schweigen verdonnert wurden, ihnen wurde gekündigt - und sie wurden für weitere Jobs unmöglich gemacht.

Ich sah Wissenschaftler, die für Geld und Karriere die Wahrheit gefälscht haben, und damit ihren eigenen Berufstand entbehrlich machen, weil so langsam der Punkt erreicht ist, wo man tatsächlich kaum noch unterscheiden kann, wem man Glauben schenkt und wem besser nicht.

Ich habe Journalisten zugehört, die Ungeheuerliches aufgedeckt haben und diese Nachrichten beweisen konnten bis ins letzte I-Tüpfelchen – nur um dann von ihren Bossen zu hören, dass diese nicht gesendet werden dürfen, denn "wir haben den Sender gekauft, wir bestimmen, was die Nachrichten sind."
Den Journalisten wurde gekündigt.
Und die schädliche Praxis, die sie aufgedeckt haben dauert bis heute an.

Ich habe Polizisten gehört, die in Deutschland einen riesigen Betrug entdeckt haben, und ihren Job taten und das natürlich zur Anzeige brachten. Als Dankeschön bekamen sie ein Disziplinarverfahren an den Hals und der Staatsanwalt liess auf Geheiss von oben die Sache so lange liegen, bis sie verjährt war…

Wir steuern auf eine Katastrophe immensen Ausmasses zu, viel schlimmer, als ich mir das je hätte  ausmalen können… Wenn jemand alle Daten kennen würde, die ich in den letzten Monaten zusammengetragen habe… ich könnte ihm kaum böse sein, wenn er mir im ersten Reflex den Verschwörungstheoretiker unterstellt und mir eine Zwangsjacke reicht.

Umso schlimmer, dass das alles belegbar ist, und ganz real passiert, direkt unter unseren Augen. Anstatt besser zu werden, wird dieser Sumpf jeden Tag noch stinkender und noch tiefer.



Ein grosser Teil unserer Bevölkerung ist einem extremen Stress ausgesetzt.
Finanzielle Sorgen, Angst um den Job, Zeitverträge, befristet, Mindestlohn…

Und selbst viele von denen, die noch ein bisschen besser gestellt sind, gehen morgens ins Büro und müssen ständig vorsichtig sein, wer wohl in diesem menschenfeindlichen Arbeitsumfeld wohl gerade für den eigenen Vorteil an ihrem Stuhl sägt.

Die Folgen: Wir betäuben uns mit flacher Unterhaltung, Alkohol, Drogen, Zucker, Glücksspiel, Essen und Medikamenten - nur um ein bisschen Urlaub von dem Wahnsinn zu nehmen.
Und werden davon auch noch dick und krank.

Und nicht nur wir tun das – unsere Kinder und Jugendlichen folgen diesem Trend.

Wir haben Gift in unserem Essen in Form von Pflanzenschutzmitteln, Konservierungsstoffen, Süssstoffen und die Apfelschorle wird heute mit einem Mittel entkeimt, das vor ein paar Jahren noch als Lackierfarbe verboten wurde, weil sie dort zu gefährlich war.

Selbst die Antidepressiva erhellen heute nicht mehr nur das dunkle Grau in unseren Köpfen,
sondern haben als Nebenwirkung gleich noch den Selbstmord im Gepäck.


Ja. Wir werden Glück brauchen.

Glück, wenn wir da selbst gesund durch kommen wollen
und Glück, für mindestens die Menschen, die uns wichtig sind und die wir
in unserem direkten Umfeld nicht frühzeitig verlieren wollen.

Selbst "düster" ist noch eine zu schwache Vokabel für den Ausblick.

Wie viel könnt Ihr denn noch abgeben von Eurem netto, ohne dass Euch eine kaputte Waschmaschine in nackte Panik versetzt? Weil die neue Euch wirklich weh tut auf dem Konto?

Die Gesundheitskosten explodieren förmlich,
Übergewicht kostet Deutschland aktuell 63 Milliarden Euro pro Jahr.
Die Kurve aber steigt so rasant, das einem schwindelig wird.

Und es kommen Folgeerkrankungen in Zahlen dazu, die niemals jemand irgendwann hätte vorausahnen können, aber heute wohl bekannt sind.

Was denkt Ihr, wie viel Krankenkassen-Beitragserhöhung könnt Ihr Euch noch leisten?
Denn an wem sollte das sonst hängen bleiben, wenn nicht an - Euch?

Ich will Euch nicht das Gefühl geben, ich sei verbittert oder verbraucht und aufgerieben an diesen Fakten. Da kann ich Euch beruhigen. Ich bleibe dennoch optimistisch, vielleicht kann ich das von Natur nicht anders.

Falls China seinen Erfolg der Tatsache verdankt, dass sie sich irgendwann für die richtige Glückszahl entschieden haben, dann werde ich jede dieser vier 8ten dafür nutzen und ich hoffe darauf, dass einige  von Euch auch nicht mehr gewillt sind, das alles still hinzunehmen. Denn sonst ändert sich gar nichts.

Ich weiss, es gibt einige, die denken, das alles ginge sie nichts an.
Dass sie lieber ihr Leben leben möchten, so wie es ist und kein Interesse daran haben daran teilzunehmen, etwas zu verändern. Das ist vollkommen in Ordnung für mich.

Aber wir brauchen jetzt und in den kommenden Monaten mehr von den anderen.

Die, die die Fakten da oben verstehen und begreifen, dass es für diesen ganzen Wahnsinn nur noch ein Wort gibt, nämlich:

"Genug!"








Bis später. 


Montag, 15. Juni 2015

Über die Freiheit in der Wissenschaft: Lobbyarbeit aufgedeckt

KKurioses
Bayerische Ernährungstage: Kindermarketing
Lobbyarbeit, aufgedeckt


Es gibt diese Momente, die sind einfach unbezahlbar... wenn eine Suche im Web genau das ergibt, was mein Bauchgefühl nach 2 Sekunden meldet, z.B.
Aber von vorne:


Da waren doch gerade erst die Bayerischen Ernährungstage in München, als verschiedene Menschen aus der Ernährungswelt zusammen kamen, um sich gegenseitig über den aktuellen Stand zu informieren.

Es wurden Statistiken gezeigt und bewertet, und nach den Fachvorträgen gab es die Möglichkeiten, Fragen zu stellen.

Einer dieser Vorträge gab ein paar wichtige Einblicke in Sachen Kindermarketing, und warum das die heilige Kuh der Lebensmittelindustrie ist, die aus Sicht der Bevölkerung dringendst geschlachtet gehört. Denn die 
Kosten und Auswirkungen derselben sind immens.






Am Ende des Vortrages nun meldete sich eine Dame zu Wort (Zeit 23:20), die sich als "freie Ernährungswissenschaftlerin" vorstellte, um dann gegen die Inhalte des Vortrages zu reden und das eben gelernte in verwirrender Weise infrage zu stellen.

Die Dame war einigen Teilnehmern über den ganzen Tag weg eher als unfreundlich, unangenehm und wenig hilfreich aufgefallen. Das hat mich dann doch neugierig gemacht.

Und hier ist wieso:


Die Dame ist eine selbstausgewiesene Lobbyistin, die ihren Tag dort ganz sicher nicht verbracht hat, um etwas gegen die Übergewichtsepidemie zu machen.

Nach meinem Eindruck hat sie lediglich dreist die Position der Lebensmittelindustrie zu verteidigen versucht.


Eventuell mag es ein probates Mittel werden, wenn wir diese Menschen immer mal wieder in das Licht ziehen, in das sie gestellt gehören, damit es da keine Verwechslung zwischen wissenschaftlichem Kampf gegen Adipositas und wenig wissenschaftlichem Kampf gegen den Verlust von Umsatz gibt.

Meine Meinung dazu: Solche Menschen brauchen wir wie einen Pickel am Hintern.
Ich werde jedenfalls nicht müde werden, diese Leute zu entlarven, wo immer ich sie finde.


Und zur Sache selbst: Holland und Kanada haben beide eindrucksvolle Zahlen vorzulegen, wie das Verbot von Werbung von ungesunden Lebensmitteln für einen direkten Effekt auf den BMI der Kinder und damit für eine Entlastung der Gesundheitskassen gesorgt haben. 

Man müsste als Politiker halt eher auf solche Dinge hören, als auf solche Lobbyisten, dann wären wir ziemlich schnell ziemlich viel weiter...



Bis später


Weiterführende Links:
Die Lobbyseite der von Frau Dr. Karin Bergmann
Ihre Veröffentlichungen (achtet auf die Auftraggeber)

Ihre geschäftliche Internetseite

Und weil das Thema selbst nicht zu kurz kommen sollte, habe ich Euch dank eines besonders fleissigen Heinzelmännchens sogar noch die PDF zu dem Vortrag, den ich Euch mindestens dann in voller Länge an Herz legen möchte, wenn Ihr Eltern seid.

Hier ist die dazugehörige PDF-Datei