Donnerstag, 20. August 2015

Medien und Ernährung: Eine Analyse


BedenKKlich
DER IS(S)T-ZUSTAND UNSERER MEDIENLANDSCHAFT

Eine Analyse, wie unser Informationsbedürfnis unmerklich unterwandert wird


In den letzten Wochen hatte ich wiederholt Kontakt zu Journalisten.
Zwischenzeitlich ist es wohl so geworden, dass ich auch gerne mal angerufen und angeschrieben werde, wenn es etwas über Lebensmittelsicherheit, Lobbyismus und Abnehmen zu berichten gibt.

Ich leiste gerne meinen Beitrag, wenn es um gut recherchierte Artikel geht.
Also gerne - immerzu. Ich bin offen für diese Kontakte.





Wie wir nach und nach unser Informationsangebot zerstören


In dieser Zeit hatte ich nun verschiedene erfrischend offene Unterhaltungen mit Journalisten, von zum Teil deutschlandweit recht bekannten Magazinen und aus der Fernsehindustrie, deren Inhalt mich seither nicht losgelassen haben.

Ich möchte Euch ein paar meiner Gedanken dazu aufschreiben, denn damit sind nicht nur ein paar Verdachtsmomente, die ich in der Vergangenheit geäussert habe als Tatsachen belegt, sondern das bedeutet vielleicht auch einen tiefgreifenden Wandel, wie wir Medien in Zukunft wahrnehmen müssen.

Hier ist eine Zusammenfassung zu den Tatsachen, die mir in den vergangenen Wochen berichtet wurden, und meine Einschätzung jeweils darunter.
"Journalistenjobs in den Printmedien bekommt man nicht mehr hinterher geworfen"

Die gedruckte Presse verliert massiv an Boden gegenüber den Online-Medien und kämpft sehr mit einer tragfähigen Veränderung des Geschäftsmodells. Dementsprechend gibt es immer weniger Jobangebote, die unter dem Mitbewerber-Druck dann den Journalisten verhältnismässig schlechte Vertragsmodelle bieten.

Hinzu kommt der Umstand, dass dieser Wettbewerb unter den Verlagen dafür gesorgt hat, dass viele kleine unabhängige Verlage auf der Strecke geblieben sind. Sie sind entweder einfach von der Bildfläche verschwunden oder von grösseren Verlagen aufgekauft worden.

Der Zustand, der sich daraus ergab ist, dass zwischenzeitlich die gesamte Medienlandschaft im Wesentlichen aus 5 namhaften Verlagen besteht, deren Geschicke in den Händen von 5 Familien liegt. Diese Machtkonzentration sollte uns zu denken geben, und wer sich unter diesem Aspekt die Demontage unseres ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff nochmals näher anschaut, der mag seine eigenen Schlüsse ziehen, was da wohl passiert sein könnte...


"Nachrichten sind ein Geschäft."

Mein länger gehegter Verdacht wurde hier erneut bestätigt.
Wie das auch schon eine TV-Doku zum Thema Anzeigenverkauf aufgedeckt hat gibt es die Trennung zwischen Berichterstattung und Anzeigenverkauf nicht mehr. Das ist zwar gesetzlich nicht zugelassen und entspricht auch nicht dem Journalistenkodex, aber tatsächlich sieht die Nachrichtenwelt heute anders aus.



"Es gibt fast nur noch befristete Verträge ohne Tarifbindung. 
Da heisst es in  verschiedenen Bereichen: Friss oder stirb."

Fällt man mit unerwünschter Berichterstattung auf, die unter anderem zum Beispiel gegen die Interessen der Anzeigenkunden laufen, bekommt man im besten Fall noch den freundlichen Hinweis, dass es für dieses Thema wohl "zu wenig Leserschaft" gäbe.
Im schlechtesten läuft dann halt der Vertrag aus. Man kann den Menschen nicht einmal vorwerfen, dass sie gerne etwas im Kühlschrank haben möchten und den Sprit fürs Auto mit ihrem Job bezahlt sein wissen wollen. Oder die Familie ernährt. Aber die Macht-Mechanik dahinter ist bedenklich:


"Das geht so weit, dass manche Anzeigenkunden den Redakteuren die Texte diktieren dürfen."


Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich das laut vermutet. Das war hier.
Jetzt können wir das als gegeben hinnehmen. Und leider ist das in einem ungeahnten Ausmass der Fall. Ich ging von unsäglichen Einzelfällen aus. Das ist leider nicht der Fall.
Das bedeutet aber auch, dass wir damit komplett jede Unterscheidungsmöglichkeit verloren haben, was denn nun wirklich recherchierte Nachrichten sind und was Werbung oder Marketing-Aktionen sind. Somit ist das unabhängige Informationsangebot nicht nur unterwandert, sondern mangels dieser Unterscheidungskraft auch keine Quelle für Wissen, das man nicht noch anders hinterfragen muss, wenn man reell informiert bleiben will.


"Es gibt Kollegen, die haben einen Hintergrund mit starken Wurzeln in der Medizin- und Pharmaindustrie. Das beeinflusst natürlich deren Berichterstattung. Vorsichtig ausgedrückt. Viel klarer mag ich da nicht werden."

Ich möchte das eigentlich schon. 
Wobei ich denke, dass wir da fair bleiben müssen. 
Wenn jemand lange Jahre in der Branche gearbeitet hat, dann ist da aufgrund der ständigen Information dort eine feste Meinung gebildet. 
Die ist über die Zeit nicht unbeeinflusst. 

Zuletzt habe ich das erlebt, als ich in meinem Bekanntenkreis aus der Forscherabteilung eine Diskussion über Gentechnik hatte. Was ich erlebt habe war eine Wiederholung einiger Marketing-Phrasen, die ich schon aus anderen Quellen kannte. Als wir uns dann die Fakten über Glyphosat näher angeschaut haben, kam es relativ schnell zu einem Umdenken.

Was ich damit sagen will: Das sind nicht unbedingt immer skrupellose Menschen, die nur wirtschaftliche Vorteile im Kopf haben und das selbst auf Kosten der Gesundheit anderer.

Aber es gibt offensichtlich durchaus Menschen, die in ihrem beruflichen Umfeld einseitig informiert werden.




Weitere Schwierigkeiten, die ich sehe

Motivation

Wenn jemand in einem gefühlt unsicheren Arbeitsumfeld seiner Tätigkeit nachgeht und ständig bange um seinen Job hat, dann stehen die Chancen leider gut, dass man seinen Idealismus verliert und desillusioniert Dienst nach Vorschrift macht. Das ist schlecht für die Kreativität und wie ich finde auch schlecht für Substanz bei den Inhalten.

Hinzu kommt, dass man teilweise sehr wenig Zeit für die Recherchen zu haben scheint, oder sich diese aus anderen Gründen nicht bereit ist, zu nehmen. In manchen Bereichen sind es knallharte Deadlines, bis wann etwas fertig zu sein hat, in anderen teilweise schlicht Überlastung.


Chefredakteure
Ein sehr gutes Beispiel für das, was ich sagen möchte ist einer, über den wir in den beiden Tagen kurz in der Gruppe diskutiert haben. Dr. Werner Bartens.
Ich schreibe nehme ihn jetzt mal als ein Beispiel, weil wir uns in der Facebook-Gruppe gerade über ihn und seinen Auftritt in einer Maischberger-Sendung ein bisschen gewundert haben. Er hatte dort - sagen wir - eine etwas eigenwillige Meinung zum Thema Essen.

Der Mann ist ein preisgekrönter Journalist, mit einem Medizinstudium in Amerika und Sachbuchautor. 
Ein Mann mit Ausstrahlung. Der es offensichtlich liebt, zu polarisieren.

Ich habe selbst zwei seiner Bücher bei mir, und einige seiner Gedanken sind sehr schlüssig, die er in diesen vertritt. Was es - wie ich finde neben seiner seriösen Ausstrahlung - noch sehr viel schwieriger macht, auseinander zu halten, wo er nun richtig liegt und wo eher nicht. Und viele werden sich sicher auch von seinem Dr.-Titel beeindrucken lassen. 
Und der sonstigen Laufbahn und den vielen Auszeichnungen.


Prädestiniert für einen Chefredakteurposten. 
Als Leiter des Wissenschaftsressorts der Süddeutschen Zeitung prägt er dann auch folgerichtig die Berichterstattung in grossen Teilen mit. 

Aber wenn man sich nur anhört, welche Auffassung er in der Maischberger-Sendung vertritt, dann mag man sich als informierter Mensch über die eine oder andere Aussage doch gerne auch mal ein bisschen wundern. Ich zweifle ein bisschen, dass er sich mit dem Thema Ernährung - ausserhalb der psychologischen Aspekte lange aufgehalten hat.
Sehr verwunderlich denn ein paar seiner Buchtitel sind ganz interessant, über die Zustände der Pharmaindustrie berichtet er wie ich finde ganz solide.
Allein - es fehlt mir die geistige Brücke, wie unsere Industrieernährung tatsächlich in statistisch sehr relevanten Zahlen unsere Menschen genau in diese Arme treibt.

Aber - er kommt sehr selbstsicher rüber. Selbstsicher in seiner eigenen Meinung.
Und damit besteht doch irgendwie das Risiko, dass sehr viel seiner eigenen sehr persönlichen Meinung mit in das einfliesst, was die Leser in der Süddeutschen an Information bekommen. Und vielleicht auch - was nicht. 

Denn als Chefredakteur bestimmt er den Tenor. 

Das war jetzt nur ein Beispiel, wie Einflüsse entstehen, auf einer menschlichen Ebene.

Anders ist es nun aber, wenn man sich die Netzwerke an sich einmal näher anschaut.
Das muss ich Gottseidank nicht übernehmen, dazu gibt es einen guten YouTube-Film.7 Minuten spannende Wahrheiten. Meine Empfehlung.


Das zeigt jetzt nur die politische Seite des Zustandes, ich gehe ziemlich fest davon aus, dass sich da in Bezug auf unsere Belange in Sachen Ernährung und Industrie nicht sehr anders zeigen würde, wenn man es sich einmal näher anschauen würde.
Schon die Sache mit den Anzeigenkunden spricht ja für sich.

Das muss ja irgendwie entstanden sein.


Was bedeutet das aber nun eigentlich?

Ich habe natürlich keine Glaskugel, in der ich die Zukunft sehe. 
Aber einen Verstand, und gute Geschichtskenntnisse.

Ich glaube, was wir hier erleben ist ähnlich den Effekten, die momentan die Wissenschaft in ihrer Glaubwürdigkeit erschüttern. Ich hatte das ja in der Linkliste zum DGE-Film schon einmal angesprochen. Der immer stärker werdende Einfluss von wirtschaftlichen Zwängen und Bedürfnissen auf die Ergebnisse von Studien untergräbt jedes Vertrauen in dieselben. 

Beide Branchen sind dabei, sich in ihrer eigentlichen Aufgabe überflüssig zu machen.

Während die Wissenschaft aber noch auf relativ solidem finanziellen Fundament steht, ist das - zumindest bei der Printpresse - nicht unbedingt der Fall. Der ohnehin angestossene Prozess wird so meiner Auffassung nach nur beschleunigt. 

Wenn hier nicht ein paar verantwortungsvolle Chefs bald gegensteuern, dann wird es dieses Medium sehr bald allenfalls noch zur Unterhaltung geben. 

Vorausgesetzt die Konsumenten und Leser verstehen irgendwann flächendeckender, was hier eigentlich gerade passiert.

Ich vertraue da aber tatsächlich auf den Durst nach Wahrhaftigkeit, den irgendwie ja doch alle haben. Der wird die Menschen nicht verlassen - auch wenn sie momentan insgesamt in einem relativen Moment von Starre zu verharren scheinen - die teilweise fast an Ignoranz grenzt. Und auf demokratische Prozesse, solange sie noch zugelassen sind. 

Die meisten Artikel zu Abnehmen, Lifestyle, Diät und neuen Produkten wie der Cola Life sind jetzt schon eher Unterhaltung denn ernstzunehmende Information.

Auf hoher Ebene kann man sich natürlich schon fragen, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand als Journalist eine Regierungschefin kritisiert, wenn die oberste eigene Chefin eine sehr gute Freundin ist?


Ich halte das für ein Problem. 


Und was kann man tun?

Ich glaube man muss in diesen Tagen noch genauer hinschauen, was man glaubt und was nicht.

Dies noch mehr, weil offensichtlich ist, dass manche Journalisten nur noch von anderen abschreiben und sich so eine Fehlinformation vervielfältig. (Siehe letzter Bericht)
Leider ist es nicht mehr nur damit getan, zu schauen ob die gleiche Info an verschiedenen Stellen steht.

Unabhängige Berichterstattung und nicht zuletzt die Blogger werden künftig an Bedeutung gewinnen - sofern: und hier mein eindringlicher Appell an die Bloggerkollegen - hier verantwortlich recherchiert wird und nicht der gleiche Weg eingeschlagen wird, der der Printpresse mittelfristig die Totenglocke als Informationsquelle läuten dürfte.

Das alles sind natürlich ebenso Menschen mit eigenen Meinungen und persönlichen Ansichten, die ebenso einfliessen in das, was sie schreiben wie ich das oben schon beschrieben habe. Ich nehme mich da nicht aus. Im Gegenteil.

Mein persönliches Fazit für heute kann eigentlich nur lauten:

Trau schau wem, schau genau, prüfe doppelt und dreifach.

Und was heute leider nicht mehr gilt:
Der Satz: "Da hast Du es schwarz auf weiss" hat leider jeglichen Anspruch auf Integrität verloren.


Bis später.


Freitag, 14. August 2015

Wie un/klug ist ohne Frühstück?

KKritikK
Schlank ohne Frühstück?
Wie Ernährungsmythen entstehen

Momentan geistern ein paar Berichte durch die Presse, dass das Auslassen des Frühstücks beim Halten des Gewichtes helfen oder sogar dünner machen würde.

Ich nehme das mal zum Anlass und erkläre ein paar Dinge an diesem Beispiel, übe ein wenig Kritik um am Ende die Frage zu beantworten, wie unklug die Entscheidung ist, das Frühstück auszulassen.









Wie ein Ernährungsmythos entsteht - Am Beispiel ELLE

Nina Kleine-Vogelpoth ist eine freie Redakteurin, die nach eigenen Angaben Kenntnisse und Kontakte im Bereich Lifestyle, Prominente, Klatsch und Mode besitzt.

In einem online verfügbaren Bericht erklärt sie nun den geneigten ELLE-Leserinnen unter dem grossen Titel "Wer das Frühstück weglässt, bleibt schlank!", dass das Weglassen des Frühstücks die Fettverbrennung ankurbeln würde, was eine aktuelle Studie beweisen würde.


Sie unterlegt ihre Behauptungen ein klein wenig mit Argumenten aus der Paleo-Ecke und fordert am Ende dazu auf, dass mit dem Frühstück künftig Schluss sein soll.

Ich hoffe einmal, dass diesen Bericht möglichst wenige Damen lesen und wenn doch, dass die Frauen diesem Unfug nicht folgen. 
Und schon gar nicht, dass sie aufgrund diesem "Bericht" jetzt ihre Kinder (weiter) ohne Frühstück aus dem Haus lassen. 

Denn wie ich weiter unten belegen werde sind dieser Artikel und seine überall aufpoppenden Pressezwillinge nicht nur grottenschlecht recherchiert, sondern auch schlichtweg sachlich katastrophal falsch.


Die Studie
Ich bezweifle, dass die Klatschreporterin ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht nachgekommen ist und die Studie überhaupt gelesen hat. 
Umso schlimmer wäre es, wenn doch. Denn dann würde ich ihr empfehlen, doch lieber weiter bei Klatsch und Promis zu bleiben, und die Finger von Ernährungsfragen zu lassen. 
Denn dann fehlen einfach ein paar elementare Basics in Sachen Ernährungswissen, was aufgrund der Reichweite ihrer Auftragsgeber zu unverantwortbaren Folgen führen könnte.

Ich habe mir die Mühe gemacht und habe die fragliche Studie einmal näher angesehen.


Meine Interpretation

Grundlage
46 übergewichtige Teilnehmer zwischen 18 und 65 Jahren, je zur Hälfte weiblich und männlich wurden über den Zeitrum von 4 aufeinanderfolgenden Wochen jeden Morgen nüchtern ins St. Luke's Krankenhaus bestellt, um dort in jeweils 15 Minuten ein vorgegebenes Frühstück einzunehmen. 

Dabei wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die dann regelmässig drei verschiedene Frühstücksvarianten zu sich nahmen, um die Unterschiede in den Auswirkungen festzustellen.

Die 3 Varianten

Variante 1 - die Haferflocken
Quaker Quick Oats, also Haferflocken, in der Mikrowelle nach Herstellerangaben erhitzt,
mit Vollmilch mit 3,25% Fettgehalt.
Um die Mengen für alle 3 Varianten gleich zu halten wurde zusätzlich noch 230 ml Wasser hinzugefügt
Meine Anmerkung: 

Gemäss meiner Recherche kommen die Quaker Quickies ohne Zuckerzusatz daher

Variante 2 - die Cornflakes
Kellogg's Frosties, also gezuckerte Cornflakes, serviert mit fettarmer Milch (Fettgehalt 1,7%)
Um die Mengen für alle 3 Varianten gleich zu halten wurde zusätzlich noch 190ml Wasser gereicht.


Variante 3 - die Wassertrinker

350 ml Wasser - ohne jede Zusätze

Alle 3 Varianten bekamen zusätzlich 
200 ml entcoffeinierten Kaffee, geweisst mit 12 ml Coffee-Mate von Nestle und 1 g künstlichem Süssstoff aus der Aspartam-Nutrasweet-Ecke.

Anmerkung: 

Somit wurde bei allen 3 Varianten nicht auf Milchprotein und Zucker(ähnliche) verzichtet, denn das Monstergebräu von Nestle besteht aus 

Maltodextrin, (also Zucker) 
- Palmöl 
Natriumcaseinat 
(aufgeschlossenem Milcheiweiss/-protein), 
Dikaliumhydrogenphosphat
Mono- und Diglyceriden 
(charmantes Wikizitat:"Abbauprodukt der Nahrungsfette [..] sind auch in verdorbenen Lebensmitteln zu finden), 
- Aluminiumsilikat 
(E559, in der EU seit Januar 2014 nicht mehr zugelassen, vermutlich weil im Verdacht Alzheimer- und Parkinson zu fördern, und als Metallöstrogen im Verdacht, die Wirkung der weiblichen Geschlechtshormone zu beeinflussen und damit die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinflussen) , 
- künstliche Aromen, 
- Farbstoff E160b Bixin, Norbixin 
(falls das Aluminiumsilikat nicht gewirkt hat, denn es hat die gleichen Eigenschaften in Sachen Alzheimer und Parkinson und als Metallöstrogen, aber zusätzlich noch potentiell bei empfindlichen Allergikern die schöne Eigenschaft, Hautreaktionen (Ekzeme, Nesselsucht) auszulösen und Asthmaanfälle zu provozieren.

Original vor Übersetzung: CORN SYRUP SOLIDS, VEGETABLE OIL (PARTIALLY HYDROGENATED COCONUT OR PALM KERNEL, HYDROGENATED SOYBEAN), SODIUM CASEINATE (A MILK DERIVATIVE)**, AND LESS THAN 2% OF DIPOTASSIUM PHOSPHATE (MODERATES COFFEE ACIDITY), MONO- AND DIGLYCERIDES (PREVENTS OIL SEPARATION), SODIUM ALUMINOSILICATE, ARTIFICIAL FLAVOR, ANNATTO COLOR.** Not a source of lactose, Quelle: Amazon

Disclaimer: Es ist möglich, dass bei der Studie noch nach dem alten Rezept verabreicht wurde, das ist aber keinen Deut besser gewesen, sondern Dank der Transfette noch aus anderen Gründen in der Kritik

Jaaaaaha, das trinken die freiwillig da drüben... 
Wie gut, dass es gleich in einem Krankenhaus verabreicht wird... 
Da ist das Fachpersonal ja nicht weit... 
Da bekommt Nestle's Werbeslogan Good Food - Good Life doch gleich eine ganz neue Bedeutung. Aber Hauptsache glutenfrei und laktosefrei. 
Vielleicht versteht Ihr jetzt meine Abneigung gegen den Begriff "Function-Food" ein bisschen besser...


Meine Kritik am Studiendesign
Wie die Wissenschaftler selbst in der Studie bemerken gibt es mit dem Design ein paar Schwierigkeiten. So wurde überhaupt nicht berücksichtigt, was die Probanden den Rest des Tages gegessen und getrunken haben. Sie räumen selbst ein, dass eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Wassertrinker den restlichen Tag entsprechend mehr zu sich genommen haben.
Weitere Kritikpunkte folgen in der Auswertung.


Interessenskonflikte
Gemäss der Angaben (siehe Acknowledgements) in der Studie hat nicht nur eine Person der PepsiCo über Kommentare Einfluss auf das Manuskript genommen, sondern die Studie wurde auch von Quaker Oats und PepsiCo bezahlt. 

Von den Sponsoren wurde ein "Beitrag" geliefert zu Studiendesign und dem Editing der Studie.

Ich werte das als ein riesiges Ausrufezeichen bei der Einschätzung der gesamten Studie.
Ein hervorragendes Beispiel, wie so etwas läuft und wovon ich öfters berichte, wenn es um die wissenschaftliche Tragfähigkeit geht. 

Hat Frau Kleine-Vogelpoth das berücksichtigt, als sie ihren Artikel schrieb? Ich denke nicht.


Ergebnisse der Studie 
(Hier nur "summary", wer es genau wissen will bitte Studie und Schaubilder lesen)

- Wer sein Frühstück ausgelassen hat hat abgenommen aber der Cholesterinspiegel hat sich erhöht
- Es gab keinen Unterschied zwischen der Haferflocken und der Zuckercornflakes-Fraktion
- Man könnte daraus schliessen, dass man mit dem Auslassen des Frühstücks abnehmen kann, aber auf die negativen Effekte des Cholesterinanstiegs sei hingewiesen.


Und der Ernährungsmythos von Schlank ohne Frühstück ist geboren... 

Weil wesentliche Teile dieser Studie nicht hinterfragt werden und einer vom anderen in der Presse abschreibt, ohne sich das selbst anzuschauen verbreitet sich solch ein Unsinn dann wie ein Lauffeuer. Dabei haben doch die Wissenschaftler selbst ausdrücklich in ihrer Discussion ehrenwerterweise auf alles hingewiesen, dass man diesen Schluss auf gar keinen Fall ziehen kann.


Was wir hier eigentlich sehen 
und daraus lernen müssen:

Ein wesentlicher Fehler in der Studie war die Beigabe von Milch. 
Es handelt sich um übergewichtige Personen. Da KANN es gar nicht zu einer Abnahme kommen, selbst wenn sie sich sonst über den Tag vernünftig verhalten hätten.

Ich zitiere aus der Studie, die ihr in diesem Beitrag weiter unten findet
"
Es gibt erhebliche Beweise das eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen bei übergewichtigen Personen eine dauerhafte Überstimulation der Insulinausschüttung erzeugen" und "Im Gegensatz kann eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen eine weitere Verschlechterung des Stoffwechsels von Übergewichtigen, insulinresistenten und Menschen die zu Bewegungsmangel neigen herbeiführen."
Bumm. In Kombination mit den Mängeln beim Ausschluss von insulintreibendem Zucker und Süssstoff war da keine Abnahme zu erwarten.

Ich wiederhole mich deshalb gerne
Milch und Abnehmen gehen nicht zusammen. 
Und Zucker und Abnehmen ebensowenig. 
Hier habt Ihr nur einen weiteren Beleg dafür gesehen.

Nun zu den Frühstücksverweigerern und Wassertrinkern:
Der Anstieg des Cholesterinspiegels ist ein klares Zeichen für Stress
Das kann zwar kurzfristig verantwortlich für die Abnahme sein, die da verzeichnet wurde, ist aber mittelfristig absolut kontraproduktiv für jede Abnahmebemühung zu werten. 
Ausserdem ist diese Strategie somit gesundheitsschädlich und ungünstig für den Stoffwechsel.


Nina's Ausflug in die Paleowelt

Nina fordert Euch auf, aus der Steinzeit zu lernen. 

Das ist ein legitimer Denkansatz und ich schätze die Kollegen aus der Paleowelt sehr und glaube vor allem an den Grundsatz, dass wesentliche Teile wie Hunger-Satt-Mechanismus, Stoffwechsel und dem Umgang des 
Körpers mit Nährstoffen durchaus noch mit der Steinzeit vergleichbar sind.

Aber das muss man mit Verstand tun, und wenn man die Dinge vergleicht ein bisschen Vorsicht walten lassen. 

Es ist zutreffend, dass die Nahrungssuche in der Wildnis früher bedeutet hat, dass man erst einmal die Nahrung beschaffen musste, was ein Hinweis darauf hätte sein können, dass die Steinzeitmenschen ab und zu das Frühstück ausfallen lassen mussten.

Aber, liebe Nina, das geht komplett an den Tatsachen vorbei.
Während die Steinzeitmenschen den Rest des Tages ein relativ gemütliches Leben geführt haben, wenn nicht gerade der Säbelzahntiger um die Ecke bog, hast Du es heute überwiegend mit Menschen zu tun, die in unterbezahlten stressigen Jobs im Sinne des goldenen Kalbs Wachstum die Arbeit für 2 oder 3 Personen erledigen. 

Wer den unterschiedlichen Energiebedarf dieser beiden unterschiedlichen Lebensmodelle nicht auf dem Zettel hat und die Auswirkungen davon unberücksichtigt lässt begeht meiner Meinung nach einen sehr entscheidenden Denkfehler.



FAZIT
Für unsere KK-Mitglieder und meine Leser lautet deshalb die Empfehlung:
Macht diesen Unsinn bitte nicht mit. 
Bleibt bei unseren Empfehlungen zu einem regelmässigen Frühstück und lasst auch Eure Kinder nicht ohne ein gesundes Frühstück nicht aus dem Haus. 
Und gesund heisst nicht Milch, Nutella-Brötchen und Zuckercornflakes. 
Aber das wisst Ihr ja...

Die letzten Personen, die geeignet scheinen, Euch solides Wissen über Ernährung, Abnahme und Lebensmittel zu vermitteln sind Modeexperten und Klatschreporter.
Seht Beiträge aus diesen Quellen immer mit der nötigen Skepsis und übernehmt diese Empfehlungen niemals, ohne sie zu hinterfragen.

Und an die Kollegen der Mainstream-Abnehm-Presse, die diesen neuen Ernährungsmythos weiter füttern geht der Appell, dass Ihr Eurer journalistischen Verantwortung doch bitte mehr gerecht werdet. Ihr gebt hier gesundheitsschädliche Empfehlungen heraus und schreibt diese von anderen ab, ohne zu hinterfragen - das kann nicht Euer Berufsverständnis sein. Da muss doch ein bisschen so etwas wie ein Gewissen vorhanden sein?
Und wie man mit Studien auch umgehen kann - nun, da oben habt Ihr eine Blaupause.
Die dürft Ihr sehr gerne abschreiben und neben den Bildschirm hängen...



Bis später.



Weiterführende Links
Ich habe diesmal alle relevanten Links oben im Beitrag verarbeitet und empfehle ihnen zu folgen, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Bitte besonders gerne vor skeptischen Kommentaren, z.B. wenn man wie Reinhard ist. 



Mittwoch, 12. August 2015

Vom Normalgewichts-Dilemma


Zurecht GerüKKt
Das Dilemma mit dem Normalgewicht
... es ist, was Du draus machst






Heute gleich ins Thema:

Das ist KK - vor allem
KK richtet sich an Übergewichtige, die genug von ihrem ungesunden Ballast haben.
Die einen Weg suchen, der funktioniert, möglichst effizient und gesund ist.


Wir verzichten auf teure Hilfmittel wie Pillchen und Pülverchen oder Wirkstoff freie Globuli.
Wir setzen darauf, die richtigen Lebensmittel zum richtigen Zeitpunkt zu verwenden, und

die ungünstigen zu meiden. Zumindest an 6 Tagen in der Woche.

Die Folge daraus ist, dass aktuell heute - während ich das schreibe - inzwischen 
114 unserer Mitglieder von der Verbesserung ihrer Blutwerte berichten konnten und teilweise die Ärzte sehr verwundert waren, wie so etwas möglich ist. 

Meine Lieblingsgeschichte ist die von dem Arzt, der sogar einen zweiten Labortest machen liess, weil er an einen Fehler bei der Auswertung glaubte - so gute Werte könnten unmöglich richtig sein. Doch. Das waren sie. Auch beim zweiten Mal.

Und die Mitglieder nehmen ab. 
Traditionell schreiben einige stolz am Wiegetag über ihre Erfolge. 
Und wenn sie ein Teilziel oder ihr Wunschgewicht erreicht haben, dann zeigen sie uns teilweise unglaubliche Vorher-Nachher-Fotos. 
Auf denen dann regelmässig ein jünger wirkender Mensch mit einer sichtbar positiveren Ausstrahlung zu sehen ist. Jemand, dem das Leben wieder mehr Freude bereitet. 
Der mehr Energie hat. Und dem man das auch ansieht.


Das ist KK - auch
Gelegentlich bewerben sich in unsere Facebookgruppe auch Menschen, die eigentlich ziemlich normalgewichtig aussehen. 
Jetzt kann man sich fragen: 
"Was wollen die eigentlich in einer Abnehmgruppe? Wieso nehmt Ihr die überhaupt auf? Die brauchen das doch gar nicht...?"

Ja stimmt. Und aber auch wieder nicht. 

Abnehmen brauchen sie nicht. 
Aber etwas über gesundes Essen und Futterfallen zu lernen - schadet niemandem. 

"Ja, aber... werden die dann nicht zu dünn?"
Interessanterweise geht das bei KK im Prinzip nicht. 

Nicht, wenn man es so anwendet wie im Konzept vorgesehen. Irgendwann ist Stopp. 
Dazu weiter unten dann mehr.


Manchmal hakt es eben - das Plateau
Unterbrochen wird der stete Weg nach unten gelegentlich von einem kleinen Plateau, bei dem sich das Gewicht ein paar Wochen nacheinander hartnäckig auf der gleichen Zahl hält. 

Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben und muss man sich im einzelnen anschauen, was da genau passiert ist. 

Ich habe da mittlerweile schon ein bisschen Übung, vorgestern hat sich z.B. jemand bei mir 
gemeldet mit ein paar Wochenergebnissen und wo irgendwann dazwischen dann das gefürchtete Plateau eingetreten ist. 

Ich konnte in dem Fall aus den Ergebnissen von fünf Monaten auf den Tag genau sagen, wann etwas geschehen ist, dass es ausgelöst hat. 
So konnten wir den möglichen Grund herausfinden und können jetzt etwas dagegen tun.

Ich will da gar nicht so sehr langweilig ins Detail gehen, aber die drei häufigsten Gründe kann ich hier gerne nennen: 

- Hungern 
- Auslassen des Pausentages 
- und Alkohol. 

Wobei das hungern oftmals gar keine Absicht war - sondern oft mit schlechter Vorbereitung, Stress am Arbeitsplatz oder sonstigen aussergewöhnlichen Ereignissen zu tun hat.

Erfreulicherweise ist das fast nie mehr falscher Ehrgeiz, das haben wir wohl zwischenzeitlich hinreichend genug besprochen, dass das nicht mehr vorkommt.




So gesehen ist falsch gesehen
Jetzt ist es so, dass sich ab und zu Menschen, die im Normalgewicht ankommen oder sich laut BMI-Rechner schon darin befinden ihre Werte anschauen und sehen: 
"Mist, da geht nichts mehr."

Der erste Verdacht: Plateau. 
Und dann wird gehadert, man ist frustriert und unzufrieden.
Und man weiss ja: Je näher man am Normalgewicht ist, desto langsamer geht es. 
Wenn man im Normalgewicht ist sowieso. 
Aber weil es ein Plateau ist, muss es ja irgendwie weiter gehen 
und die dann meistgestellte Frage ist:
 "Was kann ich tun, damit es weiter geht!? Nico, hilf!"



Die beiden Wohlfühlgewichte und ein Ziel
Das eine Wohlfühlgewicht ist das, das irgendwie jeder kennt. 
Im wahrsten Sinne des Wortes: Das Gewicht, mit dem Du Dich am wohlsten fühlst.

Dann gibt es aber eben noch das Wohlfühlgewicht Nr. 2.
Das ist das bei dem sich Euer Körper am wohlsten fühlt.

Das ist der Punkt, an dem es stoppt, von dem ich oben sprach.

Wenn die beiden nun ähnlich oder idealerweise im Einklang sind, dann ist alles gut.
Ziel erreicht. Super. Und man kann über das Gewicht halten nachdenken.


Aber gelegentlich ist das nicht der Fall. Da will der Kopf anders als der Körper.
In den Einzelunterhaltungen fragte ich dann immer, wie die Leute auf ihren Zielwert gekommen sind. 
Viel zu oft bekomme ich dann die Antwort: 

"Ja, keine Ahnung, das ist halt die Zahl die ich mir als Ziel gesetzt habe."
Rückfrage: "Woran machst Du die denn fest!?"

Hier gibt es dann verschiedene Antworten. 
Manchmal ist sie einfach frei aus der blauen Luft gegriffen. 
Manchmal ist sie aus einer Zeit, in der man noch einen jugendlichen Körper hatte (der wohlgemerkt einfach anders ist - das muss man akzeptieren). 
Manchmal ist es noch irgendwo nocht ein winzig kleines lästiges Pölsterchen, das noch weg soll. 
Manchmal will man eine definierte Figur.
Manchmal will man so aussehen sie die xy auf dem Starmagazin-Frontblatt.

Und manchmal ist es leider eben auch einfach nur der Pupillenknick-Effekt (siehe dort untere Abbildung und den Text dazu).


Nico hilft. Aber anders.

Der erste Rat:
Erstmal entspannen. Entstresst Euch. 
Schreibt den Frust auf ein Papier, zerknüllt es, werft den Knollen an die Wand.
Brüllt ihn in den Wald und wenn der zu belebt ist, dann macht das im Auto.
Aber werdet das los. 
Stress ist nicht des Abnehmenden Freund. 
Und wenn man sich in etwas verrennt, dann stresst das. 
Und man merkt, wie sich manche stressen, wenn man nur aufmerksam die Kommentare liest.

Der zweite Rat
Überprüft das Ziel. Wenn es eine Zahl ist, die frei erfunden und ohne vernünftigen sachlichen Hintergrund ist - überdenkt das.

Der dritte Rat: 
Ihr könnt nicht wirklich gegen das Wohlfühlgewicht des Körpers ankämpfen.
Selbst wenn Ihr einen kleinen Schlenker nach unten schafft wird das sehr viel Energie kosten. Und mit grosser Wahrscheinlichkeit wird der Körper dagegen steuern.

Ja, Ihr könnt nochmal runter. Aber das ist höchstwahrscheinlich nicht gesund. Es gibt dann ja die mit dem besonders festen Willen, die dann meinen, z.B. zu LowCarb zu wechseln oder zu anderen Hilfsmittel greifen wollen. Ich halte das für sehr unklug, denn mit einer gesunden Abnahme von Speicherfett hat das nicht mehr zu tun. Und die Abnahme von Muskelmasse ist das letzte, was sinnvoll ist. Aber genau darauf läuft es hinaus.

Der vierte Rat: 
Wenn Ihr noch irgendwo ein charmantes Miniröllchen habt oder eine Stelle noch nicht so ist, wie Ihr sie Euch vorstellt, dann gibt es nur eine einzige vernünftige Möglichkeit: 
Trainiert die entsprechenden Muskelgruppen. Am besten mit einem ehrlichen Trainer, der Euch die Übungen zeigen kann - ohne Euch gleich mit irgendwelchen Shakes zu überschütten.

Der fünfte Rat: 
Vergesst das Magazin-Cover. Über 98% der Abbildungen auf und in Magazinen sind gephotoshopped. Das ist nicht das wahre Leben. Das kann nicht Euer Vorbild sein. 
Auch wenn das mittlerweile doch relativ vielen klar ist gibt es noch immer - vor allem Frauen - die das nicht auseinander halten können.  

Der sechste Rat: 
Der schwierigste. Ich weiss. 
Ihr lieben Damen - ich kann das nicht ändern - diese Kurve müsst ihr selbst bekommen: 

Ihr seid zu oft zu streng zu Euch und liegt manchmal mit Euren Wünschen weit über dem, was Euer Körper gesund und sinnvoll leisten kann. 
So wie in dem Pupillenknick-Experiment sich 100 von 100 Frauen falsch eingeschätzt haben - da muss was dran sein. Und vermutlich betrifft das auch viele von Euch. 
Der schlechteste Ratgeber, wann Schluss ist - ist Euer Spiegelbild.

Nehmt Euch einen ehrlichen Menschen Eures Vertrauens zur Hilfe. 
Lasst andere urteilen, die das können. 
Nicht die Omma, die seit dem Krieg immer noch denkt, dass man was auf den Rippen braucht. Nicht die neidische Kollegin, die selbst mit den Kilos zu kämpfen hat und sich wundert, warum die tägliche Tüte Haribo auf die Hüften geht, wo doch kein Fett drin ist. 
Und die Euch gerne wieder drüber sehen will...

Wählt das klug.
Ziemlich sicher werden diese lieben Menschen aus Eurem Umfeld ehrlich sagen, dass es gut ist, wenn Ihr im Normalgewicht angekommen seid.


Das ist einer dieser ganz grossen Unterschiede zu Benzin. 

Beim Gewicht ist normal super. (Was ein KKalauer, sorry...)
Und jetzt kommt das schwierige.
Akzeptiert das doch.
Die meinen es gut mit Euch...



Ist es deshalb?!

Ich kann mir vorstellen, dass für einige das Erreichen eines Zieles, auf das man einen langen Zeitraum hingearbeitet hat manchmal ein bisschen kompliziert für den Kopf ist.

Da ist die Gemeinschaft der anderen, da ist das, was man lernt, da sind die leckeren Rezepte... Und auf einmal ist man da, wo man hin wollte und muss das alles aufgeben?

Nein! Wieso? 

Alles Wertvolle, was Ihr in dieser Zeit gelernt und mitbekommen habt - gebt das doch weiter. Zurück an die Gemeinschaft. An die Neuen. 

So wie Ihr damals zu uns gekommen seid, ratsuchend und unsicher kommen doch täglich Neue hinzu. Mit den gleichen Unsicherheiten...

Gebt denen Halt. Ratschläge. Tipps. Wissen. Sicherheit.

Das ist doch eine sehr schöne Aufgabe. 
Und ein sehr guter Grund, weiter am KK-Ball zu bleiben. 

Im Normalgewicht - mit Freuden.



Bis später.




Freitag, 7. August 2015

Ist Fettabsaugen eine Alternative?

Alternative Abnehm-Methoden
FETTABSAUGEN - die Liposuktion

Erstaunliche Fakten zum Wunschtraum, über Nacht dünn zu werden 

Es klingt ja verlockend. 
Ein freundlicher Herr lässt einen bis 10 zählen während man die Plastikmaske über Nase und Mund gestülpt bekommt. Und so sehr man sich anstrengt: bei 4 wird es dunkel. 
Die Narkose wirkt...






Als man aufwacht drückt zwar der Verband ein bisschen unter der weissen Krankenhausdecke und das Bett quietscht - und man hat Durst. 

Aber man ist um eine zweistellige Kilozahl leichter. 

Schlank im Schlaf - im Zeitraffer. 
Wenn es keine Komplikationen gibt kann man nach 3 bis 4 Tagen wieder arbeiten gehen...

Kein grosser Eigen-Aufwand, für den Schmerz gibt es Pillen und die Liste mit der wir den Arzt aus der Haftung entlassen, die mit den Risiken und Nebenwirkungen hat man unterschrieben, ohne lange nachzudenken. 

Manche lesen sie nicht mal, denn der Arzt hatte ja ein Aufklärungsgespräch - und da man das schon da nicht verstanden hat wird man den Papierkram wohl auch nicht viel besser verstehen. Ist ja die gleiche komische Sprache. 

Vor allem gilt die eigene Konzentration viel mehr dem grossen Traumziel: 
Endlich dünn werden.
Da lässt man sich den Blick darauf nicht mit möglichen Risiken verstellen.


Gar nicht mal so billig
Zwischen 1.600 und 6.000 Euro kostet der Spass. 
Da muss ne Rechtsanwaltsgehilfin lange und tapfer für sparen. 
Wobei... - schlechtes Beispiel, von 1.300 Euro netto bleibt nach Miete und Strom sowieso kaum noch viel Geld übrig, mit dem man Essen kaufen könnte...

Liposuktion heisst das in der Sprache der Weisskittel.


Und so funktioniert's
Bei der gängigsten Methode wird zuerst eine Flüssigkeit unter die Bauchdecke gespritzt, ein Gemisch aus speziell vorbehandeltem Wasser und Betäubungsmittel. 
Das verändert die Fettzellen so, dass man sie bequem mit einem Sauger herausholen kann. 

Knapp eine Stunde warten weil's einwirken muss, aber dann geht es los. 

Ein kleiner Schnitt in die Haut, Röhrchen reingehalten und dann wird mit einer Kanüle abgesaugt, was weg soll. Nicht alles, man will ja nicht aussehen wie ein Unfall.
Nur da, wo der Arzt vorher markiert hatte. 

Unten am Boden neben der Liege sammelt sich dann in einem Glasgefäss das, was man sich in mühevoller Kleinarbeit über Jahre an Fettvorräten angesammelt hatte... 

Geht ganz schön ruppig zu, wenn man das mal gesehen hat. 
Mit relativ entschlossenen Bewegungen wird die Kanüle auch bis in die letzte markierte Ecke geführt. Zügig. Man hat Übung.

Dann wird man, falls nötig wieder zugetackert und in den Aufwachraum geschoben.


Und die Welt ist so viel schöner, wenn man aufwacht.... richtig?!


Naja, nicht ganz. Es gibt da so ein paar Dinge, die man vielleicht wissen sollte.

In Deutschland werden im Jahr ca 250.000 solcher Eingriffe vorgenommen. 
Etwa 5 davon enden tödlich. Über genaue Zahlen zu Komplikationen weiss man nicht viel, kein Wunder, man geht ja damit auch nicht hausieren, wenn es zu Schwierigkeiten kommt.

Schwierigkeiten..

Das sind Thrombosen, Embolien, Wundheilungsstörungen, Blutungen, Schwellungen, Verletzungen an Organen und Nerven, Gewebeverhärtungen, Verwachsungen, Narben, Verfärbungen an der Haut, verunglückte Symmetrie sind möglich. Und natürlich die Nebenwirkungen der Anästhesie.

Tapfere Menschen, die das bereits über sich ergehen lassen haben stecken die Schmerzen weg wie nix. Sagen sie. Ein Indianer kennt keinen Schmerz und wer schön sein will muss leiden ist der einhellige Tenor. 

Wenn man Pech hat, sieht es danach trotz der sorgfältigen Edding-Vorab-Malereien des Arztes aus wie ein Unfall. Aber das muss man hinnehmen, denn diese Arbeit wird im Akkord erledigt, und meistens sieht man währenddessen auch nicht, wie gleichmässig die Entnahme läuft. Sondern dann erst hinterher, wenn die Schwellungen abklingen.


Fettabsaugen ist nichts für die Dicken
Interessanterweise richtet sich dieses Angebot aus der Palette der Schönheits-OPs gar nicht so sehr an die wirklich Dicken. 

Stark adipösen Menschen wird lieber die Variante Magenballon oder Magenband empfohlen, damit der Hunger nicht so gross wird. 

Was dabei übersehen wird: 
Der gefüllte Magen ist nicht die einzige Instanz im Spiel der Hunger-Satt-Signale.
Aber selbst wenn der Kopf aufgrund der anderen Signale dann das Gefühl hat den Hungertod zu erleiden: Es passt einfach nicht mehr rein. 


Pustekuchen - Es geht ja gar nicht schneller
Entgegen der oben geschilderten Wunschvorstellungen vom zweistelligen Kilo-Bereich werden von seriösen Ärzten tatsächlich auch nur maximal drei Liter pro Eingriff entnommen. Man kann das zwar dann schon auch öfters machen (logisch: kostet jedes Mal wieder extra), aber 3 Monate sollten schon dazwischen liegen. 

Das bedeutet nun aber, dass der schöne Traum von der Zeitersparnis dahin ist.
Denn rechnerisch gesehen heisst das: Maximal ein Kilo Verlust pro Monat.
15 kg Wunschabnahme entsprechen so 5 Behandlungen für zwischen 8.000 und 30.000 Euro und erstrecken sich in dem Fall über 15 Monate.

Ist es das Risiko wert?
Da kann man schon mal nachdenken, ob es das überhaupt wert ist, diese ganzen oben genannten Risiken überhaupt einzugehen. Denn diese Abnahme kann mit vernünftigen, wesentlich schonenderen Methoden in einem viel kürzeren Zeitraum erreicht werden.
Durch das simple Weglassen von unvorteilhaften Lebensmitteln zum Beispiel. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten auf gesünder. Wie KK. 
Dort sind wir je nach Ausgangsgewicht im Durchschnitt bei 1,5 möglichen Kilo. Pro Woche.
Also 6 Kilo im Monat, statt einem "schnellen".

Die Natur holt sich Terrain zurück
In manchen Menschen mag der Wunsch nach schnell und ohne Aufwand so gross sein, dass sie da oben noch nichts gefunden haben, was sie abhält.

Denen gebe ich noch ein weitere Argument zu bedenken, das für mich eigentlich das absolute KO-Kriterium darstellt.

Ja. Man kann auf diesem Weg Fettgewerbe entfernen. Das stimmt. 
Aber unser Körper findet das überhaupt nicht so gut wie wir Spiegelbetrachter.

Und unser Hypothalamus, das Hauptsteuerzentrum unseres vegetativen Nervensystems erkennt, dass da was fehlt. Der hat's aber gerne komplett. Da isser eigen.

Und komplett ist für ihn erst der Fall, wenn eine bestimmte Anzahl an Fettzellen vorhanden ist. Alarmzustand, bis die Summe wieder stimmt. Zuerst wird das Fett in andere Depots verschoben, dann wird nachgerüstet. Und die Gesamtkörperfettmenge ist in einem relativ kurzen Zeitraum von ca 12 Wochen die gleiche. Oft sogar mehr. 
Und damit stehen wir dann wieder alles auf Anfang. 
1:0 für die Natur. 
So nicht, Freundchen...


Aber im Internet stehen sooo viele Erfolgsberichte?!
Ja. Das stimmt. Bewertet wird, wie nett speziell dieser eine Arzt war. 
Und ob man Vertrauen gefasst hat. 
Bei den Ergebnissen ist es so, dass viele Berichte, die ich gelesen habe direkt nach dem Abklingen der Schwellungen geschrieben waren,unter dem Eindruck, unter dem man stand, wenn man sich gerade eben zum ersten mal im Spiegel betrachtet hat. 
Das ist aber vor dem Ablauf der 12 Wochen. 
Und wenn man wieder am Ausgangspunkt angelangt ist, neigt man eher dazu, sich selbst verantwortlich zu machen. 
Dann wird man vor lauter Schamgefühl, dass man die teure Behandlung verbockt hat mit Sicherheit nicht der gesamten Welt via Internet erzählen, dass man gescheitert ist. 

Ohne Änderung des eigenen Ernährungsstils wird das nicht langfristig halten. 
Das könnte man aber wie oben beschrieben dann auch genauso schnell erreichen. 
Ganz ohne Metallrüssel unterm Pelz.


Was stimmt eigentlich nicht mit uns?
Wir träumen von Pillen und Pülverchens, die schlank machen sollen. 
Wir wollen uns auf Chirurgen verlassen, die in 16-Stunden-Schichten per Hightech-Staubsauger die schlanke Linie zaubern sollen. 

Wir glauben an Hormone, die nicht einmal enthalten sein müssen um uns dünn zu machen. 
Und wir glauben, dass eine Zunahme, die über Jahre schleichend die Hüftregion eroberte nun innerhalb weniger Tage beseitigt sein soll.

Wir glauben, dass wir uns zu wenig bewegen und dass Fett fett macht.

Wir glauben, wir haben keine Zeit für das natürlichste von der Welt - nämlich Essen zuzubereiten und ignorieren damit, dass es eines der ursprünglichsten Grundbedürfnisse ist.

Aber kaum jemand kommt auf die Idee einmal das naheliegendste zuerst zu tun:

Die Ursache zu erkennen, und diese zu beseitigen.


Bis später.



Donnerstag, 6. August 2015

Die HCG-Lüge: Wie der Apfel zum Kranksein verführte

Dubiose Abnehmkonzepte
Teuer, gesundheitsschädlich und nicht langfristig erfolgreich
Die HCG-Stoffwechselkur mit Globuli -
Eine Hormonkur, die auch ohne Hormone klar kommt
Wie Abwerber mit falschen Versprechen das Geld aus der Tasche ziehen


Vor einigen Wochen haben wir uns über den Umstand gewundert, warum einige Neuankömmlinge in unserer Facebook-Gruppe kurz da waren und dann wieder weg. 
Das gab es seit Bestehen der Gruppe nie in so einem ausgeprägten Ausmass. 
Irgendwann sind wir dann dem Verdacht gefolgt, dass diese Leute direkt privat durch ein paar Mitglieder angeschrieben werden. Mit einem einzigen Zweck: Abwerbung.

Da das kaum anders festzustellen war haben wir ein paar Testkonten angelegt und diese neu in unserer Gruppe vorgestellt. Und siehe da - zeitweise ging es keine zwanzig Minuten, da waren schon die ersten Angebote da... Und teilweise von mehreren...






Wir sind den Einladungen in die teilweise geheimen Gruppen gefolgt und haben uns einmal sehr interessiert angeschaut, wohin uns die Reise so führt. 

Da sind zum einen Gruppen dabei, deren Basiskonzept aus LowCarb besteht. 
Aufgrund der in den letzten Jahren sehr konkret belegten Hinweise auf gesundheitliche Nachteile bei dieser Form der Abnahme und der vermeintlichen Vorteile, die keine sind. 
(vgl Update Mai 2015, unten bei SlowCarb vs LowCarb - Was sind die Unterschiede?
würde mich das sehr unglücklich machen, wenn diese gesundheitlichen Schäden durch Unkenntnis und Fehlinformation in unserer Gruppe ihren Anfang nehmen würden.


Sehr viel interessanter war allerdings nun die Tatsache, dass wir auch Einladungen in geheime HCG-Gruppen erhalten haben. Und hier möchte ich mal als Beispiel eine spezielle herauspicken, um mit etwas begründeter Kritik zu zeigen, wie sinnfrei ein Wechsel dorthin eigentlich ist. Und wie die Variante zwei der HCG-Geldmaschine funktioniert. 
Ich hatte ja hier schon einmal einen ersten Bericht geschrieben


Hier also die Ergänzung:
HCG - Die BILLIG-VARIANTE - Infos aus erster Hand

Über den illegalen Teil hatte ich in dem eben verlinkten Bericht schon geschrieben, wir landeten in einer Gruppe, die sich auf Placebos spezialisiert hat. Aber der Reihe nach.

Die Gründerin der Gruppe ist eine Frau, die ihr Geld bei einer Firma verdient, die unter anderem Botoxbehandlungen, Fettwegspritzen, Lifting, und Fettabsaugungen anbietet. Die Ab-Preise belaufen sich auf zwischen 120 und 3000 Euro und es ist alles dabei, was den Schönheitssüchtigen das Geld aus der Tasche zieht, die der Natur gerne ein Schnippchen schlagen möchten. Was mir hier fehlt ist ein Hinweis auf Fachwissen zum Thema Ernährung. Den bleibt sie meiner Meinung nach auch in der Gruppe mit ihren Aussagen schuldig.


Die zweite bemerkenswerte Administratorin ist eine sehr geschäftige und geschäftsmässige Frau. Die verdient ihr Auskommen mit dem Verkauf von - Tadaa - Nahrungsergänzungsmitteln über einen Strukturvertrieb/Schneeballsystem. 
Sinnlose Pillchen und Proteinshakes, u.a. zu horrenden Preisen.
Und wenn man den Versprechungen ihres "Arbeitgebers" glauben schenken darf, dann kann man mit dem Mist im Monat zwischen 250 und 2500 US-Dollar verdienen, je nachdem, wie hoch man aufgestiegen ist und wie viele Leute man von den "Vorteilen" der überteuerten Produkte überzeugt hat. Auch sie bleibt mir den Hinweis auf fachliche Kompetenz im Bereich Ernährung und Abnahme schuldig. 

Das Prinzip, das in dieser (warum eigentlich) geheimen (?) Gruppe an die Frau gebracht wird ist nun folgendes:
1) Geh hin und kaufe Dir HCG-Globuli. Bezahlbar. Allerdings ist die Dosierung der Wirkstoffe beim vorgeschlagenen Produkt derart gering, dass mir eine Apothekerin auf Nachfrage die Auskunft erteilt hat, dass man derzeit keine Messtechnik zur Verfügung hat, um diese Mengen überhaupt nachzuweisen. Wie im anderen Bericht schon beschrieben: Man kann den Wirkstoff auch gleich weglassen und mit Ethanol besprühte Saccharose verkaufen, die Kunden würden es weder merken noch nachweisen. Und dafür sind die zweistelligen Beträge dann doch ein bisschen teuer.
Aber so ist das mit Placebos - der Glaube daran zählt. Wie auch bei Schneeballsystemen, dass man irgendwann zu den oberen gehört und sich eine Yacht leisten kann. 

Ich glaube es nicht. Die Wirkung auf eine Abnahme dieser Geldbeutelschneiderei würde ich mit genau Nullkommanull einschätzen.

2) Kauf Dir Vitamine - Hahahahahhahahahahahahaaaahahaha... Entschuldigung. Tut mir leid. Nochmal Geld verloren. Für nix. Ach - seht selbst.

3) Kauf Dir das Buch - Der Autor ist der, der mit den Mitteln nebenbei sein Geld verdient. Was meint Ihr, was der von Beruf ist? Arzt? Professor? Ernährungsexperte? Nein. Unternehmensberater. Da lass ich jetzt mal jemand anderem den Vortritt beim kommentieren. Der Kabarettist Volker Pispers weiss da was dazu. 

4) Halte Dich an den Tagesplan
Morgens: 
Globuli, Kaffee oder Tee (ohne Milch und Zucker) 1 Apfel und das Vitaminpräparat
Mittags: 
Globuli, 120 g Proteine, 400 Gramm Salat oder Gemüse
Abends: 
Globuli, 120 g Proteine, 400 Gramm Salat oder Gemüse
Viel Trinken: Wasser

5) Grundregeln: Kein Zucker, kein Fett, keine Kohlenhydrate, kein Alkohol, regelmässige Mahlzeiten.




Ich kommentiere 4) und 5) jetzt mal am Stück:

Die meisten Menschen nehmen nach diesem System erst einmal ab, das ist richtig. 


Mit den Globuli hat das nichts zu tun. Bei dieser Billigvariante wird vielmehr der (traurige) Bekanntheitsgrad des Namens HCG missbraucht. 
HCG selbst findet als Wirkstoff praktisch nicht statt. 

Das ist zwar gut so, weil der echte Eingriff in den Hormonhaushalt wesentlich schlimmer wäre, aber so ist das schlicht und ergreifend dreister Nepp. 
Mit der Einsparung des Wirkstoffes umgehen die Profiteure zwar zumindest die Gefahr, für das "illegal" bestraft zu werden, ich schätze aber, ein Staatsanwalt würde sich unter Umständen durchaus mit der Frage zu beschäftigen zu haben, ob das nicht in den Straftatbestand des Betrugs fällt.

Abgenommen wird, weil sie zum Teil ein paar der KK-Grundregeln einhalten. 

Und weil sie - abweichend von KK - absolut niederkalorisch unterversorgt sein werden. 


Die Folgen dieses "Plans":

Jeder halbwegs informierte Mensch weiss, dass das ein krasses Jojo zur Folge haben und selbst wenige Wochen unglaublich schwer durchzuhalten sein wird. 

Die Proteine brennen wie Papier im Körper runter, diese Teilnehmer werden massiv mit ihrem Hunger zu kämpfen haben. 

Der Salat ist Zellulose, das stopft kurz, hat aber keinen echten Nährwert. 

Wer sich an das empfohlene Gemüse hält, wird mittelfristig Mangelerscheinungen haben, sofern man nicht ausreichend variiert. 

Beim Gewichtsverlust gehe ich davon aus, dass hier der Fokus nicht allein auf dem Speicherfett liegen wird, sondern auch zu einem beträchtlichen Teil an Muskelmasse verloren gehen wird. 

Die Leute werden sich schlapp fühlen, energielos, müde. Schwindelgefühle und Kopfschmerzen werden häufig auftreten.

Und langfristig ergeben sich aus diesem No-Carb-Prinzip massive Schäden am Stoffwechsel

Erste Anzeichen werden u.a. z.B. deutlich verstärkter Haarausfall sein. 
Von diesem wird in der Gruppe auch wie zu erwarten ist berichtet, aber weder von den Mitgliedern noch von den Admins wird das ernst genommen und vernünftig reagiert.
Absolut verantwortungslos.


Aber wenigstens (wohl aus Haftungsgründen) wird in der Gruppe kommuniziert, dass man das nicht auf ewig machen sollte. 

Und wenn man damit fertig ist, dann darf man zur nächsten Stufe vorrücken. 
Mit dem nächsten Geschäft - äh Buch. 


Wisst Ihr was traurig ist? 
Das Argument für den Wechsel vom wesentlich vernünftigeren System KK zu diesem Unfug war "Komm zu uns - bei uns darfst Du Obst..."  
Die Wahrheit ist: Es ging um einen einzigen Apfel - morgens. 
Und dafür sollte man so ein Risiko eingehen? Bitte nicht.

Man verliert Geld, man verliert Gesundheit, man wird über den Tisch gezogen und wenn ich mir ein paar Bonmots aus dieser Gruppe zur Qualität der Ernährungstipps dort vor Augen halte, dann tut mir wirklich jede Person leid, die diesen "Komm-doch-in-unsere-Gruppe-da-darfst-Du-Obst"-Empfehlungen leider gefolgt sind.


Hier ein paar Auszüge zur Qualität der "Beratung". 

Aus Respekt vor den involvierten Personen beschränke ich mich auf eine sinngemässe Wiedergabe und verzichte auf Screenshots. Es geht mir nicht darum, jemanden vorzuführen. Sondern ich möchte zumindest jenen, die verstehen, was sie da lesen, zeigen, wie sinnfrei es da teilweise zugeht und wieso ich davor warne:


Frage 1: 

Darf ich Bebivita Banane in Apfel und Bebivita Pfirsich mit Maracuja in Birne als Obstersatz verwenden, die sind alle ohne Zuckerzusatz?

Allgemeiner Tenor: 

Klar, kann man machen.

Meine Einschätzung dazu: 
Kann man nicht - ein Gläschen enthält knapp 9 Würfelzucker...



Frage 2: 
Ich möchte keine Hormone nehmen, was könnt Ihr mir empfehlen?

Antwort: 
Wir nehmen doch keine Hormone in dem Sinn. Die Globulis sind Zuckerkügelchen, die mit einer Substanz bespritzt werden, die eine Information enthalten.

Meine Einschätzung dazu: 

Die Substanz, mit der die Globuli bespritzt werden heisst Ethanol. Sie hat absolut keine positive Wirkung auf die Abnahme und die einzige Information, die vermutlich auf den Globuli zu finden ist, wenn man mit einer mittelstarken Lupe der Wahrheit draufschaut ist der kleine Aufdruck "Niete: Haha, Reingelegt!" - und auf der Rückseite "Katschinggg... 



Frage 3: 
Das hier macht mir jetzt schon Sorgen (Link auf den Blog einer Homöopathin)

Da steht dann zu lesen:
Mit [den Globuli] wurde noch keine offizielle Arzneimittelprüfung mit Probanden durchgeführt, wie das normalerweise zum Erfassen der Symptome mit homöopathischen Substanzen, geschieht. Wir wissen also nicht im Einzelnen, welche Symptome die wochenlange Einnahme an gesunden Menschen hervorbringt. Leider mehren sich gerade in letzter Zeit besorgte Anfragen von Menschen, die durch hCG  ungewollte Symptome entwickeln. Diese reichen von Schwindel, Übelkeit, Schlappheit bis hin zu Herzrasen. Auch schwangerschaftsähnliche Symptome kommen vor.


Antwort: 
*Schweigen im Walde*

Meine Einschätzung dazu: 
Ich zweifle, dass die Symptome bei der geringen Dosierung von den Globuli kommen, aber wer weiss - vielleicht hat sie recht. Ansonsten liest man hier die Symptome, die für die NoCarb/LowCarb-Diät absolut typisch sind, vielleicht ist es ja das?





Frage 4: 
Zählt ihr jetzt eigentlich Kalorien oder nicht? 
Ich bin heute deutlich über 800kCal, habe aber Sport gemacht und sehe das deshalb nicht so tragisch...

Antwort: 
Also ich mache jetzt nicht so die strenge Diät, versuche aber zwischen 500 und 700kCal zu liegen.

Meine Einschätzung dazu:  
Holy... Au weia...
Abgesehen davon, dass die Sache mit dem Sport zum Kalorienausgleich je nach Art der Lebensmittel Quatsch ist - in diesem Fall sogar totaler Quatsch, denn die 800 kCal kamen hier aus Raffaellos... ist das alles absolut zu wenig und wird relativ schnell für massive gesundheitliche Probleme sorgen - das ist wirklich bedenklich.




Frage 5: 
Ich habe heute mittag im Fernsehen gesehen, dass man mit Balsamico Fleisch anbraten kann

Antwort: 

Bei Balsamico aber darauf achten, dass kein Zucker drin ist

Meine Einschätzung dazu:  
Viel Spass bei der Suche.



Und zu guter Letzt noch ein Beitrag und ein dazugehöriger Kommentar, die ein bisschen einen Eindruck vermitteln, worauf man sich mit diesem Unsinn einlässt:


Beitrag: 

Ich hab nach 2 Wochen abgebrochen, das war für mich mit der Arbeit nicht umzusetzen.
Hatte massive Kreislaufprobleme und überhaupt keine Kraft. Ich nehme 2x3 Globuli. Seit der Einnahme der Globulis schlafe ich irrsinnig schlecht.

Antwort: 

Ich hab eher das Problem, dass ich nur noch schlafen möchte

Meine Einschätzung dazu:  
Genau so ist es. Das sind die typischen zu erwartenden Symptome dieser "Kur".
Einzig: das schlechte Schlafen nachts hat nichts mit den Globulis zu tun, sondern mit der empfohlenen Ernährungsweise...




Wisst Ihr, ...

ich habe keinen persönlichen Vorteil daraus, ob wir nun mehr oder weniger in der Facebook-Gruppe sind. 

Im Gegensatz zu dem Nepp da oben ziehen wir den Menschen nicht das Geld aus der Tasche, wir geben gute Informationen, lernen voneinander und teilen Rezepte.
Das alles findet in einem soliden, geschützten Rahmen statt und wir haben so unendlich viele Erfolgsberichte gelesen und eindrucksvolle Fotos gesehen. Die Blutwerte unserer Mitglieder können sich mehr als sehen lassen, wir nehmen mit Spass, Genuss und Erfolg ab. Alles so, wie es sein sollte.

Und dann kommen Menschen daher, und setzen mit ihren "Tipps" die Gesundheit der Menschen aufs Spiel. Für ein paar läppische Euros.


Ich muss ehrlich sagen: 
Ich weiss nicht, ob ich das jetzt abgrundtief verachten oder ob ich Mitleid für diese Leute haben soll.


Meine Botschaft an unsere Neulinge:
Bitte schaut genau hin, wer es gut mit Euch meint und wer vor allem auf Euer Geld aus ist.

Versprechungen in Bezug auf eine schnellere Abnahme werden fast immer auf Kosten von Muskelmasse statt Speicherfett enden und sehr wahrscheinlich die Gesundheit schädigen.


Wer Euch Lebensmittel als Argument anbietet, die bei uns nicht empfohlen werden wird Eure Abnahme in nahezu allen Fällen erfahrungsgemäss verlangsamen. 

Es gibt derzeit keine Pillen, keine Nahrungsergänzungsmittel oder sonst irgendeinen Stoff für Geld zu kaufen, die gesund sind und/oder Euch erfolgreich dünner machen.
Würde es so etwas geben, dann hätte das mit Sicherheit in wenigen Monaten den Bekanntheitsgrad von Viagra oder Aspirin, so viele Abnehmwillige wir haben.

Falls Euch etwas an unserem Konzept auf den ersten Blick ungewöhnlich oder nicht durchzuhalten erscheint: Bitte versucht es wenigstens für 14 Tage. Wenn Ihr dann meint, das ist nichts für Euch, schaut weiter. Aber gebt Euch selbst diese Chance.
Ihr werdet das kaum bereuen...


Und falls Euch jemand auf diese Weise anschreibt - bitte gebt mir doch einen Hinweis.


Mein Appell an die Abwerber:
Wenn Ihr ein klein wenig Ehre und Gewissen im Leib habt:
Geht weiter. Verlegt Euer Tun irgendwo anders hin - oder besser noch: 

Lasst den Mist doch einfach komplett sein.

Die Gesundheit eines Menschen ist kein Spiel, und mit Sicherheit nicht den "Gewinn" wert, den Ihr daraus für Euch erzielen könnt. Ich glaube nicht, dass Euch das vollkommen kalt lässt, wenn Ihr einmal ernsthaft darüber nachdenkt...

Und andere Menschen in Schneeballsysteme hereinzuziehen für ein bisschen Provision macht nicht Euch reich, sondern die Betreiber dieser Systeme. Und nebenbei bemerkt ist das in Deutschland, Österreich und der Schweiz sogar verboten.

Ich kann dieses Verhalten bei uns weder akzeptieren noch dulden. 
Sobald ich von jemandem informiert werde, das so etwas stattfindet bedeutet das den sicheren Ausschluss aus der Gruppe. Ohne Vorwarnung. Ohne Zögern.

Wir werden auch hin und wieder selbst Stichproben machen und wenn uns das in Eure Gruppen bringt schauen wir uns das genau an. Falls wir etwas Illegales entdecken kann es schon einmal vorkommen, dass das dann Folgen hat. 


Aber auch so... 
seid Ihr sicher, dass Ihr riskieren wollt, dass jemand von uns das gleiche Spiel bei Euch treibt: PNs an Eure Haarverlierer, Schlechtschläfer, Schlappmacher, Hormonzweifler und Globuliverweigerer? 


Was denkt Ihr, wer das gewinnen würde!?
Das erfolgreiche, gesunde langjährig erprobte - oder das mit den Symptomen?


Auf jeden Fall wäre es ein Gewinn für die Menschen, die da auf Euch hereinfallen.

Von dem her hätten wir nicht einmal den Hauch eines schlechten Gewissens dabei, das gleiche zu tun.



Bis später.  




++++ UPDATE 06.08.2015 - 20:45 Uhr +++++
Wir hatten beim Hersteller der in der oben genannten Gruppe beworbenen Globuli eine Anfrage zum Wirkstoff gestellt. Die Antwort möchten wir Euch nicht vorenthalten, zumal sie eine Menge meiner Vorbehalte bestätigt.Seht mir nach, dass ich keine Werbung für den Mist machen will und den Herstellername daher geXXXXt habe. Aber die Email ist authentisch. Mein Wort drauf.

Rückantwort des Herstellers auf unsere Mailanfrage:


_________________________________

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Prinzip der homöopathischen Arzneimittelherstellung beruht auf Verdünnen und Verschütteln. 


So ist die Potenz C12 bereits über die Lohschmidtsche Zahl hinaus verdünnt und 

Wirkstoff in einem homöopathischen Arzneimittel der Potenz C30/ 10 Gramm Globuli nicht mehr enthalten

Ein homöopathisches Arzneimittel ist laut Arzneimittel-Gesetz (HAB) ein apothekenpflichtiges Arzneimittel. 

Es ist nicht mit Placebo gleich zu setzen. 

Die Ausgangssubstanz für XXXX C30 war XXXX / HCG bpf.

Mit freundlichen Grüßen Ihr XXXX Team

_________________________________

WHAT!!!? Ich musste erst mal von einer Frau vom Fach verifizieren lassen, ob ich das richtig verstanden habe, was da steht... 
Es stimmt... 

Ich übersetze es mal auf Normaldeutsch...

Das beworbene Mittel enthält keinen Wirkstoff
Somit ist es nicht mehr als mit Ethanol (Alkohol) besprühter Zucker. 
Nicht mehr und nicht weniger!

Ein Mittel, das keinen Wirkstoff enthält muss in der Apotheke verkauft werden.
Und es ist kein Placebo.... (*lt Gesetz)

WTF?!? 


So viel Geld nimmt nicht mal Haribo für..... Zucker.



Vielleicht haben wir die Gesetzgeber ein bisschen zu lange einfach mal machen lassen?