Freitag, 24. Januar 2014

Wozu essen wir eigentlich?

Eine einfache Frage...
WARUM ESSEN WIR ÜBERHAUPT?!
Wieso man den bekannten Satz "Du bist, was Du isst" durchaus wörtlich nehmen sollte...

Ich habe gestern in unserer Facebook-Gruppe eine kleine Umfrage gestartet. 
Vielleicht hast Du ja auch Lust, mitzumachen, falls Du nicht Mitglied der Gruppe bist und hier auch ohne Zuckerberg vorbeiliest...

Die Umfrage ging so:
"Ich möchte Euch mal wieder zu einem kleinen Spiel einladen...
Bitte beantwortet die folgende Frage ganz spontan, ohne viel darüber nachzudenken.
Schreibt mir in die Kommentare unten das erste rein, das Euch in den Sinn kommt.
* Spielregel: Ihr dürft für die Antwort nicht mehr als maximal 6 Worte verwenden. (Weniger ist ok) * Versucht Euch nicht von den anderen Kommentaren beeinflussen zu lassen und lest diese am Besten erst hinterher. Alles verstanden? Los gehts!
Hier die Frage: "Warum essen wir überhaupt?"




Falls Du jetzt eben erst mitgemacht hast, stehen die Chancen ziemlich gut, dass Du irgendetwas zwischen "Hunger" und "Energie" gedacht hast. 

Vielleicht auch Lust und Genuss...Denn das waren mit überwältigender Mehrheit die meist gegebenen Antworten.
Und es stimmt. Wir brauchen Energie. 
Zum Aufheizen unseres Körpers auf die kuscheligen 37°C, zum Beispiel. Und damit unsere Organe funktionieren, unsere Muskeln uns aufrecht halten und damit wir denken können, um so interessante Blogberichte wie diesen verstehen zu können...

Sowohl Hunger, als auch Lust und Genuss sind die Folgen eines recht ausgeklügelten Sensor-Systems, das uns die Natur für unseren Körper mitgegeben hat. 


Sobald nicht mehr genug Energievorrat da ist (oder besser noch ein Stückchen vorher) müssen wir ja irgendwie motiviert werden, neue heran zu schaffen. 
Das genau ist der Sinn dieses Signals, das wir "Hunger" nennen.

Und wenn wir schön brav waren und die Karotte - mit Genuss - gegessen haben, dann belohnt uns der Körper mit einem lustvollen Gefühl von "Satt"...

Fall abgeschlossen, Feierabend.... 

Aber - HALT!

Wisst Ihr, was kein einziger von über 260 Kommentatoren auf dem Zettel hatte?!

Jedem ist mehr oder weniger bewusst, dass in unserem  Körper ständig Zellen absterben.
Und neue entstehen. 


Aber - habt Ihr Euch schon einmal Gedanken gemacht, woher die Rohstoffe für diesen neue Zellen kommen? Alle sieben Jahre ca ist man im wahrsten Sinne ein neuer Mensch, denn in diesem Zeitrahmen sind alle Zellen einmal ausgetauscht.

Und - was ist mit den Dingen in unserem Körper, die sich verbrauchen, wenn sie ihre Schuldigkeit getan haben? Wie zum Beispiel die Hormone? Woraus bestehen denn die?

Woher kommen die Baustoffe?
Luft und Liebe können es kaum sein, und auch im Schlaf wird sich der Körper seine Bausteine kaum aus der Matratze puhlen.

Ja genau. Es ist die Nahrung. 
Über die Verdauung zerkleinern wir das, was wir essen teilweise bis auf die Grösse eines einzelnen Moleküls. Wie viele richtig gesagt haben geht dafür recht viel für die Energie drauf.


Aber bestimmte Bausteine aus dem Schnitzel, der Butter und der Pausetag-Nutella wandern über das Blut irgend wohin an eine Stelle, an der der Körper gerade mal eben etwas zu reparieren oder neu zu schaffen hat.

Erschreckender Gedanke, dass in uns von allem, was wir aufgenommen haben immer ein Stückchen in uns verbleibt? Naja - eigentlich schon, wenn man sich mal überlegt, was man sich jahrelang so gedankenlos zwischen die Kiemen geschoben hat. Nur weil's gerade aus dem Supermarktregal gewachsen ist. Die Verpackung schön war. Oder ein netter Marketingspruch drauf stand...

Ja, heute drehen wir immer öfters die Verpackung um und schauen mal näher hin. 

Die meisten von uns, jedenfalls. Aber es sind leider bei Weitem zu wenige, die das tun. 

Und selbst wenn - ist es gar nicht so einfach zu verstehen, was da überhaupt drauf steht.

Und warum so ungünstige Dinge wie Zucker nicht einfach Zucker heissen, sondern auf der Packung in mehreren verschiedenen Varianten in die Zutatenliste gemauschelt werden. Nur damit das Produkt nicht eigentlich "Zucker mit...xyz"  genannt sein müsste...

Das ist ein eigenes Thema, das jetzt hier den Rahmen sprengt.

Aber was ich mit diesem Artikel bezwecke ist, dass Ihr das Augenmerk einmal ein wenig weg von den Standard-Gedanken "Energie" und "Hunger" lenkt, die unsere Sichtweise auf eine Abnahme und unsere Motivation vielleicht sogar ein wenig beeinflussen.

Und ich möchte Euch ein wenig bewusster machen, warum es N(D)OCH eine grosse Rolle spielt, ob Ihr Design-Plastik-High-Tech-Schnell-Hampfe kauft oder eine naturgewachsene Karotte. Oder Eier von Hühnern, die nicht von oben genannter Hampfe ernährt sind sondern von dem, was die Natur im Ursprung mal vorhatte, als sie Euch das Hungergefühl schenkte...

Bis später.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Zuckerpresse: Eine gute und eine schlechte Nachricht

Eine gute und eine schlechte Nachricht
BRICHT JETZT DER ZUCKERUMSATZ EIN?

Der Tag nach der harten, aber fairen Diskussion

Was habe ich mich doch geärgert vorgestern...


Da kam im ARD die Sendung "Hart aber fair". Thema diesmal: "Auf Zucker - wie krank macht uns die süsse Droge". Man kann das momentan wohl noch für eine Weile anschauen, ich verlinke das mal hier.
ZUR SENDUNG

Herr Honorarprofessor Ulrich Nöhle, ehemals Manager bei Nestlé und Nordzucker hat mit seinen Statements zu Zucker mehr als nur einmal den Vogel abgeschossen, den ich ihm gerne zeigen würde...


Honorarprofessoren sind nebenberuflich Professor, steht im Wikipedia.

Der Teil  "Professors" scheint wohl irgendwo im Nebenberuf stecken geblieben zu sein. 
Ihr solltet die Sendung nur schon anschauen um Ungeheuerlichkeiten wie auf die Frage, ob man Zucker mit Begriffen wie "Süssmolkenpulver, Glukosesirup, Maltodextrin und Malzextrakt" kaschieren würde antwortet er "Ja, aber das sind alles Kohlenhydrate, die alle verstoffwechselt werden..." HÄ?!... Ähh... HÄ!?
Darf ich mir das mal eben übersetzen?
Ja, wir haben das gut vor den treugläubigen Verbrauchern versteckt, aber ist egal, wird ja alles verstoffwechselt... Öhm. Herr Nrofessor Pöhle... ganz genau DAS ist ja das Problem, dass das verstoffwechselt wird! Hier wird wohl davon ausgegangen, das TV-Publikum versteht das nicht, was Sie da sagen, aber ich übersetze in dem Fall sehr gerne...


Bei einem Wasser, dessen Form schon die Schlankheit mit der Flasche suggeriert und auf der Linée steht verteidigt er die milde Zuckerbeigabe mit dem Kommentar "Ein Produkt nahe am Wasser" - nah beim Wasser sind pro Liter 11,5 Zuckerstücke.

Liebe Leute. DAS sind die Manager, die die Verantwortung für die Zuckerbeigaben überall tragen, und sie kommentieren das auch noch mit hinreichend Zynismus. Und wer hier glaubt, ein Professor wisse nicht, wovon er da redet... weiss auch nicht, dass die Farben rot weiss des Weihnachtsmannes im Ursprung eine Werbeidee von Coca Cola war... ARGH.

Ach, ich könnte noch weiter machen, schaut es Euch einfach an, solange es noch geht.



Nun ist die Sendung zu Ende und vorbei, und wie es meistens so ist, kommen am Tag danach erste Reaktionen in der Printpresse zum Thema Zucker. Da wollte ich mal schauen heute, wohin die Reise so geht. War jetzt nicht soviel zu lesen. Ausser, dass bei schlechter Publicity ziemlich oft sehr zeitnah eine Erfolgsmeldung der Verbände kommt... Mal naachschaun...


Erfreulicherweise schreibt der Stern, ein grosser Discounter habe Coca Cola aus dem Sortiment geworfen. Hurraaaa! Siegestaumel, Fäuste in den Himmel...!
Aber die Arme sind noch nicht wieder unten, da entdeckt man weiter unten, die Eigenmarke bleibe im Programm. Wer sich die Mühe macht, nachzurechnen, wie es mit der Ersatzflasche aussieht, die dort beschrieben wird... (ich mache mir die Mühe für Euch...) - In dieser Flasche sind sage und schreibe pro Liter 43(!) Stückchen Würfelzucker versteckt.DREIUNDVIERZIG!
Doch kein Sieg, Arme wieder runter...
Ah. Sie konnten sich nicht auf ein gemeinsames Vermarktungskonzept einigen. Und ich dachte es gäbe endlich mal erste Reaktionen... Pustekuchen. Wieviel Würfelzucker ist eigentlich in Pustekuchen?

Und dann... Grabesstimmung.Tatsächlich. Da ist ja die Erfolgsmeldung. Wie bestellt...
n-tv lässt den Bundesverband der deutschen Süsswarenindustrie einen Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauches in Deutschland um 1,4 Prozent bejubeln, und das auch noch mit 3 Prozent mehr Ausgaben per Kopf als im Vorjahr (klar, bei Süss wird am Preisschräubchen gedreht). Und mir wird immer gesagt, das Gemüse sei so teuer... Hachz. Ohne zu Spickeln... Was denkt Ihr, wieviel Kilo Süsses ein deutscher Konsument im Jahr vertilgt..? So in Kilo? Wagt mal ne Schätzung, wieviel Gummibärchen und Schokolade man so in 365 Tagen in den Kopf hauen kann?! Es sind 32,3 Kilogramm.
Und wisst Ihr, was daran am Schlimmsten ist?!
Das sind nur die Dinge, die ganz offensichtlich mit Zucker in Verbindung gebracht werden.
Da ist weder der Löffel Zucker im Kaffee berücksichtigt, noch der ganze unfreiwillige, den wir zu uns nehmen... Es ist ein Desaster.

Bis bald.




Dienstag, 21. Januar 2014

KK und Nahrungsergänzungsmittel

Warum KK die Ernährung nicht ergänzen will
KK und Nahrungsergänzungsmittel
(KK)eine Lizenz für Gelddrucker

Ich habe in meinem Mumpfelblau ja bereits einmal einen Einblick zu meinen Bedenken der staatlichen Fürsorge im Bereich der Ernährung geäussert.  


Um so erfreulicher finde ich es, wenn mir die Damen und Herren eines Bundesamtes einmal zuarbeiten. Vielen lieben Dank dafür... 




Unter dem Link
Fragen und Antworten zu Nahrungsergänzungsmitteln - Was Verbraucher wissen sollten veröffentlicht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (kurz: Ministerium für Essen und anderen Kram) einen Flyer, der es in sich hat. 

Und aus dem ich ein paar Stellen zitieren und kommentieren möchte, da sich diese mit meiner Einstellung zu diesem Problem Nahrungsergänzungsmittel doch teilweise sehr decken...

Sprechen wir über Sicherheit
"Die Verantwortung dafür, dass Nahrungsergänzungsmittel die Gesundheit nicht schädigen und den Verbraucher durch Aufmachung und Werbung nicht täuschen, liegt beim Hersteller und Inverkehrbringer.", steht in dem Flyer zu lesen.

Aha. Das heisst - der der damit Geld verdient, muss dafür sorgen, dass alles ok ist.
Hm. Aber es heisst auch: Wir prüfen gar nix, erst wenn die ersten blaue Punkte haben, leiten wir das an erst mal "an die Lebensmittelüberwachungsbehörde weiter. Die kontrollieren das dann risikoorientiert nach einem bestimmten Schlüssel."

Man kann das auch so lesen: Sicher sind die Mittel nicht, geprüft wird erst, wenn etwas passiert, und dann muss der Geschädigte auch erst einmal SELBST einen Zusammenhang eines Gesundheitsproblems mit dem Mittel herstellen. Hm. Wohl dem, der die Gutachten bezahlen kann. Und die darauf folgenden Anwaltskosten.

Eine Sicherheit der Mittel, die unter dem Titel "Nahrungsergänzungsmittel" laufen, ist nicht gewährleistet und im Falle möglicher auftretender Nebenwirkungen ist der Käufer selbst verantwortlich, Beweise beizubringen.

Anders gesagt: Da hier kein Zulassungsverfahren nötig ist, ist es egal, ob man Tannenzapfen raspelt oder DaIstAusVersehen-Blausäure-Drin-Kügelchen verkauft, wenn's Dich umhaut, dann viel Spass beim Nachweisen.




Reden wir über Wirksamkeit
Dazu steht in dem Flyer
"Kein Vorabnachweis der 
Wirksamkeit oder Sicherheit gegenüber einer Behörde erforderlich
– für die Sicherheit ist der Hersteller verantwortlich"

Aha. Genau. Ich kann also im Rahmen der gemäss Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV) zugelassenen Stoffe wild zusammen mixen, muss weder testen, was diese Mixtur 
möglicherweise für Gesundsheitsprobleme erzeugt, noch muss ich irgendwie testen oder nachweisen, dass diese Mittel überhaupt wirksam sind. Oooohhhhkaaaaay...

Klingt wie eine Lizenz zum Gelddrucken, wenn ich nur eine gute Marketingstrategie auf eine schicke Verpackung ziehe und ein Telefonbuch bedienen kann, falls ich doch mal einen Anwalt brauche. Denn nachweisen muss ich ja nur HINTERHER etwas, und das auch nur, wenn sich einer dieser Störenfriede von Nörgelkunden erdreistet, ein teures Gutachten aufzusetzen und selbst einen Anwalt hat, der sich was traut. Und wenn mein Marketing gut war, sind die Kriegskassen bestimmt rechtzeitig gut genug gefüllt, um das dann schön in die Länge zu ziehen...

Sage ich hier, dass alle Nahrungsergänzungsmittel nicht wirken oder unsicher sind? 
Nein. Ich stelle nur den Fakt heraus, dass es ausreicht, eine Wirksamkeit zu "erzählen".

Wer dem Glauben schenken mag, gerne. Ich sehe hier ein zu grosses Potential und ein vermutlich ziemlich ungünstiges Verhältnis zwischen Mitteln, die funktionieren und denen, die es nicht tun (weil sie es ja einfach gar nicht müssen...)




Reden wir über Notwendigkeit
BVL, ich knutsch Dich weg, wenn wir uns mal treffen! Für diesen Satz hier:
"Nahrungsergänzungsmittel sind für gesunde Personen, 
die sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, in der Regel überflüssig "

Was ist dem denn noch hinzuzufügen!? Höchstens, dass der zweite Teil auf uns KKler sicher zutreffen sollte. Zumindest zeigt das die jetzt dann doch schon ziemlich lange Erfahrung vieler und eine grosse Menge an erfreulichen Blut-Test-Ergebnissen...

Okay, das mit dem "viel Obst" im darauf folgenden Satz habe ich jetzt mal überlesen, da könnt Ihr nicht anders, das haben Euch die von der DGE erzählt. Wie ich darauf komme? Naja, ein paar Sätze später zitiert Ihr sie ja, deshalb müsstet Ihr sie zumindest kennen, BVL...


Reden wir über Abnahmemittel
"
Darüber hinaus dienen Nahrungsergänzungsmittel nicht der Therapie von Krankheiten."

Man kann sehr trefflich darüber streiten, ob Übergewicht eine Krankheit ist. 
Soweit würde ich grundsätzlich auch nicht gehen wollen.

Aber eines ist unbestreitbar: es gibt krankhafte Fettsucht und Übergewicht ist die Grundlage für eine ganze Reihe von Krankheiten. Und ein durch falsche Ernährung stark verschobener Stoffwechsel zeigt zumindest sehr deutliche Ähnlichkeiten mit einem Krankheitsbild.
Vielleicht kann man sich darauf einigen, dass zum Thema Übergewicht und Krankheit die Grenzen sehr fliessend sind?


Mein persönliches Fazit:
Es gibt weder eine Sicherheit noch eine Verpflichtung zum Nachweis der Wirksamkeit.
Man kann aus einer Liste von Mitteln etwas herauspicken und behaupten, es würde wirken, ohne dass das illegal ist. Moralisch verwerflich, aber nicht illegal.

Und das so lange, bis jemand die Kohle auf den Tisch blättert, um mit teuren Gutachten (im Flyer codiert unter "berechtigte Zweifel" nachzuweisen, dass das Mittel schädigend oder nicht wirksam ist. Die Beweislast liegt hier beim Verbraucher. Und so etwas kann sehr teuer werden und sich über Jahre hinweg ziehen, weshalb das vermutlich kaum jemand anpackt.


Mit anderen Worten: 

Ich betrachte die aktuell gültige Regelung zum Thema Nahrungsergänzung für eine unverantwortliche Lizenz zum Gelddrucken, gehe fest davon aus, dass es eine Unzahl an wirkungslosen Mitteln gibt und bestimmt auch einige schädigende.

Diesem Risiko werde ich mit grosser Sicherheit keinen einzigen KKler aussetzen, weshalb wir solche Mittel weder bewerten noch empfehlen werden, sondern ganz klar eine Position dagegen einnehmen.

Nahrungsergänzungsmittel sind NE-Mittel. Also NE für Nein.


Und da ist über die vielen Fragezeichen und Probleme wie Preise, Wirtschaftsinteressen, Nachkauf, Multi-Level-Marketing, Schneeballsysteme etc, die mit diesen Mitteln auch noch oft einhergehen noch nicht einmal ein Wort verloren...


Bis später

Mittwoch, 15. Januar 2014

Die Brigitte-SlowCarb-Diät-Story

Nicht immer drin, was drauf steht
SlowCarb in der Presse
DIE BRIGITTE-SLOWCARB-DIÄT


Beginn 2014 - Vielen Menschen haben den Vorsatz gemacht, etwas gegen ihr Übergewicht zu tun. 
Das ist allenthalben spürbar.

Mitten in diese wunderbare Aufbruchstimmung schreibt die Zeitschrift Brigitte einen Bericht mit dem Titel "Slow-Carb-Diät: Schlank mit Kohlenhydraten".



Der Beweis: Nicht immer drin, was drauf steht

Auf den ersten Blick eine tolle Sache, denn nachdem SlowCarb mehr und mehr zu einem der besten, gesündesten und effektivsten Wege zur Abnahme avanciert kann Publicity nicht schaden. Je mehr Menschen SlowCarb kennen lernen, um so grösser die Wahrscheinlichkeit, dass sich das grassierende Problem Übergewicht mit seinen Folgeschäden für Mensch und Gesellschaft wenigstens ein bisschen lindert...

Wer sich nun mit SlowCarb intensiv auseinander setzt, wird sich aber über die Ausführungen in dem Bericht zeitweise sehr wundern. Ebenso über die Abbildungen und die Rezepte.

Da sind Nudeln, Milchprodukte, Obst und Brot zu sehen.


Offensichtlich wunderte das nicht nur mich, denn in den Kommentaren unterhalb des Berichts fragen einige nach.


Brigitte beruft sich in den Kommentaren darauf, dass der Begriff Slowcarb ja nicht geschützt sei, und sie sich ihre eigene SlowCarb-Diät zusammengestellt haben.

Mich ärgert das.
Es ist wie wenn jemand einem Kleinkind einen Esel zeigt und sagt: "Das ist ein Elefant." Sicher sind beide grau, und beide fangen mit "E" an,
aber die Folge dieser Verwässerung von etwas Sinnvollem und Guten wird meiner Meinung nach sein, dass einige in Kürze sagen "Ich habe die SlowCarb-Diät versucht und bin gescheitert. Das ist nichts für mich."

Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Abnahmeergebnis mit der Brigitte-Version vergleichbar ist mit dem, was sich unter dem Begriff SlowCarb etabliert hat, halte ich für gering.


Meine Nachfrage in den Kommentaren, welche Bestandteile in den Nudeln denn nun Slowcarbs seien wurde beantwortet mit"Liebe NicoDaVinci, 
das sind die komplexen Kohlenhydrate, zu denen auch die Ballaststoffe zählen. In 100 Gramm Vollkornnudeln stecken 12 Gramm Ballaststoffe, in 100 Gramm "normalen" Hartweizennudeln gerade 5 Gramm. 
Herzliche Grüße vom 
BRIGITTE-Team"

Ja genau... Leute, esst zu jeder Tafel Schokolade ein Papiertaschentuch, dann habt Ihr immer etwas Zellulose als Ballaststoffe dabei. So werdet Ihr garantiert abnehmen. So ähnlich habe ich das dann auch dort kommentiert.

Doch es kommt noch besser:
Lieber NicoDAVinci, 
wir hatten geschrieben: "komplexe Kohlenhydrate, zu denen auch die Ballaststoffe zählen", es gibt also auch noch andere komplexe Kohlenhydrate, etwa Stärke. 
Beste Grüße 
BRIGITTE-Team

Klasse. Leute, esst Stärke. Die hilft beim Abnehmen. Ungefähr so, als würdet Ihr Zucker mit Esslöffeln knurpsen.

Und dann wieder der Hinweis auf fettarm.
"
Lebensmittel, die viele Slow Carbs enthalten, sind von Haus aus fettarm."

What the..... Fett?!?!


Ja, man kann sich darüber wundern, wieso ein bekannter Hersteller von Industriesossen und Dips der Sponsor der neuen Brigitte-Slowcarb-Diät ist. Aber ich habe durchaus ein gewisses Verständnis für die wirtschaftlichen Zwänge eines Verlages. Darüber sollte man hinweg sehen können.

Aber wenn Journalisten mit einer so grossen Reichweite zwischen den Werbeanzeigen Informationen verteilen, die nicht ordentlich recherchiert sind, fällt es mir persönlich sehr schwer, darüber hinweg zu sehen.

Mach Euch Euer eigenes Bild, in den Kommentaren zu dem Bericht steht einiges Sinnvolleres, den eigentlichen Bericht ergänzendes, ich bin raus aus der Nummer... Das wird mir zu "komplex" sonst. Und zu viel "Ballaststoff".

Bis später.



LINK ZUR BRIGITTE-DIÄT
LINK ZU DEN KOMMENTAREN 



Weiterführende Links:

Wikipedia: Stärke
Wikipedia: Ballststoff

Dienstag, 14. Januar 2014

Multitalent Kardamom - Isch cool, Mann!





Grüner Kardamom 
Der Grüne Kardamom (Elettaria cardamomum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen. Es gibt zwei Varianten dieser Art, die als Gewürz verwendet werden: Der Malabarkardamom (Elettaria cardamomum (L.) Maton var. cardamomum) und der weniger wertvolle Ceylonkardamom (Elettaria cardamomum var. major Thwaites). [1] Es werden meist die Samen verwendet, oft auch die gesamten getrockneten Kapselfrüchte.



Neuer Tipp zum Thema Mundgeruch
MULTI-TALENT KARDAMOM
Wir hatten hier in dem Bericht über Mundgeruch und dessen Herkunft schon einmal ein paar Abhilfemassnahmen vorgestellt. Nun kam in der Facebook-Gruppe neulich ein Tipp einer Teilnehmerin, man könne auch ganzen Kardamom kauen, das würde erstaunlich gut helfen.
Das hat mich neugierig gemacht und ich habe das jetzt auch selbst getestet.

Ich habe in einem Bioladen ein Tütchen mit 30 Gramm der Marke Sonnentor gekauft.
Ein bisschen witzig fand ich den Aufdruck hinten. Geworben wird mit dem Duft des Orients, die Herkunft des orientalischen Gewürzes ist aber in diesem Fall Guatemala.




Es war meine erste bewusste Begegnung mit diesem Gewürz, ich habe das zwar ganz sicher schon in Mahlzeiten auswärts geschmeckt und erinnere auch an Kaffee, dem das zugesetzt war, möglicherweise kenne ich es auch aus Tee.

Aber auf so ein Käpselchen mal direkt zu beissen... Nein. Das war das erste Mal.

Optisch erinnern mich die Kapseln ein wenig an Pistazien. Allerdings ist die Schale weit weniger hart. Wenn man sie öffnet, erinnert das Innenleben ein wenig an eine Kaffeebohne.

Ich habe die Kapsel mit und ohne Schale gekaut.
Ohne Schale hat den Vorteil, keine Rückstände im Mund zu haben, auch wenn man die Schale sicher auch mit herunterschlucken kann. (Ballaststoffe... ;) )
Mit Schale empfand ich den Vorteil, das es weniger an den Backenzähnen hängenbleibt und man länger etwas zu kauen hat (Ersatz für Kaugummi).

Geschmacksmässig ist es recht schwer zu beurteilen, das sind gleich mehrere verschiedene Erlebnisse auf einmal. Ein wenig minzig, ein bisschen zitronig, erfrischend kühl, sehr würzig jedenfalls.

Wenn man auf Wikipedia nachliest, liegt das an einem ätherischen Öl aus 120 verschiedenen Verbindungen, von dem her leicht nachvollziehbar, dass es diese verschiedenen Wirkungen entfaltet.

Ich gehe davon aus, dass sich das Öl in der Mundhöhle festsetzt, der Geschmack hält recht lange an, ist aber nicht unangenehm.

Anwendung für uns KKler
Das macht es für uns besonders interessant.
Sicher können wir es - wie viele andere das ohnehin tun - als ganz normales Gewürz in unsere Rezepte einarbeiten. Aber ich denke, für uns macht dieses Gewürz noch etwas anderes interessant.

Mittel gegen Mundgeruch
Es ist tatsächlich sehr wirkungsvoll gegen den Acetongeruch. (Dürfte übrigens auch für Raucher interessant sein...)
Kaugummi-Ersatz
Mit Schale gekaut ist es ein sehr guter Ersatz für Kaugummi

Hungerstillend
Ich persönlich halte es für hungerstillend. Das soll natürlich kein Ersatz für gesundes Essen sein, aber ich denke, man kann sich damit recht gut an einigen Versuchungen vorbei hangeln, wenn der Tag mal länger wird. Oder der Hunger gross ist, und man gerade schwer an gutes Essen kommt - Bevor irgendwas Falsches beim Bäcker in die Backen wandert, kaut man lieber Kardamom.

Wirkungsvoll gegen Verdauungsbeschwerden und Blähungen
Kardamom soll den für unsere Ernährungsweise typischen Blähungen ein wenig entgegen wirken.

Gut transportabel
Und die Kapseln sind klein, man kann sie bequem in einem kleinen Tütchen recht einfach mit sich führen
Natürlich
Es ist natürlich und KKonform

Ersatz für die Langeweile-Snacks
Ich würde es auch als einen supersinnvollen Ersatz für die TV-Chips sehen.
Wer einen Jieper auf "irgendwas" entwickelt, während der Tatort läuft, kann gerne ein, zwei von den Kapselchen kauen. Der Jieper dürfte recht schnell verfliegen. Man kann auch mehr davon nehmen, ich glaube allerdings, dass man vorher schon genug hat.



Die geruchshemmende Wirkung kann man auch mit Nelken erzielen, ich empfinde Kardamom geschmacklich aber sehr viel angenehmer.
Erhältlich ist Kardamom in Reformhäusern und überall, wo man Gewürze bekommt, in Asiashops und in türkischen Läden soll es etwas günstiger sein. Wem der Weg zu weit ist, kann es auch online beziehen, Link füge ich unten bei.

Daumen hoch für dieses Multitalent, vielen Dank für den wertvollen Tipp aus der Gruppe.



Bis später.






Freitag, 10. Januar 2014

KK und Schichtarbeit - Teil 2

Für sehr viele Fragen konnten wir im letzten Jahr ganz gute Antworten finden.
Und wie schon im vorhergehenden Bericht erwähnt, waren unter den Fragen auch sehr oft welche zum Thema Schichtarbeit. Einige konnte ich ja in dem vorherigen Bericht schon ein wenig beantworten. Aber ich bin unzufrieden. Unzufrieden, weil die Recherchen eigentlich ein paar beunruhigende Ergebnisse ergeben haben...


Es scheint nicht nur zu sein, dass sich die Menschen im Schichtdienst mit einer vernünftigen Ernährung schwer tun, möglicherweise ist sogar der Schichtdienst der Grund, warum sie überhaupt erst zu uns kommen...




Während der Recherchen habe ich unter anderem  betrachtet, welche Berufsgruppen eigentlich überhaupt Schichtarbeit leisten.

Zuerst dachte ich an die Menschen, die uns einen unschätzbaren (und meiner Meinung nach unterbezahlten) Dienst im Krankenhaus leisten. Oder bei der Polizei. Oder im Transportwesen.
Dann habe ich mit einigen gesprochen, die ich kannte, einigen aus unserer Gruppe geschrieben. Und mit ein paar aus dem Bekanntenkreis diskutiert.


Und auf einmal ist mir ein ziemlich klarer Trend bewusst worden. Auch wenn das noch nicht wirklich studiert wurde (oder nicht veröffentlicht) ergibt sich doch ein ziemlich klares Bild:

Wer über einen längeren Zeitraum im Schichtbetrieb arbeitet, scheint einem überdurchschnittlichen Risiko ausgesetzt zu sein, übergewichtig zu werden.

Anfangs habe ich mir noch ein Grinsen verkniffen, als ich die Schwestern im Krankenhaus angeschaut habe, die mit einer Schachtel Merci in ihrem Schwesternzimmer verschwunden sind und gedacht - AHA! Klar...

Aber das so abzutun war mir irgendwie zu einfach...
Denn es gibt viele andere Berufe, in denen das Schokolädchen zwischendurch mal von zufriedenen Kunden als kleines Dankeschön gereicht wird. Und in den Büros Deutschlands liegen in jeder zweiten Schublade ziemlich viele Süssriegel, genauso auf dem Pausetisch bei der Kaffeemaschine...

Je näher ich mir die Schichtler angeschaut habe, desto eher war zu erkennen, dass jüngere Schwestern oft dünner waren als die älteren. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Polizei. Und bei anderen Schichtbetrieblern, die ich so kenne.

Nun hat sich das ja leider langsam schon eingebürgert, dass wir uns an das Bild gewöhnt haben, dass jemand um die 40 "halt ein bisschen mehr" hat, weshalb einige vermutlich versucht sind, das mit dem Alter damit abzutun.

In Zahlen heisst normal heute - das kann man nicht oft genug erwähnen - 60% der Männer und 53% der Frauen sind übergewichtig.

Aber ich würde meinen Hintern verwetten, dass die Zahlen bei denen, die schon länger im Schichtbetrieb arbeiten sehr, sehr viel höher sind als bei denen, die nicht schichten.
Zumindest bei denen, die ich dazu gesehen habe, war ich mindestens bei 80%, wenn nicht 90%.

Ich finde das sehr bedenklich. Ausser den Problemen, die aus dem Lichtmangel entstehen halte ich den Stress, den die Menschen entgegen dem natürlichen Biorhythmus aushalten müssen, als 2 der massgeblichen Hauptauslöser für dieses Phänomen:

Schicht macht dick!?
Es steht ausser Frage, dass dauerhaftes Übergewicht krank macht.
Deshalb spreche ich die These aus, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass Schichtarbeit krank macht.

Es gibt Berufsgruppen, in denen ist eine Schichtarbeit durch nichts zu ersetzen.
Die Gauner sind auch nachts unterwegs, und ein Notfallbetrieb bzw die Versorgung der Patienten im Krankenhaus kann man kaum anders handhaben.

Aber es gibt auch Berufsgruppen, in denen es nur um rein wirtschaftliche Interessen geht - wie zum Beispiel den durchgehenden Betrieb von Maschinen. Wird hier nicht zu zynisch auf Kosten der Gesundheit der Arbeitnehmer Profit vorangetrieben?

Ich glaube jedenfalls fest daran, dass man das nicht allein durch Nachtzuschläge entschädigen kann. Ich finde da muss mehr geschehen. Und wenn es über eine Regelung läuft, die ausreichend Erholungsphasen garantiert - ähnlich der Versuche, die offensichtlich noch nicht astrein funktionieren bei den LKW- oder Busfahrern.

Allgemein sollte die Kraftzelle Mensch in den Betrieben wieder mehr in einen sozialen, gesünderen Kontext gesetzt werden, die Burnouts und drastisch ansteigenden psychischen Erkrankungen sprechen doch eine zu klare Sprache. 


Und was die Firmen bei alledem immer vergessen: Ja, eine Arbeitskraft ist austauschbar - aber das Knowhow, das sie in den Krankenstand mitnimmt ist es nicht. Und vermutlich sehr viel teurer einzukaufen, als der rücksichtslose Umgang mit dieser Ressource einbringt.


Ich möchte daher zum Abschluss zu diesen beiden Berichten wie folgt zusammenfassen:

- Schichtdienst scheint dick zu machen. Überdurchschnittlich oft.

- Wer Schichtbetrieb macht, kann nach meinem momentanen Kenntnisstand die Folgen mit KK ein wenig eindämmen und abmildern, wird aber immer mehr zu kämpfen haben als andere


- Abnehmen wird vermutlich langsamer und mühsamer vonstatten gehen als bei den Tagesdienst-Kollegen, weil es ein stetiges Ankämpfen gegen die Folgen des unguten Rhythmus ist.

- Man sollte sich gut überlegen, wie lange man das durchhalten will, vor allem wenn es nur um die "paar Euros" mehr geht und sonst keine Gründe zwingend dafür sprechen.
Denn diese paar Euros erkauft man sich mit der eigenen Gesundheit doch sehr teuer ein.

- Ich würde mir wünschen, dass es hierzu bald einmal eine unabhängige, grössere Studie gibt, in dem der Zusammenhang "Übergewicht im Verhältnis zur Dauer der Schichtbelastung" einmal angeschaut wird und in deren Folge dann Massnahmen ergriffen werden, die die Betroffenen entlasten. Gerne darf da auch ein Teil des Profites verwendet werden, der durch diese Menschen erwirtschaftet wird.




Bis später.

KK und Schichtarbeit - Teil 1

Seit ich mich mit dem Thema Übergewicht und Abnehmen beschäftige, habe ich unglaublich viele Menschen fragen hören, wie es denn mit KK und Schichtarbeit aussieht.

Die Fragen bezogen sich eigentlich meistens auf das Essen, und wie der Rhythmus zu handhaben ist. Das kann man noch relativ leicht beantworten.

Aber heute, nach über einem Jahr Recherche, ergibt sich eigentlich ein ziemlich deutlicher Zusammenhang mit der Schichtarbeit als einer der Erzeuger des Übergewichts an sich.

Und wirft daher eine Menge neue Fragen auf, auf die es kaum eine vernünftige Antwort geben kann... Aber gehen wir alles mal der Reihe nach durch...:

Stehen Nachtschicht und Übergewicht in einem engem Zusammenhang

Die Frage mit dem KK-Tages-Rhythmus
Oft wurde ich gefragt, wann bei KK eigentlich ein Frühstück ein Frühstück ist und ein Mittagessen ein Mittagessen, wenn man Nachtschichten klopft - schon wegen der Hülsenfrüchte, z.B.

Die Antwort darauf ist:
Massgeblich ist der Schlaf. In der Hoffnung, dass auch ein Nachtschichtler so etwas wie eine reguläre Schlafphase in seinen Tagesablauf einbauen kann, die von der Länge her vergleichbar mit denen ist, die keine Schichten arbeiten. Das bedeutet, das Frühstück ist die erste Mahlzeit nach dem Aufstehen. Auch wenn das dann mittags oder nachmittags ist.


Wie gehe ich mit den Mahlzeiten nach dem Frühstück um?
Die Antwort: Ich würden einen Abstand zwischen den Mahlzeiten empfehlen, so wie er ohne die Schichtarbeit auch wäre, also alles einfach zeitversetzt planen.


Muss ich dann auch 3 bis 4 Mahlzeiten zu mir nehmen?
Die Antwort: Regelmässiges Essen ist fester Bestandteil des KK-Konzeptes und bringt Erfolg. Also ja.


Nachts ist die Kantine geschlossen...
... alles was man hat sind die Snackautomaten.


Antwort: Ja. Das ist ärgerlich. Denn ausser, dass die Snackautomaten ganz sicher nichts Förderliches für eine Abnahme in sich beherbergen, ist das meiner Meinung nach ein ziemlich grosser Fehler der meisten Firmen, die Nachtarbeit als festen Bestandteil ihrer Firmenpolitik haben - doch darauf komme ich im zweiten Teil nochmals zurück...


Ich sehe kaum noch Tageslicht....
... kann das ein Problem sein?

Antwort: Ja. Genau. Ganz sicher. Neben dem Stress, dem der Körper mit dem gegenläufigen Rhythmus ohnehin ausgesetzt ist, spielt gerade das Tageslicht für unser Wohlbefinden und unsere Gewichtsentwicklung eine sehr grosse Rolle. Abhlfe hilft ein Ausflug von mindestens 30 Minuten an die Sonne, statt auf dem Sofa zu entspannen und TV zu schauen, bevor man zur Arbeit, wenn das Wetter keine Sonne hergibt, dann ist eine gute Tageslichtlampe wenigstens ein bisschen eine Alternative. Weiterführende Info könnt Ihr hier bekommen... [
Licht und seine Schattenseiten]


Was kann ich auf Schicht essen...?

Antwort: Während der Arbeit braucht man meistens einiges an Energie. Dabei spielt es gar keine so grosse Rolle, ob man körperlich oder geistige Arbeiten verrichtet. Wer anstrengende geistige Tätigkeiten auf einem hohen Konzentrationslevel durchführt, verbraucht teilweise gar nicht so viel weniger als ein Marathonläufer. Von dem her wäre vor Beginn des Arbeitsantritts die Hülsenfrucht das richtige Mittel der Wahl. Ja - ich weiss... es ist ziemlich schwierig, da diszipliniert zu sein und sich vorher noch einen Kidneybohnensalat oder ähnliches vorzubereiten und ihn dann mitzunehmen, aber es lohnt sich. Vor allem hilft das satt sein bei der Arbeit in jedem Fall, dem Snackautomaten die kalte Schulter zu zeigen...

Das wär's fürs Erste, weitere Informationen zu diesem Thema packe ich in einen weiteren Beitrag, es ist zu umfassend für einen einzigen...

Bis später...

PS: Ich konnte die Blogsuche reparieren, sie sollte wieder gehen... danke für den Hinweis, war mich nicht aufgefallen...


Mittwoch, 8. Januar 2014

Warum wir Umami geil finden und warum das verhängnisvoll sein kann




Was ist das überhaupt... Umami?

Also ich habe vom Biologie-Unterricht in der Schule noch die Zunge im Gedächtnis, die wir von der Tafel abmalen mussten, und wo genau die Geschmacksrezeptoren liegen.
Damals war nur von salzig, süss, sauer und bitter die Rede.
Von Umami keine Spur. Dabei wurde das schon 1908 beschrieben.

Das Wort Umami kommt aus dem Japanischen und beschreibt den fleischigen Geschmack, den wir alle mehr oder weniger ziemlich dolle lieben.

Wie oft hat man sich selbst schon sagen hören: "Süss, neee ich brauch etwas Herzhaftes..."
Genau... Wenns nicht Salz oder war Saures war, was der Körper da eingefordert hat, war's ziemlich sicher umami.

Wer sich an den Geschmack einer ordentlich deftigen Fleischbrühe lebhaft erinnert, der hat auch ein Gefühl dazu, was umami ist. Und - wir Menschen finden umami geil...

Und das macht ernährungsbiologisch sogar ziemlich Sinn.
Denn umami signalisiert unserem Körper "Jetzt kommt Protein. Und zwar leicht verfügbares und hochwertiges. Also druff...!"

Die Jieper locken uns ja immer zielgerichtet zu der Nahrung, die der Körper gerade braucht.
Von wenigen Ausnahmen wie Zucker und Alkohol vielleicht abgesehen.

Heute wird Fleisch nicht direkt nach dem Schlachten auf den Tisch gebracht, sondern erst einmal zum Reifen ausgehängt. Während dieses Reifeprozesses geschieht etwas mit den Proteinen, das hier jetzt den Rahmen sprengen würde (und vielleicht auch langweilig wäre).

Aber die Kurzform ist: Es macht sie für uns interessant und für den Körper leichter bzw überhaupt erst zugänglich. Früher haben das Aushängen und Reifen die Raubkatzen für unsere Stock-und-Faust-Keil-Vorfahren übernommen.

Denen haben sie es dann vom Baum geluchst... Zumindest geht man davon aus, denn echte Zeitzeugen sind da vermutlich nur schwer aufzutreiben...




Der Reifeprozess setzt gleichzeitig Glutaminsäure frei, und DIE ist der Geschmacksträger für unseren "Fleisch-ist-lecker-Sinn". Da hat die Natur mal wieder Wunderbares geschaffen. Und sinnvolles.

Nun war zur Sammler- und Jägerzeit Fleisch jetzt nicht immer im Supermarktregal verfügbar, man musste einiges dafür tun, um da überhaupt ran zu kommen. Tatsächlich war es für die Jungs und Mädels mit dem Faustkeil und deren Körper aber ja nicht weniger wichtig als heute für uns.

Man vermutet, dass die "Fleischeslust" und das Geilfinden daher so wichtig war, dass wir eigene Sensoren dafür entwickelt haben. Quasi als Motivation das "Du lenkst ihn ab, ich hol das Fleisch vom Baum" oder das mit dem "Stock dem Mammut aufn Kopp zu hauen" - Risiko überhaupt eingehen zu wollen.

Soweit so gut, Freispruch für das Steak, geil finden ist normal, wir dürfen ja schliesslich, denn wir brauchen Eiweiss genau so wie die Luft zum Atmen.



Jetzt kommt das grosse "Aber" und das "Leider"...
Man kann diesen Geschmack auch anders nachbilden. Im Ursprung übernahmen das die Japaner, in dem sie die Glutaminsäure aus dem Eiweiss der Sojabohne fermentierten. Das ist die dunkelbraune Sojasauce, in den sie ihren Sushi und den Reis stippen. Mögt Ihr auch? Verständlich. Ist ja umami und damit geil.

Heute quetscht man fürs Nachbilden von "Etwas" lieber Bakterien aus oder Schimmelpilze.
Die Lebensmittelchemiker sind da teilweise ganz stolz, die Zahlenmenschen der Industrie freut's, weil das billiger ist.

Im Fall der Fleisch-Lust-Mittel ist es das weisse Pulver, von dem der Asia-Imbiss-Koch immer ein Teelöffelchen ins Essen schippt.

Und das als Mononatriumglutamat und Hefeextrakt oder Würze in den meisten Fertigprodukten eingesetzt wird, die man sich so antut. Irgendwie auch verständlich, denn wie beim Zucker ist es ja sehr verkaufsfördernd und umsatztreibend, wenn man was beifügt, das der Konsument geil findet und was er wieder und wieder haben will...

Problematisch ist das allerdings aus 2 Gründen, und das kann eben zum Verhängnis werden:

Erstens ist der blosse Signal-Anzeiger von "Es schmeckt nach geilem Protein" ja noch lange kein Protein, das heisst unsere Körper werden getäuscht, da komme was, das dann doch nicht kommt.

Und zweitens ist dieser Wunsch der Industrie, die Produkte über unsere "Geilheit" an Mann und Frau zu bringen für uns ziemlich ungesund und leider übergewichtsfördernd.

Denn die Glutamate hebeln unseren Sattgefühl-Mechanismus aus und sorgen zusätzlich zum "Sex ohne Orgasmus" auch noch dafür, dass wir von allem viel mehr essen, als wir eigentlich Hunger haben.


Bis später.


Weiterführende Links:
Umami auf Wikipedia






Dienstag, 7. Januar 2014

Weniger essen - 10 Tricks

Das Wichtigste vorweg:
Wer mit dem Gewicht zu kämpfen hat, sollte sich von dem Gedanken lösen, dass allein die Menge des Essens eine Rolle spielt. Weniger essen heisst nicht, gesund abnehmen. Das ist einer der grössten Irrtümer, die sich leider noch immer hartnäckig in den Köpfen halten.


Der clevere Kilokegler weiss, dass es nicht allein auf die Portionsgrössen ankommt, die wir essen sondern vielmehr, WAS wir essen (und wann).


Trotzdem gibt es einige, die immer mal wieder aus alten Gewohnheiten auch mit der Menge zu kämpfen haben.

Für die habe ich hier 10 Tipps zusammengestellt, die helfen können, übergrosse Mengen nach und nach auf ein Normalmass zurück zu bringen:


Trick 1: Kleinere Teller
Portionen auf kleineren Tellern wirken mehr, als wenn das Schnitzel auf einem Riesenteller alleine verloren da liegt. Die Tendenz, mehr zu essen steigt mit dem Durchmesser des Essgeschirrs. Ihr könnt die Wirkung einmal selbst ausprobieren, in dem Ihr vor dem Essen Eure normale Portion einfach auf einen kleineren Teller packt. Ihr werdet sehen, ein voller Teller macht auch den Kopf schneller satt.


Trick 2: Snacks mit der schwächeren Hand essen: 20% weniger 
Eigentlich sollte man sich die Snacks grundsätzlich abgewöhnen, da sie meistens eher aus Langeweile oder zur Beschäftigung als aus einem echten Hungergefühl gegessen werden. Die Energieaufnahme ist also aus einer falschen Motivation heraus. Wer das noch nicht ganz lassen kann, sollte als Rechtshänder die Snacks mit der linken, als Linkshänder die Nüsslein mit der rechten Hand aufnehmen. Resultat: 20% weniger unnötige Energieaufnahme.


Trick 3: Trinken aus schmalen, grösseren Gläsern
Grundsätzlich sollte man sich bei Getränken an möglichst kalorienarmes Nass ohne Schnickschnack und Zusatzgeblubbel halten. Wasser und Tee sind da eine gute Wahl. Wer sich leider gar nicht zurück halten kann, sollte von breiten, tiefen Gläsern auf hohe, dünne umsteigen. Der Effekt ist ähnlich wie bei den Tellern. Es kommt einem mehr vor, man trinkt weniger.
Für konsequente KKler gilt hier: Achtet auf Eure Mengen, trinkt genug, aber von dem, was Ihr als "richtig" kennt.


Trick 4: Der Spiegel am Kühlschrank hilft bei der Selbstkontrolle
Klingt ein bisschen grausam für den einen oder anderen, ist aber unglaublich wirkungsvoll.
Dabei muss der Spiegel gar nicht auf das Hüftgold fokussieren, es reicht, wenn man sich gelegentlich einfach mal selbst in die Augen schaut. Und wenn man sich beim Gang an den Kühlschrank ohne schlechtes Gewissen in die Augen schauen kann, ist die Chance, dass es Hunger ist oder man etwas eher gesundes herausnimmt sehr viel grösser.


Trick 5: Schnelles Essen : Mehr davon - Gabel zwischendrin ablegen
Im Schwäbischen gibt es einen fatalen Spruch, der sinngemäss heisst:  "Wie man isst, so arbeitet man auch".
Und arbeiten hat immer "zack zack" zu gehen. Für viele ist es auch beim Essen so. Sei es die abendliche TV-Sendung, quängelnde Kinder oder dass man dem Essen fälschlicherweise nicht genug Wichtigkeit beimisst, die ihm eigentlich gebühren würde... 

Aber zack zack macht dick dick. Deshalb einfach mal die Gabel zur Seite legen während des Essens, einen guten Schluck aus dem Wasserglas, den Geschmack im Mund geniessen.


Trick 6: Rotes Geschirr sorgt für weniger essen
Warum ist nicht ganz klar, es wird vermutet, dass die Signalfarbe rot Stopp bedeutet - aber von rotem Geschirr wird weniger gegessen.


Trick 7: Keine Ablenkung
Tja, genau. Für alle Nebenher-Smartphone-Checker, Telefonierer, Fernsehschauer oder Sonstirgendwieablenker: Nehmt Euch die Zeit für das Essen und esst bewusst. Dann könnt Ihr Eurem Körpergefühl in Bezug auf satt viel mehr Beachtung schenken als wenn Dr. House gerade wieder eine unheilbare Krankheit wegdiagnostiziert und es mal wieder besonders spannend ist. Oder Euer Whatsapp die Beantwortung von Nachricht 867 des Tages einfordert. Und zwar zack zack... :)


Trick 8: Das ungesunde Essen fotografieren = ca ein Drittel weniger
Da in Eurem Handy neben Whatsapp auch mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit eine Kamera ist und Ihr das Dings ohnehin immer dabei habt - fotografiert doch einfach mal Euer Essen. Gerne und vor allem jenes, von dem Ihr wisst, dass es "eher ungesund" ist. In einem Test wurden mit dieser Methode ein Drittel von dem "Kram" gar nicht erst angepackt... Und man vergisst nicht so schnell.
Ich denke da an eine Teilnehmerin, die am einen Tag sich noch die Muffins in den Kopf gehauen hat, und am nächsten Tag felsenfest behauptet hat, sich 100% konzeptkonform zu verhalten und sich wunderte, warum es auf- statt abwärts gehe...


Trick 9: Grosse Varianz bei einer Mahlzeit: Alles muss probiert werden, ergo mehr.
Ich persönlich liebe das ja, Ihr bestimmt auch: Einen Tisch voller toller Dinge, die allesamt superlecker ausschauen. Und dann kommts: Aus Angst, etwas zu verpassen, muss man alles wenigstens einmal probiert haben. Die Folge: Man isst mehr, als man Hunger hat.
Der All-You-Can-Eat-Mongolen-Grill ist da halt einfach fatal...
Für zuhause kann man daraus lernen, sich pro Tag auf ein paar wenige leckere Sachen zu beschränken, und die Varianz eher auf verschiedene Tage der Woche zu legen, den Varianz halte ich nach wie vor für wichtig. Aber eben nicht auf eine einzelne Mahlzeit bezogen.


Trick 10: Verstehen, welche Auswirkungen welches Essen hat und dann das richtige essen, statt nur auf die Menge zu achten
Das ist der wichtigste der 10. Denn nur, wenn man verstanden hat, welche Auswirkungen das Essen im Körper hat, kann man wirklich effektiv etwas gegen Übergewicht unternehmen.
Wirklich leicht fallen wird es Dir mit Kilokegeln, informiere Dich doch mal auf unserer Webseite oder bei Fragen am Besten in der Facebook-Gruppe, der Link ist rechts der blaue Knopp...



Schön, wieder bei Euch zu sein.
Bis später...