Sonntag, 29. Mai 2016

Technischer K.O. für den Mythos Grundumsatz - Am Ende verlieren sie alle

Nie NiederKKalorisch
THE BIGGEST LOSER - Am Ende verlieren sie alle
6 Jahre später nachgeschaut sieht alles anders aus
Der technische KO für den Mythos Grundumsatz

Man kann sie mögen, oder nicht.
Sie scheint Einschaltquoten zu erzeugen, die Sendung The Biggest Loser.
Wechselnd ausgestrahlt über Prosieben, Kabel eins und Sat1 kommt das Format immerhin schon auf 8 Staffeln. Ursprünglich handelt es sich um ein TV-Konzept aus den USA.

Ich denke ja immer - wenn man verstehen will, wie die Gesellschaft gerade tickt und was sie beschäftigt, dann muss man sich die TV-Formate näher anschauen, die gerade erfolgreich sind. Da kann man mal drüber nachdenken, wo wir dann wohl gerade insgesamt stehen.

Aber offensichtlich ist Abnehmen eine Sache, die ziemlich viele Menschen zu interessieren scheint. Bei 67 % übergewichtigen Männern und 53% übergewichtigen Frauen, sowie jedem fünften Kind im Übergewicht haben wir ja leider auch einen ganz realen Bedarf.




Das Prinzip ist einfach und wurde nie wesentlich verändert. Grob erklärt:
Ein paar Kandidaten leben in einem Camp zusammen und versuchen mit veränderter Ernährung und einem straffen Sport-/Bewegungsprogramm ihre Kilos zu verlieren.
Immer derjenige scheidet aus, der den geringsten Gewichtsverlust in Prozent seines Gesamtgewichtes erreicht. 
Als Gewinner einer Staffel wird am Ende der gekürt, der in diesem Aussiebeverfahren bis zum Schluss übrig bleibt.

Soweit, so gut.

Ich habe mit die Sendung in den letzten 3 Jahren ein, zwei Mal ganz angeschaut und bin beim Durchschalten auch mal kurz Hängengeblieben. 

Ich sehe das Format mit ziemlich gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite finde ich es sehr gut, wenn sich jemand wie die Teilnehmer in der gezeigten Gewichtsklasse nicht einfach aufgibt. Grandios. Und ermutigend für ein paar der Zuseher, wie ich hoffe.

Woran ich mich immer gestört habe ist das Vorführen der Teilnehmer und der "Big-Brother-Charakter". Aber ganz besonders gestört hat mich das Konzept, nach dem überhaupt erst abgenommen wird. Denn ich hatte da immer ein bisschen Bauchweh, was den Langzeiterfolg betrifft.

In den Sendungen, die ich gesehen habe ging es zu 99% um Sport, über die Ernährung selbst wurde - zumindest dann, wenn ich das angeschaut habe - kaum berichtet. 
Ich glaube zu erinnern ich habe einmal eine Küche gesehen, und etwas Gemüse. 
An mehr erinnere ich zumindest nicht. Die Dauerfans mögen mich da gerne berichtigen... Aber ich glaube man ist auf der sicheren Seite wenn man behauptet: 
Im Vordergrund steht die Ernährung gegenüber dem sportlichen Teil nicht.

Das Sportprogramm selbst ist nun doch ziemlich straff. 
Da wird wirklich etwas abverlangt, und wenn es gar nicht mehr weiter geht und die Tränen gemeinsam mit dem Schweiss in die Augen schiessen, zack zack, gleich noch ein Stück weiter, aufgegeben wird nicht, auch schon mal bis zum Zusammenbruch. 
Gut, dass dann ein Arzt zur Stelle ist, alles andere wäre auch unverantwortlich.

Nun verfolge ich schon eine Weile die Überzeugung, dass Sport und Abnehmerfolge prinzipiell nichts miteinander zu tun haben. 

Ich werde dafür oft für verrückt erklärt, und manchmal auch recht harsch kritisiert. 

Zu oft wird als quasi vollautomatischer Reflex auf "dicker" das Wort "Bewegung" als legitime Gegenwaffe genannt. Genaugenommen lebt eine komplette eigenständige Fitness-Industrie davon: Geräteturnen und zum Schluss nen kühlen Eiweiss-Shake zur Kundenbindung.

Und ich bleibe dabei: Das ist Quatsch!

Ich mache das ja nicht seit gestern, und die internen Daten, die ich kenne, die Befragungen bei unseren Teilnehmern und deren Erfahrungsberichte zeigen mir, dass dieses Prinzip nicht stimmen kann.


Und siehe da. Ich sollte Recht behalten!

Das Hauptargument für Sport beim Abnehmen ist immer, man würde durch den Muskelaufbau einen höheren Grundumsatz erreichen. 
Grundumsatz, das ist das, was der Körper so durchschnittlich am Tag bei moderaten 28°C an Energie verbraucht, wenn man gar nichts tut. Und nüchtern ist.
Also anders gesagt: 
Das, was man in einem warmen Zimmer mit leerem Magen an Kalorien verbraucht, wenn man auf dem Sofa liegen bleibt, wenn alle Körperfunktionen sonst normal laufen.

Die Logik, die als Argument für den Sport hergenommen wird ist, dass man sagt:
Mehr Muskeln, mehr Grundumsatz, also Gas geben und Muskeln aufbauen.

Klingt schick, klingt einfach - und leider auch erst einmal einleuchtend.
Aber es ist eben leider - falsch!

Ein US-Forscherteam vom National Institute of Health hat 14 freiwillige der amerikanischen Staffeln jeweils am Ende der Staffel und dann 6 Jahre später nochmal auf Herz und Nieren getestet.

Das Resultat ist ernüchternd:
Hatten die Teilnehmer während der Staffel im Durchschnitt noch sagenhafte 58 kg abgenommen, kamen über den nachfolgenden Zeitraum von 6 Jahren wieder 41 kg dazu.

Ein klassisches Jojo.

Als besonders verheerend dabei sehe ich die Entwicklung des Körperfettanteils.
Hatten die Teilnehmer sich im Schnitt noch auf einen Wert von 28,1% Körperfett heruntergehungert, schoss dieser in den 6 Jahren wieder um 16,6% auf "satte" 44,7%(!) hoch.


Was ist da geschehen? Woran liegt das? 
Waren die Teilnehmer einfach wieder in schlechte Gewohnheiten zurückgefallen, nachdem die Kameras weg waren? Das ist ja oft das, was man dicken Menschen gerne vorwirft: Gierige Faulpelze, die sich nicht unter Kontrolle haben. Weniger Essen, mehr bewegen.


Die tatsächliche Erklärung kommt nun aber womöglich aus einer ziemlich unerwarteten Ecke des Supergewicht-Rings...:

Hatten die Teilnehmer zu Beginn vor der Staffel noch einen Grundumsatz von 2600 Kalorien, lag er am Ende der Staffel bei 1996 Kalorien, durchschnittlich.

Hier ist der erste Aufmerker:
Der Grundumsatz ist durch den intensiven Sport in Kombination mit der niederkalorischen Ernährung nicht gestiegen, sondern gesunken.

Noch viel interessanter jedoch ist, dass das gar kein kurzfristiger Effekt war, sondern der Grundumsatz auch nach 6 Jahren TROTZ der teilweise doch recht massiven Wiederzunahmen mit 1903 Kalorien sogar noch weiter abgesackt, anstatt angestiegen ist.


Übersetzt heisst das, dass die Abnahmebemühungen in der Langzeitwirkung nicht nur dafür gesorgt haben, dass sie nach 6 Jahren wieder nahezu am Ausgangspunkt angelangt waren - nein, das Dünnbleiben fällt ihnen jetzt auch noch zusätzlich entsprechend schwieriger. 

Denn im Schnitt lagen sie nach den 6 Jahren bei einem knapp 700(!) Kalorien niedrigeren Grundumsatz.

Mit anderen Worten: 


Der eigentlich versprochene Effekt, mehr zu verbrauchen und sich damit vielleicht auch einmal das eine oder andere mehr erlauben zu können hat sich ins Gegenteil verkehrt.


Statt sich mehr erlauben zu können, konnten sie sich weniger erlauben. 
Das langfristige Dünnbleiben wird durch diesen Weg also schon per Design erschwert.

Und noch etwas - sehr Elementares - kommt gemäss der Untersuchung erschwerend hinzu:

Aktive Stoffwechselhormone bleiben reduziert, die den Stoffwechsel eigentlich ankurbeln sollten und ein dauerhaft niedriger Leptinspiegel nimmt einem das Gefühl, satt zu sein.

Das heisst die Fettverbrennung bleibt dauerhaft auf niedrigem Level, während das Gehirn als Gegensignal andauernd das Gefühl bekommt, ständig am Verhungern zu sein.

Das ist kein Langzeits-Erfolgskonzept, das ist eher Langzeit-Qual-mit-Ansage.
Genau so, wie ich nun schon fast seit fast 4 Jahren warne...


Habe ich etwas gegen Sport?
Nein - gar nicht. Wer Spass daran hat, wem es beim Entstressen hilft, wer seinen Körper ein wenig definierter haben möchte, wenn man in den Bereich Normalgewicht gelangt... Bitte sehr, liebend gerne.

Aber ich habe etwas dagegen, dass jenen, die sich mit einer Abnahme wirklich einen grossen gesundheitlichen Gefallen tun auf den Holzweg geschickt werden, indem man ihnen suggeriert, es hätte etwas mit Bewegung, Kalorien und Grundumsatz zu tun.
Das haben unsere Daten nicht hergegeben, und das hat das Biggest-Loser-Experiment jetzt nun wirklich deutlich gemacht.


Was mich besonders daran ärgert ist, wie es diesen Menschen jetzt heute geht.
Ein einziges Wort ist das, was deren Leben heute zu prägen scheint, 
wenn man Interviews mit ihnen sieht oder liest. 

Und das ist: Scham.

Das nagende Gefühl, aus eigener Schuld versagt zu haben. 
Eine Chance, die man ihnen gab nicht genutzt zu haben. 

Dabei ist das im Ergebnis eben alles andere als eine Chance. 
Sondern Scheitern als Konzept.

Schämen sollten sich aber gar nicht die, die auf die Fachkompetenz der Anleitenden vertraut haben, sondern schämen sollten sich all jene, die die Daten kennen und aus wirtschaftlichem Interesse die Menschen noch immer auf den Holzweg zerren. 


Wider besseren Wissens.



Weiterführende Links:
Die Biggest-Loser-Studie (engl/Original)
Die gleiche Studie direkt als PDF zum Download

Der begleitende Presseartikel (engl) NewYork-Times



Samstag, 28. Mai 2016

Presseschau: Glyphosat (Update)

KKurzes Update
GLYPHOSAT IN DER PRESSE
Kleine Presseschau

GLYPHOSAT IM FLUSSWASSER (700fache Grenzwertüberschreitung)
Die Südwestpresse hat einen Bericht über die Sichtweise des Pressesprechers der Landeswasserversorgung (LW) veröffentlicht, der es ganz schön in sich hat. 

Wir hatten das Thema "Wasserversorger" bei uns ja schon ein paar Mal in diesem Kontext und zuletzt gelernt, dass Glyphosat-Rückstände wohl gar nicht standardmässig in den Wasserproben gemessen werden. Um so interessanter nun, dass der LW-Mann ein paar brisante Infos für uns hat:
Seit 2012 haben sie 130 Proben aus der Donau direkt genommen. Am 10. Juni 2015 fanden sie dabei einen Rückstand, der 700fach(!) den Grenzwert für Trinkwasser übersteigt.
Wo blieb da eigentlich die Info an die Bürger? Ist so etwas nicht berichtenswert? Ein Jahr später erfahren wir darüber... EIN Jahr!


Wie kritisch das zu sehen ist erklärt er dann noch an einem anderen Beispiel. Von dem Ende der 80er Jahre verbotenen Mittel Atrazin seien heute noch Spuren nachweisbar.
Der einzige Grund, warum es nicht in Trinkwasser nachweisbar sei sind teure Filter. Ob die wohl in der Wirtschaftlichkeitsberechnung des Mittels berücksichtigt sind? Wer zahlt denn die?
Südwest-Presse: "Spuren des Pflanzengifts Glyphosat im Flusswasser entdeckt"




Deutsche Ärzte: Widerruf!
Ebenfalls knackig und erstaunlich klar ist das Resümee des gerade zuende gegangenen 119. Deutschen Ärztetages. Die Ärzte fordern den Widerruf der Zulassung von Glyphosat.
Bundesärztekammer: Ärzte fordern Widerruf der Glyphosat-Zulassung


Bundesgesundheitsminister hält sich raus
Das macht dann auch das Urteil unseres Bundesgesundheitsministers Gröhe ziemlich spannend. Der hält sich aus allem raus und verweist lediglich auf die (fragwürdige) Risikoeinschätzung durch unser Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Da er der CDU angehört müsste er eigentlich Mutti Merkel folgen (die findet das Mittel toll) und Christian Glypho-Schmidt (CSU). 
Wie kann das sein? 
Er müsste genügend Daten vorliegen haben, die das Mittel unmöglich machen.
Ist das daraus entstehende Umsatzinteresse der Pharmaindustrie doch so viel stärker?
FAZ: Gesundheitsminister Gröhe hält sich heraus



Wie geht es weiter? Neue EU-Tagung am 06.06.16
Und jetzt zum besonders spannenden Teil - wie geht es denn nun weiter?
Zur Wiederzulassung war ja keine Mehrheit zu finden. 

Das würde bedeuten, man lässt die Zulassung zum Ende nächsten Monats auslaufen.
Nicht so bei der EU. 


Dort lässt man gar nicht erst abstimmen, was man nicht will und trifft sich dann einfach nochmal.


Am 06.06.16 - symbolträchtiges Datum für Satanisten, habe ich irgendwo gelesen - kommen die EU-Jungs nochmal zusammen. 


Jetzt ist wohl keine Wiederzulassung mehr das Thema, sondern die Verlängerung der bestehenden. Das wäre dann die... ich weiss nicht mehr wievielte Verlängerung der Verlängerung. Die Meinung der EU-Bürger ist klar, und es gibt genügend warnende Stimmen. Die einzig vernünftige Entscheidung wäre dem Spuk jetzt endlich ein Ende zu bereiten.

Wenn die EU weiter für EU-Müdigkeit sorgen will, dann entscheidet sie gegen den erklärten Willen der Politik und der Bürger. So viele Menschen, wie das Thema zwischenzeitlich aktiviert hat ist das eine nicht ganz unbeträchtliche Menge an Anti-EU-Energie, die das erzeugte. Würde ich schon daher sehr gut überlegen, ob es das wert ist.
Finanzen.net: Neue EU-Beratung im Glyphosat-Streit am 6. Juni


Hoffen wir das beste... für die Menschen, nicht den Umsatz.


Bis später.


Dienstag, 24. Mai 2016

Warum Wiederzulassung Wahnsinn wär

KKonkret
Glyphosat und die Auswirkung auf Menschen

Ein recht bedenkliches Beispiel aus der Praxis

Ja. Ich habe Verständnis für die Verwirrung der Verbraucher.
Wer in den letzten Wochen das ständige Hin und Her in der Presse mitverfolgt hat, weiss ganz sicher nicht mehr, was er noch glauben soll und was nicht. 

Und wahrscheinlich ist das auch so beabsichtigt.

Meine persönliche Einstellung gegen die Wiederzulassung des Mittels hat sich in der gleichen Zeit allerdings nur weiter verfestigt. 

Denn ich habe einige sehr konkrete Hinweise auf mögliche gesundheitliche Auswirkungen aus dem Umstand, dass 75% der Bevölkerung zwischenzeitlich Glyphosat pinkelt.

Nachdem ich heute von der betroffenen Person die Erlaubnis erhalten habe zu berichten beschreibe ich erstmals einen ganz konkreten Fall aus der Praxis.
Einen deutlichen Hinweis, was für drastische Auswirkungen das Mittel Glyphosat auf die menschliche Gesundheit haben kann. 
Jenseits der allseits bekannten möglichen Krebsgefahr. 
Wenn nur ein paar ungünstige Faktoren zusammen kommen. 






Vorgeschichte
Ende Januar hatte ich ja meinen Film "Gift im Darm" veröffentlicht. 
In dem benannte ich ein paar mögliche Verbindungen zu bestimmten Krankheitsbildern. 

Die Reaktionen auf den Film sowohl aus der unabhängigen Wissenschaft als auch von glyphosat-kritischen Journalisten haben mich nur bestätigt.
Ausserdem wurden mir seither eine Menge Studien und Unterlagen zugesandt, die ich nach und nach durchgearbeitet habe. Diese geben mir ebenfalls Recht. 

Und so ist das wohl auch. Wenn man sich ausserhalb der Banden der von wirtschaftlichem Interesse geprägten "Wissenschaft" bewegt.

Heute, knapp 4 Monate nach der Veröffentlichung des Films, gehe ich nun fest davon aus: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis belegt sein wird, dass wir die Auswirkungen des Mittels in unseren Körpern massiv unterschätzt haben. 

Und dass unter anderem die derzeit untersuchte negative Wirkung auf den Hormonhaushalt (endokriner Disruptor) oder Krebs nur zwei aus einer ganzen Reihe von negativen unerwünschten Seiteneffekte des in den letzten 15 Jahren massiv angestiegenen Einsatzes des Mittels sind.


Wie es begann
Eine der Reaktionen auf den Film war ein Kontakt den ich zu einer jungen Mutter bekam, die mich anschrieb und mir berichtete, dass eine sehr grosse Anzahl der im Film genannten Beschwerden auf sie zutreffend seien. 

Seit 4 Jahren habe sie extrem damit zu kämpfen gehabt, verschiedene Symptome hatten sie in den Rollstuhl gebracht - und es ging sogar soweit, dass sie soweit ich erinnere 2 Mal mit dem Notarzt zum Krankenhaus gebracht werden musste und nach eigenen Aussagen gerade nochmal dem Tod von der Schippe gesprungen ist. 

Die behandelnde Ärztin war in den letzten 2 Jahren relativ ratlos über die Ursache, was eine zielgerichtete Behandlung natürlich erschwerte.

Ich hatte nach allem, was ich zu diesem Zeitpunkt an wissenschaftlichen Arbeiten gelesen hatte schnell einen relativ klaren Verdacht. Durch ein längeres Telefonat zur Vorgeschichte, dem Krankheitsverlauf und einer konkreten Frage nach bestimmten Details im Blutbild war mein Verdacht gefestigt.

Hier ist, wovon ich ausgehe:
Eine vor ihrem Beitritt zu KK erfolgte Abnahme von über 50kg hat das im Speicherfett angelagerte Glyphosat in den Blutkreislauf abgegeben. Dadurch, dass die Abnahme allerdings relativ schnell erfolgt ist, war das vermutlich eine relativ hohe, unübliche Dosis.


Ich kam darauf, da wir ein ähnliches Phänomen schon des Öfteren zuvor beobachtet hatten. Wenn der Wirkstoff der Antibaby-Pille auf die gleiche Weise für Zwischenblutungen bei einigen Teilnehmerinnen gesorgt hatte. 

Im aktuellen Fall war die Folge jedoch eine übermässige Belastung der Organe, vor allem von Leber, den Nieren und ausserdem eine Reihe von Entzündungen im Körper sowie massive Atemprobleme, analog der von mir im Film beschriebenen asthmatischen Beschwerden.

Die Herkunft dieser Probleme sind u.a. von Anthony Samsel und Stephanie Sennef in ihren Arbeiten beschrieben und die logischen Zusammenhänge erklärt. Ein wesentlicher Teil davon ist auch, was ich selbst in den letzten Jahren beobachtet hatte und deshalb in meinem Film beschrieben habe.

Auch wenn die Hersteller nach wie vor behaupten, dass Glyphosat nicht im Körper angelagert wird gibt es in verschiedenen unabhängigen Studien nach meiner Auffassung genügend Hinweise, dass das eben doch der Fall ist. 
Monika Krüger spricht von ca 2/3, die ausgeschieden werden und 1/3, das sich anlagert. 

Es erscheint mir auch unlogisch, warum sich nachgewiesene Rückstände in den Organen von Nutztieren nicht auch im Menschen befinden sollten. Zwei weitere unabhängige Quellen haben mir ähnliche Beobachtungen geschildert. Ich bezweifle eine Einlagerung daher nicht mehr.

Ich bat die betroffene Person daher, ihrer behandelnden Ärztin meinen Verdacht mitzuteilen und ggf die Behandlung danach auszurichten. 

Der erste Versuch blieb in einer wohl für Schulmediziner typischen Reaktion stecken: 
Was nicht in Medizinbüchern steht und von dem nicht ein Pharma-Referent sagt 
"Hier ist die neue Krankheit und so heisst die Pille dafür" dann scheint es erst einmal nicht existent. Ärgerlich ist das. 

Ich bestand jedoch darauf, dass die Betroffene ihrer Ärztin 2 Studien vorlegt. 
Auf einmal war es nicht mehr unwahrscheinlich, sondern sogar plausibel. 
Offensichtlich haben einige Werte, Symptome und Ereignisse der letzten 2 Jahre wohl dann doch all zu gut darauf gepasst. 

Dankenswerterweise erklärte sich die Ärztin bereit, die Behandlung entsprechend umzustellen, um dann nach einiger Zeit - wohl der Verbesserung des Gesundheitszustandes geschuldet - selbst wortwörtlich den Verdacht zu äussern, 
dass man wohl tatsächlich von einer Glyphosat-Vergiftung auszugehen habe.

Es war schön zu sehen, dass meine Empfehlung neben dem medizinisch gestützen Aufbau der Darmflora die konsequente Auswahl von Lebensmitteln in echter Bioqualität (Demeter, Naturland, Bioland) ganz offensichtlich Wirkung zeigte.. 

Wir sahen eine starke Verbesserung des Gesundheitszustandes. 
Ausserdem nebenbei eine erfolgreiche Abnahme seit Mitte Februar von knapp 13 Kilo (sie soll vor allem dazu dienen, dass sie sich leichter selbstständig in den Rollstuhl und aus demselben bewegen kann) und ein Rückgang von Wassereinlagerungen. 
Die Antibiotika konnten abgesetzt werden, die Neurodermitis wurde deutlich besser, die Gelbfärbung der Haut aufgrund der Leberschäden hatte nachgelassen und alles in allem berichtet sie von einem deutlichen Gewinn an Lebensqualität. 
Die grösste Freude bereitet mir dann ein Foto das sie in dieser Zeit hochgeladen hatte, auf dem sie auf eigenen Beinen stand. Alles schien auf einem sehr guten Weg.


Vor vier Wochen trat sie dann leider unfreiwillig die Gegenprobe an. 
Die ohnehin knappen finanziellen Mittel dank Hartz IV erlaubten nicht mehr den konsequenten Einsatz von Lebensmitteln in Bioqualität. 

Seither hat sie 2 schwere Lungeninfektionen und bekommt kaum noch Luft.
Cortison musste auf die höchst-mögliche Dosis gesetzt werden. 
Ein baldiger Besuch in der Uniklinik und Dauer-Sauerstoff sind wahrscheinlich. 

Sie berichtet ausserdem, dass die Neurodermitis wieder neu und besonders heftig aufgeflammt. Die zurückgekehrten Entzündungen im Körper lassen das Halten eines Wasser-Glases ohne technische Hilfsmittel derzeit nicht zu.


Ich bin sicher, dass die Glyphosat-Befürworter diese Tatsachen wie gewohnt ignorieren werden, von Zufällen ausgehen mögen und sich auf die bezahlten Kritiker von Samsel, Senneff und Krüger stützen mögen, die sich eine grosse Mühe geben, die 3 zu diskreditieren und ihre Arbeiten schlecht zu reden und zu verharmlosen. 
Ohne wissenschaftlich fundierte Gegenbelege liefern zu können, wohlgemerkt.

One more thing.
Wer sich an meinen Film erinnert - ich spreche da auch von dem ungünstigen Verhältnis 1:68 was die aktuellen Geburtenzahlen mit Autismus in den USA betrifft.

Die kleine Tochter der genannten Betroffenen ist - Autist. Auch Zufall? 


Es gibt noch ein paar weitere Hinweise aus den Messwerten und Fragebögen aus unserer GTEST-Erhebung, die in eine ähnliche, wenn auch bei weitem nicht so deutliche Richtung anzeigen, dass es eine Verbindung zu entzündlichen Krankheiten, Autoimmun-Reaktionen und einigen in meinem Film genannten Krankheiten gibt. 

Deshalb glaube ich nicht weiter an Zufälle.


Ich gehe vielmehr davon aus, dass wir mit diesem aussergewöhnlichen Fall einen ersten besonders deutlichen Beleg darauf haben, welche negativen Auswirkungen Glyphosat auf den menschlichen Organismus tatsächlich haben kann. 

Und wenn Ihr mich fragt... was wir hier sehen mag vielleicht eine Art Zeitraffer-Aufnahme von dem, was bei vielen der belasteten Menschen über einen längeren Zeitraum passieren kann.

Ich halte es daher nur noch für eine Frage der Zeit, bis die Nachweise für die schädlichen Wirkungen auf Menschen belegt werden können.



Ein paar wichtige Hinweise an unsere KKler und andere Abnehmwillige
Wer mich in den letzten Jahren näher kennengelernt hat weiss, dass ich meine Aufgabe jeden Tag versuche mit grossem Verantwortungsbewusstsein auszufüllen. 

Deshalb bitte ich Euch, den folgenden Hinweis in diesen Licht zu sehen: 
Es gibt ein paar gute Gründe, warum Eure Entscheidung für eine vernünftige, gesündere Ernährung und die von Euch gewünschte Abnahme nach wie vor eine hervorragende Idee ist und bleibt. 

Verbunden mit unseren erweiterten Empfehlungen im Umgang mit den belasteten Lebensmitteln - vielleicht sogar mehr denn je. 

Wir haben in den bald 4 Jahren keinen einzigen Hinweis gesehen, dass eine Abnahme mit KK in den moderaten durchschnittlichen Kilozahlen eine auch nur annähernd ähnlich gelagerte Gefährdung mit sich bringt wie das im angesprochenen Fall geschehen ist. Selbstverständlich werden wir da trotzdem auch weiter ein waches Auge darauf haben. 

Würde man den geschilderten Fall als Ausflucht verwenden, begonnene Bemühungen zu unterbrechen oder abzubrechen dann muss einem bewusst sein, dass die anderen mit Übergewicht verbundenen gesundheitlichen Beschwerden dadurch nicht kleiner werden. Und die Vorteile meiner Meinung nach ganz sicher Grund genug sind, dass auf unserer vernünftigen Basis den Konzeptes weiter zu verfolgen.


Eile mit Weile
Allerdings zeigt sich hier, dass der oft von Neuzugängen zu unserem Programm geäusserte ehrgeizige Wunsch nach schneller und mehr tatsächlich mit sehr gemischten Gefühlen zu sehen ist. Natürlich ist es am Ende wohl eine Frage der in der Zeit vor Beginn der Abnahmebemühungen aufgenommenen Belastung. Jemand, der sich davor vielen belasteten Lebensmitteln ausgesetzt sah, hat wohl auch eine grössere Wahrscheinlichkeit, von einer schnelleren Abnahme - als es bei KK der Fall ist - ähnliche gesundheitliche Schwierigkeiten zu bekommen. 


Wie weiter?
Es gibt da noch sehr viel aufzuarbeiten, was das Glyphosat-Chaos betrifft. 

Solange die merkwürdigen Umstände um die Risikoeinschätzungen nicht geklärt sind, solange die Wiederzulassung in der EU noch nicht vom Tisch ist und sich wie kürzlich in Österreich aufgedeckt Dinge offenbaren wie ein Verbot der Sikkation, das am Ende gar keines ist wird da noch sehr viel Aufwand zu betreiben sein. 
Wer weiss, was da noch alles ans Tageslicht kommt...



Aber eines kann man wohl mit Sicherheit sagen:
So sehr die ganzen Diskussionen der letzten Monate den Verbraucher verwirrt haben mögen, so sehr haben sie auch dafür gesorgt, dass zwischenzeitlich eine Menge kluger Köpfe daran arbeiten, diese nötige Aufarbeitung zu leisten.


Und ich bin mehr als zuversichtlich, dass die Wahrheit am Ende siegt.

Denn Auswirkungen in dem Ausmass, wie sie sich nach und nach zeigen, lassen sich auf Dauer nicht weiter unterdrücken. Ganz egal, wie gross das wirtschaftliche Interesse auf der anderen Seite ist und wie viel Geld dafür ausgegeben wird, das zu überdecken.
Die Zeiten des Mauschelns sind vorbei.


Und eines noch zum guten Schluss...

Wir haben hier ein Mitglied unserer Gesellschaft aufgrund skrupelloser, von wirtschaftlichen Interessen bedingter Fahrlässigkeit offensichtlich derart krank werden lassen, dass sie sich nicht mehr mit eigener Hände Arbeit versorgen kann.

In einigen Fällen zahlen wir gelegentlich für ein paar Pillen tausende Euros im Monat.

Aber wir sind ausserstande ihr zu ermöglichen, dass sie sich ein paar unbelastete Lebensmittel, die ihr nachweislich geholfen haben - für ein paar Dutzend Euro im Monat weiter zugänglich bleiben.

Um ihr dann wieder Antibiotika, Cortison und einen Uniklinik-Aufenthalt zu bezahlen, der ganz sicher wesentlich teurer ist. Und ihre Tochter mit jeder neuen Infektion erneut ins Risiko zu bringen, die Mutter zu verlieren. Wie es schon zwei Mal beinahe der Fall gewesen ist.


Das ist Wahnsinn. 
Das ist Unsinn. 
Das ist armselig. 


Bis später.


Donnerstag, 19. Mai 2016

Glyphosat - ein Gedankenspiel

GedanKKenspiel
Das Glyphosat-1x1 - leichter, als man denkt?
Das Wirrwarr rund um die Wiederzulassung - vielleicht entschlüsselt?


Wenn man in den letzten Wochen online mit Befürwortern (und/oder bezahlten Schreibern) zu Glyphosat diskutiert hat, dann kam erstaunlich oft die Gegenrede, dass hat doch nichts mit Monsanto zu tun. Die seien ja schliesslich nicht die einzigen, die Glyphosat herstellen.

Was diese Leute dabei vergessen vielleicht sind zunächst zwei Dinge... 

Erstens ist der Vorsitzende der Glyphosate Task Force mit Richard Garnett (vgl zweiter Absatz) 
ein Monsanto-Mann (vgl Emailanschrift). 

Und zweitens hat sich die deutsche Geschäftsführerin von Monsanto als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat doch recht deutlich überall in die Diskussion eingemischt und die Presse mit Informationen versorgt. Darüber hatte ich hier ja schon berichtet (Heisse Luft im Presseportal). 


Ich erkläre jetzt mal, wieso ich denke, dass Monsanto tatsächlich einen massiven und wohl auch federführenden Anteil an allem hatte, was wir in den letzten Monaten an Kampf und Krampf zum Thema Glyphosat erlebt haben...





Man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass Monsanto auf eine ausnehmend glorreiche Historie von Wahrheit und Moral zurückblicken kann. Seit Agent Orange gab es doch einige Fälle, die vertuscht, geschönt und unterdrückt worden sind. Hier gibt es ein recht interessantes Video dazu... 

Es gibt eine Menge Berichte von Wissenschaftlern und Journalisten, die Monsanto oder eines der Produkte kritisiert haben und daraufhin ihren Job verloren haben, diskreditiert wurden und deren Karrieren ruiniert worden sind.

Forschungsgelder oder Fördergelder wurden aus heiterem Himmel gestrichen. 
Gelder, die wohlgemerkt eigentlich von staatlichen Stellen gekommen wären, nicht von Monsanto selbst. 

Es gibt aufgedeckte Schriftwechsel von vermeintlich unabhängigen Akademikern, die Monsanto allenthalben verteidigen. Und die belegen, dass hintenrum sehr wohl eine solide Verbindung bestand und teilweise sogar Gelder geflossen sind.

Und es gibt Berichte, dass selbst in Onlinemedien bezahlte Schreiber nichts anderes zu tun haben, als die Meinung der Bevölkerung zu beeinflussen. 


Aber lassen wir das alles einmal beiseite, konzentrieren wir uns auf das Thema Glyphosat.

Richtig ist, dass Monsantos Patent zu Glyphosat (zumindest das als Pflanzenschutzmittel) ausgelaufen ist und deshalb auch andere Hersteller dieses billig herzustellende Mittel produzieren und mit sehr guten Margen verkaufen können. Das heisst natürlich nicht, dass Monsanto das nicht auch tut, im Gegenteil, sie machen damit ganz gute Umsätze.

Trotzdem gibt es einen Unterschied, der Monsanto von den anderen Herstellern wesentlich unterscheidet und der gerade Monsanto dazu bringen könnte, sich besonders um eine Wiederzulassung in Europa zu bemühen. 

Um den Unterschied zu erläutern lade ich einmal kurz zu einem Gedankenspiel ein:

Stellen wir uns einmal kurz vor, ab morgen wäre der Verkauf von Glyphosat überall auf der Welt verboten. Nirgends mehr dürfte dieses Mittel verkauft werden...


Würde Monsanto das überleben? 

Vielleicht. Möglich. Wir wissen es nicht.

Was wir aber sicher wissen ist, dass sie aufgrund des Geredes um Glyphosat gerade einen leichten Umsatzrückgang haben. Unter anderem, weil einige Baumärkte das Zeug aus den Regalen verbannt haben. Ein kleiner Einbruch. Klitzeklein... 

Und Goldman Sachs stellt die Monsanto-Aktie auf "verkaufen".

Wenn man eine Aktiengesellschaft leitet, dann gerät man da leise in Panik. 
Denn so etwas kann sich unglaublich schnell verselbständigen. 

Und – wenn man nun mal genauer in der Presse schaut, dann sieht man schon erste Anzeichen. Bayer und BASF wollen Monsanto kaufen, steht da seit einigen Tagen zu lesen. 

Ich interpretiere: Da reicht also schon ein kleiner Einbruch, und schon kreist die Konkurrenz, wie Geier um ein waidwundes Tier...

Aber gut. Irgendwo hiess es mal in einer Dokumentation, Monsanto soll so viel freies Geld haben wie manche afrikanischen Staaten nicht in einem Jahr als Staatshaushalt haben. 

Gehen wir also mal davon aus, sie verkraften diesen herben Schlag durch das imaginäre Verkaufsverbot.

Und worauf fallen sie dann zurück? Auf ihr zweites dickes Standbein.
Gentechnisch verändertes Saatgut.

Saatgut, das so gentechnisch verändert wurde, dass es zusammen mit Glyphosat funktioniert.Also dem Glyphosat, das ja dann nicht mehr verkauft werden darf. 

Und dann!? 
Welchen Grund gibt es für die Farmer dann noch, das Saatgut zu kaufen? 
Die Knebelverträge, die die Farmer diesbezüglich kritisieren? 
Oder der vertragliche Passus, dass der Bauer diese Saat nicht vermehren und etwaige Überstände nicht in das nächste Jahr hinüber nehmen darf?

Wer würde diese Saat dann noch kaufen?! 

Und nun stehen wir mit dem Wegfall des zweiten Standbeines wirklich vor der Frage, ob Monsanto auch das überleben würde. 
Und das ist es, was Monsanto so sehr von den anderen unterscheidet. 
Während Firmen wie BASF und BAYER ein sehr weit gefächertes Produkt-Portfolio haben, das über diese Kombination hinaus geht, steht Monsanto vor allem auf diesen beiden Beinen.

Und deshalb liegt für mich die Vermutung nahe, dass was wir hier eigentlich erleben gar nicht ein wissenschaftlicher Disput über die Frage, ob ein Mittel krebserregend ist oder nicht.

Und wir sehen hier auch keinen politischen Kampf zwischen den blöden Grünen, den bösen NGOs und den Bauern, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Wer weiss, vielleicht mag das vielleicht sogar ein bisschen so eingerichtet worden sein. Damit die Anwender diesen lästigen Leuten gar nicht erst näher zuhören… 

Nein! 
Was wir hier eigentlich sehen ist der Überlebenskampf eines Industriegiganten, dem sein komplettes Geschäftsmodell gerade zusammenfällt wie ein Kartenhaus. 

Kampf. Krieg.
Und Kampf und Krieg sind nie fair. 

Wenn Kampf und Krieg fair wäre, dann wären in Afghanistan, Irak, Syrien, Jemen nicht 90% der Todesopfer Zivilisten. Frauen…. Kinder… 

Und so braucht man sich denn doch eigentlich gar nicht wundern, dass bei dem Prozess einer Wiederzulassung merkwürdige Dinge passieren.

Sogar staatlichen Stellen wie das deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung halfen tatkräftig Richtung Wiederzulassung mit. 

Mit fragwürdigen Einschätzungen (vgl Gutachten Dr. Clausnig und Prof.Dr. Greiser), die zu allem Überfluss gar nicht von der Behörde selbst geschrieben worden sind, sondern von der Glyphosate Task Force (und... wer war da nochmal Chef?)

Dann waren da eine ganze Menge an Zeitungsberichten, die mir persönlich den Anschein machten, als seien sie von Monsanto selbst diktiert. 

Besonders auffällig erschien mir ein Wandel zu positiver Berichterstattung für das Mittel und eine immer herabwürdigendere Wertung der Kritiker, je näher die Abstimmung über die Wiederzulassung kam. Nachdem zu Beginn noch einigermassen neutral berichtet wurde fanden sich auf einmal bei unglaublich vielen Berichten das Wörtchen "umstritten". 

Während über die eigentlich zurecht umstrittene Risikobewertung, die für mich eigentlich sogar einer der grössten Skandale des Jahres ist - nicht ein Sterbenswörtchen kam.


Politiker haben teilweise so gesprochen, als hätten sie es den Abend zuvor recht angenehm mit einem Lobbyisten gehabt. Und wirtschaftliche Verknüpfungen scheinen zu reichen bis in den Bundestag. Ich würde zu gerne wissen, wer denn den Text geschrieben hat, den sie zuweilen ablesen. Denn da sind doch erstaunliche Parallelen zu manchen Formulierungen vorhanden...

Und dann - der Knaller:
2 Tage vor der Abstimmung in Brüssel über eine Wiederzulassung bescheinigt ein Teilgremium der WHO dem Mittel auf einmal Unbedenklichkeit. Und die Presse versteht teilweise nicht einmal in ihren Überschriften (oder vielleicht ja doch?), dass das nicht von der WHO selbst kam... Aber - h
ervorragend getimed, Respekt! 
Wäre da nicht der Umstand, dass entscheidene Leute aus dem Gremium doch sehr direkt wirtschaftlich verflochten mit Monsanto und CropLife sind.


Nein. Der fair war und ist der Kampf nicht.


Und wenn man ein bisschen genauer hinschaut, dann haben wir doch gewiss auch längst unter uns die ersten zivilen Opfer. Auch wenn der Nachweis schwierig sein wird.

Aber das ist das Gute daran:
Zwischenzeitlich arbeiten durch die Kontroverse so viele unabhängige Köpfe daran, dass es bei allen Anzeichen, die nun schon seit Jahren für eine gesundheitliche Gefährdung vorhanden sind nur noch eine Frage der Zeit ist, bis diese Zusammenhänge bewiesen werden.

Und dann mag der Konzern Monsanto aus oben genannten Gründen vielleicht tatsächlich ein unrühmlicher Holperstein der Geschichte werden.

Wenn er nicht zuvor von Bayer gekauft wird. 
Ob die den belasteten Markennamen dann noch weiterführen? Fraglich. 
Aber dann können wir nur hoffen und bangen, dass der Käufer sich endlich wieder an die ehrenhaften Werte zurück erinnert, die der Gründer Friedrich Bayer einst verkörpert haben soll. Doch auch Bayers Wandel in eine ähnliche Richtung hat leider schon längst begonnen.  


Für jetzt bleibt leider allerdings nur zu sagen:
"to be continued..."



Bis später.


Weiterführende Links -habe ich diesmal alle im Text untergebracht-
 


Wählst Du noch oder streikst Du schon?


KKritik
Wählst Du noch, oder streikst Du schon?
Das seltsame Demokratieverständnis der EU
...


Erinnert Ihr Euch noch dunkel wie Demokratie funktioniert?
Man lernt das schon bei der Klassensprecher-Wahl, wenn es heisst:
Lars oder Barbara...


Eine Mehrheit entscheidet sich für etwas Bestimmtes oder jemanden. Punkt. 
Das ist das Grundprinzip. 

Jetzt gibt es davon noch ein paar unterschiedliche Varianten wie 5%-Hürde, Zwei-Drittel-Mehrheit, oder anteilig nach Bevölkerungszahl usw. Aber das Grundprinzip bleibt. 
Das war Demokratie...






Eine demokratische EU-Entscheidung heute sieht aber so aus:

Einer steht vorne und sagt: 
"Ihr sagt mir jetzt, was Ihr wählen würdet. Wenn mir das gefällt: Super! Wenn mir das, was ihr wählen würdet nicht gefällt, dann fangen wir so einen Quatsch wie die Wahl gar nicht erst an."

Das ist kein Witz. Sondern der wahrscheinliche Grund, warum wir heute vermutlich immer noch keine Entscheidung über die Wiederzulassung von Glyphosat haben werden.

Denn eigentlich gibt aktuell keine nötige Mehrheit für eine Wiederzulassung. 

Folgt man den Schilderungen, welche Länder sich für ein Nein und eine Enthaltung entscheiden, und rechnet man das auf den Bevölkerungsschlüssel um, dann ist das Thema Glyphosat-Wiederzulassung eigentlich noch heute vom Tisch. 

Aber das gefällt offensichtlich einigen Leuten nicht, die die Strippen ziehen. Und so lässt uns der zuständige EU-Kommissar wahrscheinlich weiter im Unklaren, denn zumindest wurde gestern gesagt:

Man hält die lange angekündigte Abstimmung nun wohl einfach gar nicht erst ab.

Wenn so viele Länder mit so vielen Unterschieden ein gemeinsames Gebilde wie die EU bilden, dann gibt es natürlich 1000 gute Gründe, Kompromisse zu suchen, parlamentarisch zu streiten und dann irgendwie demokratisch zu Entscheidungen zu kommen.

Der Tag ist ja noch nicht zu Ende, wer weiss, welche Überraschungen uns noch ins Haus stehen. Aber wenn es so bleibt, dann wird heute deutlich, was aus den eigentlichen Grundwerten von Demokratie in der EU geworden ist. Was nicht gefällt, wird vertagt. 

So lange, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt. 


Oder man einen Moment findet, an dem die Welt gerade angestrengt woanders hinschaut.
Wie zum Beispiel eine Fussball-Europameisterschaft.


Das wäre ja nicht das erste Mal, dass windige Entscheidungen parallel zu den Toren fallen.


Ich glaube, die EU-Bürokratie wird sich irgendwann einmal an sich selbst verschlucken.
Vorgänge wie dieser hier machen die Bürger EU-müde. 
Und das nicht einmal so ganz zu unrecht....


Bis später.



Weiterführende Links:
No decision yet on glyphosate... (englisch) 
Bericht über das Abstimmungsverhalten am ersten Tag.


Montag, 16. Mai 2016

Das WHO is WHO der Korruption

KKorruption
Die WHO hält Glyphosat für "wahrscheinlich nicht" krebserregend?

Wieso!?

Die Nachricht schlug ein wie ein kleines Bömbchen.
Zumindest bei denen, die nicht darauf vorbereitet waren...


Während die Krebsabteilung der WHO, der IARC noch deutliche Anzeichen dafür sah, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei liest man heute in der Zeitung, die WHO selbst habe sich nun ein paar Tage vor der Abstimmung in der EU auf einmal für "wahrscheinlich nicht" krebserregend entschieden.

Was war da passiert?
Wie kommt es, dass das gleiche Haus zu zwei unterschiedlichen Ergebnissen kommt?



Wer sich die Bewertungen vom BfR und der EFSA näher anschaut, der wird feststellen, dass es da doch deutliche Anzeichen für Interessenskonflikte gibt.

So waren vor ein paar Jahren noch 9 von 13 "Experten" des BfR irgendwie wirtschaftlich mit Monsanto verknüpft. Und auch jetzt sind Mitarbeiter von Bayer und BASF ein Teil des BfR.

Sowohl Monsanto als auch die anderen beiden sind Profiteure einer Wiederzulassung.
Ob das Papier, dass vom BfR an die EFSA übermittelt wurde von diesen Mitarbeiter geschrieben wurde bleibt uns das BfR schuldig, denn die Autoren bleiben (seltsamerweise?) anonym.

Sicher ist, dass es hier sogar nicht nur fragwürdige kleinere Pannen gegeben hat, sondern recht offensichtlich eine ganz bewusste Fälschung der Ergebnisse, hin zu einem Persilschein für das Mittel. Dies berichten Dr. Clausnig und Prof. Dr. Greiser in ihren Gutachten, die doch auch für Laien recht leicht nachvollziehbar sind - und Bände sprechen, wie hier gearbeitet wurde.

Die EFSA? Nun, sie ist ohnehin schon länger in Erklärungsnöten, was den Drehtür-Effekt betrifft. Die komfortable Position die sie diesmal hatten war, dass sie sich auf die ohnehin fragwürdigen Unterlagen des BfR berufen konnten.

Und nun steht die WHO selbst in den Zeitungen. Dabei ist es genau genommen gar nicht die WHO, die hier gesprochen hat, sondern nur ein Mischgremium aus FAO und WHO, das sogenannte JMPR (Joint Meeting on Pesticide Residues).

Und jetzt wird es wieder spannend...
Mindestens 2 der Mitglieder Alan Boobis und Angelo Moretto sind über die Organisation ILSI wiederum eng mit den Glyphosat-Herstellern, hier der Lobbyorganisation CropLife und direkt mit Monsanto verbunden. Beide haben der ILSI eine Menge Geld gespendet, wie die Spenderliste belegt.

Boobis ist sogar der Vizepräsident der ILSI Europe,
Moretto ist Direktor des International Centre for Pesticides and Health Risks Prevention und das hat verschiedene von der ILSI finanzierte Projekte durchgeführt, unter anderem auch finanziert durch Monsanto.


Von einer unabhängigen Einschätzung kann hier (schon wieder) nicht die Rede sein. 

Ausserdem muss mal eines bemerkt werden:
Von "wahrscheinlich krebserregend" wurde in den letzten Monaten als Argument dermassen oft das Wort "wahrscheinlich" von den Befürwortern hervorgehoben, dass das jetzt andersherum sicherlich nicht weniger Gültigkeit hat. 


"Wahrscheinlich" nicht krebserregend heisst immer noch: Wir wissen es nicht. 

Und nicht wissen heisst immer noch - nach wie vor....
Das VORSORGEPRINZIP greift. 

Daran hat sich nichts geändert.

Es muss am Mittwoch immer noch heissen: Keine Wiederzulassung.

Alles andere stellt wirtschaftliche Interessen über die Gesundheit von 508 Millionen EU-Bürger. 

Und das ist und bleibt: inakzeptabel.





Weiterführende Links:
Interessenskonflikte beim JMPR (englisch)
Fragwürdige Einstufung "wahrscheinlich nicht krebserregend" durch den JMPR(englisch) 

Mitgliederliste ILSI
Spenden 2012 an die ILSI (CropLife/Monsanto)





Mittwoch, 11. Mai 2016

Das Wikipedia-Wunder

KKrumme Dinger
Das WIKIPEDIA-"Wunder"
Über die Manipulation von Information



Wer in den Gefilden unterwegs ist, in denen ich so recherchiere, der ist immer dem Vorwurf nahe, überall eine Verschwörung zu wittern. 
Bisher blieb ich noch relativ verschont davon, aber ich bin sicher das kommt. 
Immerhin ist das eine der typischen Strategien der Leute, Firmen und Organisationen, deren gesellschaftlichen Nutzen ich teilweise lautstark in Zweifel ziehe. 

Insbesondere von einer Firma, die aktuell "ab und zu" im Gerede ist.










Die Wahrheit ist aber, dass ich sehr, sehr gründlich recherchiere, und gelegentlich sogar Berichte verwerfe, wenn ich nicht wirklich sicher bin, dass sie inhaltlich tragfähig sind. 

Deshalb habe ich zwischenzeitlich eine recht respektable Quote von zutreffenden Prognosen vorzuweisen, weil ich eben einen klaren Blick auf das grosse Ganze habe.

Ab und zu sage ich Dinge, die bei meinem Gegenüber ein grosses Fragezeichen über dem Kopf und sehr grosse Augen erzeugen. 
1000 Mal anders gehört, es klingt unrealistisch, es klingt zu schräg um wahr zu sein... 

Alles legitime Gründe, mich in Zweifel zu ziehen und das, was ich behaupte infrage zu stellen. Ich lade dazu sogar ausdrücklich ein. Denn am Ende des Tages bin auch ich nur Mensch und fehlbar - wenn auch mit einer - wie gesagt - sehr guten Quote...

Die Quellen, die ich gezielt aussuche werte ich als vertrauenswürdig, und falls ich mal eine finde, bei der ich nicht ganz sicher bin, suche ich nach alternativen Berichten zum Thema und ob andere, denen ich mehr vertrauen möchte bestätigen können, was da behauptet wird.

Nun ist es so, dass ich gerade im Bereich der Lebensmittel, der Landwirtschaft und der Pestizidhersteller feststellen musste, dass wir nicht nur unglaublich starken Lobbys gegenüber stehen, sondern dass auch in vielen Bereichen der letzte Funke Anstand den Wirtschaftsinteressen gewichen ist. 

Früher hiess es mal: "Wenn Du etwas verbrochen hast, steht dazu."
Heute heisst es "Ruf die PR-Agentur an und sag denen, die sollen was schreiben..."
Verantwortlichkeit? Fehlanzeige!


Die Folge daraus ist, dass wir tatsächlich in einen Zustand geraten sind, der dem Film Matrix auf eine virtuelle Weise sehr, sehr nahe kommt. 


Selbstverständlich liegen wir nicht im Wasser (hoffentlich) mit Drähten im Kopp (wer weiss), aber die Natürlichkeit der Täuschung ist zwischenzeitlich so üblich, dass der Informationsgehalt, dem wir gegenüber stehen ein Konstrukt von Lügen, Halbwahrheiten und Falschdarstellungen geworden ist. 

Kein Wunder, dass keiner mehr weiss, was er noch glauben soll oder was nicht. 
Und ebenfalls wenig verwunderlich, dass viele gar keine Energie mehr dafür aufbringen können, etwas nachzuvollziehen, weil einem nach wenigen Minuten bereits der Helm kreist...

Problematisch finde ich das deshalb, weil diese ständigen Zweifel dafür sorgen, dass wir in entscheidenden Bereichen nicht vorwärts kommen.  
Und das ist ärgerlich. Denn es gäbe einige Baustellen, bei denen das Warten die Allgemeinheit längst teuer zu stehen kommt.



In einigen aktuellen Diskussionen habe ich erlebt, dass Leute die Glaubwürdigkeit von Google, von Dokumentationen auf YouTube oder gar Inhalte auf Wikipedia in Zweifel ziehen. Pauschal. 
Und wer ihnen folgt, ist ein Trottel. 

Lächerlich wird das ab dem Zeitpunkt, wenn man den Leuten dann zuhört, auf welche Quellen die vertrauen. Aber das ist ein anderes Thema. 


"Heute habe ich erstmals tatsächlich erlebt, dass man die Glaubwürdigkeit von Wikipedia zurecht anzweifeln kann." 

Allerdings kommen meine Zweifel aus einer anderen Richtung als vielleicht von den obigen Personen ursprünglich gedacht.



Ich hatte vor ein paar Monaten während Recherchen auf der Wikipedia-Seite zu Glyphosat einen Hinweis gefunden, dass es bereits belastbare Gerichtsurteile gibt, die die Fälschung von Studienergebnissen zum Thema Glyphosat zementiert haben.


Für eine Querrecherche bin ich heute morgen nochmals auf die Wikipedia-Seite zurück gegangen und suchte die Passage. Und wie durch ein Wunder... war sie weg.

Nun wissen nicht alle, dass gelöschte Passagen ja nicht weg sind, man sieht sie nur nicht. 
Aber oben im Artikel gibt es eine Funktion, die die Historie zu einem Wikipedia-Eintrag aufrufen lassen und siehe da, ich hatte meine Informationen wieder. 

Für die, die es nicht wissen: 

Wikipedia-Beiträge können von registrierten Autoren bearbeitet und verändert werden.

Und interessanterweise gibt es Autoren, die sich eine unglaubliche Mühe machen und eine eigenartige Passion entwickelt haben, alle möglicherweise negativen Einträge auf Wikipedia zu Monsanto zu löschen oder zu entschärfen.

Nun mag man sich einmal überlegen, welche Privatperson wohl so eine Passion entwickelt und seine Lebenszeit dafür aufwendet, einen weit entfernten Konzern in Amerika ritterlich zu beschützen? Kann man mal drüber nachdenken...


Hier ist der Link auf die fragliche Historie der Änderung.
"Strafrechtliche Aspekte - Strafurteile wegen wissenschaftlichen Betruges"

Vorne ist die alte Version, hinten die neue. Und oben sieht man, wer die Löschung veranlasst hat.

In dem Fall war es ein Autor namens "Neonico". 
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und Blogschreibern sind reiner Zufall. 
Und verbitte ich mir auch. Sehr! 

Denn der Name kommt nicht von Nico, sondern vermutlich vielmehr von Neonicotinoiden, ein Stoff, der momentan fürs Bienensterben verdächtig ist.

Und der Löscher ist einer der Namen, die seltsam regelmässig auf den Ruf bestimmter Produkte achten. Tja - Zufälle gibts... 

Ich frage mich, ob es irgendwo auf der Welt den Club der Domestos-Kenner gibt.
Leute mit der Passion, Domestos mit verbundenen Augen an Geruch, Viskosität und Farbe zu erkennen. Und den Unterschied zu anderen Produkten. So rein als Privathobby...


Ach ja... 

Hier sind die Themen, zu denen er sich besonders gut auskennt. 
Ist das nicht ... "putz"ig?

Eine "Privatperson", die nichts anderes tut als kritische Berichtsteile über die Ag(g)roindustrie zu verändern.


Lasst mich mal kurz die Augen zu machen, in mich gehen und überlegen, wie sehr ich daran glaube, dass das wahrscheinlich ist... Moment.... Äh....
Ach, entscheidet selbst was Ihr glaubt...


Ich sage...
Und es gibt sie doch.

Auch auf der deutschsprachigen Wikipedia-Plattform.



Bis später.



Weiterführende Links:
Glyphosat - wissenschaftlicher Betrug gerichtlich bestätigt (Löschprotokoll)
Änderungshistorie des Nutzers
Handelsblatt: Von Firmen bezahlt: Auftragsschreiber





In letzter Minute:
Woah. Im Land der freien Rede wird ein Comic-Zeichner gefeuert. 


Nach 21 Jahren. 

Für das kritisieren von Monsanto und Dupont. Und die kritisieren die Türkei wegen der Pressefreiheit.... Es ist halt immer anders, wenn es andere tun...

Hoffentlich schreibt mir mein Chef jetzt nicht die Kündigung für mein schickes Bildchen oben... Ach ja... kann er nicht...