Dienstag, 23. Dezember 2014

Der letzte Post

Der letzte Post
Süsser die Glocken nie klingen,...
Nachdenkliches zum Jahreswechsel


Wenn ich dieses Jahr so zurück blicke, dann war das heisseste Eisen, das man anpacken kann - die Ernährung von Kindern. 
Eltern leben immer im Bewusstsein, das beste für ihr Kind zu wollen. Und oft stimmt das ja auch. Allerdings bin ich mir gelegentlich nicht ganz sicher, wie gut informiert sie sind, um auch tatsächlich das beste für ihre Kinder umzusetzen.

Eine Schwierigkeit scheint zu sein, wo das "Modell Eltern" herkommt, dem man so folgt.



Klick für Zoom im neuen Fenster


Wir bekommen wenig Anleitung, wie man das macht: Eltern sein.

Wenn ich die Verunsicherung in meinem Bekanntenkreis so beobachte, bei denen, die gerade Eltern werden oder dieses Jahr wurden - da ist eine Menge davon vorhanden.

Und oft greift man dann -teilweise unbewusst- auf das zurück, was man selbst erlebt hat. 
Also das, was einem die eigenen Eltern selbst vorgelebt haben. Das muss ja gut gewesen sein. 
Denn die meinten es ja auch schon gut.

Es gibt für mich keinen vernünftigen Grund anzunehmen, warum dieses "Modell" nicht auch bei der Ernährung angewendet wird. Wie gross wird die Wahrscheinlichkeit sein?

Als ich neulich eine Diplomarbeit kontrollgelesen habe (Gratulation zur 1.0!) habe ich mich darüber gewundert, wieso in der offiziellen Betrachtung niemand auf die Idee kommt, einen Zusammenhang herzustellen. Zwischen dem, was die Eltern selbst erlebt haben und dem, wie sich dann später die Kinder gewichtstechnisch entwickeln.

Als billige Entschuldigung werden dann gerne mal die Gene angeführt. 

Mag sein, dass die ihren Anteil daran haben aber - ist es nicht viel offensichtlicher, dass die Kinder eher in genau dem gleichen Ernährungsumfeld aufwachsen, in dem auch die Eltern ausgesetzt sind? Wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Kinder ihren eigenen Kühlschrank mit gesundem Essen haben? Genull: Nau!

In meiner Betrachtung, was von den Schulzwergen so gegessen wird und was die Eltern ihren Kindern so mitgeben sind neben einigen kleinen Zuckerbömbchen in Kauform auch eine Menge Süssgetränke, vorneweg beliebt sind die Energydrinks bei den Kids. Gummibärchensaft vom Roten Bullen ist dabei eines der beliebtesten. Hinzu kommt die Cola, die Kinder teilweise als Liter oder als 1,5 Literflaschen mitgegeben wird.

Man sollte nicht davon ausgehen, dass die Kids deshalb besser lernen, im Gegenteil. 

Der Zuckerflash sorgt eher für einen Mangel an Konzentration und Hibbelichkeit als konzentrierte Lernruhe.

Und zusätzlich machen sie natürlich in der Regelmässigkeit dann - dick.
Und Diabetes. Und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Heute schon ist in Deutschland jedes fünfte Kind übergewichtig, Tendenz steigend.
Und die übergewichtigen Kinder werden immer jünger.
Hier ist ein interessanter Bericht zur Faktenlage. 


Und es gibt noch weitere Aspekte. Gesundheitliche. 
Litauen hat Anfang November gerade ein Verbot für Energydrinks an Minderjährige ausgerufen. Hier geht es in der Betrachtung zwar leider nicht um den massiven Zuckeranteil, den diese Getränke beinhalten, sondern um das enthaltene Koffein (das übrigens auch in Cola...) 
kurzer Filmbericht

Vermutlich sollte man das sehr ernst nehmen, wenn man tatsächlich das beste für seine Kinder will.

Und wenn ich mir etwas für 2015 wünschen dürfte, was besser werden könnte, nur eine Klitzekleinigkeit, dann liebe Eltern - lasst doch mindestens mal diese Süssgetränke für Eure Kinder weg. Sie sind nicht das beste. 


Auch Fruchtsäfte nicht. Die haben teilweise genau oder mehr, Zucker drin als Coca Cola (Testwerte: 43 Zuckerwürfel auf den Liter) - checkt das gerne mal selbst.
Zuckerrechner

Wer selbst übergewichtig ist oder mit den Kilos zu kämpfen hat sollte unbedingt das eigene (Ernährungs-)modell hinterfragen und sich selbst gut informieren. Es sind nicht die Gene...



In diesem Sinne wünsche ich allen fleissigen Bloglesern eine Frohe Weihnacht und einen guten Start ins 2015!



Ab Januar geht es hier wieder weiter.


Bis... nächstes Jahr!



Mittwoch, 17. Dezember 2014

Konservierungsstoffe: Wie gut ist keimfrei wirklich?

KKWISS
Wie viel von uns selbst ist eigentlich "ich"?

Eine nachdenkliche Betrachtung über unsere Konservierungsmassnahmen


Das KKWISS stellte folgende Frage:






Die Antworten in der Facebook-Gruppe waren wie gewohnt vielfältig. 

Ein paar Mitglieder haben es sogar ganz schön gut getroffen, vielleicht auch - gewusst?


Keine Frage: Wir schenken einen grossen Teil unserer Aufmerksamkeit der Hygiene.

Regelmässiges Händewaschen ist eine allgemein bekannte Selbstverständlichkeit, jeder weiss um die Problematik bei rohen Eiern und Salmonellen und sehr viel wird unternommen, um unsere Lebensmittel möglichst keimfrei zu halten, damit sie länger haltbar sind und auch nach längerer Zeit noch appetitlich aussehen. 

Der Kühlschrank ist ein nicht wegzudenkendes Möbelstück in jedem Haushalt. 
Schliesslich sorgt er doch dafür, dass sich Sporen und Bakterien im künstlichen Winterschlaf nicht oder langsamer weiter vermehren.

Die Lebensmittelwirtschaft sorgt mit sogenannten Hilfs- und Konservierungsstoffen dafür, dass wir die Produkte möglichst lang haltbar aufbewahren können.


Aber wie erfolgreich ist dieses Konzept eigentlich?
Gibt es vielleicht auch negative Aspekte an dieser so üblichen Vorgehensweise - über die es sich lohnt, einmal näher nachzudenken?



Doch zunächst zur Auflösung:
Die möglicherweise überraschende, in jedem Fall erstaunliche Antwort auf unsere aktuelle KKWISS-Frage lautet:




Tatsächlich sind wir in Körperzellen gerechnet innerhalb der Grenzen unserer Haut ziemlich in Unterzahl: Für jede Körperzelle haben wir in ca 10 Mikroorganismen in unserem Körper. 
Das sind ca 100 Billionen fremde Lebewesen in Dir. Anders gesagt: 90% in Dir ist also gar nicht Deine eigene, sondern fremde DNA.

Bevor sich jetzt jemand schlangengleich in Ekel windet: 
Das ist gar nicht falsch, sondern lebenswichtig und gut so, wie es ist. 
Wir sollten einen guten Teil dieser kleinen Wesen eigentlich ziemlich lieb haben.

Denn die Gäste in unseren Körpern sorgen durch ihre Arbeit zu einem beträchtlichen Teil dafür, dass wir überhaupt "funktionieren". 
Ein paar hundert Abläufe in unserem Körper werden von ihnen mehr oder weniger stark beeinflusst. 

Um einige speziell für uns interessante zu nennen:
Sie helfen bei der Verdauung, helfen, Dich satt zu fühlen, helfen bei der Kontrolle Deines Immunsystems - sogar beim Umgang mit - Stress.


Natürlich gibt es auch welche, die es nicht so gut mit uns meinen, die uns krank machen oder Entzündungen in unserem Körper erzeugen. Aber konzentrieren wir uns mal hauptsächlich auf die Guten...

Für uns Abnehmwillige ist die Bedeutung der Zusammensetzung dieser Wesen tatsächlich sehr gross. Denn eine Veränderung dieser Zusammenstellung hat einen bemerkenswerten Einfluss darauf, ob mal besser oder weniger gut abnehmen kann. In Mäuseexperimenten hat der Übertrag der Darmflora von gesunden auf übergewichtige Mäuse bei danach gleichgebliebener Ernährung für eine spürbare Gewichtsveränderung nach unten gesorgt.

Das soll jetzt nicht verleiten, sich massenweise und wie wild Mikroben zu verabreichen.
Diese kommen durch ganz natürliche Ernährung, über die Haut, durch die Luft ohnehin schon von alleine in unsere Körper... Stellt das Bakterienkultur-Becherchen also getrost wieder zurück ins Kühlregal. Alles gut soweit. Von selbst.

Aber es wäre doch ziemlich naiv zu glauben, dass die ganzen hemmenden Konservierungsstoffe, die in vorgefertigter Nahrung für eine längere Haltbarkeit sorgen, so gar keinen Einfluss auf die Lebenswelt in uns selbst haben, nicht wahr? 

Das gleiche gilt natürlich für die Antibiotika, die in der Tierhaltung eingesetzt werden. 

Zur Erinnerung: 50% der weltweit produzierten Antibiotika werden in der Nutztierhaltung eingesetzt. Und Zweck von Antibiotika ist nun mal, Mikroorganismen abzutöten, richtig?
Klar, gedacht sind sie für die "Bösen" - leider erwischt es aber eben auch teilweise die "Guten".

Wenn man sich jetzt noch vor Augen hält, dass die Menschen in Ländern, deren Esskultur überwiegend frei von Konservierungsmitteln ist, deutlich weniger mit Allergien und Lebensmittel-Unverträglichkeiten zu kämpfen haben, 

wenn man jetzt noch in Erinnerung ruft, wie viele unserer KK-Mitglieder nach einiger Zeit der KK-Ernährungsweise von positiven Veränderungen bei der Gesundheit und vor allem über den Wegfall einiger allergischen Beschwerden berichten,

dann ergibt das doch ein ziemlich rundes, sehr deutliches Bild.

Und die Schlussfolgerung daraus könnte lauten, wo immer das möglich ist, das Vorgefertigt-Futter gegen ehrliches, naturbelassenes Essen zu tauschen, das auf diese Chemie verzichtet.


Bis später.

Freitag, 12. Dezember 2014

Frische Theke vs abgepackte Ware


KK-Warenkunde
Fleischtheke vs Abgepackt?
Was ist eigentlich tatsächlich besser?  






Eine spannende Frage, die man sich stellen kann, wenn man im Supermarkt ist:
Was ist eigentlich besser: 
Das Fleisch an der Fleischtheke, oder das abgepackte im Kühlregal?

In der generellen Wahrnehmung ist das Fleisch an der Theke frischer.
Aber stimmt das auch?! 

Wird dem abgepackten Fleisch etwas beigemischt, das dafür sorgt, dass es länger haltbar ist, als das Fleisch an der Theke? Konservierungsstoffe?

Immerhin ist das Fleisch an der Theke oftmals höher im Preis, aber bedeutet das auch, dass es besser ist? 








So sieht es wirklich aus:

In den meisten Supermärkten kommt das Fleisch aus einer Grossmetzgerei oder aus grossen Schlachthöfen. 

Mittlerweile trifft das sogar auf einen guten Anteil der Auslagen in einer kleineren Metzgerei zu. Der Zwang zur Wirtschaftlichkeit lässt die Eigenschlachtung oft nur noch in Ausnahmefällen zu, um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein.

Interessanterweise kommt das abgepackte Fleisch aus der gleichen Grossschlachterei wie das Fleisch an der Theke. Deshalb ist die Qualität bei Messungen im Labor auch die gleiche. Es ist das gleiche Fleisch. Der Unterschied, wie es am Supermarkt angeliefert wird, ist nur die Grösse der Verpackung. 

Konserviert wird das Fleisch über Vakkumieren oder sogar viel öfter durch eine sogenannte Schutzatmosphäre. Dabei wird ein Gemisch aus Kohlendioxid, Stickstoff und Sauerstoff in einer luftdichten Verpackung um das Fleisch gegeben, das vermeiden soll, dass sich Bakterien und Sporen vermehren können. 

Um das zu erreichen wird vor allem der Sauerstoff entzogen. 
Eine relativ gute Sache, eigentlich. 

Leider gab es auch zu dieser Konservierungsmethode wieder ein paar schwarze Schafe, die diese für ihre Zwecke missbraucht haben. Denn - niemand kontrolliert die Zusammensetzung dieser Schutzatmosphären.
Und - macht man das Gegenteil, und erhöht den Sauerstoffanteil, dann bleibt das Fleisch länger rosig oder rot, und erscheint auch dann noch frisch, wenn es das tatsächlich gar nicht mehr ist. Abgesehen davon, dass das Fleisch dann schneller verdirbt, schmeckt es natürlich schlechter, vor allem das enthaltene Fett oxidiert und wird ranzig.







Ausgehend von der optimistischen Hoffnung, nicht auf einen solchen Betrug hereinzufallen, ist im Vergleich Frischetheke und abgepackt also Folgendes der Fall:

Beide Fleischsorten werden in der gleichen Schutzatmosphäre an den Supermarkt geliefert. Lediglich die Verpackungseinheiten für die Theke sind wesentlich grösser, alles andere ist gleich. 

Um das Fleisch in der Auslage zu präsentieren wird das Fleisch allerdings für die Theke aus der Schutzverpackung genommen. Und somit der Luft im Supermarkt ausgesetzt.

Deshalb ist das Fleisch an der Theke im Gegensatz zum allgemeinen Glauben eigentlich weniger "frisch" als das Schutzverpackte im Kühlregal.

Es gibt also qualitativ absolut keinen Unterschied beim Fleisch. 

Woher kommt dann der Preisunterschied? 
Immerhin braucht es ja sogar weniger Verpackung, also müsste das günstiger sein?
So wirklich offen spricht natürlich niemand über die Kalkulation, aber ich glaube, ich kann auch so eine relativ vernünftige Erklärung herleiten: 
Erstens kostet das Personal hinter der Theke Geld, und zweitens muss der Supermarkt das ausgelegte Fleisch abschreiben, wenn es verdirbt, bevor es verkauft wird.





Fazit:
Es gibt sachlich eigentlich keinen vernünftigen Grund, der das Vorziehen der Fleischtheke gegenüber dem abgepackten Fleisch rechtfertigt. 

Wer sich gerne an der Theke beraten lassen will, der ist dort natürlich besser aufgehoben. 
Allerdings habe ich bei meinen letzten Supermarktbesuchen neben der Fleischtheke kaum jemanden gesehen, der sich beraten lassen hat, die meisten wussten schon sehr genau, was sie wollten.



Was allerdings nach wie vor nachdenklich machen sollte, sind der Einsatz von Antibiotika und der Einfluss der Futtermittel, denen die Tiere vor der Schlachtung ausgesetzt werden und die sich beide nachhaltig auf unsere Gesundheit auswirken können.

Wer also wirklich auf Qualität und Gesundheit achten möchte, muss erheblich mehr Geld ausgeben als nur den kleinen Preisunterschied an der Theke. Und das Fleisch dort kaufen, wo sichergestellt ist, dass die Tiere natürlich ernährt worden sind.



Bis später.