Mittwoch, 23. April 2014

KK und Medikamente

KKnow-How
KK und Medikamente
Der richtige Umgang



Für die Pharma-Industrie ein Milliardengeschäft, für Erkrankte teilweise überlebensnotwendig: Die Medikamente.
FaKKt:Im Durchschnitt erhält jeder Deutsche 10,8 Arzneimittelverordnungen pro Jahr. Bemerkenswert ist, dass über 60-Jährige mit 23 Medikamenten-Packungen pro Jahr etwa 3- bis 4-mal mehr Medikamente verordnet bekommen als Personen jüngerer Altersgruppen (z.B.: 18- bis 59-Jährige: 6,3 Prozent). 
Quelle. AOK Versorgungsreport 2012 

Wie geht man während KK am besten mit Medikamenten um?


Die Frage, wie denn während der Abnahmephase mit Medikamenten umzugehen sei, wird immer mal wieder gestellt. Nicht zuletzt, weil bei einigen Medikamenten neben dem eigentlichen Wirkstoff ein wesentlicher Bestandteil Zucker ist. Es sei mal dahingestellt,  ob der da drin ist, weil er die Wirkung des Medikamentes verstärkt, in den meisten Fällen wird es wohl eher im wahrsten Sinne des Wortes eine Geschmacksfrage sein...

Ein guter Moment an dieser Stelle die KK-Sichtweise schriftlich festzuhalten:

Verschriebene Medikamente

Sofern ein Arzt oder gleichwertiger Vertreter eine Medizin verschrieben hat, ist diese auch in der Abnehmphase wie verschrieben einzunehmen. 
Sofern es den Wirkstoff auch ohne Zuckerzusatz gibt, ist das natürlich - zumindest bei regelmässiger Medikation - vorzuziehen.

Gleichwohl empfehle ich, die Notwendigkeit gelegentlich überprüfen zu lassen, wenn es sich bei den Tabletten um irgendetwas handelt, was eine Folge von ungesunder Ernährung oder Übergewicht sein könnte, und sich durch diszipliniertes KK einfach erübrigt. Der Arzt bekommt das ja nicht mit, dass sich bei Euch sehr wahrscheinlich etwas verändert.
Gebt ihm daher die Chance, die Notwendigkeit von Zeit zu Zeit - z.B. mit Bluttests - zu überprüfen.

Freiwillige Einnahmen, Vitamine, Abnahmepillen und Nahrungsergänzungsmittel
Grundsätzlich sollten alle Tabletten, Pillchen und sonstige Medikamente, die NICHT verschrieben sind - auf den Prüfstand. Sofern es um die Bekämpfung irgendwelcher Symptome geht, das bitte am besten mit einem Arzt und nicht aufs geradewohl. 

Die Extra-Zufuhr von Vitaminen ist bei einer regulären KK-Ernährung nicht notwendig, teilweise sogar kontraproduktiv, weshalb hier eher abzuraten ist. Alles, was ihr an Vitaminen braucht ist im Gemüse enthalten, sofern Ihr variiert und nicht immer nur das Gleiche esst.

Abnahmepillen, Fatburnerpillen und sonstige Mechanismen, die den Stoffwechsel beeinflussen haben in einer vernünftigen gesunden Ernährung absolut nichts verloren und sind tabu. Sie sind teuer, oft ungesund und wer sich in Versuchung sieht, dafür Geld auszugeben, der verschicke es lieber rechts über den Spendenknopf. Das ist hilfreicher und besser angelegt.

Quell-Mittel, die den Magen ausfüllen sollen um dem Körper zu suggerieren (hoppla, satt!) funktionieren für eine dauerhafte Abnahme nicht, ohne hier zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Die Chancen stehen gut, dass sie das Gegenteil bewirken.

Nahrungsergänzungsmittel haben einen eigenen, sehr interessanten Beitrag auf diesem Blog. Meine Empfehlung: Auch lesen, könnte heilsam(er) sein.


Was auch bei KK sinnvoll ist

Die einzigen Tabletten (neben normalen Kopfschmerztabletten), von denen ich bisher weiss, die nicht verschreibungspflichtig, aber für KK durchaus sinnvoll sind (bitte wirklich in Tablettenform, nicht die Sprudeldings) die Magnesium/Kalium-Kombi um Krämpfen vorzubeugen und Lefax oder sab simplex (gegen Blähungen und Magenkrämpfe).

Bitte nehmt Euch auch hier die Zeit, die Stoffe, die den Wirkstoffen beigemengt sind, sorgfältig zu untersuchen. Medikamente, die weder Zucker noch Süssstoff enthalten sind grundsätzlich vorzuziehen. Bitte beachten, dass Zusätze wie Maltodextrin, Sorbitol und Co hier rechtlich gesehen als zuckerfrei propagiert werden dürfen, es aber in der Wirkung nicht sind.
Hier gab es bei der Beratung einiger KKler in der Apotheke schon Schwierigkeiten, da das nicht überall bekannt zu sein scheint. Seid hier cleverererer.


Sondersache: Globuli und Schüsslersalze

Einige schwören darauf, andere sehen es als Humbug oder Placebos - die Globuli.
Bei einigen Mitteln scheint es auch Probleme beim wissenschaftlich erwiesenen Nachweis der Wirksamkeit zu geben. Aber! Hier zählt, was wirkt. Warum, oder ob nachgewiesenermassen ist vollkommen unerheblich. Die in Globuli als Trägerstoff enthaltene Zuckermenge ist zu gering, um einen nennenswerten negativen Effekt auf die Einnahme zu haben.
Deshalb ist die Einnahme von diesen bei KK zwar nicht explizit empfohlen, aber durchaus geduldet. Ihr sollt Euch wohlfühlen, und wenn das dazu beiträgt: Feuer frei!


Zu guten Schluss
Gemäss der obigen Aussage der AOK werden in Deutschland eine sehr, sehr grosse Menge an Medikamenten verschrieben. Tatsächlich habe ich beobachtet, dass die gar nicht alle eingenommen werden, sondern oft für schlechtere Zeiten in der Hausapotheke oder sogar im Müll landen. Ich möchte nicht wissen, wie sehr da unsere Gesundheitskosten sinken würden, wenn man diese seltsamen Auswüchse stoppen könnte. Will ich wirklich nicht wissen.

Trotzdem bleibt eine Menge übrig, die tatsächlich eingenommen wird.
Und die zunächst durch unseren Körper gehen, dann aber oft in unseren Abwassersystemen landen. Die Kläranlagen können das meist nicht verarbeiten, so dass andere auch noch etwas davon haben, die gar nicht wussten, dass sie so medizinisch rundum versorgt sind, wenn sie ein Glas Wasser aus dem Hahn trinken. Dieses Problem wächst und wird momentan nicht ausreichend adressiert.

Heute ist ein sehr, sehr grosser Anteil der Beschwerden, die wir medikamentös behandeln auf unsere generell ungesunde Ernährung zurück zu führen.

Mit Eurer Wahl einer bewussteren, gesünderen Ernährung sorgt Ihr daher nicht nur für ein eigenes stark verbessertes Wohlbefinden und vermutlich für weniger Notwendigkeit, selbst Medikamente zu benötigen, sondern ihr entlastet den Gesundheits-Kosten-Apparat nachhaltig und dauerhaft und sorgt ganz nebenbei auch für eine Verbesserung unserer Umwelt.

Bis später.

Freitag, 11. April 2014

KK wünscht ein frohes Osterfest

KK wünscht
EIN FROHES OSTERFEST
Im Prinzip ist Ostern aufgrund der KK-eignen Affinität zu Eiern eigentlich DAS Jahresereignis überhaupt, nicht wahr?! 

Wir wünschen Euch jedenfalls an dieser Stelle ein frohes Ostern und ein paar erholsame Feiertage.




Bis bald!

Mittwoch, 9. April 2014

Vorgeführt und abgespeist: Das Deutsche Lebensmittelbuch

So funktioniert Lebensmittelsicherheit in Deutschland
Das Deutsche Lebensmittelbuch
Mumpfelstielzchen grüsst aus Berlin


Unsere Freunde von foodwatch haben eine klare Forderung, die ich gerne unterstützen möchte.

Und zwar geht es um die Mechanismen, die uns Verbraucher eigentlich schützen sollten, aber - so wie sie sind, nicht funktionieren. Ich kenne ja noch ein paar andere, aber das ist ein kleiner Teil, der das Märchen vom Mumpfelstielz einfach nur wahr sein lässt.

Was ist...?
Wie die Lebensmittelwirtschaft Produkte gestaltet (und in der Folge auch kennzeichnet) wird in Deutschland in einer Sammlung von Leitsätzen, dem sogenannten Deutschen Lebensmittelbuch festgehalten. An sich eine gute Sache, wenn da nicht...

Wer ist...?
Die Zusammensetzung der Kommission, die die Leitsätze beschliesst besteht aus verschiedenen Gruppen.
Neben einer Vorsitzenden gibt es da eine Gruppe, die die Verbraucher vertritt, eine mit Vertretern der Lebensmittelüberwachung, eine aus der Wissenschaft und - eine aus der Wirtschaft.


Wo ist das Problem?
Die Schwierigkeit, die sich aus dieser Zusammensetzung ergibt ist, dass 
a) alle Beschlüsse im Konsens zu erfolgen haben, was soviel heisst wie - passt einer der Gruppen nicht, was die anderen gerne haben wollen, können sie das ablehnen und damit passiert - nichts.
b) und das kritisiert vor allem foodwatch zurecht - die Sitzungsprotokolle als geheim eingestuft sind. Warum?!


Was sind die Folgen?
Die Folgen aus dieser unsäglichen Vorgehensweise ist nun, dass es Produkte in den Regalen gibt, die es so eigentlich nicht geben dürfte...

Quelle: foodwatch-Webseite, Bilderstrecke


Kalbsfleisch-Leberwurst in der 15% Kalb ist, der Rest wird mit Schwein aufgefüllt, herzlichen Dank an dieser Stelle im Namen derer, die Schwein aus religiösen oder gesundheitlichen Gründen ablehnen.
Kirsch-Tee, der nur nach Kirschen schmeckt aber niemals eine Kirsche sieht, und Alaska-Seelachs, wohlgemerkt ohne Lachs, der ist da überflüssig. Wer noch mehr diese abenteuerlichen Dinge kennen lernen möchte, der möge sich gerne auf dieser Seite von foodwatch einmal die Bilder der Fotostrecke anschauen. Einfach ein wenig herunterscrollen. 


Wenn nun jemand diese absurden Regelungen monieren wollte, dann reicht es aus, dass die Gruppe der Wirtschaft etwas dagegen hat, dass hier klarere Kennzeichnungen stattfinden. Und es passiert... nichts.

Was das Ganze nun in meinen Augen so richtig problematisch macht  ist, dass die ganze Chose aus Steuergeldern bezahlt wird. 

Zitat von der BMEL-Webseite:
"Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt die Arbeit der Kommission, indem es die anfallenden Kosten übernimmt und ihr ein Sekretariat zur Verfügung stellt, das den Schriftverkehr abwickelt." 


Und weiter:
"Das BMEL ist nicht selbst Mitglied der Kommission und hat daher auch kein Stimmrecht."
Wir geben das Geld, aber nach uns die Sintflut, wir übernehmen keine Verantwortung, könnte da auch stehen.

Ich denke, wer für die Lebensmittel-Sicherheit bezahlt (und das sind nun mal die Steuerzahler) sollte auch eine Stimme haben, wenn etwas schief läuft. Dementsprechend empfehle ich, den Druck auf die Verantwortlichen mit der Teilnahme an der fw-Emailaktion zu erhöhen und eine klare Gegenposition gegen die bisherige Handhabe zu beziehen. 

Wer das Buch übrigens kaufen und anschauen will wird enttäuscht sein, denn eine Printausgabe spart man sich ebenso, wie die Protokolle.

Zital BMEL:
"
Das BMEL gibt aufgrund der häufigen Leitsatzänderungen und damit aus Kostengründen keine gedruckte Fassung der Leitsätze heraus.
Hier war allerdings ein Profi der Benutzerfreundlichkeit am Werk, wer mich verstehen will, der möge dort einfach mal nach klaren Auskünften suchen. Viel Spass dabei...
Das ist natürlich nicht unbedingt förderlich bei der Transparenz, die ja schon an anderen Stellen leidet...




Ich werde bald noch ein paar mehr dieser seltsamen Konstrukte vorstellen, die den Lobbyismus in sehr ähnlicher Weise unterstützen, aber für heute soll es das gewesen sein.

Bis bald.


KK: Das Essen an den Feiertagen

Immer wieder gerne gefragt
Was esse ich an den Feiertagen?

2 Tipps, die eigentlich immer gehen


Da sind sie wieder. Die traditionellen Feiertage, an denen man sich zu mehreren gesellig trifft und gemeinsam miteinander isst.

Eigentlich kein Problem, solange man das Heimrecht geniesst, da kann man die gesunde Ernährungsweise nonchalant auch anderen antun. 
Aber was ist eigentlich eine gute Idee, wenn man eingeladen ist?

Ich sehe das Problem. 
Nicht immer kann man einen Einfluss nehmen, was man "dort" zu essen bekommt.
Obwohl - manchmal ist ein Gastgeber für eine Anregung empfänglich, und wenn es schnell geht, relativ wenig Arbeit macht, dann endet das meistens sogar in Dankbarkeit.


Die Idee kam mir zu Weihnachten und Sylvester, als wir versucht haben, einigermassen gut über die Runden zu kommen, denn es gibt da ein Essen, das eigentlich immer passt: 



Fleischfondue.
Es geht realtiv schnell, ist gesellig, und vor allem kann sich jeder das herauspicken, was er mag. Die Fleischbrühe ist zwar nicht in jedem Haushalt vorbildlich gesund, vor allem  die aus den Pappschachteln hat da so ihre Tücken. 
Aber es ist so ziemlich das geringste Übel, da man sie ja nicht trinkt.

Und die Sösschen?  
Es gibt eine ganz schön grosse Menge an vernünftigen Lösungen. Meine hatten als Basis viel mit Kokosmilch zu tun, aber mit verschiedenen Gewürzen oder Tomatenmark gemischt sind da wirklich sehr passable bei rausgekommen. Ebenfalls super war selsbtgemachte Guacamole.

Beilagen? Gemüse ohne Ende, ist doch super!


Grillen
Alternativ bleibt natürlich je nach Wetter auch der Grill. Ebenfalls eine gesellige Sache mit lecker von allem was gesund ist. An Ostern sicher eher eine gute Idee als an Weihnachten, wenn man nicht gerade auf der Südhalbkugel lebt :)


Muss man KK eigentlich auch an Ostern/Weihnachten/im Urlaub?

Ich beobachte bei einigen immer wieder so die Gedanken, man müsse sich an diesen Feiertagen so etwas wie Urlaub von KK gönnen. 
Warum nicht. Ist in Ordnung. Dafür gibt es ihn ja - den Pausetag. 
Damit ist einer der beiden Feiertage schon überbrückt... 
Und der zweite? 

Tja. Mein Rat ist: Wenn Ihr das Gefühl habt, ihr braucht das jetzt einfach, dann macht halt. 

Aaaaber: Die Beobachtungen der letzten vielen Monate haben gezeigt, dass man  - je länger dieser "Urlaub" andauert - nur schwer wieder herein findet. 
Bei den meisten eher disziplinierten Menschen haben die 2 Tage weder gross geschadet, noch ergab sich da ein grösserer Rumpler auf dem Rückweg. Wer allerdings ohnehin schon immer schwächelt, sollte das besser nicht tun...

Und ziemlich jeder hat sich schwer getan, wenn die "Pause" länger als 3 Tage gedauert hat.
Von dem her ist das tatsächlich gar nicht zu empfehlen.


Und - um klar zu sein... ich würde diese Vorgehensweise tatsächlich auf die wenigen Ereignisse im Jahr beschränken, an denen mal 2 aufeinander folgende Feiertage sind oder die Tradition ein auswärts essen verlangt. Zwischenrein sollte man eisern dabei bleiben.
Sonst wird das nichts.

Um das mit dem Fondue nochmals aufzugreifen: FLEISCH-Fondue. Das ist nicht das mit Käse, und auch nicht das mit Schokolade. Nur um sicher zu gehen ^^

Bis später.

Samstag, 5. April 2014

KK und die Rolle des Partners - Teil 2


KK-Reihe: Wissen
KK und die Rolle des Partners
Teil 2: Ein Partner, mit Kindern


In kaum einem Thema stecken mehr Möglichkeiten, sich bei Eltern unbeliebt zu machen wie in einem Text wie diesem, der Empfehlungen abgibt, wie man mit Kindern umzugehen hat. 
Und nach dazu hin von jemandem, der selbst keine hat. Das ist mir sehr bewusst. 

Trotzdem gibt es immer wieder Mütter, die einen Rat suchen oder ihre eigene Vorgehensweise bestätigt sehen wollen. Und trotzdem liegt mir persönlich das Thema Kinder sehr am Herzen. So sehr, dass es im Zuckerfilm ein eigenes Kapitel bekommen wird.

Seht es doch einfach als ein paar Gedanken an, aus denen man sich das herausnimmt, was man selbst für am Besten hält. Das wär' vermutlich ein guter Kompromiss.




Wenn man von Kindern spricht, dann schaut man im Geiste in die grossen Kinderaugen und neigt dazu, den Titel dieses Textes zu vergessen. Es geht hier noch immer um die Rolle des Partners. Auch wenn jetzt zum vorigen Bericht (Teil 1) noch ein weitere Protagonisten hinzukommen. Aber beleuchten wir zunächst einmal...

Die Ausgangssituation
Auch wenn sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft fraglos in den letzten Jahrzehnten sehr verändert hat, beobachte ich in Familien mit Kindern doch auch heute noch eine sehr prominente Rolle der Frau, wenn es um die Zubereitung von Essen und deren Beschaffung geht.

Was man bei der Betrachtung der aktuellen Situation nicht ausser acht lassen darf sind 2 elementare Einflüsse, die neu hinzu kamen.

Da sich heute nicht wenige Familien dem finanziellen Druck beugen müssen wird sich oftmals nicht mehr auf eine Person alleine verlassen, die das Geld nach Hause bringt. Oft ist die Frau im Gegensatz zu Ommas Zeiten mindestens Teilzeit beschäftigt, damit man ein Auskommen hat. Das sorgt für Zeitdruck und Stress, wo das früher als reine Hausfrau noch keiner war.

Der zweite Punkt, den ich sehe ist, dass die Essenszubereitung, wie sie früher noch erlernt wurde irgendwann nicht mehr weiter vermittelt wurde. Da ist etwas geschehen. Ich habe lange darüber nachgedacht, glaube heute aber, dass es möglicherweise eine Art Gegenreaktion gegen das alte, nicht mehr gewünschte Bild der Hausfrau am Herd sein könnte, die dafür gesorgt hat, dass es uncool wurde, wie früher üblich von der Mutter das traditionelle Kochen zu erlernen.

Was daraus entstand ist nicht gut.
Beides hat dazu beigetragen, dass Essen heute vorzugsweise aus der Pappschachtel, dem Tetrapak und der Knisterfolie kommt. Fertige Zutaten, fertig gewürzt, mit einer mehr oder weniger einfachen Zubereitungsanleitung aufgedruckt. 
Es muss schnell gehen und einigermassen schmecken. 
Und preisgünstig sollte es auch noch sein. Der unguter Trend der Zeit. 
Und ganz sicher einer der Gründe, warum wir uns heute hier in der Notwendigkeit treffen, etwas gegen Übergewicht unternehmen zu müssen.

Ja, aber die Kinder...
Ich weiss nicht wie oft ich in den letzten vielen Monaten gelesen habe, dass Kinder ja nicht KK essen können. Dieses Bewusstsein scheint bei einigen fest eingebrannt. 

Allein - ich verstehe diese Sichtweise nicht. 
Was macht denn das Schnellfertigessen tatsächlich für Kinder wertvoller und Richtung Gewichtszunahme weniger gefährdend als für Erwachsene?Wieso sollte man selbst von gesundem Gemüse leben und das den Kindern vorenthalten?

Die Zahlen bei Kindern in Bezug auf das Übergewicht nehmen tatsächlich zu und gehen ebenso wie bei den Erwachsenen in eine ungute Richtung. Und wir haben heute eine noch viel beunruhigendere Entwicklung in Bezug auf das Geburtsgewicht. 4 kg - Babies sind keine Seltenheit mehr. Woher das kommt werde ich an anderer Stelle noch intensiver beleuchten, für heute soll es nur den Appell unterstützen, den Kindern gesundes Essen nicht vorzuenthalten.

Verdammte Axt, ich hab' die Zeit einfach nicht...
Tja. Ich sehe das Problem. Aber ich sehe in dem Satz keine Bemühung zu einer Lösung hin.
Seien wir doch mal grundehrlich miteinander... Wer verdammt soll denn einen Einfluss auf die Ernährung der Kinder nehmen wenn nicht Ihr als Eltern? Wer?! 


Die Kitas? Die das Essen via Convenience Food von Drittanbietern anliefern lassen, oft nicht unbedingt etwas besseres als Fertigkram? Schulen? Schön wenn es Ausnahmen gibt, aber in der Regel ist das, was Kinder über gesundes Essen erlernen heute weder ein gesunder Massstab noch fachlich immer unbedingt richtig. Und - mal ehrlich - wer hat als Kind schon ein echtes Interesse oder erkennt die Wichtigkeit dieses Unterrichts? Das werden nur sehr, sehr wenige sein.

Ich habe im letzten Bericht auf die Selbstbestimmung gepocht. Bei Kindern sehe ich das ein wenig anders gelagert. Als gesichert sehe ich an, dass ein gesundes Kind ein sehr gutes Gefühl dafür hat, was der Körper während der besonderen Zeit des Wachstums braucht. 
Ein gesundes. Eines, das nicht mit Suchtstoffen und Produkten, die bestimmte Inhaltsstoffe nachahmen abgefüllt wird. Dabei rede ich in erster Linie von Zucker, Süssgetränken und Geschmacksverstärkern und einigen Aromen. 

Der Wunsch, das Kind vor Schlechtem zu bewahren sollte an einer so elementaren Stelle wie der Ernährung nicht Halt machen. Bitte.

Zurück zum Titel
Ein möglicher Lösungsansatz des obigen Gesamtproblems könnte das Einbeziehen des Partners sein. Selbst wenn er von dem Angebot einer gesünderen Ernährung und der damit einhergehenden stärkeren Lebensenergie nicht Gebrauch machen will. Und auf seine eigenen Suchtstoffe eben nicht verzichten kann. Oder will. 

Die Unterscheidung zwischen dem, was Erwachsene dürfen zu dem, was Kindern erlaubt ist findet ja ohnehin statt. Während Papa raucht und sein Bierchen oder Weinchen trinkt bekommt das Kleinkind ja auch nicht ne Fluppe zwischen die Lippen gesteckt oder den Masskrug vor die Nase gestellt.

Das Zeitproblem ist ein sehr relatives. Viele unserer Rezepte auf der Webseite haben eine Zubereitungszeit, die sich gar nicht so sehr von der von Fertiggerichten unterscheidet, und selbst wenn es mal 10 Minuten mehr sind - was für ein geringer "Preis" das doch ist.

Und was wäre, wenn man von den Standards "der Mann trägt den Müll runter" oder "der Mann staubsaugt die Wohnung" mal weiterdenkt zu "der Mann nutzt das schärfste Messer im Haus und schneidet das Gemüse"? 

Früher war die Küche in vielen Gegenden Deutschlands ein Treffpunkt für die Familie.
Was, wenn man von der leider sehr üblichen Unart, dass sich Ehemänner und Kinder von Fernseher, PC und Spielekonsole nur schwer fürs Essen lösen einmal Abstand nimmt und etwas neues ausprobiert? Was, wenn man das Essen einfach mal gemeinsam zubereitet, alle miteinander. Dem Essen den Stand einräumt, der ihm vielleicht sogar gebühren würde. 
Alle miteinander? 

In den TV-Sendungen über schwierige Familienverhältnisse wie Supernanny oder strengste Eltern der Welt gibt es eine Konstante, die sich durch alle zieht. Struktur. Das Leben wurde für alle besser, wenn die Familie eine vernünftige und verlässliche Struktur bekam.

Wieso sollte Essen und dessen gemeinsame Zubereitung nicht Bestandteil dieser Struktur werden?

Einigkeit ist wichtig
Einigkeit der Eltern bei den elementaren Dingen scheint mir der Schlüssel zu einer funktionierenden Erziehung zu sein. Sind sich die Partner uneinig (siehe erstes Kapitel) wird es in Bezug auf eine gesunde Ernährung schwierig. Ein paar Gespräche könnten hier eine gemeinsame Richtung vorgeben. Dazu müssen aber beide das Thema ernst nehmen und wenigstens die Grundlagen kennen. 

Ich erinnere nicht mehr genau, wer das war - aber eine Begegnung, die ich hatte, passt hier ganz gut. Ein junger Vater erklärte mir mit verschmitztem Grinsen, dass das letzte, was er essen würde - Gemüse sei. Er habe das nie gemocht, und er werde das auch nie.
Schade, von seinem Gewicht her hätte es ihm gut getan. Aber es ist seine Entscheidung.
Was ich daran nicht gut finde ist, dass dann die kleine Tochter um die Ecke kam und die Mutter mir erklärte, sie käme wohl eher nach dem Vater. Sie würde auch kein Gemüse mögen.


Das ist Quatsch
Es gibt keine genetische Grundprägung für Gemüsevorlieben. Hier war der Vater einfach nur Vorbild. Und auch wenn es mir sein Charme schwer macht, mit dem er lächelnd mit einem gewissen Stolz dann SEINE Tochter auf den Schoss nahm, die so sehr nach ihm kommt: 
Ich halte das für falsch. 

Denn wenn ich einem Kleinstkind auf dem Spielplatz erkläre, dass  der Hundeknöttel, den es sich gerade zur eingehenden Untersuchung in den Mund schieben will BÄH ist geht das in Ordnung. Aber wenn Papa dann bei Gemüse auch BÄH sagt, dann nimmt er dem Kind die eigene Möglichkeit zu entdecken, was es natürlicherweise vermutlich sogar gut finden würde. Und das ist aufgrund der möglichen negativen Folgen in meinen Augen nicht ok.

Was beide besser nicht tun sollten
Nach der Veröffentlichung des Zuckerfilmes wird vermutlich einigen klar, warum Zucker, wie wir ihn momentan konsumieren eine sehr ungünstige Wahl ist. Und ich greife ihm ein klein wenig vor, wenn ich sage: "Einer der grössten Fehler ist, dass wir Erwachsenen den Kindern suggerieren, dass Zucker etwas besonders Tolles ist."

Und das tun wir. Zu oft. Ich zitiere da einen Satz, den wir alle kennen dürften...
"Wenn Du brav warst, bekommst Du ein Eis." 

Das heisst übersetzt leider nichts anderes wie: "Süss ist Belohnung" und "Süss ist toll".
Das ist es nicht. Ihr werdet sehen.



Fazit
Es gibt mehr Gründe, die dafür sprechen, wenn eine ganze Familie inklusive der Kinder mit kleineren Zusätzen sich gesund zu ernähren als Gründe, die dagegen sprechen. 

Es gibt eine Menge Schwierigkeiten, die den Umständen geschuldet sind, die uns unsere Gesellschaft so vorgibt. Man kommt aber nicht voran, wenn man sich mit denen einfach so abfindet. Und wenn man selbst mit einem hohen Gewicht zu kämpfen hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass dies auch irgendwann für die Kinder gleichermassen gilt.
Das KANN niemand wollen. Es gibt für mich keinen Grund, die Kinder mittelfristig in dem Ernährungsumfeld zu belassen, das für einen selbst nicht gut war.

Gerade für die Kinder sollten die Partner zusammen halten und - falls es das gibt - ihrer gegebenen Verantwortung in gesunder Weise gerecht werden.


Bis später.

Dienstag, 1. April 2014

KK und die Rolle des Partners - Teil 1

KK-Reihe: Wissen
KK und die Rolle des Partners
Teil 1: Ein Partner, keine Kinder



Einleitung

Ein sehr ernstes Thema. Und ein wichtiges. Denn den Einfluss einer Ernährungsumstellung auf eine Partnerschaft sollte man nicht unterschätzen.
Ich habe eine Menge Menschen die letzten Monate befragt und vieles beobachtet.

Was Ihr hier zu lesen bekommt, ist ein guter Durchschnitt, in dem sich der eine oder andere vermutlich wiederkennt. Klar - jede Partnerschaft ist so individuell, wie die Menschen.
Aber es gibt offensichtlich eine Art Schnittmenge, in der sich die meisten bewegen.


Und daraus auch ein paar Vorschläge, wie man damit sinnvoll umgehen kann.






Es sind die Frauen - überwiegend.

Wer sich die Struktur unserer Facebook-Gruppe einmal näher anschaut wird feststellen, dass Abnehmen ganz offensichtlich vor allem ein Thema für Frauen ist. Zumindest scheint dort die Bereitschaft, etwas gegen das Übergewicht zu tun überproportional hoch zu sein.

Ich denke das hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Frauen fühlen sich gesellschaftlich verpflichteter, dem jeweils aktuellen Schönheitsideal zu entsprechen. 

Das dürfte der eine Teil sein. Ausserdem spielt sicher eine Rolle, dass traditionell die Zubereitung von Essen auch heute noch überwiegend Frauensache ist. Auch wenn das sicher nicht mehr so stark der Fall ist wie z.B. vielleicht noch vor 60 Jahren. 

Und - Frauen scheinen einen wesentlich stärkeren Antrieb zu haben, Zustände zu verändern, wenn sie ihnen nicht gefallen. Männer sind da - äh - konservativer. Ein Beispiel:

Wenn ein Single-Mann 10 Jahre in einer Wohnung lebt, sind die Chancen relativ hoch, dass die Wohnung noch weitgehend so aussieht, wie das beim Einzug der Fall ist. 
Bei einer Single-Frau ist das eher unwahrscheinlich. Dort findet im Zukauf oder Neukauf von Möbeln un Accessoires viel mehr Bewegung statt. Und auch die Position der Möbel dürfte schon ein paar Mal verändert worden sein. Falls sie überhaupt noch in der gleichen Wohnung lebt. *hust

Ähnlich sieht es dann beim Zusammenziehen aus. Die Chancen, dass die Frau das Heft in der Hand hat, wie die neue gemeinsame Wohnung aussieht sind relativ hoch. Die Rolle des Mannes wird sich eher im kompromissbereich bewegen, sowohl bei der Entscheidung, was er vom eigenen Hausstand "behalten darf" ("Nein, nicht der hässliche schwarze Fernsehsessel, der ist viieeel zu klobig!" "Aber der ist bequem und war teuer..." "...") 

Sprengstoff: Wie Männer wirklich denken
Auch wenn es oft nicht den Anschein macht: Wir Männer sind zeitweise klug und diplomatisch.
Und wir kennen das Minenfeld "Frau und ihr Gewicht" sehr genau, je älter und erfahrener wir sind. Und wir wissen: Was auch immer wir sagen, wir können da nicht gewinnen...

Sie: "Schaaahaaaatz... Findest Du auch, ich bin dicker geworden?"
Er: "Nein, alles in Ordnung."

Sie: "Das sagst Du doch jetzt nur so, ich sehe das doch deutlich im Spiegel."
Er: "Errmn. Nein. Du bist für mich absolut richtig so - ich  liebe Dich, wie Du bist."
Sie: "Ich muss was tun, ich werde jetzt Abnehmen. Ich habe da ein Programm im Internet gefunden, das soll recht vielversprechend sein. Dir würde das auch nicht schaden"

Jetzt gibt es unterschiedliche Varianten, was "Er" antwortet, aber was er tatsächlich denkt ist ziemlich oft das Gleiche... Sinngemäss sieht das dann so aus...

Wenn das der erste Versuch ist... : "Au weia, jetzt fängt die auch noch damit an" 

Wenn es einer von vielen ist (was wahrscheinlich ist):
"Ah. Gehts schon wieder los. Naja, die 2 Wochen stehe ich locker durch. Dann eh ist wieder alles beim alten." Vermutlich noch gefolgt von einem "So lange sie mich da aussen vor lässt..."

Männer wollen nicht wirklich etwas ändern. Zumindest dann nicht, wenn sie keine Motivation verspüren. Das ist einer der Unterschiede zwischen Frau und Mann...


So. Und darin steckt aber auch eine Menge Konfliktpotential. Doch dazu später mehr. 
Gehen wir aber erst mal von dem Ideal aus:

Er macht mit
Entweder versucht sie, ihn zu überzeugen, er müsse mitmachen. Vielleicht klappt das sogar. 
Oder er sieht von sich aus ein, dass etwas passieren muss. Da zwei Drittel der Männer im Übergewicht stecken ist das häufig so gar notwendig und sinnvoll. 

Für diesen Fall gratuliere ich beiden zu der Entscheidung, denn so werden beide ein schöneres, besseres Lebensgefühl haben und es ist für beide auch wesentlich einfacher, als wenn einer von beiden nicht mit macht.

ABER: Eine grosse Fussangel steckt hier in der tatsächlichen Beteiligung. 
Es nützt wenig, wenn nur "Sie" sich auskennt und sich intensiv mit dem Thema "gesundes Essen" beschäftigt und er nicht. Ohne ein Verständnis, was, wann und warum gut oder schlecht ist, ohne das Wissen, was an den althergebrachten Erkenntnissen richtig oder falsch ist, gibt es da nicht nur eine Menge Fallen, in die "Er" tappen kann, sondern es fehlt an Dauermotivation.  Deshalb mein Tipp: Wenn er mit im Boot ist, dann sollte er ebenso navigieren und den Kompass bedienen können wie sie. Das wird dann auch den heimlichen Schlenker nach der Arbeit zum Restaurant "Das goldene M" unwahrscheinlicher machen. 
Und erspart ihm somit das schlechte Gewissen und ihr die Enttäuschung.

Es ist ihm wurscht.
Achtung! Hier gibt es einen klaren Unterschiede zwischen "Es ist im WIRKLICH wurscht" und "Es ist ihm erstmal wurscht". Denn - eine Zeitbombe steckt darin, wenn er sich darauf verlässt, dass sie sowieso nach kurzer Zeit aufgibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Frau tatsächlich nach 2 Wochen aufgibt, ist nicht wirklich hoch. Der Gewichtsverlust, die Einfachheit von KK und der schöne Zusammenhalt der KKommunity sorgen für eine wesentlich länger andauernde Motivation. 
So kommt es, dass das anfängliche Verständnis für sie uns ihren vermeintlich kurzfristigen Spleen irgendwann umschlägt in deutliche Opposition. Das sollte lange vorher ausgeräumt werden, bevor das soweit ist. Am Ende schlage ich dazu etwas vor...

Es ist ihm wirklich wurscht.Sofern es ihm tatsächlich egal ist und beide sich auf "Leben und leben lassen" verständigen kann man damit umgehen. Sofern er nicht auf seine Zuckerdosis, seine Weissbrötchen und sein Bierchen verzichten will - kann man auch aneinander vorbeizirkeln. Ich glaube allerdings, dass es sehr sinnvoll ist, ein paar gemeinsame Spielregeln auszuarbeiten. 

Fair geht vor.
Schwierig ist zum Beispiel, wenn viele Nogos im Haus sind. Ein Schrank voller Schniggers ist eine ständige Versuchung und macht es ihr schwerer. Und noch schwerer ist es, wenn er genüsslich den Schokoriegel vor ihr isst. Ich glaube, in einer fairen Partnerschaft hat das eigentlich kein Platz. Meistens sind es "die jungen Kerle", denen es da vielleicht ein bisschen die Reife fehlt, oder falsch verstandener Humor. Jungs: Lasst das sein. 

Nehmt sie und das, was sie tut ernst, denn zu einer guten Partnerschaft gehört gegenseitiges Verständnis und den Partner ernstzunehmen. Und zu unterstützen. Andersherum würdet Ihr Euch das auch wünschen. Packt seinen Süsskram an einen eigenen Platz, z.B. in einen bestimmten Schrank und verteilt ihn nicht über die ganze Wohnung. Ideal, wenn die Schublade oder die Tür quietscht ^^. Das hilft. Die andere Frage ist, ob man die Schoki zwingend direkt vor den Augen des Partners essen muss. Ein Raucher nimmt ja meistens auch Rücksicht auf Nichtraucher und kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, vor einem trockenen Alkoholiker mit Genuss ein Schnaps nach dem anderen zu kippen, wenn man es weiss. Und so viel anders ist das doch nicht? Nehmt Rücksicht! Es kostet Euch nichts, das zu tun. Und Harmonie ist doch sicher auch Euer Wunsch?  

Gemeinsame Hauptmahlzeiten
Zu den Hauptmahlzeiten ist es eigentlich recht einfach - denn ob er nun ein paar Nudeln mit dabei hat oder Kartoffeln, während sie ihr Schnitzel mit Salat geniesst sollte kein Problem darstellen. Man kann das Essen so gestalten, dass er den Reis dazu isst,  und sie den Blumenkohlreis, etc. Das braucht am Anfang etwas Phantasie und Willen, geht aber bald in Fleisch und Blut über. Es geht! Viele können das. Ihr auch.

Ein paar allgemeine Gedanken

Eine echte, funktionierende Partnerschaft zeichnet sich durch Miteinander und nicht durch ein Gegeneinander aus. Man muss miteinander vernünftig reden können. Und gerade bei so etwas Wichtigem wie einer dauerhaften Ernährungsumstellung ist das elementar. 

Trotzdem kann niemand einem anderen vorschreiben, was er zu essen hat. 

Das ist jederfraus und jedermanns eigene Angelegenheit. Das Recht auf Selbstbestimmung ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Grundrecht für alle, und sollte in einer Partnerschaft eine Selbstverständlichkeit sein. 

Das gilt aber in beide Richtungen! Man kann ihm nicht vorschreiben, was er zu essen hat.
Und sie hat aber das gleiche Recht. In der gleichen Selbstverständlichkeit - mit dem gleichen Selbstbewusstsein. 

Ausnahmen sehe ich allerdings dort, wo es gesundheitsmässig fragwürdig ist.
Die Grenzen in beide Richtungen (Über- oder Untergewicht) sollte die individuelle Gesundheit festlegen.

Missionieren: falsch - Vorbild sein: richtig

Sehr, sehr oft habe ich jetzt in der Facebook-Gruppe beobachtet, dass sie angefangen hat, Erfolge hatte und der Rest der Familie nachgezogen hat. Vorher waren alle kritisch und wollten sich das "erst mal in Ruhe anschauen". 

Ich glaube, das ist der bestmögliche Ansatz. Niemand kann gegen seine Überzeugung zu einer Ernährungsumstellung bewegt werden, zumindest nicht, wenn die Bereitschaft, das Hintergrundwissen aufzunehmen, nicht oder zu wenig da ist.

Oft entstand die Motivation durch das Vorbild geben. Das trifft auf die Partner übrigens genauso zu, wie auf die Freunde/Freundinnen oder Arbeitskollegen. Auch dort ist das Vorbild, das Sehen, dass es funktioniert die viel stressfreiere harmonischere Variante des 
Überzeugens gewesen als das "Missionieren"  und das "Vorschreiben wollen".

Spart Euch den Stress, seid Vorbild. Das ist gut für die Eigenmotivation und am Ende die wesentlich energiesparendere Variante als alles andere. WENN dann jemand auf Euch zukommt (und das passiert öfters, als man denkt) dann steckt den Triumph in die hinteren Backen und nehmt den "Neuen" lieber die Scheu, in dem ihr ihnen hilfreich zur Seite steht als mit Sätzen wie "Habe ich es nicht gleich gesagt" für schlechte Gefühle zu sorgen

Ein paar Worte an die Männer

Ich habe Euch nicht vergessen. Und ja, es gibt auch ein paar wenige von Euch, die das aus freien Stücken von selbst probieren und erfolgreich sind. Aber wir sind in der Minderheit. Die meisten tun sich schwer, aus der Komfortzone zu kommen und ein paar Möbel im Kopf umzustellen. Trotzdem müssen wir anerkennen, dass wir "es" leider in Sachen Übergewicht viel nötiger haben, denn wir haben mit knapp 70% zu 53% bei den Frauen leider die Nase vorn. 

Ich bin selbst ein Mann. Ich weiss, wie resistent wir gegen gute Ratschläge sind, die von uns Veränderungen fordern würden. 

Klar kann ich Euch empfehlen: Setzt Euch mit dem Thema mal auseinander, tut was. 
Aber das ist die digitale Tinte kaum wert, die das kostet.
Gesundheit? Pah. Wen interessiert's? (Das kommt erst dann, wenn es zu spät ist.)
Attraktivität? Wozu, wir haben ja eine sicher... (haben wir?)
Besserer Sex? Öhm... echt jetzt? (Komm schon, sind wir wirklich so primitiv? DAS funktioniert? Na wenigstens... ^^)


2 Wochen, die ein Leben verändern können
Egal ob Mann oder Frau - beide Seiten werden ein schöneres, besseres Lebensgefühl verspüren, meistens schon nach 2 Wochen. Und 2 Wochen ist keine Ewigkeit, das kann man schon mal ausprobieren. Wer die "grüne Energie" mal verspürt hat, dem wird die Entscheidung pro KK leichter fallen. 



Im nächsten Teil geht es um einen genau so wichtigen Punkt: 
Was ist mit Kindern? 
Aber das ist eine andere Geschichte, die soll ein ander Mal erzählt werden. 
Für heute:


Bis später.