Donnerstag, 3. März 2016

Rinn! Never Stop.


KKWissen
RINN! NEVER STOP. Mehr essen, als der Körper braucht.
Warum man bei manchen Lebensmitteln nicht aufhören kann


Ihr kennt das alle. Da gibt es diese Dinge, da ritscht man die Tüte auf, und ehe man sich's versieht - ist sie leer. Und man will meeeehr.. und meeehr. Und mehr.

Oder ein Kilo Trauben. Hmpf. Weg wie nix.

Oder - wie meine Schwester einmal auf Facebook fragte:
"Wie viele Portionen sind in einem Häagen-Dazs-Becher?"
Einhellige Antwort: Eine!

Es gibt Lebensmittel, da scheint der normale Stop für Satt im Hirn irgendwie auszusetzen.


Man isst, bis der Magen rebelliert, weil er Überfüllung meldet - die allerletzte Bastion der Überfriss-Dich-Nicht-Mechanismen, die einen normalen Körper eigentlich schlank und gesund halten sollten.


Wer sich ernsthaft mit einem regulierten Körpergewicht auseinandersetzen will, sollte daher gut wissen, woher das kommt, und warum es sinnvoll ist, diesen Fallen aus dem Weg zu gehen.

Denn tatsächlich: Das Gehirn setzt aus.

Ein guter Grund, es schon beim Einkauf einzuschalten, lange bevor die Tüte auf dem mummeligen Sofa ritscht. 

Sonst macht doof eben dick.






Ich hatte aus einer Laune heraus in unserer Facebook-Gruppe die Frage gestellt, welches denn so die Lebensmittel sind, bei denen unsere Mitglieder bei sich selbst beobachten, dass ein natürlicher Stop nicht stattfindet, und sie oft erst aufhören, wenn der grosse Topf leer ist oder die Tüte, oder Teller Nummer siebzehn... 
Oder der Magen so voll, dass es tatsächlich unangenehm ist.


Interessanterweise stand zwischen den Kommentaren einer, der aufmerken lassen sollte: Seit sie nach KK gegessen hat, kennt sie dieses Gefühl nicht mehr.

Nur am Pausentag.
Wer KK nicht kennt: Das ist der eine Tag, an dem alles erlaubt ist... 



Ich habe also mal die ganzen Einträge aufgenommen und sie in ein paar sehr interessante Gruppen organisiert, anhand derer ich erklären kann, warum diese Lebensmittel diese Wirkung haben.


Die Crunch-Crispy-Creamy-Verschwindibusse


Ich habe ja in dem Artikel "Futterfalle Form" schon ein bisschen etwas über die verschwundenen Kalorien geschrieben.

Das sind die fluffig-knusprigen Dinger, die in der Hand noch Volumen haben, im Magen aber allenfalls ein kleines Nährstoff-Pfützchen hinterlassen, wenn sie dort ankommen.

Das dafür jedoch randvoll mit praller Energie, und weil die schon so leicht verwertbar im Magen ankommen, werden sie dann auch gleich weitergeleitet und addieren sich dermassen schnell aufs Energie-Konto, dass das Insulin gar nicht anders kann als den entstehenden Überfluss aus der Ware direkt in Speicherfett umzuwandeln.

Denn man müsste z.B. für einen Double-Choc-Cookie 40 Minuten angestrengt joggen, was aber gar nicht geht, denn bis dahin ist das Energiebündel längst ins Fettdepot unterm Bauchnabel gewandert, so leicht verfügbar, wie es ins System stürmt...

Das wären dann wohl auf die von Euch genannten Lebensmittel zutreffend, die ich hier aus Euren Nennungen sortiert habe:

Eiscreme, Tiramisu, Toast Hawaii, Nutella-Toast, Sandwich-Toast, Pudding, Raffaelo, Marzipan, Gummibärchen, Eis, m&ms, Toffifee, Kinder Schokobons, Schaumküsse, Schokocookies mit Milch, Cornflakes mit Milch, Pfannkuchen. 

Besonders charmant hierbei die Taktik, das ohnehin schon pralle Energiebündel mit Milch vorzuweichen, damit es noch schneller geht. Ich weiss, lecker. Aber dicker - eben auch.

Und der Zucker, der in den meisten Produkten da oben enthalten ist, tut sein Übriges...
Der Freudenkitzler am Belohnungszentrum bei den noch ungeübten Zuckerjunkies und der Extraspritzer Insulin bleibt auch aus anderen Gründen nicht folgenlos. 

Der Sex-Appeal ist bei diesen Dingen dann oft auch die Zucker-Seelenstreichlerei multipliziert mit dem Fett. Denn besonders gern genommen werden für das Vorhaben Ranzen-Spannen Kombis aus "Fett und Süss" oder "Fett und Salzig" oder manchmal sogar alle 3.

Jetzt mag der eine oder andere sagen:
"AHA! Doch das Fett... Sage ich ja schon immer! Und Du bestreitest das..."
Halt. Nein. Ganz so einfach ist es nicht. So lange das Fett nicht gerade Transfett heisst und in einer einigermassen vernünftigen Form daher kommt, würde es für sich alleine genommen bei den gleichen Mengen gar keinen negativen Effekt erzeugen. Diesen Unterschied verstehen zu wenige, und meiden deshalb Fett wie der Teufel das Weihwasser, dabei ist das für eine ausgewogene Ernährung doch so wichtig und der Griff zu Light ist den Teufel mit dem Zuckerstück ausgetrieben.
Den gerade die sind ganz schön oft packevoll davon, damit es wenigstens etwas erträglich schmeckt... Fett für sich genommen ist nicht das Problem, und gutes brauchen wir. Meiden ist dumm.


Milch? Sowieso. Käse? Käse!


Über Milchprodukte habe ich mich ja schon länger einmal hier ausgelassen, und mindestens das unten rot markierte sollte nachdenklich stimmen.
Wer schon dick ist, bleibt das auch.

Ein Sonderfall ist aber Käse. Längst legalisiert und tatsächlich Droge.
Käse ist ja quasi ein Teil der Milch in konzentrierter Form.
Und was viele Leute nicht wissen:
In dem Konzentrat steckt etwas sehr Beruhigendes drin:
Eine Vorstufe von Opiaten und Morphinen, die bei der Verdauung dann ihr volle Wirkung entfalten.  


Das mag jetzt vor allem für jene Suchties ein besonderes Aha-Erlebnis sein, die ein gestresstes Leben führen und besonders gerne unbewusst zu Käse greifen, weil sie das "herunterkommen" lässt. 

Der Nachteil: Das macht tatsächlich süchtig. Und wie das mit Sucht oft ist, man kommt nicht los, und will immer mehr davon. Deshalb 
ist Käse Käse. Wenn man abnehmen will. Und keine gute Idee.

Weil ich weiss, dass das vielen schwer fällt zu glauben lade ich zu einem erfolgversprechenden Selbstexperiment ein: 
Ladet ein paar Freunde ein zu einem lustigen Spieleabend, und beginnt diesen doch mit einem zünftigen Raclette oder einem leckeren Käsefondue. Die Chancen, dass der Spieleabend danach ausfällt und alle eher müde da hängen oder sogar früh nach Hause gehen stehen hervorragend, wenn alle nur genug davon gegessen haben. 

Und die Moral von der Geschicht - zuviel davon ess ich nicht:
Pizza, Käse, mit Käse überbackenes, Käse und Weintrauben, Sachen mit Käsegeschmack, Quark.


Wo wir gerade von legalisierter Sucht sprechen... 

Glutamat ist auch ein geiles Zeug...


Ich habe ja schon hier einmal etwas zu dem Effekt geschrieben, den der Geschmack Umami bei uns Menschen erzeugt. 
Einen unstillbaren Hunger nach vermeintlich hochwertigem Eiweiss, zu oft gefaked durch Geschmacksverstärker, Würze, Gewürzextrake oder Hefeextrakt. Oder trockene Tomaten. Oder ein Teil in einigen Sorten Käse. Oder schööön lang durchgebratenes Hackfleisch mit Zwiebelstückchen... Die alle können das auch... 

Man vermutet, dass die Sehnsucht nach diesem Umami-Geschmack daran liegt, dass man früher relativ schwer Zugang zu hochwertigem Eiweiss hatte, und dieser Geschmack dementsprechend keine Bremse kennt, damit sich unsere Vorfahren in Ruhe satt davon machen konnten. Nun ist aber leider erstens der Zugang heute kein Problem mehr und zweitens das hochwertige Eiweiss kein Eiweiss, sondern weisses Pulver namens Mononatriumglutamat, das in Fertigprodukte, China-Essen, etc eingebaut wird, eben WEIL es genau so wirkt.

Es heisst: Geschmacksverstärker.
Dabei müsste es eigentlich besser heissen: Der Fressstopp-Blocker.


Ein bisschen davon unters Essen gemischt und der einzige, das Euch dabei bremst unnatürlich viel von etwas zu essen - ist Euer Magenvolumen.


Dementsprechend sind die folgenden Eurer genannten Non-Stop-Produkte auch folgeerichtig:

Reis beim Chinesen, Essen beim Chinesen, Sushi (Klebereis), Nudelsuppe, Pasta, Spaghetti, Gulasch, Bolognese, Hackfleisch, Chips und Flips



Wo Stärke Schwäche macht...

Und dann ist da ja noch alles mögliche, das besonders stärkehaltig ist.
Und vorab klein gemahlen? Noch besser. Wenn man zunehmen will...

Eine Scheibe Brot oder Brötchen alleine ist nach ca einer Stunde mit Vollgas einmal durchs komplette Verdauungssystem geflitzt. Und hat wie wir neu gelernt haben zusammen mit ein paar anderen Lebensmitteln nebenbei noch unserer Darmflora den Hals durchgeschlitzt.

Wir sind noch nicht ganz soweit einen Nachweis führen zu können, auf welchem Weg das einen nachteiligen Effekt auf das Sattgefühl hat, aber es gibt erste Ansätze. Und interessantweise gibt es im Glyphosat-Schwimmbecken USA ganze Landstriche, wo die Bürger überhaupt kein Sättigungsgefühl mehr entwickeln.

Leider müssen wir davon ausgehen, dass hier ein sehr direkter Zusammenhang besteht. D.h. man wird nicht nur in der Gesundheit geschädigt weil vergiftet, nein, als Nebeneffekt auch noch dick, was doppelt blöd ist da sich das Zeug anscheinend auch noch schön in den Fettzellen ablagert - entgegen der Beteuerung einiger, die damit Geld verdienen...


Das trifft dann so gut wie auf alle Lebensmittel zu, die Ihr hier genannt habt:

Backwaren, Toastbrot, Tiramisu, Toast Hawaii, Nutella-Toast, Sandwich-Toast, Pudding, Raffaelo, Marzipan, Gummibärchen, Eis, m&ms, Toffifee, Kinder Schokobons, Schaumküsse, Schokocookies mit Milch, Cornflakes mit Milch, Pfannkuchen, Pellkartoffeln, Kartoffelbrei, Gnocci, Kartoffelsalat, Haferflocken, Pizza Milchreis, Reis, Pasta Spaghetti, Chips, Flips. 

Denn sowohl in Milch als auch in Getreide und Kartoffeln sind relativ hohe Konzentrationen bereits gemessen worden bzw zu erwarten. Und sowohl Zuckerrohr als auch Zuckerrüben werden sikkiert. Ebenso der Mais, aus dem heute eine Menge Zucker extrahiert wird und ab nächstem Jahr noch mehr... Bei uns heisst das dann z.B. Glucose-Fructose-Sirup in den Zutatenlisten. Oder umgekehrt. Je nach Konzentration.

Und dann: Höh? Aber Hallo?!


Und dann kommt noch die grosse Überraschung, die ich mir für den Schluss aufgehoben habe. Das ist der Punkt, an den die wenigsten denken, und schon gar nicht 90% derjenigen, die sich berufen fühlen anderen etwas über Ernährung zu erzählen.

Ihr hattet folgende Lebensmittel genannt:
Ananas, Trauben, Apfel, Kirschen, Mango, Datteln, Cherrytomaten, Erdbeeren, 
Himbeeren, Heidelbeeren, Wassermelone, Honig, Rosinen, Pflaumen, Birne, getrocknete Feige, Malzbier(soße), Weisskohl (Kohlrouladen) und Sauerkraut...

Jetzt kommt die Frage aller Fragen... 
Was haben die denn wohl bitteschön allesamt gemeinsam?
Bei einer kleinen Minderheit mag es gerade laut klicke-di-klacken im Hirn.
Denn die wissen das - zwangsläufig. Weil sie es wissen MÜSSEN. 
Und das sind die Fructoseintoleranten unter uns. 

Denn fast alle sind knallrot auf deren Musst-Du-Meiden-Liste, oder mindestens tief-dunkelgelb. Und das, weil sie sich durch einen überdurchschnittlich für den Körper relevanten hohen Fructosegehalt auszeichnen.

Und wenn Ihr Euch jetzt zurecht fragt, wie sich das denn wohl mit dem Nimmersatt-Gefühl vereinbaren lässt, dann solltet Ihr die Antwort SEHR aufmerksam lesen:

Fruktose ist stark energiereich und süss. Und damit verlockend ohne Ende.

Die Krux: 
Sie sorgt für fast keinen Insulin-Anstieg.
Normalerweise klopft aber das Insulin oben im Hirn an und sagt: "Feierabend, satt".
Nun nehmt Ihr aber eine Süsse auf, die dem Hirn suggeriert:
Juhu, Energie, und dann - kommt kein Feedback. Also - kein Stopp-Signal.
Stattdessen denkt der Kopp: lecker, mehr.
Und somit eben erst dann genug, wenn der Magen spannt.

Und noch was zweites ist fatal...
Wenn Ihr in diesem Zustand dann etwas anderes "normales" esst, das für sich genommen harmlos ist - werdet Ihr auch davon automatisch mehr essen, ob Ihr wollt, oder nicht.
Es sei denn, Ihr achtet mit Hintergrundwissen ganz bewusst darauf.

Denn Euer Körper spürt zwar immer noch, dass da was Normales kommt, aber lechzt förmlich nach dem, was angekündigt war aber er nicht "sehen konnte", weil das Feedback gefehlt hat. Und da das "normale" nicht die angekündigte Energiedichte hat, braucht es mehr davon, um endlich satt zu machen.

Das ist eines der zwei wichtigen Argumente, warum wir sagen, dass Obst und Abnehmen nicht zusammengehen. Und eines, warum Haushalts-Zucker & Co so fatal sind, denn die bestehen zur Hälfte aus Fructose das heisst nur halb so viel Energie kommt an wie erwartet...

Aufpassen muss man dann aber eben auch gerade bei Unerwartetem wie eigentlich konformen (Cherry-)Tomaten, Weisskohl-Rouladen und Sauerkraut.

Da ist es dann besonders wichtig, dass man sich an wichtige Empfehlungen wie die 2/3 - Regel mit dem Gemüse hält, damit man tatsächlich sinnvoll satt wird, ohne zuzulegen... 

Zusammengefasst in Axel-Manier:

Bist Du KKlug im KKopp,
bleib dünn und achte auf Dich,
statt "Rinn! Never Stopp." 



Bis später.

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