Donnerstag, 31. Juli 2014

Die grosse Fettphobie und ihre Folgen

KK-Wissen
Über die Fett-Phobie und ihre Folgen
Warum Fett nicht böse ist und was wir darüber wissen müssen


Jahrzehntelang wurde uns erzählt, wir müssen Fett meiden. Ein guter Grund für viele, fast schon so etwas wie eine Fett-Phobie zu entwickeln.



Gute Fette sind wichtig

Wie ironisch das alles doch ist:
Der Autor unserer Fettsorgen hatte eigentlich das Gewicht gar nicht auf dem Zettel. Eigentlich wollte Ancel Keys nur etwas gegen die immer häufiger auftretenden Herzinfarkte unternehmen. Für ihn war relativ schnell klar: Es ist das Fett.

Er selbst war sehr anerkannt und so etwas wie ein Kriegsheld in den USA. Er hatte die sehr hochkalorigen Versorgungspakete der US-Soldaten für zweiten Weltkrieg entwickelt: Klein, leicht tragbar aber voller Energie. Und so hörte man auf ihn. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden nahmen seine Empfehlungen in die Diätrichtlinien auf, und kurze Zeit später gab es die ersten fettreduzierten Lightprodukte. Die schmeckten allerdings nicht besonders gut, da mit dem Fett ein wichtiger Geschmacksträger fehlte. Es musste ein anderer her... Die Wahl fiel auf... Zucker.



Wichtiger ist der Blick auf das, was wir ins Fett geben


Heute wissen wir, dass Zucker die schlechteste Alternative war und dass Ancel Keys irrte. 
Fett ist nicht böse.

Und Fett hatte noch nie(!) irgendetwas mit Gewicht zu tun. 
Es ging um Cholesterin und es ging um Herzinfarkte. Nicht um Übergewicht.

Wir haben ab sofort eine eigene Webseite für dieses Thema freigeschaltet, auf denen Ihr alle relevanten Informationen selbst einsehen könnt und die ihr gerne teilen könnt, falls mal wieder jemand etwas gegen Fett sagt....


Hier ist die Webseite mit 10 erstaunlichen Fakten über Fett: 




Viel Spass und spannende Lektüre!


Bis später

Mittwoch, 23. Juli 2014

Von Schweinen, Ferkeln und anderen Tieren

NachdenKKlich
Von Schweinen, Ferkeln und anderen Tieren
Wenn Ethik auf der Strecke bleibt.

Vor einigen Tagen kam ein verstörender Bericht über die Zustände der Ferkelaufzucht in Deutschland.

Wer ihn nicht gesehen hat und sich imstande sieht, die schlimmen Bilder anzuschauen, der kann ihn hier in der ARD-Mediathek noch einmal ansehen:
Exclusiv im Ersten:  Deutschlands Ferkelfabriken

Ich warne aber vor, die Bilder sind nichts für schwache Nerven... 


So könnte es auch aussehen

Immer, wenn so ein Bericht gezeigt wird, wenn Bilder mit versteckten Kameras auftauchen, dann beginnen die Diskussionen von Neuem.
Zu billig, zu unmoralisch, Fleischesser sind daneben, lasst uns alle Vegetarier oder Veganer werden. In diese Diskussion möchte ich mich gar nicht einreihen, dazu schreiben viele andere viel klügere Sachen, als ich das könnte. Nein. Ich habe ein paar Gedanken, die ein bisschen weg von dem Einheitstenor gehen, die ich gerne teilen möchte...


Ich weiss, ich weiss, ich begebe mich mit meiner Meinung da wieder mal auf dünnes Eis.
Sehr schnell ist man wieder in Grabenkämpfe mit denen verwickelt, die tierische Produkte ablehnen. 

Aber so, wie ich absolutes Verständnis für jene habe, die es angesichts unserer immer zynischer werdenden Tierproduktion ablehnen, Fleisch zu essen, bitte ich auch gerne um Verständnis, dass ich diese Entscheidung für mich anders treffe.


Tatsächlich vergeht auch mir angesichts der gezeigten Bilder der Appetit auf Fleisch, das in solchen Verhältnissen erzeugt wird. Wir können so nicht handeln. Wir können das nicht zulassen.

Die erste Reaktion einiger mit denen ich sprach war, dieses Fleisch nicht kaufen zu wollen. Leider ist es nicht einfach herauszufinden, welches "dieses" Fleisch ist, und welches "anderes" ist. Ein wenig Balsam für die Seele ist momentan allenfalls zu sehen, dass die Webseite des Grosszüchters momentan vom Netz ist, der da in dem Filmbeitrag erwähnt wird. Mal sehen, für wie lange und ich bin gespannt, was das zu bedeuten hat.

Und ehrlich gesagt glaube ich, es wird auch dieses Mal wie immer gehen:
Nach rund 2 Wochen haben sich die Gemüter beruhigt, und jeder kauft ein wie vorher auch.

Und verdammt, ja, die Dame in diesem YouTube-Film hat sowas von recht am Schluss:

"Das ist systematisierte Grausamkeit in gewaltigem Ausmass, und wir kommen nur deshalb damit davon, weil Ihr Verbraucher bereit seid, wegzuschauen"


Und gerade, weil das so ist, sollten wir vielleicht einmal einen ganz anderen Weg einschlagen, als der, der sonst immer scheitert.

Hier mein Lösungsansatz des Problemes, das zweifellos besteht:


Niemand wird durch den Verzicht auf 2 oder 4 Schnitzel an diesem Zustand irgendetwas verändern. Wer das glaubt, ist naiv. Im Zweifel sind das nur 2 oder 4 Schnitzel mehr, die weggeworfen werden.

So lange es in den Supermärkten Fleisch zu Discount-Preisen gibt, so lange wird auch der Verbraucher zu diesen Produkten greifen.

Das im ARD-Beitrag gezeigte Verhalten ist kriminell. Ich sage: Nicht der Verbraucher ist der Verantwortliche für diese Bilder, ich sehe das nüchtern: Die Leitung der Firmen, die so handeln ist zur strafrechtlichen Verantwortung zu ziehen. Die juristischen Mittel dazu sind hinreichend vorhanden, hier wird ganz klar gegen Gesetze verstossen.

Die Lösung sollte daher lauten, diese Betriebe anhand der zur Verfügung stehenden Mittel zu schliessen, aufzulösen. Ich bin der ziemlich festen Überzeugung, dass das kleine Erdbeben, wenn ein paar dieser Betriebe geschlossen werden durchaus einen heilsamen Charakter 
erzeugt für andere, die sich für ihr eigenes Überleben dann sehr schnell von "kriminell" auf "legal" umstellen, wenn sie die gleiche Gefahr laufen.

Sollte sich dadurch das immer wieder als Argument angeführte Preisgefüge ("Wir handeln grausam, wegen des Kostendrucks") ein wenig nach oben verändern bin ich der festen Überzeugung, dass der Verbraucher deshalb nicht weniger zum Fleisch greift als vorher.


Ein weiterer Punkt, den es zu verändern gilt sind die Bestimmungen, wie Tiere überhaupt zu halten sind. Da sieht man im ARD-Beitrag ja sehr schön (10:48), dass dies in der Schweiz ganz offensichtlich zu besseren Ergebnissen führt. Wieso also nicht. Auch hier gilt: Wenn es kein günstigeres Fleisch gibt, dann kaufen die Verbraucher eben, was da ist. In dem Fall das "nächst günstigere".



Was aber tatsächlich so richtig beunruhigen sollte sind zwei Dinge, die zwar in dem ARD-Exclusiv gezeigt werden, aber aufgrund der anderen, grausamen Bilder viel zu wenig Beachtung gefunden haben:

Das erste ist: Das Veterinäramt hat Aufnahmen und Bilder gemacht, (Film: ab 22:07) die ja offensichtlich für ein schnelles Handeln und eine Betriebsschliessung absolut ausgereicht hätten. Passiert ist aber offensichtlich: Nichts. Warum?! Ich fühle mich sehr unwohl bei dem aufkommenden Gedanken, dass die ausführenden Stellen hier in ihrer Arbeit von anderer Seite behindert werden. Sehr. Unwohl.


Und wenn wir dann das Verhalten unseres Bundesministers (ab 25:00) mit ein bisschen Verstand betrachten, dann könnte man auch ein noch unwohleres Gefühl bekommen.


Das ist nicht das erste Mal, seit ich mich mit Ernährung beschäftige - dass ich das Gefühl bekomme, wir seien kein ordentlicher demokratischer Rechtsstaat mehr. Und in dem die gewählten und aus Steuergeldern vernünftig bezahlten Volksvertreter nicht mehr das tun, was ihre Aufgabe wäre. Aber das erste Mal, dass ich das Gefühl sogar schon von einem Bundesminister bekomme. Sind wir tatsächlich schon SO weit?!


Bis später.


Dienstag, 8. Juli 2014

Du isst, was Du liest

KK-Wissen
Du (b)isst, was Du liest!
Warum es eigentlich egal ist, was auf den Verpackungen steht


Vor einigen Tagen hatten wir in der Facebook-Gruppe eine Umfrage gestartet.

Sie bestand aus 3 Fragen. Alle bezogen sich nicht auf die aktuelle, sondern die Zeit, 
BEVOR die Gruppenmitglieder mit KK begonnen hatten. 

Denn ein echter KKler ist schon daran zu erkennen, dass er jede Zutatenliste liest und auf den Zucker achtet, der beigefügt ist.

Hier die Fragen nochmals, zur besseren Übersicht:

1) Wie oft hast Du VOR KK beim Einkaufen auf die Zutatenliste eines Produktes geschaut (Selbsteinschätzung, in %)?

2) Wie oft hast Du VOR KK den Zuckergehalt eines Produktes geprüft (Selbsteinschätzung, in %)?

3) Was würdest Du sagen war VOR KK für Dich hauptausschlaggebend ein bestimmtes Produkt zu kaufen, wenn es im Regal verschiedene ähnliche gab (Mehrfachantworten möglich)?


Wir haben die Angaben von 126 Mitgliedern aufgezeichnet und ausgewertet.

Hier die Fakten:

23,02 % der Teilnehmer gaben an, noch nie auf die Zutatenliste eines Produktes geschaut zu haben.

43,65 % gaben an, noch niemals auf die Angaben auf der Verpackung geachtet zu haben, wieviel Zucker im Produkt enthalten ist - 




Klick für Zoom


Das Verhältnis verändert sich jedoch massiv zum Nachteil, addiert man jene hinzu, die auf den Zuckergehalt nur jedes zehnte Mal oder weniger geachtet haben.

Denn dann haben sich beunruhigende 7 von 10 Umfrageteilnehmer die Zuckergehalte der Produkte noch nie oder sehr selten angesehen, die sie gekauft haben.

Ähnlich verhält es sich bei einer Bereinigung nach dem Zehnten bei der Frage nach der Zutatenliste. Dann hat nur jeder Zweite je die Zutatenliste der Verpackung geprüft.


In die andere Richtung bleibt zu bemerken, dass jene, die die Zutatenliste in hoher Regelmässigkeit ansgesehen haben als Motivation die Meidung von Allergenen angegeben haben, oder auch religiöse Gründe (kein Schweinefleisch). 

Auch Bioprodukte oder der Versuch chemische Zusätze mit E-Nummern zu meiden scheint ein Grund für eine regelmässigere Begutachtung der Zutatenlisten zu sein. Interessanterweise ist das offensichtlich auch der Industrie bekannt, denn nach meiner Wahrnehmung wird dazu nach und nach übergegangen, die Beschriftung mit E Nummern wieder durch die früher unbeliebteren, chemischen Namen zu ersetzen oder Alternativnamen für Zusatzstoffe zu finden die schmucker klingen.


Was wir daraus lernen können:

Mit Sicherheit ein grosser Anteil an eventuell entstehenden gesundheitlichen Problemen aus vorgefertigten Lebensmitteln könnte vermieden werden, wenn man sich nur ein wenig mehr mit den Produkten auseinander setzt, die man einkauft.

Sofern eine Allergie bedingte oder eine religiös bedingte Motivation dahinter steckt, sind die Verbraucher sehr konsequent in der Überprüfung. Das genaue Gegenteil ist der Fall bei jenen, die diese beiden Hauptmotivatoren fehlen.

Da die letztere Gruppe jedoch den weitaus grösseren Anteil an der deutschen Bevölkerung darstellt sollten wir uns ernsthaft fragen, inwiefern dem Verbraucher hier dringend eine Hilfestellung an die Hand gegeben werden sollte. 


Das Verhalten entspricht in etwa der Gewohntheit der Menschen, das Kleingedruckte selten oder gar nie zu lesen. 


Das gekippte Ampelsystem hätte zwar auch nur sehr marginal weiter geholfen, aber vielleicht sollte man ein solches Labelsystem überarbeitet doch nochmals auf die Tagesordnung bringen.

Solange diese unsägliche Gewohnheit andauert, werden wir wohl immer "Fette Beute" bleiben. 

Und immer weiter Dinge untergemischt bekommen, die billig sind, weiteren Umsatz versprechen und bei der Haftungsfrage dann später darauf verweisen:
"Ist doch Dein Problem. Stand ja drauf. Liest Du das nicht?"



Wie schlimm wäre das alles, wenn man ein Produkt erwischte, das den blauen Mumpfelstielz beinhaltete, und man hätte es einfach nur... überlesen?

Bis später.