Mittwoch, 16. August 2017

Die Monsanto Papers

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DIE MONSANTO-PAPERS
Das unredliche Gebaren eines unbeliebten Weltkonzerns aufgedeckt

In Kalifornien läuft derzeit ein Prozess gegen Monsanto, bei dem über 1000 Geschädigte gegen den Konzern klagen, weil sie der Firma die Schuld für ihren Krebs anlasten. Diesen hätten sie über das Mittel Glyphosat bekommen. 

Im Zuge dieses Prozesses wurden verschiedene interne Emails von Monsanto publik gemacht. Das sind die sogenannten "Monsanto Papers".






Man hört nicht viel in unserer Mainstream-Presse davon.
Gibt man als Suchbegriff "Monsanto Papers" bei Google News ein, kommt nicht ein einziger Mainstream-Verlag, der irgend etwas dazu berichtet. Warum?!


Sind diese Enthüllungen denn tatsächlich so irrelevant?


Entscheidet doch selbst:



Heerscharen von Bauern, Lobbytrollen und Hobbywissenschaftlern folgen der Annahme, Glyphosat sei in der Anwendung sicher. Es gäbe eine einhellige Meinung in der Wissenschaft dazu.

Das sieht Monsantos Saltmiras dann doch ein bisschen anders. Er findet, man müsse fesselnde Geschichten erzählen, um all die kritischen Studien zu überdecken, die doch einen beträchtlichen Raum eingenommen hätten.

Das mit den fesselnden Geschichten scheint gut gelungen zu sein, wenn man die seltsamen Einschätzungen von BfR, EFSA und ECHA liest.



Es wird uns immer erzählt, der Stoff sei seit 40 Jahren verwendet und sicher. 
Und dann erfährt man von der Chef-Toxikologin von Monsanto, dass -zumindest vor- 2009 noch niemals eine Studie zur krebserzeugenden Wirkung gemacht worden ist:
Ein Stoff ist genotoxisch, wenn er das genetische Material von unseren Zellen verändert. Das ist oft ein Auslöser von Krebs, aber auch einer Menge anderer gesundheitlicher Probleme und Komplikationen.

Der leitende Wissenschaftler von Monsanto erklärt, er "fühle sich zuversichtlich", das sei nicht so. Es sei jedoch schwer, das so zu erzählen, denn "da draussen" seien so viele andere (Studien), die das ganz anders gezeigt haben.


Auf der Suche nach Rückendeckung für die Wiederzulassung hat Monsanto nicht nur via "ghostwriting" eigene Berichte mit dem Namen anderer versehen, um den Zulassungsbehörden Unabhängigkeit der Ergebnisse vorzugaukeln, es gab da auch eine, die war aus Monsantos Sicht unbrauchbar für die Übermittlung an die Behörden. 
Denn die zeigte "eine gewisse krebserzeugende Wirkung".
Die Seitenangaben auf diesen Grafiken für die Eigenrecherche stimmen mit diesem Dokument hier überein

Es gibt im Internet eine relativ gute Sammlung, die viele der Dokumente und Ereignisse rund um den Prozess sowie die Pressestimmen stets aktualisiert bereit hält.

Vor ein paar Tagen ist nun eine sehr strukturierte Sammlung der Monsanto Papers selbst aufgetaucht, der kompletten Sammlung an Dokumenten, die Monsanto gerne geheim gehalten hätte. Sie ist ganz unten verlinkt.

Die Papiere selbst sind auf englisch und nicht einfach zu lesen. Leichter ist es natürlich, wenn man sich schon etwas Hintergrund angeeignet oder sowieso einen wissenschaftlichen Hintergrund hat. 

Aber wenn man schon einmal Gelegenheit hat in die Schaltzentrale dieses Konzerns und dessen Leitung zu schauen - ist das sehr interessant.
Und es liest sich - wie ein Krimi:


G.E. Seralini, ein französischer Wissenschaftler, der eine sehr beunruhigende Mausstudie zur krebserzeugenden Wirkung von Glyphosat herausbrachte wurde von Monsanto zielgerichtet mit einer Heerschar von gesteuerten Wissenschaftlern diskreditiert, der Monsanto-Vorstand prahlt in internen Emails sogar damit, dass sie auch "die letzten Scherben seiner Glaubwürdigkeit" vernichtet hätten. Um Seralinis wissenschaftliche Veröffentlichung auf dem Journal zurückziehen zu lassen hat man einen eigenen Mitarbeiter in den Verlag eingeschleust, bei einer anderen Gelegenheit kurzerhand den Inhaber des Verlages rückwirkend mit üppigen "Beraterhonoraren" ausgestattet, als er die Studie zurück zog.

Wissenschaftliche Daten zur Aufnahmefähigkeit des Giftes über die Haut und über die Atemwege sowie die Absorption des Körpers von Glyphosat wurden teilweise als "beunruhigend" diskutiert, dann aber so lange an den Studien gedreht, bis ein akzeptables Ergebnis herauskam.

"Dieses Scheiss-Ding mit den endokrinen Disruptoren will einfach nicht weggehen"
Geht man in den Dokumenten in die Tiefe, sieht man, dass dem Vorstand eine hormonverändernde Wirkung von Glyphosat schon lange bekannt war, sie haben sogar "damit gerechnet, dass das eines Tages ans Licht kommt."
Anstatt einzulenken, schrieb die Cheftoxikologin nur "wie können wir das jetzt bekämpfen?"


Für die Studien, die man dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für die Wiederzulassung zur Verfügung gestellt hat, schrieb man die Studien kurzerhand selbst und bezahlte Wissenschaftler, die ihren Namen darüber schrieben oder editierte sie so lange, bis das gewünschte Bild nach aussen passte. Der beteiligte deutsche Wissenschaftler Greim ist übrigens Träger des Bundesverdienstkreuzes.




Wenn das alles mal die Bayer-Aktionäre jetzt schon wüssten, was da auf sie zukommt.
Diese Vertuschungsaktion und deren Folgen wird die Strafen, die die Tabakindustrie bezahlen musste vermutlich irgendwann aussehen lassen wie ein Taschengeld.



Was uns alle aber am meisten beunruhigen sollte...
All diese Beweise, all diesen internen Emails und Belege der Manipulationen sind auf dem Tisch. Es sind keine Hirngespinste von irgendwelchen Aktivisten, es sind keine Behauptungen mehr, es sind bei Gericht hinterlegte Original-Dokumentes des Konzerns Monsanto selbst. Und das UNBESTRITTEN!

Aber die Sicherheitsagenturen BfR, EFSA und ECHA, die momentan die Grundlage für eine mögliche Wiederzulassung von Glyphosat stellen...

SEHEN KEINERLEI HANDLUNGSBEDARF!

Und bleiben bei ihrer Einschätzung, Glyphosat sei sicher...


Diese EU hat so keinen Wert für ihre Bürger.
Es ist zu einem Selbstbedienungsladen verkommen, in dem nicht einmal massive Gesundheitsrisiken eine Rolle spielen.


Es ist unerträglich.



Bis später.





Hier geht es zum Original-Download aller Dokumente
Die PDF enthält auf Seite 3 einen HYPERLINK zum Download einer Zip-Datei, in dem alle Dokumente als PDF enthalten sind und eine sehr wertvolle Aufstellung die erklärt, wieso welches Dokument relevant für den Gerichtsprozess ist. Die Nummerierung der Aufstellung entspricht der Nummerierung der Dokumente.

Hier ist für den Fall technischer Schwierigkeiten eine Spiegelung der Zip-Datei auf meinem eigenen Server hinterlegt.




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