Freitag, 30. Mai 2014

Neuer Fleischskandal, diesmal bei LIDL?

Ekelfleisch beim Discounter?
Iss an einem anderen Tag
Der Discount, der's versiebte


Vor ein paar Wochen war das Mass das erste Mal voll... Ich hatte die 4te oder 5te Packung Rindfleisch zum Einzelpreis in den Müll zu werfen. Deutlich vor dem aufgedruckten Verbrauchsdatum. Nach dem Öffnen hatte ich einen stechenden, säuerlichen Geruch bemerkt, das Fleisch war ungeniessbar.



Als ich das Fleisch zum Ladengeschäft brachte, wurde ich als erstes nach dem Kassenzettel gefragt. Wer hebt den schon eine Woche lang auf. Da das Fleisch eine Eigenmarke von Lidl war sah ich da auch herzlich wenig Diskussionsbedarf. Ich beschloss, ich bringe das Fleisch zur Lebensmittelkontrolle. Der Filialleiter lenkte sein, und brachte mich zur Kasse, wo mir das Geld erstattet wurde.
Tatsächlich mache ich das höchst selten. Normalerweise werfe ich verdorbene Waren auch dann weg, wenn sie noch haltbar wären. Das ganze Hin und Her ist mir zuwider, hinfahren, rumdiskutieren... Kassenzettel...


Aber nachdem es dann doch aus unterschiedlichen Lidl-Filialen wiederholt vorkam, fühlte ich mich dann auch verpflichtet, etwas zu tun. Ich hatte mein Geld wieder (natürlich nur für das mitgebrachte, beanstandete Steak). Da ich sicher war, dass da nichts weiter passiert habe ich Lidl angeschrieben.

Die haben sich erfreulicherweise recht schnell gemeldet und nach eine Telefonnummer verlangt.

Im Telefonat hatte ich dann eine Dame und den Leiter der Qualitätssicherung am Ohr.

Sie baten mich um die Zusendung der Chargennummern ich sandte sie dann auch per Foto zu.
Sie sagten zu sich zu kümmern und baten mir an, einen Satz Einkaufsgutscheine als Entschädigung zu senden.
Dieser kam nicht an. Das interessierte mich nicht weiter, ich wollte viel mehr sicher stellen, dass ich mein Fleisch weiter dort kaufen kann. Deshalb fragte ich dann nach einigen Tagen nochmals zum Sachstand an. Sie fragte mich, ob ich denn die Gutscheine erhalten hätte. Ich verneinte, sie nannte mir irgendeine Adresse, die absolut nicht annähernd etwas mit meiner zu tun hatte, sie würde sie nochmals losschicken.





Hier ist, wie Lidl mit diesen Reklamationen umgeht:
Lidl kontaktiert seinen Lieferanten und fragt mit der Chargennummer nach, ob es sein könne, dass damit was nicht stimme. Der Lieferant verneint. Und erklärt, er habe zur Sicherheit Abklatschproben genommen. Kontrolliert wird das nicht, keine Laborwerte von einem unabhängigen Labor eingefordert, nein - Fall abgeschlossen!

Als Lieferant riskiere ich einen Grosskunden  zu verlieren, und Arbeitsplätze zu gefähren oder Umsatz zu verlieren, wenn ich "ja" sage. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass das jemand zugeben würde?!


Was für ein seltsames QS-System... Die Bedenken habe ich dann dort auch geäussert.

Herr Qualitätssicherung Lidl meinte dazu, sie wüssten schon, was sie tun.


Nun gut. Heute öffne ich eine weitere Fleischpackung, diesmal Geflügel.
Noch im "zu verbrauchen bis"-Datum. Ein Unterbruch der Kühlkette auch hier meinerseits absolut ausgeschlossen.





Der Geruch und die Verfärbung des Fleisches war so furchtbar ekelerregend, dass ich keine Worte dafür finde. Und für Euch froh bin, dass Ihr das nicht riechen könnt...

Jetzt will ichs wissen...

Ist das ein Einzelfall, habe nur ich immer Pech oder habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht mit LIDL? Lasst es mich wissen, schreibt mir eine Mail mit dem Betreff "Fleischskandal" an nico@nicodavinci.de - Beschreibt mir Eure Erfahrungen, ich will doch mal sehen, ob ich der Einzige bin, dem das so geht...

Ich bin noch nicht sicher, wie es weitergeht, aber wenn ich jedes Mal ein Glücksspiel habe, ob mein Fleisch von dort schlecht ist oder nicht, dann werde ich dort sicher kein Fleisch mehr kaufen. Dann ist halt die Frage, ob ich nicht gleich wo anderes hinfahre...

Bis später.


Donnerstag, 22. Mai 2014

Wie gesund ist Abnehmen für Dein Selbstbewusstsein?

KK-Wissen
Selbstbewusstsein und Gewichtsabnahme
Über die eigentliche Verbindung der beiden -
und wie man das auch anders sehen kann...

Inspiriert durch eine jungen Dame, die neulich unserer Facebook-Gruppe beitrat und sich freundlich vorstellte, habe ich mir die letzten paar Tage einige Gedanken gemacht. 
Und ein bisschen recherchiert.

Denn was mir seit ihrer Vorstellung nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte war ihr Motiv, das sie angab, warum sie abnehmen wollte. 

Sie sagte uns dazu, sie möchte gerne ein paar Kilos verlieren - für ein besseres Selbstbewusstsein. 

Ab da begann es in meinem Kopf zu rattern, denn irgend etwas störte mich an dieser Idee - und ich begann, mich mit der Verbindung dieser beiden Dinge ein wenig näher zu beschäftigen. 





Hier sind meine Gedanken:

Die schlechte Nachricht vorweg - wer sich -allein- darauf verlässt, dass mit dem Erreichen einer bestimmten Zahl auf der Waage auf einmal so etwas wie eine hellblau funkelnde Wolke an Selbstbewusstsein durch den Körper strömt und jede Pore damit für immer füllt - läuft ernsthaft Gefahr eine herbe Enttäuschung zu erleben. 

Der Tag, an dem das gesteckte Ziel erreicht ist, wird in diesem Fall anstatt von echter Freude und verdientem Stolz über der Erreichte wahrscheinlich von einer gewissen Leere gefolgt sein. Denn diese Erwartung wird vermutlich nicht wie gewünscht erfüllt werden.


Wissen wir eigentlich wonach wir da streben?
Ich glaube eine sehr grosse Schwierigkeit, die wir mit unserem Selbstbewusstsein haben ist, dass ein Grossteil von uns gar nicht genau versteht, was <Selbstbewusstsein> überhaupt ist. 



Für sehr viele von uns ist dieses Wort ein Synonym für Ähnliches wie "Mir kann keiner was", "Ich stehe über den Dingen", "Ich werde wahrgenommen", "Die Leute mögen mich", "Ich bin beliebt" oder "Ich bin stark". 

Und obwohl das tatsächlich alles irgendwie zusammen hängt, und dieser Zustand ganz sicher irgendwie anstrebenswert zu sein scheint - ist es doch nicht das Gleiche. Und diese Verwechslung verstellt uns den Blick auf das Wesentliche.


Das Wort "Selbstbewusstsein" kommt von "sich seiner selbst bewusst sein."
Dazu gehört ein gesundes Selbstbild. Und damit gute Kenntnisse der eigenen Stärken und Schwächen. Sich selbst bewusst sein bedeutet, sich selbst zu kennen. 
Plus: und weia, das ist schwierig - sich selbst so un-perfekt zu akzeptieren wie man ist. 
In der Folge: Sich selbst zu schätzen.

Nüchtern betrachtet kann das positive Feedback anderer über (D)eine erfolgreiche Abnahme von Kilos eine Reihe der obigen Synonyme abdecken, die ich notiert habe. 
Ja. 

Aber haben wir uns dadurch selbst besser kennen gelernt? 
Alles, was wir dann wirklich wissen ist: Wir können etwas erreichen.
Das ist toll. 
Aber - bringt uns das wirklich auf den Trichter, wo unsere Schwächen, wo unsere Stärken liegen?

Die Schwächen erleben wir, wenn wir zwischendurch (wehe! ^^) einmal einknicken und ein Zuckerschlotz stärker war als unser Durchhaltevermögen. 


Die Stärken, wenn wir sehen wir können uns eine ganze Zeit lang an etwas halten, das wir uns vorgenommen haben. Und zu Anfang nicht sicher waren, ob wir das überhaupt packen. 
Und es am Ende dann doch geschafft haben.

Aber darüber hinaus? Wissen wir dadurch mehr über - unsere Talente? 
Über unsere Persönlichkeit? Über die Dinge, die an uns selbst liebenswert sind? 

Haben wir daraus gelernt zu akzeptieren, dass wir eben nicht perfekt sind und dass wir an manchen Stellen unseres Seins einfach an ein paar Grenzen stossen? 
Weil wir es nicht besser wissen, nicht gelernt haben oder - untrainiert in etwas sind?

Nein. Sehr wahrscheinlich nicht. Das einzige, was wir an neuem Selbstbild haben ist das veränderte Abbild unserer biologischen Hülle auf einem Spiegel oder einem Foto. 
Und freuen uns daran, zu sehen, dass es schöner ist als vorher. 

Aber das ist mit "Selbstbewusstsein" im Sinne des Wortes nicht deckungsgleich. 
Selbstbewusstsein ist sehr viel mehr als nur eine Zahl auf einer Waage oder einem Massband.
Selbstbewusstsein ist mehr, als eine kleine Kleidergrösse.


Wer mit einem schwachen Selbstbewusstsein hadert kann eigentlich gar nichts dafür.

Wir leben in Bezug auf das Wort Selbstbewusstsein in einer ziemlich paradoxen Umgebung.



Ich zitiere mich mal eben selbst, um das zu illustrieren:


Als ich 5 war, war ich fest davon überzeugt, ein Genie zu sein. Dann kamen die anderen und schlugen mir diese Idee aus dem Kopf.  Nico Szaba

Wie sehr wir uns auch immer Mühe geben, grossartig zu sein - es wird immer andere Menschen auf unserem Lebensweg geben, die uns daran hindern. 

Ob das Eltern sind, die mehr damit beschäftigt sind uns gutes Benehmen beizubringen als Selbstvertrauen (wenn sie denn überhaupt noch Zeit haben, sich mit uns zu beschäftigen).
Ob das die neidvolle Klassenkameradin in der Schule ist, der Arbeitskollege, der Dir einen Posten vor der Nase wegschnappen will...
Mannomann - sooo viele wollen nicht, dass Du ein toller Mensch bist!

Ein grosser Teil geht auf das Konto unserer leistungs- und wettbewerbsorientierten Gesellschaft. 

Ein weiterer nicht unbeträchtlicher Teil geht auf das Konto von Menschen, die im Irrglauben leben, sie selbst seien besser, wenn sie andere schlechter aussehen lassen. 

Einen guten Teil können wir unserem aktuellen Verständnis von Bildung in die Schuhe schieben, die Denken uniformiert statt Kreativität und Individualität zu fördern.

Und historisch gesehen ist es bei uns in ein paar Regionen besonders stark die Kirche gewesen, die uns Sätze wie "Hochmut kommt vor dem Fall" und "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben" in die Gebetsbücher schrieb, damit wir schön am Boden bleiben und dem Himmel ja nicht zu nahe kommen. Das hat heute noch spürbare Auswirkungen, ob im Sprachgebrauch oder im Verhalten der Menschen miteinander.

Verdammt nochmal, so viele Menschen, die uns aus verschiedenen Gründen zu verschiedenen Gelegenheiten erzählen, dass wir scheitern werden... 

Und obendrein ist da dann noch diese eigene Stimme im Kopf, die uns zusätzlich dauernd einredet, dass diese anderen Menschen möglicherweise Recht haben könnten.





Aber - sind diese vielen Menschen ihrer Zahl nicht schon mehr als genug? 
Wer ist denn der Kapitän auf Deinem Schiff? 
Wer trägt denn die Verantwortung für Dein eigenes Schicksal?
Wer hat bei Dir das Ruder in der Hand und wer lenkt Dein Leben? 
Die?!?! 


Was wir als selbstbewusst wahrnehmen, ist es oft gar nicht.
Und deshalb stimmen unsere Baupläne meistens nicht.

Wer sich an Covern von Modezeitschriften, Filmen oder Werbefotos orientiert wird da etwas sehen, das man für Selbstbewusstsein halten könnte. 
Doch es ist keins, nur vermeintlich. Hingeschminkt und photogeshopped. 
30 Minuten Heidi Klums Topmodels anzuschauen reicht aus, um zu verstehen, wie die eigentliche Wahrheit aussieht. Und wie viel Selbstzweifel doch eigentlich hinter dem Covermodel stecken, das uns mit keckem Blick aus dem TV entgegenlinst. 
In einer gestellten Momentaufnahme. Eine Essenz, ausgewählt aus mehreren dutzend Fotos der gleichen Szene. Das ist etwas sehr anderes wie unser normales Leben. Und doch lassen viele von uns zu, dass es uns bewusst oder unbewusst als Vorbild gereicht.

Oft sehen wir Menschen, die sich durchsetzen können, in dem sie laut und aggressiv sind.
Je näher ich mich mit diesen Menschen beschäftigt habe um so mehr habe ich erkannt, dass das gar kein Selbstbewusstsein ist, sondern im Kern eher - Angst, Kampf. Und Krampf. 
Das ist ihr ganz persönlicher Weg, mit genau dem umzugehen, was wir von ihnen als letztes vermuten, wenn sie uns mit aggressiver Pose entgegentreten. Mangel an Selbstbewusstsein.


Wir dürfen doch gar nicht...

Wer hoch erhobenen Hauptes durchs Leben geht, riskiert als arrogant verstanden zu werden.

Wir bekommen quasi ab den ersten Atemzügen auf dieser Welt förmlich allseits implantiert, das gute Gefühl eines Lobes hastig mit einer Art von schlechten Gewissen zu überdecken. 
Und lieber sofort zu überlegen, wo wir es noch besser hätten machen können. Uns lieber noch vorbeugend schnell zu entschuldigen, wo wir nicht perfekt waren, anstatt uns ungetrübt über die netten Worte zu freuen.

So sehr die Gesellschaft selbstbewusste Menschen idealisiert, so sehr arbeitet sie auch dagegen. Es ist, als würden wir in unserem See an eigenen Selbstzweifeln ertrinken und sie reichten uns einen Strohhalm. Aber nicht, um uns damit herauszuziehen, sondern damit wir gerade so atmen können, während wir mühevoll strampelnd unser Gesicht über Wasser halten. Paradox.

Gratulation an die, die es in diesem Umfeld trotzdem schaffen, so etwas wie ein echtes Selbstbewusstsein zu entwickeln. 

Und mein vollstes Verständnis an die, die noch immer auf ihrem steinigen Weg sind.
Immer weiter! Die Belohnung fürs Ankommen ist jeden Eurer Schritte wert!


Woher kommt sie überhaupt, diese Sehnsucht nach Selbstbewusstsein? 

Wer die Synonyme oben noch erinnert, und meinen Bericht "Wie Gefühle dick machen" in Zusammenhang bringt, wird ein paar Parallelen entdecken. 
Und zusätzlich ist es unser Grundbedürfnis nach Sicherheit, das eine grosse Rolle spielt.
Als Gegenteil des Wortes "Selbstbewusstsein" wird so auch folgerichtig sehr oft das Wort "Unsicherheit" genannt.

Ich möchte darüber hinaus sogar soweit gehen zu behaupten, dass die meisten Selbstbewusstsein mit einem Gefühl verwechseln, das man am besten beschreiben kann mit - der Abwesenheit von Angst. 

Und hier ist der Anfang des Wollknäuels aus dem Labyrinth

Wer seine eigenen Stärken und Schwächen kennt und idealerweise auch noch gelernt hat, sich mit diesen zu arrangieren, wird nur sehr schwer von anderen zu verunsichern oder zu ängstigen sein. Womit denn auch!? 

Vorbei ist z.B. die Angst, bei einer Unfähigkeit enttarnt zu werden, die man doch so gerne unterm Tarnnetz versteckt hätte. Vorbei, denn man kann jetzt freien Herzens dazu stehen. 
Man weiss ja selbst, wo die Schwäche liegt. 
Und wenn man die vorgehalten bekommt, dann kann man freundlich nicken und sagen: "Stimmt!"





Und hier kommt noch ein wichtiger Teil, den viele ebenfalls erst lernen müssen:
Auf der anderen Seite unserer Waagschale kennen wir dann so viele wunderbare Stärken, die das alles ganz gut im Gleichgewicht halten. 

So... what?! Ja, ich scheitere HIER, aber das heisst nicht, ich scheitere ÜBERALL!

Bäm. Da steht er nun, der Kleinredner, der gerade noch sein Ego an Dir stärken wollte und nimmt Dich Deiner selbst bewusst wahr - so, wie es das Wort ja im eigentlichen Sinne aussagt.

Damit sind wir jetzt ziemlich wo anders gelandet, als bei einer Zahl auf der Waage, nicht wahr?! 

Naja, nicht ganz. 
Denn sehr wohl KANN einem diese Zahl Beleg dafür sein, dass man Dinge erreichen kann, sogar wenn man zu Anfang noch Selbstzweifel hegte. 
Das macht die Waage dann zu einem sehr legitimen Werkzeug auf dem Weg hin zum Selbstbewusstsein. 

Aber das kann nicht die Abnahme allein, es gibt sehr viele andere Werkzeuge, die ebenfalls sehr gut funktionieren. Und vielleicht sogar schneller. 

Abnahme und Selbstbewusstsein haben nur am Rande miteinander zu tun. 
Es ist ein Werkzeug, mit dem man nebenher als positivem Nebeneffekt sogar noch länger etwas von seinem Selbstbewusstsein hat - weil man wahrscheinlich länger lebt.

Huhn oder Ei? Was kommt zuerst?
Ein Selbstbewusstsein kann jederzeit und lange vorher entstehen, noch bevor die Zahl des Zielwertes auf der Waage auftaucht. Vor allem aber - ganz unabhängig davon.
Eigentlich wäre das sogar von Vorteil. Mit einem gesunden Selbstbewusstsein ist es sogar wesentlich wahrscheinlicher, dass man über ein paar Hürden leichter hinweg kommt, während der Abnahme. Zum Beispiel, wenn es darum geht, dankend abzulehnen, was nicht hilfreich ist.

Und hey, jetzt, wo Ihr sowieso gerade etwas in Eurem Leben zum positiven wendet, warum nicht beides? Parallel?


Ich habe mit der schlechten Nachricht angefangen, dann schulde ich Euch noch die gute.


Die gute Nachricht zum Schluss:

Selbstbewusstsein ist eine Fähigkeit. keine Gabe.
Selbstbewusstsein ist wie ein Muskel, den wir trainieren können. 

Es ist Arbeit, aber man kann etwas dafür tun. 
Es ist nichts, worauf man bei anderen neidisch linsen muss, weil die den besseren Storch hatten. Das kommt nicht mit der Wiege. Es ist formbar.

Zum Beispiel in dem wir aufhören, jenen unser Ruder in die Hand zu geben, die einem das Scheitern predigen. Entfernt Euch von denen, die Euch runterziehen. Geht weg! Oder macht ihnen klar, dass ihr das nicht länger mit Euch machen lasst. Genug davon! Es reicht!

Zum Beispiel in dem wir die Stimme im Innern umprogrammieren. 
Damit sie auch öfters mal was Nettes sagt. Mehr Mut macht, statt Angst zu verbreiten. 
Lasst sie lieber mal öfters "Du kannst erreichen, was Du willst" flüstern statt "Vergisses, das klappt eh nicht, versuch's erst gar nicht".  

Und wenn es denn halt mal hakt: nicht gleich aufgeben!
Joanne.K. Rowling hat ihr Harry-Potter-Buch je nach Quellen zwölf, dreizehn mal abgelehnt bekommen. Wie viele von uns -inklusive mir- hätten da schon lange vorher die weisse Fahne gehisst?! Aber schaut, was aus ihrer Beharrlichkeit, was aus ihrem Mut am Ende geworden ist. 

Angst ist nur dann zu etwas gut, wenn sie vor ernsten Gefahren schützt. Nicht wenn sie lähmt.


Kein aussergewöhnlicher innerer Kampf, den sie führt - sehr viele kämpfen ihn
Vielleicht steckt ein wenig Antwort darauf im letzten Absatz dieses Berichts.


Aber das wichtigste Mittel von allen, was uns zu einem gesunden Selbstbewusstsein verhilft ist viel näher, als die meisten denken... Und so einfach umzusetzen, wenn man nur lernt, es für sich zu nutzen: Hört auf das, was Eure Lieben sagen!

Nehmt Abschied von dem angelernten Verhalten, Euch für positives Feedback instinktiv zu entschuldigen oder es irgendwie zu überdecken. Lasst wirklich(!) zu, dass Euch jene, die es gut mit Euch meinen, Recht haben könnten, wenn sie Euch loben oder etwas Gutes über Euch sagen. 

Hört hin! Das hilft, die eigenen Stärken kennen zu lernen. Und das ist für viele der schwierigste Part. Die Schwächen wurden uns so oft gesagt, das wir diese im Schlaf aufzählen können.
Na, wieviele Deiner Schwächen fallen Dir spontan ein?!
Und jetzt versuche das mal mit Deinen Stärken...



Ohne die absolute Berechtigung des Wortes "gesund" ausser acht lassen zu wollen:

Ganz tief irgendwo da drin in dem Zellhaufen, dessen Äusserlichkeit wir so viel Bedeutung beimessen, wohnt in uns allen so etwas wie Persönlichkeit, wie eine Seele - die wertvoll und liebenswert ist.  Und vielleicht sogar viel bedeutsamer als die Hülle. Habt Freude daran und den Mut, das zu entdecken!



Bis später.


Mittwoch, 21. Mai 2014

Eine halbe Million




Als ich heute morgen meinen Blog öffnete, um einen Bericht zu schreiben war es so weit.
Da stand es geschrieben. 500.007 Besuche. Eine halbe Million.

Was für eine unvorstellbar grosse Zahl...! 

Vor allem unvorstellbar für jemanden wie mich, der schon Mühe hat zwei zweistellige Zahlen ohne Taschenrechner miteinander zu addieren. 
Ich bin halt eher der Buchstaben- als der Zahlenmensch...


Einer der ersten Gratulanten sagte nur einen kurzen Satz dazu: "Spricht für den Inhalt."

Und das mit dem Inhalt übernehme ich jetzt als Ansporn und Verpflichtung auf dem Weg zur anderen Hälfte der Million.



Bis später.

Dienstag, 20. Mai 2014

Jetzt wirds persönlich: Auf ein Wort


Nico, persönlich 
KK ist für mich...
Was mich antreibt zu tun, was ich tue.




Wir stehen aktuell vor ein paar ziemlich unglaublichen Jubiläen in Sachen KK. 
Für mich sind solche Momente oft ein guter Grund, einmal ein persönliches Zwischenfazit zu ziehen.

Normalerweise geschieht das still, in meinem Kopf, gelegentlich auch mit meinem näheren Umfeld.


Heute will ich den Kreis aber einmal erweitern. Aus verschiedenen Gründen.
Und das Schöne daran ist - obwohl mir bewusst ist, dass das eigentlich recht persönlich ist - vielleicht zu persönlich für das weltweite Web - habe ich kein schlechtes Gefühl dabei. 
Ganz im Gegenteil.

Als ich diesen Blog begann war das mit der Motivation mit ein paar Gleichgesinnten in Kontakt zu bleiben auf dem Weg, meine stetige Zunahme einzudämmen und wieder auf ein gesundes Maß an Gewicht zurück zu finden. Was ich daraus gelernt habe ist, dass die Motivation dafür um ein Vielfaches grösser und länger andauernder ist, wenn man so etwas nicht alleine tut. Sondern in einer Gemeinschaft. Irgendwann kam dann die Facebook-Gruppe dazu, wir wurden mehr und mehr. Neulich haben wir die unglaubliche Marke von 5.000 Mitgliedern überschritten.

Und aus meinem ganz persönlichen "Projekt" der Abnahme wurde mehr und mehr eine Idee. Die KK-Idee.


Viele von uns trafen sich täglich zum Austausch von Ideen, Rezepten, Tipps, teilten Erlerntes und Erfahrungen, machten sich gegenseitig Mut und freuten sich miteinander über die Erfolge der anderen. Ich suchte nach Wegen, wie man das noch ein wenig effizienter gestalten konnte, die Webseite Kilokegeln.de mit ihren Funktionen war eine logische Folge davon.

Ich lernte eine Menge Menschen kennen, die so interessant, so wertvoll waren - und durfte in der Zeit mittels eindrucksvoller Vorher-Nachher-Bilder teilhaben an dem ganz offensichtlich massiven Einfluss von KK hin zu einem leichteren, besseren Leben von sehr vielen Mitstreitern..

Auf einigen Treffen überall in Deutschland hatten wir dann die Gelegenheit uns live zu begegnen, und - wo immer ich hin kam - war es stets eine sehr familiäre Atmosphäre, als wäre das immer so, als würden wir uns alle schon lange persönlich kennen.

Es entstanden Bekanntschaften, die die Treffen lange überdauern, es entstanden Freundschaften, zu mir, untereinander. 


Ich erhielt eine Menge an Zuschriften, per PN, per Email, als Blogkommentar - momentan sogar so viele, dass ich gar nicht immer antworten kann - ich entschuldige mich dafür.


Drei Fragen kamen dabei immer wieder vor, die man so zusammen fassen könnte:

Warum machst Du das eigentlich?
Woher nimmst Du die Energie?

Wieso machst Du das, ohne eine Gegenleistung zu verlangen?

Zu Anfang konnte ich das allenfalls ziemlich unscharf beantworten, vielleicht, weil ich die Antwort selbst gar nicht genau kannte. Aber ich glaube, nach all dieser Zeit kann ich das heute:
Warum machst Du das eigentlich?

Kurz auf den Punkt gebracht:

- Sieben von zehn Männern und jede zweite Frau kämpfen mit dem gleichen Problem wie ich das tat, bevor ich etwas unternahm. 

- Ich bin überzeugt, das kaum jemand von diesen Menschen die Entscheidung "Übergewicht" freiwillig getroffen hat.

- Ich glaube, kaum jemand von ihnen hat das KnowHow, etwas dagegen zu unternehmen, und es viel zu kompliziert ist, an die nötigen und vertrauenswürdigen Informationen zu kommen.

- Ich glaube, die meisten würden sehr wohl gerne etwas dagegen tun und vermutlich sind einige sogar ähnlich verzweifelt wie ich das war, bevor das alles begann

- Ich weiss sicher, dass viele Betroffene - so sie denn nichts unternehmen - irgendwann krank davon werden oder schon sind und dass wir eine massive Auswirkung auf unsere Gesellschaft zu erwarten haben, deren Ausmass ich mir gar nicht vorstellen will, weil das ziemlich gruselig ist.

- Wir haben mit dem KK-Konzept bewiesen, dass es einen einfachen, erfolgreichen Weg gibt, der diesen Zustand ändert und dazu auch noch für eine merkliche Verbesserung der Lebensqualität sorgt.

- Ich habe in meinem ganzen Leben kaum eine bessere und sinnvollere Zeit verbracht als mit den KKlern und keine Tätigkeit hat mir persönlich mehr Erfüllung, Zufriedenheit und innere Balance gebracht als diese.

Woher nimmst Du die Energie?

Darauf gibt es zwei Antworten:

- Eine gesunde Ernährung gibt einem tatsächlich eine Menge mehr Energie als eine ungesunde. Das kann jeder KKler bestätigen, der die ersten zwei Wochen überstanden hat.

- Nichts verleiht einem mehr Kraft als eine Passion, eine sinnvolle freiwilligeTätigkeit, die einen erfüllt und eine Sache, an der man Spass und Interesse hat.

Wieso machst Du das, ohne eine Gegenleistung zu verlangen?

Das ist die interessanteste aller Fragen und sie zeigt so viel von der Welt, in der wir leben.

Kurz: Weil es meine Überzeugung ist.


Was habe ich auf meinem Weg mit KK für Anfeindungen erleben müssen. Wie oft sind mir - vor allem zu Anfang - Leute entgegen getreten mit der Unterstellung, ich wäre auf ein schnelles Geld aus.  Irgendwo müsse doch ein Haken sein. Diese Leute sind stiller geworden. Aber es gibt sie immer noch: Ein recht aktuelles Zitat "...lachhaft...du machst das natürlich alles aus reiner Nächstenliebe".

DAS ist die Welt in der wir leben. Wir suchen nach dem Haken und begegnen mit Argwohn, weil wir schon gar nicht mehr glauben können, dass einem etwas Gutes widerfährt, ohne dass eine Gegenleistung verlangt wird. 

Aber das ist nicht die Welt, in der ICH leben will.

Ich glaube tatsächlich daran, dass wir diesen unguten, egostischen Weg dringend verlassen sollten. Ich glaube an eine Kettenreaktion, wenn nur genügend den Anfang machen.

Ich glaube daran, dass man sein eigenes Umfeld gestalten und beeinflussen kann und damit einen grossen Einfluss nehmen kann, wie gut oder schlecht das eigene Leben ist.

Ich glaube daran, dass Gutes, was wir in die Welt geben den Weg auch wieder zu uns zurück findet.

Und - um ehrlich zu sein - gerade KK ist ein guter Beweis, dass dieser Weg sogar durchaus funktioniert: Ob das zu der Zeit war, als ich auf einmal vierstellig Anwaltskosten zu zahlen hatte und eine Welle der Solidarität diese schlimme Zeit für mich entschärft hat oder die vielen KKler, die sich damals mit einem Lifetime-Konto als Sponsoren für die KK-Idee verdient gemacht haben. Viele sogar ausdrücklich mit dem Hinweis, dass sie es für die Idee tun, und damit sie weiter wachsen kann, wie sie es jeden Tag tut.



KK ist für mich eine Idee. Eine Lebensphilosophie. Ist die ständig wachsende Gemeinschaft von momentan über 5.000 Menschen mit dem gleichen Ziel, den Teufelskreis der Gewichtszunahme zu durchbrechen.

KK sind die vielen Mithelfer, die mich täglich unterstützen, übrigens ebenfalls ohne nach einer Gegenleistung zu fragen.

KK sind für mich Vorher-Nachher-Bilder, die mich mit dem unglaublich guten Gefühl beschenken, etwas Sinnvolles mit meiner Lebenszeit anzufangen.

KK ist für mich ein sehr spannendes, soziales Experiment. 
Denn KK ist für mich der Beleg, dass es das wert ist - das Risiko einzugehen, einmal vorweg zu gehen und zu geben, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.

KK ist für mich in Bezug auf den Gesundheitszustand unserer Gesellschaft eine dringend notwendige Mission.

Aber über dem allen steht eines: KK - das seid Ihr! 

Danke für Euch, danke für das gute Gefühl in Eurer Mitte.


Bis später.  

Montag, 12. Mai 2014

Lassen wir los, denken wir neu

Fakten vs Zöpfe
Warum Umdenken eine gute Idee sein dürfte
Festhalten oder neu bewerten, das ist hier die Frage...

Gelegentlich hat meine Tätigkeit eine ziemlich anstrengende Seite.

Damit meine ich nicht die stundenlange Recherche in englischsprachiger Fachliteratur, das sicher auch - nein - was ich meine, kommt aus einer ganz anderen Richtung...


Ich habe ein sehr gutes Verständnis für den Umstand, dass viele Menschen einem Abnehmkonzept wie KK zunächst einmal hinterfragend gegenüber stehen.

Da sind ja doch ein paar Merkwürdigkeiten wie z.B. der Verzicht auf Milchprodukte und Obst, die einen erst einmal stutzen lassen. Zu lange wurde überall erzählt (und wird es noch), dass Milch wichtig für die Knochen ist und Obst unglaublich wichtig ist, weil da Vitamine drin sind, und der Verzicht auf gutes Brot oder Kartoffeln ist undenkbar.

Und nun kommt einer daher, und behauptet, dass man besser abnimmt, wenn man die weglässt. Und das auch noch im Rahmen einer Ernährungsumstellung, d.h. einer längerfristig angelegten Sache.

Da müssen einem doch die Knochen splittern und Haare und Zähne ausfallen?

In solchen Momenten wünschte ich dann immer, es wäre schon Samstag und in der Facebook-Gruppe ziehen die Erfolgsmeldungen wie am Fliessband vorbei
(Kleine Erklärung für die, die nicht in der Gruppe sind oder das noch nicht kennen: 
samstags haben sehr viele Ihren Pause- und damit Wiegetag und präsentieren in guter Gewohnheit stolz ihre Erfolge...)

Nun - irgendwoher muss das ja kommen. Ich meine, wenn bei uns ständig Menschen von ihrer erfolgreichen Abnahme berichten, wenn wir wunderbare Vorher-Nachher-Fotos gezeigt bekommen von Menschen, die zwischen 10 und 20 kg in einer relativ kurzen Zeit abgenommen haben (und nebenbei ein neues Leben fanden) - dann ist das kein Zufall.

Auf der anderen Seite steht Folgendes:

Auch das muss doch irgendwoher kommen. 
In dieser Ausprägung KANN das kein Zufall sein.

Und ich bezweifle, dass diese Menschen da oben das Ding mit dem Übergewicht freiwillig gewählt haben. 

Plus ich bezweifle ausserdem, dass diese Menschen alle noch nie etwas zum Thema Ernährung gehört haben. Nein, ich glaube sie alle kennen das Ding mit der Milch, die Sage vom gesunden Obst und den Vitaminen und ich würde wetten, dass ein Grossteil dieser Menschen sich selbst eigentlich bescheinigt, sie würden sich einigermassen gesund ernähren.

Ich stelle dazu eine ganz einfach Frage: "Warum läuft dann trotzdem etwas schief?"


Wir Menschen neigen dazu, dass wir Dinge, die wir oft hören, lesen oder sehen irgendwann in unsere Realität einbauen. Das ist keine schlechte Sache an sich, denn oft liegen wir damit ja nicht gar nicht so falsch.

Was wir dabei vergessen ist, dass Dinge, die oft gesagt oder geschrieben werden nicht mit der Garantie auf Wahrheit kommen. 


Im Gegenteil: Werbung zum Beispiel funktioniert nach dem ganz einfachen Prinzip, dass man etwas nur oft genug gesagt bekommen muss, um es zu glauben.
Baba pa pa ba pa pa: McDonalds, ich... (na, klingelt's auch!?) 



Ich glaube, wir hinterfragen zu wenig. Die Zahlen da oben sind Fakt. Nicht wegzudiskutieren.

Ich für mich schliesse daraus, dass spätestens wenn man sie kennt ein guter Moment ist zu hinterfragen,  was wir über Ernährung gelernt haben - vor allem dann, wenn wir zu jenen dort oben gehören, die mit ein paar Kilos zuviel zu kämpfen haben.



Das bedeutet für mich weiter, dass jemand, der mit einem Gewichtsproblem zu unseren KK-Gemeinschaft stösst, am leichtesten zum Erfolg kommt, wenn die Bereitschaft ist, das "alte Wissen" einmal ganz ernsthaft zu hinterfragen. Vor allem dann, wenn dem eigentlich gar keine Fakten, sondern reines Hörensagen (oder Werbung?) zugrunde liegen.

Mein Vorschlag an jene Hinterfrager, Zauderer und Zögerer lautet daher:
Folgt doch einfach mal - sagen wir für zwei Wochen - ohne gross zu Zweifeln, dem KK-Konzept genau so, wie es aufgeschrieben steht. Ohne selbstgenehmigte Ausnahmen, ohne Lebensmittel oder Getränke, von denen Ihr meint, sie wären unverzichtbar. Das sollte nicht schwierig sein - was sind schon zwei Wochen. Und - was könnt Ihr verlieren? (Ausser Kilos?)

Dann zieht nach den 14 Tagen Euer persönliches Zwischenfazit.
Zwischenrein lest mit, was in der Gemeinschaft so geschrieben wird, und vielleicht diesen Blog nach und nach durch. 


Bis dahin habt ihr so viel Verständnis, Informationen und Motivation gesammelt, dass Ihr dem Erfolg kaum aus dem Weg gehen könnt.

Und - ist nicht DAS Euer Ziel!?


Bis später.



Mittwoch, 7. Mai 2014

Danke, Adrian!










Hallo Adrian,

Ihr habt nicht nur interessante Infos auf Eurer Seite kochzeug.com 

sondern auch offensichtlich ein sehr gutes Gefühl für Qualität *grinstfrech

Freue mich sehr, liebe Grüsse, 


NICO

Montag, 5. Mai 2014

DENKK-FUTTER: Über den Einfluss unserer Gefühle auf unsere Ernährung

DENKK-FUTTER
Wie Gefühle dick machen können
Warum Gefühle und Verbundenheit einen Einfluss auf die Ernährung haben




Was uns Menschen bewegt...
Ich habe lange daran geforscht zu verstehen, wie ein Mensch funktioniert.

Die Erkenntnisse aus meinen Beobachtungen würden mindestens ein ganzes Buch füllen.
Das macht es etwas schwer, meine Gedanken so kürzen, dass sie in einen einzelnen Blogpost passen - und trotzdem verstanden werden.

Ich möchte versuchen Euch zu illustrieren, wo ich einen Zusammenhang zwischen unseren Gefühlen und der eigenen Verbundenheit mit dem Rest der Gesellschaft sehe - hin zu dem,  was unsere Ernährung beeinflusst.

Zuerst einmal schicke ich einen Gedanken vorweg:
Es ist meine feste Überzeugung, dass wir alle von sehr verschiedenen Dingen angetrieben werden, die unsere Entscheidungen beeinflussen. 
Was im Ergebnis wiederum letzten Endes ausmacht, wer wir sind. Das sind so viele Dinge... Das macht es uns manchmal sehr schwer zu erkennen, wo die eine oder andere Entscheidung denn eigentlich her kam. 

Sortieren wir unsere Motivation
Uns selbst zu verstehen ist einfacher, wenn wir unter all diesen Einflüssen versuchen, die Hauptmotivationen herauszufiltern, die uns antreiben.  Diese sind stärker als die meisten anderen, laufen oft ganz unbewusst ab und sind daher nur schwer zu steuern - vor allem, wenn man sich selten die Zeit nimmt, einmal in sich selbst hinein zu horchen. 
Und sich seiner selbst bewusst zu werden.

Unter diesen Hauptantrieben gibt es einige sehr starke, die wir alle gemeinsam haben, egal welchen Alters, welcher Bildung, welcher Herkunft wir sind. Diese sind universell:


Darüber spricht man nicht
Interessanterweise ist davon auszugehen, dass jetzt der eine oder andere Leser dieses Beitrages unruhig wird, denn diese speziellen Hauptantriebe sind - obgleich sie so stark sind - diejenigen, die man gerne auf die Seite schiebt. Die man nicht an sich heran lässt und über die man am liebsten überhaupt gar nicht sprechen möchte.

Aber wie kann man das? Sie sind ein Teil von uns allen. Einer, der einen grossen Einfluss hat, auf das, was wir tun. Ob wir wollen, oder nicht.



Ein paar Beispiele, wo mir die Dinge aus dem Schaubild immer wieder in meiner Arbeit begegnen :

Es ist vielen Leuten in der Facebook-Gruppe wichtig, dass ihre Beiträge nicht von denen gelesen werden können, mit denen sie sonst im normalen (Facebook-)Leben verbunden sind.
Ebenso gibt es immer wieder Menschen, die sich erst nach den ersten Erfolgen trauen, überhaupt etwas in der Gruppe zu schreiben. Einige sind überhaupt erst zu uns gekommen, weil ihr Spiegelbild das eine oder andere aus der Liste angesprochen hat. Oder ein Arzt hat ihnen Angst gemacht, in dem er ein verkürztes Leben versprochen hat, wenn der Weg so beibehalten wird, auf dem man sich gerade befindet - vor allem bei DEN Blutwerten.

Wenn Ihr genau überlegt, werden Euch eine Tonne an täglichen Gegebenheiten einfallen, in denen Euch diese Gefühle / Hauptantriebe in irgendeiner Weise beeinflusst haben.

Und vermutlich haben diese Gefühle vor allem eines bewirkt: 
Sie haben Euch gehindert und ausgebremst.

Grund genug, sich einmal näher damit auseinanderzusetzen, nicht wahr?
Und hey - wir beide sind ja hier unter uns. Nur Du und ich. Niemand hier, der Dich verurteilt, niemand, der über Dich lacht oder Dir den Rücken kehrt, wenn Du etwas Schwäche zulässt. Und damit eine der grössten unserer Ängste anspricht, die wir überhaupt kennen: 
Angst davor, ausgeschlossen zu werden.

Wir sind für Einsamkeit nicht geschaffen
Menschen sind Rudeltiere, nicht dafür gemacht, alleine zu sein. Du zweifelst? Der Erfolg von Facebook und die hohe Bedeutung der  Likes auf Fotos und Beiträgen, die Wichtigkeit Deiner Kontaktliste in Deinem Telefon, die Dynamik in einer Schulklasse, Dein Gefühl nach einer unbeantworteten SMS - das alles spricht eine deutliche Sprache. 

Wo immer wir uns bewegen ist unser Handeln davon bestimmt, dass wir versuchen zu vermeiden, ausgeschlossen zu werden. Wir wollen dazugehören, mitmischen, dabei sein.

Um das zu bewahren sind wir bereit eine Menge Kompromisse einzugehen. 
Sind lieber freundlich zu Menschen, denen wir doch eigentlich lieber gerne mal unsere wahre Meinung ins Gesicht sagen würden. Und lassen es uns gefallen, wenn der Chef uns auf den ohnehin unmenschlich grossen Stapel noch weitere Aufgaben oben auf legt und die Zeit mit unseren Lieben dadurch noch weiter in die Ferne rückt.

Hier ist die Antwort auf die Frage, warum es uns oft so schwer fällt, nein zu sagen.

Wir haben Angst, unseren Job zu verlieren, weil uns klar ist, dass wir ohne Geld nicht mehr dazu gehören. 

Haben Angst, unsere Liebe zu gestehen. Wie schade. Würde es doch so oft ausreichen, wenn einer von beiden die Karten auf den Tisch legen würde. 

Und wenn die Damen überkritisch ein paar Pölsterchen im Spiegel finden, dann ist die Angst gross, dass der Partner mit der nächsten Dünnen durchbrennt. 


Vermutlich fallen Dir spontan noch ein paar weitere Gelegenheiten ein, in denen diese verdammte Angst, die Verbundenheit zu verlieren Deine Entscheidungen beeinflusst?

Ich glaube es ist es wert, diesen Gedanken weiter zu führen, jeder für sich, bezogen auf sein eigenes Leben und auf die eigenen Bombenkrater, die diese Gefühle in unseren Leben hinterlassen haben. Ich ermuntere Euch ausdrücklich dazu.


Falsche Schlüsse sorgen für falsche Ergebnisse
Die Wahrheit ist, dass wir typischerweise mit diesen Gefühlen falsch umgehen.
Wir neigen dazu, sie zu verbergen, uns zu verstecken, zu tarnen und - wenn sie kommen - sie auch gerne mal zu betäuben. 

Eine Wissenschaftlerin, die sich über viele Jahre mit der Forschung zu diesen Gefühlen beschäftigt hat, sagte einmal etwas Interessantes dazu:
"Wir können Gefühle nicht selektiv betäuben. Wenn wir die schlechten Gefühle betäuben, dann betäuben wir die guten mit." - Und sie stellt die berechtigt gute Frage: "Ist es das wert?".

Betäuben
Betäuben. Neben harten Drogen fällt uns dazu sicherlich zuerst der Alkohol ein.
Und der ist natürlich in Bezug auf eine gesunde Ernährung jetzt nicht zwingend das Flaggschiff unter den guten Dingen, die wir uns zuführen. Oder Medikamente. Es ist leichter, uns einen Stimmungsaufheller zwischen die Zähne zu klemmen als der Ursache nachzugehen, warum der überhaupt nötig wurde. 

Und tatsächlich gibt es aber noch einen weiteren, weit unterschätzen Weg, mit schlechten Gefühle umzugehen : Essen. 

Egal, ob wir aus dem schlechten Gefühl der Langeweile knabbern, aus Stress oder nach einer kleinen, mittleren oder besonders schweren Enttäuschung instinktiv zur Schokolade greifen... 

Essen lässt uns gut fühlen...
Die Natur hat uns den sinnvollen Mechanismus für unser Leben mitgegeben, dass wir mit guten Gefühlen belohnt werden, wenn wir Essen. Logisch: So haben wir genügend Motivation, etwas dafür zu tun, dass wir nicht verhungern. Das war der eigentliche Sinn dahinter. 
Doch wir missbrauchen das heute viel zu oft für andere Zwecke:
Im Versuch, ein schlechtes Gefühl mit einem guten Gefühl zu überdecken, ist der Griff zum Essen viel zu oft die -schlechte- Lösung, die wir wählen. 

...und der Teufelskreis beginnt
Und fatalerweise kann das nicht zufriedenstellend wirken, denn am Ende der Schokotafel ist die Ursache für das schlechte Gefühl ja nicht verschwunden. 

Was wiederum die Tore zu einem kleinen Teufelskreis weit aufstösst. 
Denn irgendwann sehen wir in den Spiegel und sehen unsere Selbstzweifel bestätigt. 
Noch mehr schlechte Gefühle - noch mehr Essen und schlimmstenfalls erfahren wir dann in der Fussgängerzone von ein paar besonders "freundlichen" Mitmenschen genau die Ablehnung, vor der wir so sehr Angst haben. Egal ob durch einen beleidigenden Spruch oder nur einen geringschätzigen Blick...
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir dann unserem alten Muster folgen um mit dem daraus wiederum resultierenden neuen schlechten Gefühl umzugehen ist gross. 

Denn wir haben ja keine sinnvolle Alternative geschaffen für etwas, das uns eigentlich gar nicht so bewusst war. Wir können nicht anders.


Was ist die Alternative?
Oder doch? 

Würde ich jetzt im Detail auseinandersetzen, warum ich das sage, würde der Blogbericht vermutlich mindestens nochmal so lang werden. Das erspare ich Euch, vielleicht gehe ich da an anderer Stelle nochmals intensiver darauf ein...

Aber die Kurzform lautet: 
Heisst die schlechten Gefühle willkommen, lasst sie zu, hört auf sie, geht mit ihnen und ihren Ursachen um, statt sie zu betäuben. Hört auf, sie zu verdrängen, das klappt nicht. Vor allem nicht folgenlos. 

So lange eine Ursache nicht behoben ist, wird ein Problem andauern.

Der Zugewinn, den ihr durch die positiven Gefühle haben könnt, wenn das Betäuben aufgehört hat, ist ein Umdenken allemal wert.

Wenn Ihr Euch die Zeit nehmt, über diesen Aufsatz länger nachzudenken, dann hat das Ganze vielleicht noch einen ganz anderen positiven Nebeneffekt - den Ihr vielleicht gar nicht auf dem Zettel habt: 

Ihr werdet staunen, wie viel leichter es ist, eine Verbundenheit herzustellen, wenn Ihr Euch gebt, wie Ihr wirklich seid. Mit allen Gefühlen, die Euch ausmachen. 

Und vielleicht gibt es damit dann irgendwann keinen Grund mehr für die so sehr unterschätzte Angst, die uns alle viel zu oft im Leben hindert: Die Angst, ausgeschlossen zu werden.


Bis später.