Mittwoch, 27. Mai 2015

Wie gut ist die Promi-Diät?


Hintergrundwissen rund ums Abnehmen
Das Programm für's Gewicht mit dem bekannten Gesicht
Positive und negative Aspekte zu prominenten Werbepaten in der Diätindustrie


In den letzten Jahren sind ein paar Diät- und Abnehmprogramme auf dem Markt erschienen, deren Werbegesicht eine mehr oder weniger prominente Persönlichkeit ist.

Einige dieser Prominenten haben in der Vergangenheit sogar ein paar mal öffentlich für sich beansprucht, die Programme selbst erfunden oder entwickelt zu haben. 





Prominente Namensgeber dieser von mir unter dem Namen Promi-Diät zusammengefassten Abnehmkonzepte sind zum Beispiel Wladimir Klitschko, Ursula Karven, Verona Pooth, Detlef D. Soost , Daniel Aminati, um ein paar aktuelle Vertreter zu nennen*).

Doch wie gut sind diese Programme wirklich? 
Was sind ihre Vorteile, welches ihre Nachteile? Was steckt dahinter?

Dieser Bericht gibt ein bisschen Einblick in die Industrie und zeigt, und wägt ab, wo die positiven Effekte zu sehen sind und wo die negativen Aspekte in Bezug auf langfristige Erfolge stecken.

Vorweg möchte ich kurz darauf hinweisen, dass das meine persönliche Meinung ist, die hier abgebildet wird, und dass ich natürlich aufgrund meiner eigenen Tätigkeit nicht ganz frei von Interessenkonflikten bin. Ich bemühe mich aber sehr, mein Hintergrundwissen über diese (übrigens nicht wirtschaftlichen) Interessen zu stellen und meine Sichtweise sachlich zu begründen. Ob mir das gelungen ist, lasse ich Euch selbst entscheiden.

Vor ein paar Tagen wurde in einer Business-Zeitung ein Artikel veröffentlicht, in dem einer der grossen Macher im Geschäft seine Anfangszeit und seine Prioritäten beschrieben hat. Auch wenn der Artikel vermutlich eher ursprünglich zum Zweck hat, junge Unternehmer zu motivieren und ihnen ein Beispiel zu sein, zeigt er doch sehr gut, wie das System funktioniert. Und bestätigt ganz nebenbei alle Vermutungen, die ich in der Vergangenheit über dieses System geäussert habe (LINK).

Verlinkten Artikel oben gelesen? Mach mal zuerst, und dann erst hier weiter.

Was man daraus lernen kann

Der Promi ist das Werbegesicht. Punkt.
Wie der Artikel zeigt, ist bei diesem System der Promi der Werbebooster, der zu Anfang benötigt wird. Er wird an den Umsätzen beteiligt, und seine Arbeit beschränkt sich neben der Werbung und Auftritten in TV-Shows auf ein paar Videos und Fotos, die werbewirksam in den Webauftritten und dem Werbematerial eingebracht werden.

Hilfreich mag hier sicher immer mal der Blick ins Impressum der Webseiten sein, wer hier der eigentliche Veranstalter der Programme ist.

Nachhaltigkeit? Keine Priorität.
Wie schon der Titel des obigen Artikels der Businesszeitung zeigt geht es hier nach eigenen Aussagen um Masse. Zumindest den Dargestellten, ich sage ausdrücklich  nicht, dass das auf alle zutreffend sein muss.

Tatsächlich sind die Programme auch meistens auf eine bestimmte Anzahl an Wochen beschränkt, gelegentlich von Folgeprogrammen gefolgt, die dann einen Extra-Geldbetrag einfordern.

Die Schwierigkeit die dabei entsteht ist, dass man mit zwar kurzfristig Erfolge feiern kann, aber langfristig auf sich alleine gestellt ist (wenn man nicht nachzahlt) was gemäss einiger Studien dann auch den Rückfall in alte Gewohnheiten und damit den Jojo-Effekt bedeuten kann. 

Masse = Nummer?
Einige Teilnehmer dieser Programme haben mir über die Jahre berichtet, dass sie sich nicht gut aufgehoben gefühlt haben und sich eher wie eine abfertigte Nummer behandelt gefühlt haben. Erfahrungen, die sich auch mit meinen decken, wie Ihr ja in diesem Blog nachlesen  könnt, wenn ihr dem Verlauf von Beginn ein wenig folgt. Bei der Prioritätensetzung "Masse" ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Man kann nicht allen Bedürfnissen gerecht werden, wenn es zu viele sind.




POSITIVE ASPEKTE


Prominente haben für viele eine Vorbildfunktion. 
Man erreicht damit Zielgruppen, die sonst vielleicht nicht zu erreichen wären und es ist wirklich eine sehr gute Sache, beim Kampf gegen die Übergewichts-Epidemie auch diese Menschen einzubeziehen.

Teilweise war zu beobachten, dass diese Promis auch tatsächlich kurzfristig eine starke Motivation bei den Teilnehmern erreichen konnten. 
Allein - die Betonung der Komponente Sport deckt sich nicht mit den Untersuchungen zu Effekten auf eine Abnahme und bedient wohl eher den Mythos als tatsächlich zu einer erfolgreichen Abnahme grossflächig beizutragen.

Wenn man den Teilnehmern dieser Programme glauben mag, dann sind tatsächlich handfeste Abnehmerfolge darüber zu erzielen. 
Es werden viele Erfolge über soziale Medien berichtet und das in einer Anzahl, die weit über die Möglichkeiten einer bezahlten Kommunikation hinaus gehen, die PR-Autoren und Content-Autoren leisten können. 

Meiner Einschätzung nach sind diese Erfolge real, und ich kann das ja auch aus eigener Erfahrung bestätigen. 

Was zusätzlich - wie bei allen Onlineprogrammen - ein wichtiger positiver Punkt ist: Man kann von zuhause aus teilnehmen. Das ist einfacher, und trägt vor allem dem Umstand Rechnung, das es vielen eher unangenehm ist, mit dem Problem Übergewicht Hilfe zu suchen. Da ist niemand, unter dessen kritischen Blick man zu treten hat. Für viele eine Erleichterung für die ersten Schritte in die richtige Richtung.


NEGATIVE ASPEKTE

Die Hauptpriorität dieses Geschäftsmodells scheint - wenn man dem Artikel oben folgen mag - doch sehr deutlich Geld zu sein. Es geht hier weniger darum, den Menschen nachhaltig zu einer gesunden Abnahme zu verhelfen.

Tatsächlich wird dieser Umstand in einigen Fällen durch den Zusatzverkauf von Produkten unterstrichen, die teilweise eine gegenteilige Wirkung auf die Abnahme haben, was zwar zu einer langfristigeren Kundenbindung führt, aber den Menschen nicht bei der eigentlichen Erreichung ihrer Ziele hilfreich ist.

Ungeklärt bleibt bei einigen Programmen auch, welche Fachkenntnis tatsächlich dahinter steckt. In einigen Programmen werden zwar - wenn überhaupt - Spezialisten genannt, die sich an der Entwicklung des Programmes beteiligt haben sollen, aber Namen bleibt man auch auf Nachfrage schuldig. 

In anderen Fällen wird ein Experte namentlich oder mit Bild benannt. 
Die Frage, die man sich stellen kann ist jedoch, ob er nicht wie der Prominente selbst nur sein Gesicht zur Verfügung stellt. Oder tatsächlich auch selbst aktiv in das Geschehen über die Zeit eingreift und darauf achtet, was mit der Gesundheit der Teilnehmer über die Dauer geschieht.

Und wenn selbst der Prominente so austauschbar ist, wie es die Worte "Der Promi muss weg" manifestieren, dann mag es eine legitime Frage sein, wie austauschbar wohl in diesem Fall vielleicht auch der zahlende Kunde ist. 


Ich erwähnte oben den Einsatz von PR-Autoren bzw Content-Autoren deshalb, weil ich einige Anzeichen gefunden habe, dass man sich dieser teilweise ganz gerne bedient, um den Besucherstrom im Internet ein wenig in die gewünschte Richtung zu lenken. 

Diese Menschen verdienen ihr Geld damit, positive Wertungen für ihren Auftraggeber im Web zu platzieren, sei es in Form von Rezensionen, Forenkommentaren oder teilweise sogar die Erstellung von ganzen Webseiten zu bestimmten Suchbegriffen, die dann mehr oder minder unabhängig wirkend ein positives Bild zeichnen sollen. 

Zusätzlich gibt es einige Seiten auf Facebook, die zwar zumindest dem Schein nach von echten Personen betrieben werden, bei denen man aber mit etwas guten Internet-Kungfu eine direkte persönliche Verbindung zu den Verantwortlichen des Programmes herstellen kann, das sie durchweg positiv bewerten.

Die dritte Werbemethode sind Webseiten, die als "Informationsservice" aufgebaut sind, mit beim näheren Hinsehen fast ausschliesslich positiver Berichterstattung, und denen dann irgendwo relativ gut sichtbar ein Anmeldebutton beigefügt ist, der dann eine Provisionszahlung auslöst, wenn sich jemand darüber anmeldet.


Ich habe nichts darüber gefunden, wie legal diese Form der Werbung ist - vermutlich gibt es nicht einmal ein passendes Gesetz dafür. Aber zumindest moralisch mag das schon ein bisschen fragwürdig sein - wie ja eigentlich auch schon die Suggestion selbst, der Promi nähme einen an die Hand auf dem Weg ins Abnehmglück. 

Es mag da sicher den einen oder anderen sich getäuscht fühlenden, und vielleicht auch enttäuschten Verbraucher geben. In jedem Fall legt es ein bisschen einen faden Duft über die oben genannten positiven Aspekte. 

Und ich finde es ist wenig hilfreich für den durchaus angeschlagenen Ruf der Branche, durch andere, teilweise wirklich kriminellen Machenschaften wie den Verkauf von krankmachenden Pillen usw.  


Denn gerade in einem solchen sehr persönlichen Bereich wie der körperlichen Gesundheit sind Vertrauen und Ehrlichkeit doch eine enorm wichtige Währung. 



FAZIT

Wer kurzfristig ein paar Kilos verlieren will und wer sich durch die Bilder und Videos motivieren kann, die von Prominenten aufgenommen wurden, der ist bei diesen Programmen sehr gut aufgehoben. 
Es gibt gute Anzeichen, dass dieser kurzfristige Erfolg tatsächlich möglich ist.

Wer eine mittelfristige oder langfristige Abnahme sucht, der sollte sich eher nach anderen Möglichkeiten umschauen. Oder parallel zu diesen Promi-Kursen beginnen, sich intensiv mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen. 

Ohne diesen Baustein ist ein Jojo-Effekt für einen sehr grossen Anteil der Teilnehmer mehr als wahrscheinlich.



SCHLUSSWORT

Ich frage mich, ob Herr Soost bereits weiss, dass er ein Auslaufmodell für diese Geschäftsleute ist. 
Immerhin: Seine Beteiligung an dem Programm war sicher nicht sein Schaden. 
Und er spielt ja heute in der Industrie auch an anderen Stellen zwischenzeitlich eine tragende Rolle, vielleicht war das für ihn ja auch ein bisschen ein neuer Richtungsgeber für die Karriere. Wer weiss... In jedem Fall haben wir so viele Übergewichtige, dass jede helfende Hand zählt. Ich werde den Werdegang mit einigem Interesse weiterverfolgen.



Bis später.



*) Ich sage ausdrücklich nicht, dass alle Aspekte dieses Berichtes auf alle von den genannten Personen beworbenen Programme zutreffend sind. Ich empfehle, den Bericht als Anregung zu verstehen, diese Aspekte zu hinterfragen und auf eigene Faust zu recherchieren, wenn man sich für das eine oder andere Programm entscheiden möchte.

Eine Bitte an meine geneigten Blogleser. 
Bitte speichert Euch den verlinkten Bericht des Business-Magazins auf Eurer Festplatte. Bitte nicht nur den Link, sondern in Form von Screenshots oder als gespeicherte Version der Web-Seite. Es wäre gut möglich, dass dieser in Kürze aus dem Web verschwindet und ich dann eventuell aufgefordert werde nachzuweisen, dass er existiert hat. 
Es wäre schön, wenn wir ein paar wahrheitsliebende Leser haben, die mir im Zweifel helfen können, diesen Nachweis zu führen. Je mehr das sind, umso besser ist das natürlich.

Bitte sagt mir auch Bescheid, wenn der Bericht nicht mehr aufrufbar ist, ich habe zur Not eine PDF-Kopie, die ich dann alternativ verlinken kann. 


Vielen Dank.




Dienstag, 26. Mai 2015

KK und (Eiweiss-)Shakes


KK Wissen
SHAKE IT, BABY - OR BETTER: DON'T
Warum wir bei KK Proteinshakes nicht empfehlen


Da bist Du nach einer gehörigen Einheit Sport mal eben total verschwitzt und durstig.

Die Angestellte des Fitness-Tempels bietet Dir einen dieser verlockenden kühlen Proteinshakes an. Für den Muskelaufbau. 



Er rinnt kühl Deine Kehle herunter. Ahhhh... Wie erfrischend!





Die Dinger sind aber auch sowas von verlockend.
In verschiedenen Geschmacksrichtungen, lecker, kühl, labend.

Und dann wird auch noch gesagt, dass sie Deinem Ziel hilfreich sind, denn Du möchtest gerade ein paar Pölsterchen loswerden, weshalb Du Deinen Schweinehund überwunden hast und ganz brav ein bisschen Bewegung suchst, so wie es alle immer empfehlen.

Wheyproteine, Molkenproteine, Eiweisshakes und wie sie alle heissen sind ein interessantes Zusatzgeschäft für Sportstudios und so manche Abnehmprogramme.
Und damit gut für die, die damit Geschäfte machen.

Aber viel interessanter finde ich die Frage: Wie gut sind sie für... DICH?

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Du ebenfalls hier mitliest, weil Du abnehmen willst.
Das bedeutet sehr wahrscheinlich, dass Dein BMI in einem Bereich höher als Normalgewicht ist. Trifft das zu?

Dann solltest Du diesen Bericht sehr genau durchlesen.



Eine Industrie stellt sich auf



Wir haben derzeit weltweit eine massive Überproduktion von Milch. In der EU wurde am 01.04.2015 eine seit 1984 bestehende Quotenregelung bei der Produktion von Milch per Federstreich vom Tisch gewischt
Diese wurde damals eingeführt, weil es eine grosse Überproduktion gab.  
Ältere Blogleser mögen sich noch an die Begriffe "Butterberg" und "Milchsee" erinnern.

Die Aufhebung der Quoten wird sehr wahrscheinlich wieder für eine ähnliche Entwicklung sorgen, wie sie um 1984 schon war - es gibt keinen sinnvollen Grund, warum sich das nicht wiederholen sollte.

Wir haben aber nicht nennenswert mehr Verbraucher, der Markt an Milchprodukten ist relativ gesättigt, weshalb die Entwicklung "neuer" Produkte relativ wahrscheinlich ist. In der Geschichte gibt es ein paar Beispiele, wo das ähnlich lief.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bald wieder von Molke-Produkten, Milchproteinen und Co in Form von Hochglanz-Produkten überschüttet werden sehe ich daher als relativ hoch an.

Es steht auch zu erwarten, dass sie wegen der Überschussproduktion teilweise relativ preisgünstig angeboten werden können.


Natürlich betrifft das auch den Bereich "Sport"-Shakes, die sich ja schon jetzt eines guten Publikums erfreuen. 

Aber es sind jetzt schon ein paar der ganz besonders schicken Produkte in der Pipeline, in ansprechenden Farben, mit schön viel Aroma und stromlinienförmigen Marketing. Hier ist so ein Beispiel, wovon ich spreche. [Link entfernt, nachdem es die Seite nicht mehr gibt]
Achtet mal auf die Zutatenliste. Natürlich? Fehlanzeige.



Die Kehrseite der Medaille

Es gibt eine gesundheitliche Problematik, die über die Geschäftsinteressen der Produzenten und Verkäufer dieser Shakes gerne ein wenig vergessen wird zu erwähnen. 

Und die ist - hm, wie sage ich das jetzt... ziemlich bemerkenswert.

Hier ist, wovon man in der aktuellen Wissenschaft ausgeht - zumindest da, wo nicht das Geschäft die Feder des Wissenschaflers führt:

Industriell verarbeitete Milch/Molkenproteine verlassen den Darm gelegentlich an Stellen, an denen das alles andere als gut ist. Irgendwo zwischendrin. Unser System erkennt sie als Feind an, und bildet Antikörper dagegen aus. Der Feind ist schnell besiegt, alles gut soweit. 

Doch dann kommts dicke:

Die verbleibenden Antikörper schwimmen weiter durchs System und suchen emsig nach weiteren Feinden, die sie zu vernichten haben. 

Ein dummer Zufall der Natur will es, das die eigenen Zellen der Bauchspeicheldrüse leider ziemlich ähnlich aussehen, was dann bedeutet, dass unsere eigenen Abwehrkörper, entstanden durch den Konsum von Molkeprodukten, auf einmal irrtümlich beginnen, unseren eigenen Körper anzugreifen. Das ist das, was man auch Autoimmun-Reaktion nennt.

Da die Bauchspeicheldrüse unter anderem für die Produktion von Insulin zuständig ist, verstehe ich bis heute nicht, warum zwar von einem möglichen Zusammenhang zu Diabetes geschrieben wird, aber keiner diese beiden Dinge logisch verknüpft. 

Ich tue das. Und ich gehe in jedem Fall davon aus, dass ein Umfeld von Diabetes erleichtert wird, mindestens aber ein Eingriff in den Insulinhaushalt stattfindet, der unnatürlich ist und damit sehr wahrscheinlich schlecht für uns.

Ob man sich dieser Gefahr für den blossen Genuss nun aussetzen will oder nicht - muss jeder selbst entscheiden. 
Vernünftig ist das jedenfalls nicht. 
Und es macht die Molke als sogenanntes "Gesundheitsprodukt" zur Farce.

Aber es geht noch weiter...


Wann Eiweiss-Shakes zum Schwachsinn werden

Abgesehen davon, dass einige Produkte fragwürdige Zutaten wie Zucker oder sogar Fruchtzucker auf der Liste haben gibt es selbst bei den "puren" Produkten etwas, das sie kontraproduktiv macht.

Falls Du ihn noch nicht kennst empfehle ich Dir, diesen Bericht aufzurufen.
Keine Sorge, Du musst ihn nicht ganz lesen, auch wenn ich es Dir aus anderen Gründen doch sehr empfehle.

Aber bitte achte mal bitte auf die letzte Studie, die ich unten rötlich markiert habe.
Dort in der letzten Passage...

"Bei übergewichtigen Jugendlichen haben 35g Weizenprotein oder Casein (Milchprotein) signifikant für einen schneller ansteigenden Insulinspiegel gesorgt. Es gibt erhebliche Beweise das eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen bei übergewichtigen Personen eine dauerhafte Überstimulation der Insulinausschüttung erzeugen, was auf lange Sicht ein vorzeitiges Absterben der ß-Zellen begünstigt"

" Im Gegensatz kann eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen eine weitere Verschlechterung des Stoffwechsels von Übergewichtigen, Insulinresistenten und Menschen die zu Bewegungsmangel neigen herbeiführen."


Ab gesehen davon, dass man davon ausgehen kann, dass das unter Umständen sogar mit dem Mechanismus zu tun haben könnte, der weiter oben beschrieben ist, bedeutet das - absolutes Nogo für Übergewichtige, deren erklärtes Ziel es ist, abzunehmen.


Ich möchte noch kurz ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies - wie oben glasklar in der Studie erwähnt - nicht nur auf Milchprotein sondern auch Weizenprotein zutreffend ist..


Ich würde in jedem Fall empfehlen, Abnehmprogramme, die diese Shakes empfehlen - oder gar im eigenen Angebot verkaufen - dringend zu hinterfragen. 


Denn das bedeutet, dass sie in einer ziemlich wichtigen Angelegenheit 

- entweder nicht ausreichend Hintergrund zum Thema haben oder aber
- sehr wohl eine Ahnung haben und Euch mit diesen Shakes entsprechend länger bei der Stange halten.


Ich will zum Abschluss nicht ganz ausschliessen, dass die Zuhilfenahme der Shakes für Hochleistungssportler oder trainierte Bodybuilder sie deren Ziele womöglich näher bringt. 

Ob man das auf Kosten einer möglichen Autoimmun-Reaktion machen muss, sei jedoch dahingestellt. Den Eiweissbedarf kann man auch natürlicher decken.


Aber wer Abnehmen will sollte diese Produkte in jedem Fall absolut meiden!
Alles andere ist teurer Humbug!


Alles in allem ein paar sehr gute Gründe sie bei KK auf die Nogo-Liste zu verbannen, nicht wahr?!



Bis später.


Samstag, 23. Mai 2015

Wie tragbar ist Dr. Christian Schmidt?



KK Wissen
DIE OBERSTE INSTANZ IN SACHEN LEBENSMITTEL
Ein erweiterter Steckbrief des aktuellen 

Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft 



Heute hatte ein Mitglied unserer Facebook-Gruppe freundlicherweise einen Hinweis auf einen Artikel im Spiegel gepostet. 


Dort wird berichtet, dass Dr. Christian Schmidt, das ist unser Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, die Kennzeichnung von Milch- und Fleischprodukten von Tieren, die mit genverändertem Futtermittel gefüttert wurden . ablehnt! 
Ein Verstoss gegen den Koalitionsvertrag.


Seine Ablehnung giesst er sogleich in Stein, in dem er weiter kommuniziert, dass damit die Pflichtkennzeichnung abschliessend geregelt sei. Fertig aus. 

Da das jetzt schon innerhalb kürzester Zeitspanne schon wieder eine seltsame Entscheidung war, die ich niemals treffen würde (und ich wette, Ihr mit meinem Hintergrundwissen auch nicht) wurde ich denn doch langsam neugierig, wer das überhaupt ist, unser BuMEL. 

Welchen Hintergrund hat er, welche Qualifikation ist nötig, um diesen Ministerposten zu bekommen, weiss er wohl, was er da tut, ist er unbeeinflusst in seiner Arbeit?  Das sind Fragen, die ich mir heute gestellt und beantwortet habe. Gute Unterhaltung!





Wenn man seine Webseite und die Biografie auf seiner Bundestagsseite so anschaut, dann lernt man, dass er ein grundsolider, friedliebender Bäckerssohn ist, ein Mann Gottes. 
Erst in ein paar Tagen ist er beim Bayerischen Kirchentag unterwegs...
Ganz wie es sich für einen echten Christlich Sozialen Uler gehört. 

Von 1984 bis 1989 war er Kirchenvorsteher. 

Er ist Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Friedensforschung, 
Aufsichtsrat im Zentrum für Internationale Friedenseinsätze gemeinützige GmbH. 

Humanitär ist er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V. unterwegs. 

Träger des Bayerischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuz am Bande.

Ein Vorzeigebürger. Man muss ihn einfach gern haben. Bei diesem Bild in der Öffentlichkeit.


Ja, aber - höh?!

Um so verwirrender seine Reaktion auf die Bilder, die man ihm im Fernsehen gezeigt hat, bei denen kleine Ferkel auf dem nackten Beton totgeschlagen werden und teilweise noch halb lebendig auf den Müll geworfen werden. Da wurde er kurz richtig unfreundlich. Und fühlte sich nicht zuständig. Das muss die EU. Und die Länder. 
Zur Erinnerung. Das L im BuMEL steht für Landwirtschaft.

- 1 -
In einem Interview sagte er noch, dass die Kinder an der Kasse nicht unbedingt mit Süssem gelockt werden sollen, zwei Wochen später erscheint ein Artikel mit dem Titel "Schmidt erzeugt dem Verbot der Quengelkassen eine Absage".  Flipflop in zwei Wochen. Agil ist er ja... Sieht man ihm gar nicht so an...

- 2 -
Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Energyshots und empfiehlt wie viele Wissenschaftler weltweit ein Verbot, der BuMEL sieht keinen Handlungsbedarf, das müsse die EU... 

- 3 -
Ein Glyphosatverbot wird von seinem Staatssekretär Kloos vorerst ausgeschlossen, obwohl hier absolut deutliche Zeichen sind, dass dieses Mittel lebensgefährlich ist. Nicht mal auf Kinderspielplätzen wird es verboten. Stattdessen verweist man auf die EU...

- 4 -
Und jetzt findet er, dass wir Verbraucher nicht zu wissen brauchen, ob wir gentechnisch veränderte Milch oder Fleisch zu uns nehmen, weil wir es nicht auseinander halten können. Bevor mich da jemand in den Kommentaren verbessern möchte - das Gen-Futter verändert nachweislich die Gene der Tiere (via RNA) und damit das Fleisch und die Milch und damit auch UNS!


Das alles passt irgendwie nicht zusammen...
Überhaupt nicht. 

Hm. Meine Finger jucken. 
Vielleicht sollte man einmal einen anderen Ansatz versuchen und dort nachschauen, wo nicht das geschönte Bild eines Lebenslaufes die Sicht auf Tatsachen verstellt.... 
Da müssen andere Quellen her... Wo fangen wir an?

Schauen wir doch mal bei den Jungs von abgeordnetenwatch vorbei. 

Vielleicht lernen wir etwas über ihn, wenn wir sein namentliches Abstimmverhalten im Bundestag ein bisschen näher anschauen:


Bomben statt Brötchen





Also wenn ich mein Geld aus dem Wehr-Etat verdienen würde, dann wär' er mein Mann.
Durch unsere Soldaten wurden mindestens 142  unschuldige  Zivilisten in Afghanistan getötet. Peace, Christ-ian!



War ja irgendwie klar




Wer übrigens beim zweiten denkt, das ist etwas Gutes, darf sich gerne mal hier informieren, worum es da ging. Der letzte, den das trifft sind die Abgeordneten. Sieht gut aus, bedeutet aber gar nichts.



Position zu Gentechnik

Weia - Unser Schicksal scheint besiegelt...





Schauen wir mal weiter...
Nochmal über die Wikipedia-Seite fräsen...

EEeeeeek. Vollbremsung...
Er ist WAS?! Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft e.V.?
P-r-ä-s-i-d-e-n-t?! War da nicht was? Achja, richtig... Da war was...
Achsoooooo....Deshalb Bomben statt Brötchen. 


Und gute Beziehungen in die USA schaden nie, hab ich mitbekommen. 
Die LIEBEN moderne Gentechnologien, oder wie war das?




Welche Qualifikation 
muss man eigentlich mitbringen, 
um Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft zu werden?

Irgendwas mit Ernährung gearbeitet haben?! Nein?
Ah, ich weiss, ich weiss.... Erfahrungen als Landwirt! 
Öps, nö, er ist Jurist.  Das scheint es nicht zu sein...

STIRNKLATSCH
Achso. Klaaar, der Wohnort

Es reicht, wenn man ein Mittelfranke ist!
Weil die CSU bei der Vergabe wichtiger Positionen... Regionalproporz... 


Das habe ich hier ausgegraben... Danke Horst. Dankeschön!



Ju no watt? Diss is wai wi'r Fakt. Diss is it!


Ich habe eine Aufgabe für Euch Blogleser. 
Macht mir doch mal einen Gefallen... 
Sucht doch mal im Internet nach den Nebeneinkünften von Dr. Schmidt, das muss von ihm in seiner Eigenschaft als Mitglied des Bundestages ja offiziell angegeben werden. 
Der erste der mir die Daten schicken kann mit einer zuverlässigen Quellenangabe bekommt von mir eine Überraschung zugeschickt. Gute Jagd!


ALSO, MIR REICHT'S...


Werter Herr Dr. Schmidt, 
Sie sind die oberste Instanz in Deutschland in Sachen Lebensmittelsicherheit.

Es ist mir egal, ob Sie Quengelkassen verbieten oder nicht, ich mag nur nicht, wenn jemand in der Zeitung auf verständnisvoll macht, wenn es um ein Image-Interview geht und man dann zwei Wochen später - warum auch immer - das Gegenteil entscheidet. 
Nicht schlimm - Davon stirbt niemand.

Es ist schwer zu ertragen, dass es üblich ist - und durch Ihre Untätigkeit auch weiter so bleibt, dass Ferkel, die nach der Geburt zu wenig wiegen und damit unwirtschaftlich sind mit dem blossen Schlagen auf den nackten Betonboden totgeprügelt werden und teilweise halbtot auf den Müll geworfen werden. Diese Praxis wäre mit einem einzelnen Machtwort und entsprechenden Strafen zu beseitigen. Statt dessen wird das Veterinäramt von oben zum Schweigen gebracht.

Es ist unverantwortlich, die vollkommen unnützen Energyshots nicht zu verbieten, da es mindestens in Frankreich einen toten Jugendlichen gibt, der nach dem Konsum dieser Shots verstorben ist. Und über 200 Fälle dort mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden. Selbst IHR BfR warnt davor, und sie machen - nichts.

Es ist unverantworlich, dass sie auch beim Thema Glyphosat die Hände in den Schoss legen, um den Herstellern weiter Zeit und Umsätze zu verschaffen, in dem Sie wieder auf die EU verweisen. Das scheint mir Ihre Lieblingstaktik zu sein. 
Aber ja! Verantworten Sie das mit Ihrem Gewissen, dass bei uns weiter Kinderspielplätze mit Gift besprüht werden, weil es zu mühevoll ist, das Unkraut mit Hitze oder von Hand zu entfernen.


Aber was überhaupt nicht akzeptabel ist: Dass Sie uns Verbrauchern genmanipuliertes Material unterjubeln, weil Sie eine Kennzeichnung für unnötig halten. 

Ich habe Ihren Auftritt bei der Schulernährung gesehen und Sie sagten dort selbst mehr oder weniger, dass sie wohl gerade erst dazu lernen, was das Thema Ernährung betrifft. Oder warum kamen Sie da gerade von einer Fortbildungsveranstaltung? 


Ich denke Sie können nichts dafür, dass Sie die falsche Personalie für diesen Job sind.

Aber ich helfe Ihnen, wo es wirklich wichtig ist. 

Denn ich habe Ihre Hausaufgaben gemacht..

In Amerika werden die Verbraucher komplett im Unklaren gelassen, was genetisch verändert ist und was nicht. Die gesamte Bevölkerung ist somit verdammt, als Versuchskaninchen zu agieren. 

Und wissen Sie was? Die Zahlen sind längst da.

Eine gesunkene Fruchtbarkeit von Männern und Frauen, die genau mit der Einführung der genetisch veränderten Organismen einher geht.


Eine stark ansteigende Anzahl an Allergien, die eine absolut logische Verknüpfung mit den GMO's und dem Einsatz der dazugehörigen Pestiziden einher geht. Vor allem bei Kindern - und wir beobachten das Gleiche mittlerweile auch schon in Deutschland.

Und eine komplette Ärztegemeinschaft in den USA, die dort schon seit 2011 fordern, dass die Anwendung von gentechnisch verändertem Material sofort gestoppt wird.


Ja, das ist Englisch - wenn das ein Problem ist, dann lassen Sie sich das gerne von Ihren Freunden bei der 
Deutschen Atlantischen Gesellschaft e.V. übersetzen.


Ich fordere als Verbraucher die Möglichkeit zu einer freien Entscheidung, ob ich diese Lebensmittel meiden will oder nicht. Der einzige Grund, warum das nicht passieren soll ist, weil allen klar ist, dass diese Lebensmittel in den Regalen liegen bleiben. Und genau DAS macht diese dann auch obsolet.

Ich würde gerne selbst entscheiden, ob und wann ich fruchtbar bin, ich möchte keine Kinder mit Allergien sehen und habe wenig Lust auf Krebs und alle anderen Dinge, die damit in Verbindung gebracht werden.


Sie haben nicht das Recht, mir diese Kennzeichnung zu verweigern, ganz gleich ob das an Unkenntnis, Unfähigkeit oder an irgendwelchen anderen Gründen liegt, die ich mir gar nicht erst ausmalen möchte.


Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und machen Sie Ihren Job - für die Menschen, die Sie offiziell bezahlen! 








Ich bin dann mal Kopfschütteln.


Bis später.


Update, brandaktuell, danke an JW aus der Facebook-Gruppe:
Rückwärtsrolle von Christian Schmidt in Sachen Kükenschreddern



Update 03.03.2016 - Luftnummer Kampagne, moniert der Spiegel
So will Christian Schmidt Kinder ernähren - mit bunten Plakaten die Millionen kosten

Donnerstag, 21. Mai 2015

Ein letztes Wort in Sachen Milch - Warum Milchprodukte nicht gut für uns sind

KK-Wissen
Warum Milchprodukte nicht gut für uns sind

Milch, die Dritte - und letzte...



Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, dass es manchen schwer fällt zu verstehen, warum wir beim Kilokegeln Milchprodukte ausschliessen. 

Es gibt ein paar gute Gründe, warum ein Hang dazu da ist, diese Gewohnheit nur schwer aufgeben zu wollen:

Auf der einen Seite schmeckt es vielen, dann hat Milch tatsächlich ein Suchtpotential.
Dann sind viele Milchprodukte sehr geeignet, unseren Zuckergnom zu füttern da sie nur so strotzen von Zuckerzusätzen (rechnet das mal über einen Marken-"Frucht"joghurt aus, dann wisst Ihr, wovon ich rede)  


Und schliesslich sind wir über Jahrzehnte mit der Marketing-Illusion befeuert worden, Milch sei gesund. Das geht sogar soweit, dass es als Verkaufsargument für Süssigkeiten für Kinder herhalten soll. 




Darum keine Milchprodukte, Teil 3 von 3



Nun kommt einer wie ich daher und sagt Euch bei KK ist Milch nicht erlaubt. 
Und das, obwohl wir den Anspruch haben, eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu bieten, die dann auch noch beim Abnehmen hilft. 
Wie soll das denn bitteschön zusammen gehen?!


Es gibt schon zwei längere Artikel zu Milch und Käse in diesem Blog, wer die wider Erwarten noch nicht kennen sollte, ich verlinke sie nachher noch unten.


Trotzdem kommen von  Zeit zu Zeit Posts in unserer Facebook-Gruppe von Menschen, die es NOCH genauer wissen wollen. 
Weil sie es absolut nicht glauben können und weil der Suchtwolf einfach stärker ist. 
So geschehen gestern, als ein Mitglied einen nicht ganz glücklichen Artikel verlinkt hat, der wohl mehr auf die moralischen Aspekte, nicht aber auf die gesundheitlichen Aspekte der Milch eingeht. 

Darauf ist dann sofort jemand angesprungen, es ging ein bisschen hin und her und wie meistens bei so etwas am Ende war dann tendenziell eher ein trotziges 
"Ich trink die trotzdem" herauszulesen. Zumindest nach meiner subjektiven Empfindung.
So weit so gut, für mich war das Thema durch, ich versuche zu informieren und nicht zu missionieren.



Dann allerdings kam eine Dame daher, die sich selbst als Ernährungscoach versteht, das kommerziell betreibt und wohl mehr oder weniger offensichtlich ein bisschen Werbung für ihren Service bei uns machen wollte. 







Ich denke das, weil sie nicht einfach ein paar Sätze dazu schrieb, sondern mit einem massiven, grossen Foto auf ihren Meinungsbeitrag verwiesen hat, den sie auf ihrer eigenen Facebookseite hinterlegt hat. 

Sie stellt dort in der Bildbeschreibung die Frage "Ist Milch gut oder ist Milch schlecht?"

Zwischendrin würzt sie ihre Aussagen mit dem Satz:
"Hier kommt ein Auszug von aktuell wissenschaftlichen Fakts", 


um dann am Ende mit folgendem Fazit zusammenzufassen:

- Die positiven Effekte der Milch und auch der Milchprodukte überwiegen!!!
- Aufgrund dessen empfiehlt [J...] die vollfett Milch- und Milchprodukte! Diese sind aber kein Zwang! Der Klient ist die letzte Instanz und seine Vorlieben zählen!
- Kein generelles Abraten von Milch- und Milchprodukten!!!


(Meine Omma hat immer gesagt, schau gut hin, wenn jemand drei Ausrufezeichen benutzt, das ist kein Zeichen, das es stimmt, oft im Gegenteil...)


Ich hatte sie dann darauf hingewiesen, dass ich solche Beiträge bei uns nicht gerade als hilfreich empfinde, wenn jemand den ich nicht kenne schreibt, er würde mit wissenschaftlichen Fakts arbeiten und dann als einzige Quelle die für das Foto nennen. 

Ich mag das vor allem dann nicht besonders, wenn ich selbst Tage und Wochen verbracht habe, wissenschaftliche Fakts zu sichten, die das genaue Gegenteil herausgestellt haben.


Daraufhin wurde es spannend, denn die Dame warf ein paar Verweise zu Studien in den Raum gefolgt mit einem Zwinkersmilie und dem Satz "So weit, so gut."



Es ist nicht nur der Umstand, dass sie sich mit dem Titel Dipl.oec.troph schmückt, sondern tatsächlich, weil ich meine Verantwortung in meiner Arbeit sehr ernst nehme.

Ich habe deshalb jede einzelne der Studien - Zeile für Zeile - im Internet herausgesucht, die sie zu dem seltsamen Schluss bringt, die positiven Effekte der Milchprodukte würden überwiegen.

Was ich Euch jetzt hier zusammenstelle macht diesen Beitrag zur Referenz, warum wir unsere begründete Entscheidung beibehalten werden, Milchprodukte weiter auf dem Index zu erhalten. 

Und das so transparent, dass jeder jeden einzelnen Link nachvollziehen kann. Einfach auf den Studientitel klicken. 

Ausserdem unterstütze ich gleichzeitig jene, die von solchen Studienzitaten zwar beeindruckt sind, aber sich schwer tun, die Studien zu lesen, weil zu viele Fachbegriffe enthalten sind oder sie Schwierigkeiten mit dem Englisch haben. 

Wer danach dann immer noch Probleme hat, unsere Entscheidung nachzuvollziehen, warum wir Milch auf den Pausentag verbannt haben, dem ist kaum zu helfen.


Hinzu kommt noch etwas Wertvolles für die Internet-Selbst-Recherchierer, ich gebe Euch einen kleinen Einblick, worauf ich noch so achte, wenn ich die Glaubwürdigkeit von Studien auswerte. Vielleicht hilft Euch das ein bisschen bei Eurer eigenen Jagd nach Informationen oder gerne auch bei der Einschätzung, wie ich bei der Arbeit so vorgehe.




Ok, J... Challenge accepted - Here we go! 

Am Ende habe ich noch ein paar persönliche Worte für Dich.

Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Meta-Analyse, da werden verschiedene andere Studienergebnisse zu einer grossen einzelnen zusammengefasst.

Die Fragestellung der Studie lautet: Erhöht Milch das Herzinfarktrisiko?
Die Feststellung der Studie in freier Übersetzung: 
Wir können mit dieser Metaanalyse feststellen, dass wir die Frage nicht beantworten können. Die verwendeten Studien sind zu unterschiedlich in Aufbau, Design und Qualität.
Ausserdem stellen wir fest, dass eine weitere Forschung nötig erscheint, die Daten mit grossen Teilnehmerzahlen benötigt, aber auf einem solideren Regelwerk eindeutige Ergebnisse liefern kann.

Mein Fazit: Diese Studie hat keinerlei Aussagekraft in Bezug die Frage, ob Milch gesund oder ungesund ist



Hierbei handelt es sich um eine Studie mit 90.303 älteren Frauen in Schweden, geboren zwischen 1914 und 1948 im Zeitraum von 1987 bis 1997, da waren noch 38.984 Probanden am Leben, die eine Rückantwort sandten

Die Feststellung der Studie in sinngemässer Übersetzung:
Bei Probanden, die Käse dem Butterbrot vorzogen, wurde weniger Brustkrebs diagnostiziert

Ausserdem sei festzustellen, dass highfat im Vergleich zu lowfat besser sei bei der Anzahl der auftretenden Herzinfarkte.

Meine Kritik: 

Die Übertragbarkeit auf die deutsche Bevölkerung in 2015 ist mehr als fragwürdig, da sich ja allein bei der Fütterung der Tiere seit 1987 einiges zum Negativen verändert hat. Hier meine ich sowohl Pestizid-Rückstände als auch die Tatsache, dass Kühe die Industriemilch liefern heute so gut wie gar nicht mehr mit Gras gefüttert werden, sondern mit artfremden Kraft-Futtern. Der Einsatz von Melkautomaten mag damals ähnlich gewesen sein, ich zweifle aber, dass damals in Schweden so intensiv Jod dabei verwendet wurde. Auch ist der Einsatz von Antibiotika gemäss meinen Aufzeichnungen weltweit wesentlich geringer gewesen, als das heute der Fall ist - Die Rückstände davon sind heute jedoch messbar. 
Schliesslich ist das allgemeine schwedische Lebens-/ und Ernährungsumfeld sowie die allgemeine Umweltbelastung mit der deutschen Bevölkerung kaum zu vergleichen. 
Die erhöhte Herzinfarktgefahr bei lowfat sehe ich unter anderem vor allem bei den Zuckerzusätzen zu suchen, die statt des Fettes als Geschmacksträger eingesetzt werden.
Meine Bedenken zu regionalen und traditionellen Gewohnheiten habe ich ja hier bereits schon einmal illustriert.

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die allgemeine Fragestellung, ob Milchprodukte generell gesund oder ungesund ist. Hier wird lediglich festgestellt, dass Käse dem Butterbrot vorzuziehen sei, wobei bei letzterem das Brot und nicht die Butter das Problem ist. 





Frage: Erhöht der Gehalt an gesättigten Fettsäuren in der Milch das Herzinfarktrisiko?

Feststellung: Es gibt keinen überzeugenden Beweis, dass eine moderate Aufnahme aus gesättigten Fettsäuren der Milch das Herzinfarktrisiko erhöht.

Meine Kritik: Das erste Achtungszeichen sollte sein, dass diese Studie auf einer Seite gefunden wird, die www milchindustrie de heisst. 
Was ich rundweg überall wo ich darauf stosse kritisiere ist diese typische Aussage bei Studien, die von der Industrie als Beleg für Dinge gelten soll, die ihnen in die Karten spielt: 
Allzuoft wird hier suggeriert, dass ein nicht Vorhandensein eines Beweises automatisch bedeutet, dass das Gegenteil der Fall sei. 
Die Ergebnisse der Studie sind allein darauf ausgelegt festzustellen, ob ein spezifischer Bestandteil der Milch (hier gesättigte Fettsäuren) ein Risiko eines einzelnen Krankheitsbildes verstärkt oder nicht. 

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie haben keine Aussagekraft die generelle Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte als solche gesund oder ungesund sind.


Diese Studie ist bedauerlicherweise nicht frei erhältlich. 
Über die Autorin ist lediglich zu finden, dass sie Lebensmittelchemikerin und Spezialistin für Functional Food ist.

Mein Fazit: Mangels Verfügbarkeit keine Antwort auf die Frage, ob Milchprodukte gesund oder ungesund sind. 


Metaanalyse, 2101 Teilnehmer

Fragestellung: Welchen Effekt hat der Milchkonsum auf Körpergewicht und Körperfett?

Feststellung: Mit der Analyse kann die Vermutung nicht unterstützen, dass eine Erhöhung der Aufnahme von Milchprodukten eine Abnahme von Körpergewicht unterstützt.
Es könnte sein, dass bei einer reduzierten Aufnahme von Kalorien kurzfristig eine erfolgreiche Abnahme stattfindet.

Meine Anmerkung: Ein interessanter Gedanke, mit MEHR Milch das Gewicht zu reduzieren.
Eine Reduzierung der Kalorienaufnahme geht meistens mit einer kurzfristigen Abnahme einher, das Ergebnis ist daher auch wenig überraschend. 
Weiterhin stellt die Studie infrage, dass eine Abnahme mit Milchprodukten bei gleichbleibender Energieaufnahme möglich ist.
Das hat zwar keine Aussagekraft für die Gesundheit, wohl aber auf die Eignung von Milchprodukten im Rahmen der Anstrengungen, Übergewicht abzubauen.

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die Fragestellung, ob Milchprodukte gesund oder ungesund ist, zeigt aber, dass man sie eher meiden sollte, wenn man gesund Abnehmen möchte, ohne zu hungern und damit einen Jojo-Effekt zu riskieren.




Fragestellung: Müssen gesättigte Fettsäuren reduziert werden, um das Herzinfarktrisiko zu senken?

Feststellung: Wir müssen mehr forschen

Meine Kritik: Diese Studie wurde im Auftrag der American Society for Nutrition erstellt, die zum überwiegenden Teil ein Editorial Board haben, das massive Interessenskonflikte hat. So gibt es eine Vielzahl an Verbindungen zu den grossen Firmen, wie Coca-Cola, PepsiCo, The Sugar Association, The National Restaurant Association, ConAgra, McDonald’s, Kellogg, Mars, und vielen anderen.
Es ist wenig verwunderlich, dass diese Firmen gerne gesehen hätten, dass Fett das Problem wäre statt Zucker. 
Ein Auszug aus der Interessenskonflikterklärung zu der Studie liest sich spannend:
AA is a member of the Communications and Scientific Advisory Board of The Global Dairy Platform, Chicago, IL; Californian Almond Board, USA; and Jennie Craig, Carlsbad, CA; his department receives funding and food provision for our experimental supermarket from more than 100 food producers. 4 of 5 ASTRUP ET AL FH has received research support from Merck and the California Walnut Commission. FJK is a member of the Scientific Advisory Panel of the International Dairy Platform; he receives research funding from the Dutch Dairy Association and several food companies. RMK has received grants and funding support from the National Institutes of Health; the US Food and Drug Administration; Dairy Management Inc; the National Cattleman’s Beef Association; Robert and Veronica Atkins Foundation; Merck & Co, Inc; ActivX Biosciences Inc; and Corcept Therapeutics; he is a member of Advisory Boards for Merck & Co, Inc; Metabolex Inc; Bay City Capital; IMealwell; and Guardsmark and a consultant for Corcept Therapeutics; Celera Corporation; and Bunge. PL has received research grants from the French Dairy Council. TS is a scientific governor and trustee of the British Nutrition Foundation. Honorary Nutrition Director of the Charity HEART UK, a member of the Scientific Advisory Panel of the International Dairy Platform, member of the Programme Advisory Committee of the Malaysian Palm Oil Board (Malaysian government), formerly chair of the Global Nutrition Advisory Panel of Cadbury; he receives research funding mainly from the UK Food Standards Agency, but his Division is also in receipt of funding or materials in kind from several food and pharmaceutical companies, notably Tate & Lyle, which donated £4.5 million

Tate&Lyle ist der zweitgrösste Zuckerhersteller der Welt. 
Alle anderen markierten machen ihr Geld mit Milch.

Nicht nur, dass die Fragestellung der Studie selbst irrelevant ist, bei diesen Interessenkonflikten wäre das auch der Inhalt.

Mein Fazit:  Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die Fragestellung, ob Milchprodukte gesund oder ungesund ist.




Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob das Fett in der Milch einen Einfluss auf die Glukosetoleranz und auf die Insulinsensitivität allgemein und insbesondere der Leber, aber nicht auf die ß-Zellen hat.

Bedauerlicherweise ist dieser Bericht nicht frei erhältlich.
Über den Autor ist nichts im Web zu finden.

Meine Kritik: Die ständige Frage nach dem Fett in der Milch ist für die gesundheitlichen Auswirkungen nicht vollumfänglich aussagekräftig, da es genügend Anzeichen gibt, dass die negativen gesundheitlichen Auswirkungen mit anderen Komponenten der Milch als dem Fett zu tun hat.

Mein Fazit: Eine Bewertung, ob diese Studie eine Relevanz auf die Beantwortung auf die Frage, ob Milch gesund oder ungesund ist kann mangels Verfügbarkeit nicht erfolgen




Metaanalyse

Fragestellung:
Gibt es eine Verknüpfung zwischen dem Konsum von Milchprodukten und dem Auftreten von Herzinfarkten und Diabetes?

Feststellung:
Es gibt keine hinreichenden Daten und wir müssen mehr forschen

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte gesund oder ungesund sind.





Studienteilnehmer: 659, Dauer 5 Jahre
Thema: Der Marker CH3(CH2)13COOH steht in umgekehrter Verbindung zum Auftreten von Diabetes Typ 2 und die damit verbundenen Krankheiten

Bedauerlicherweise ist dieser Bericht nicht frei erhältlich, es gibt aber eine kurze Zusammenfassung, mit der die ILSI Nordamerika darauf eingeht, dass die Studie nachgewiesen haben soll, dass man über diesen Marker feststellen können soll, wie hoch der Milchkonsum eines Probanden sei. Gleichzeitig will man festgestellt haben, dass es bei den Probanden ein verringertes Auftreten von Diabetes gegeben habe.

Meine Kritik: I.D. Santaren taucht in einigen Publikationen der ILSI auf, für die er anscheinend Geld von denen bekommt. Diese Organisation ist eine Interessensgemeinschaft der grössten Lebensmittelkonzerne der Welt. 
Tatsächlich fand ich ihn auch im Zusammenhang in einer anderen Studie, die er mit J.L. Sievenpieper zusammen erledigt haben will, der einer der besonders auffälligen Lobbyisten von Coca Cola und Co ist. Die Publikationen scheinen mir vor allem zum Zwecke zu stehen, die Einhaltung der Interessen der ILSI-Mitglieder zu vertreten. 

Beispiele:
http://www.ilsi.org/NorthAmerica/Documents/SCIENCE%20BRIEFS/2014%20Briefs/Nutrition%20Briefs%20December%202014.pdf

http://www.ilsi.org/NorthAmerica/Documents/SCIENCE%20BRIEFS/2014%20Briefs/Nutrition%20Briefs%20September%202014.pdf

Die genannte Studie hat eine Gegenstudie verursacht, die die Ergebnisse von Santaren in Frage stellt. Leider ist diese auch nicht frei erhältlich, man findet sie jedoch hier: http://ajcn.nutrition.org/content/101/5/1102.short


Mein Fazit: Abgesehen davon, dass die Studie im Zusammenhang mit der ILSI starke Interessenskonflikte beim Verfasser erwarten lässt, und auch die Nähe zu Sievenpiper für eine Glaubwürdigkeit alles andere als von Vorteil ist – gibt es ja mindestens eine Studie, die die Ergebnisse an sich infrage stellt. Somit ist diese Studie für mich bei der Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte gesund oder ungesund sind - irrelevant.




Dauer 16 Jahre, 1529 Erwachsene Australier zwischen 25 und 78 Lebensjahren

Datenerfassung in den Jahren 1992, 1994 und 1996 in Eigenverantwortung der Probanden

Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang des Konsums von Milchprodukten mit Mustern bei der Sterblichkeit von australischen Erwachsenen?

Feststellung: Es gab keine sichtbare Verbindung zwischen Einnahmen der Milch und der Sterblichkeit festzustellen. Mögliche Besserstellung von Vollfett-Milchprodukten bei den Herzinfarkten müssen noch überprüft und bestätigt werden.

Meine Kritik: Die Aussage dieser Studie kann umschrieben werden mit den Worten
"Wir wissen, dass wir nichts wissen". 
Die allgemeine Übertragbarkeit der australischen Bevölkerung auf die deutsche stelle ich in Zweifel, da dort nicht nur vollkommen andere Umweltbedingungen herrschen und doch spürbar andere Lebensgewohnheiten und die Beantwortung der Fragen zur Datenerfassung erfolgte eigenverantwortlich ohne jede Kontrolle. 
Auch hier sehe ich bei der Feststellung, dass Vollfett-Produkte ein besseres Ergebnis bei den Herzinfarkten erzielt haben als mögliche Ursache den Zuckerzusatz bei den gegenüberstehenden Lightprodukten, nicht bei der Tatsache, das Fett würde Herzinfarkte vermeiden. Ich schliesse mich aber der Forderung des Autors an, dass dieses Thema nochmals spezifischer erforscht werden sollte.

Mein Fazit:  
Selbst wenn man die oben genannte Kritik ausser acht lässt, bleibt das Ergebnis dieser Studie ja schon nach den eigenen Aussagen des Autors vollkommen irrelevant für die Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte gesund sind oder nicht. 



Bist Du noch da, J...?

Soweit so gut. ;) Wo war denn da jetzt auch nur ein einziger Hinweis, dass "die positiven Effekt überwiegen? Ich meine, irgendetwas, worauf Du Deine Empfehlung an Deine Kunden stützt? Sorry, aber für mich ist das bisher Fehlanzeige.



Kohorten-Studie: 61433 Frauen und 45339 Männer

Fragestellung:
Gibt es einen Zusammenhang mit einer erhöhten Sterblichkeit und einer erhöhten Anfälligkeit auf Knochenbrüche bei Männern wie Frauen?

Feststellung:  Eine erhöhte Sterblichkeit von Männern und Frauen, sowie eine erhöhte Anfälligkeit auf Knochenbrüche von Frauen wurden festgestellt.

Mein Fazit: Genau. Deshalb.



Fragestellung: Gibt es einen Einfluss auf den Stoffwechsel bei der Aufnahme von Milchproteinen in Abhängigkeit des bestehenden Stoffwechselstatus und der vorhandenen Fitness?

Feststellungen:

"Bei übergewichtigen Jugendlichen haben 35g Molkenprotein oder Casein (Milchprotein) signifikant für einen schneller ansteigenden Insulinspiegel gesorgt. Es gibt erhebliche Beweise das eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen bei übergewichtigen Personen eine dauerhafte Überstimulation der Insulinausschüttung erzeugen, was auf lange Sicht ein vorzeitiges Absterben der ß-Zellen begünstigt." (Meine Anmerkung: Das letzte bedeutet u.U. höhere Insulinresistenz bzw Diabetes 2 im Anmarsch)

"Die European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition bestätigt ein erhöhtes Risiko auf Prostata-Krebs. […] Eine Erhöhung um 35 Gramm/Tag erhöhte das Risiko um 32%. Auch konnte eine erhöhte Sterblichkeit durch Prostata-Krebs mit einer erhöhten Aufnahme von Vollmilch festgestellt werden.[…]  Das Hinzufügen von Industriemilch zu Zellkulturen mit Prostata-Krebs sorgte für eine Vermehrung von 30% der Krebszellen"

"Es gibt keinen Beleg dafür, dass Milchproteine den Gesundheitszustand des Stoffwechsels verbessern. Im Gegensatz kann eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen eine weitere Verschlechterung des Stoffwechsels von Übergewichtigen, Insulinresistenten und Menschen die zu Bewegungsmangel neigen herbeiführen. […] Es gibt einen Zusammenhang bei einer höheren Aufnahme von Milch und einem höheren BMI, dem früheren Einsetzen der Periode und einem erhöhten Risiko auf Diabetes Typ 2. Deshalb empfehlen wir eine vorsichtigere und eingeschränktere Verwendung von Milchproteinen, insbesondere bei vorhandenem Übergewicht, Insulinresistenz und bei Menschen mit Bewegungsmangel." 

Mein Fazit:  Genau!




Weisst Du, J... 
Ich will Dich gar nicht persönlich angreifen, es ist Deine Sache, welche Schlüsse Du ziehst und welche Empfehlungen Du an Deine Klienten weitergibst.

Aber ich finde, Du hast da - genau wie ich - eine sehr grosse Verantwortung.
Hier geht es um Menschen, mit denen Du da zu tun hast. 

Ich weiss nicht, was Du mir mit dem blossen Reinkopieren der Studien sagen wolltest, aber was ich da NICHT gesehen habe ist eine einzige Rechtfertigung für Dein Fazit, die positiven Effekte würden überwiegen. 

Weder erhöhte Sterblichkeit, mehr Knochenbrüche, weder Diabetes, noch Insulinresistenz noch Prostata-Krebs noch die hohe Wahrscheinlichkeit einer Zunahme durch die Milchproteine scheinen mir dazu geeignet.

Ich sage Dir mal, was meine Erfahrung der letzten Jahre ist:
Wenn Du ein paar Studienzitate in eine Runde wirfst von denen Du mehr oder weniger direkt behauptest, sie würden Deine Meinung stützen, dass Milch gesund sei, dann bedeutet das, dass ein grosser Teil der Leute weder die Zeit oder die Lust haben, Deine Aussagen zu verifizieren. Einige tun sich auch wirklich schwer, was da steht überhaupt zu verstehen. Aber sie sind beeindruckt. Von Deinem Titel, von dem, was Du als Beruf angibst und von der Tatsache, dass es eben Studien sind, denn das klingt einfach für viele wichtig und richtig. 

Ich will Dir selbst das gar nicht unterstellen, aber ich habe echt ein Problem damit, dass einige Menschen sich offensichtlich genau diesen Umstand zu nutze machen, und darauf vertrauen, dass das niemand nachschaut, sondern einfach glaubt.


Wir sind eine Abnehmgruppe, in der überwiegend Menschen sind, die Anstrengungen unternehmen wollen, von moderatem bis teilweise massivem Übergewicht herunter zu kommen. Warum dann eine Empfehlung pro Milch in unserer Gruppe ein Nogo sind, zeigt sich in der letzten Studie oben. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.



Puh, jetzt reicht's aber... fast!

So, jetzt habe ich Dir und allen anderen Lesern zum Abschluss dieses monsterlangen Beitrages noch einen kleinen Bonus, der sich hervorragend als Schlusswort eignet:

Es gibt eine Organisation von Ärzten, die nennt sich 
Physicians Commitee for Responsible Medicine, 
das heisst übersetzt "Ärztekommitee für verantwortungsvolle Medizin." 

Die arbeiten unabhängig, mit einem ziemlich starken Ehrenkodex, und haben den Anspruch, frei von Interessenkonflikten noch echte Wissenschaft zu betreiben. 

Und sie haben mit mir eines gemeinsam: Sie haben die Schnauze voll von korrupten Wissenschaftlern, die der Industrie nach der Pfeife schreiben, die sich verkaufen und Forschungsergebnisse so schreiben, wie es der Geldgeber wünscht.


Deren Fazit zu Milch ist: 


Milch und Milchprodukte sind für eine ausgewogene Ernährung nicht notwendig, 
sie können vielmehr gesundheitsschädlich sein.








Weiterführende Links:

Die versprochenen beiden Links:
Warum kein Käse bei KK?