Sonntag, 22. Oktober 2017

Glyphosat endlich am Ende?



Glyphosat-Wiederzulassung
Die historische Chance
Am 24. Oktober entscheidet das EU-Parlament, ob ein Ende in Sicht ist


Es ist kompliziert, das Ding mit dem weltweit meist angewendeten Unkrautvernichter.
Seit Jahren wird über eine Wiederzulassung gestritten, mehr und mehr wissenschaftliche Belege zeigen, dass das Mittel alles andere als harmlos ist und es wird in 70% der Bürger nachgewiesen.



Auf der anderen Seite stehen unser Bundesinstitut für Risikobewertung und zwei EU-Regulierungorgane, die alle 3 nicht nur ausschliesslich auf geschöntes Datenmaterial geschaut haben, das ihnen Monsanto angeliefert hat und das für ihre Bewertung teils 1:1 abgeschrieben haben (eine Überprüfung ist somit gar nicht erkennbar, falls sie stattfand). Und spätestens seit den Monsanto Papers wissen wir, dass das Datenmaterial, auf das sie geschaut haben an entscheidenden Stellen manipuliert wurde und die Behörden alle 3 wesentliche Tumoren in Tierstudien einfach "übersehen" haben. 



Das Kapitel Erbgutschädigend der "unabhängigen" Risikobewertung des BfR
- rot die Stellen, die 1:1 von  Monsanto übernommen wurden.

Der aktuell laufende Wiederzulassungsprozess läuft nun in 2 wichtigen Terminen ab:

23.10.2017 - Abstimmung der EU-Mitgliedstaaten für eine Wiederzulassung
Hier wird es sehr knapp zugehen, Frankreich, Italien und Österreich haben klar gesagt, sie werden der Wiederzulassung nicht zustimmen und es wird eine sogenannte qualifizierte Mehrheit benötigen, das heisst, Länder mit vielen Einwohnern haben praktisch ein höheres Stimmgewicht.
Deutschland wird sich stand heute enthalten. Die CDU/CSU mit dem Landwirtschaftsministerium ist dafür, die SPD mit dem Umweltministerium ist aus gutem Grund dagegen, denn die Einflüsse auf die Umwelt sind verheerend, das weiss Frau Hendricks nur zu gut.
Sollte es hier unentschieden bleiben, liegt die Entscheidung alleine in den Händen eines Mannes, auf den man nicht wirklich vertrauen kann, ich habe das hier mal erklärt: Vytenis Andriukaitis.

Unabhängig davon kann das überstimmt werden, und zwar am

24.10.2017 im Plenum des EU-Parlaments.
Vergangene Woche haben die EU-Parlamentarier im Umweltausschluss massive Anschuldigungen gegen die EU-Kommission erhoben, dass der komplette Wiederzulassungsprozess doch sehr merkwürdig ablaufe und man fast den Eindruck bekäme, die Kommission würde das gerne an allen Fakten vorbei durchsetzen. Sie gingen förmlich auf die Barrikaden und am Ende kam es zu einer Abstimmung, wo sie einer Verlängerung für 2 oder 3 Jahre (statt 10!) zustimmen würden, aber nur mit dem Zusatz, dass die Zulassung für das Umweltgift dann auch endgültig ausläuft ("phase out").
Sie beschlossen das dann mit sehr grosser Mehrheit.

Nun muss dieser Beschluss noch vom gesamten Parlament bestätigt werden, und diese Abstimmung findet eben am 24.10. statt.

Nun ist durchgesickert, dass Deutschland von höchster Stelle die eigenen EU-Abgeordneten auffordert, sich gegen das Phase out zu stellen.

Und das ist Eure Chance. 
Denn am Ende werdet es Ihr sein, die diese Abgeordneten wieder wählen oder nicht. 
Und ich persönlich finde, wer die Bevölkerung dermassen in Gefahr bringt hat meine Stimme auch nicht weiter verdient, vielleicht seht Ihr das ähnlich.

Ich setze daher unten einen Link, mit dem Ihr Eure EU-Parlamentarier findet, die die aus Eurem Bundesland kommen. (Klickt auf das Wort, nicht auf das Wappen)

Die freuen sich sicher auf Eure Post und Euren Anruf, sie geben sich ja alle immer sehr bürgernah.

Und Argumente gibt es nun wirklich genug:

- Glyphosat ist persistent und kontaminiert schon jetzt 45% der EU-Bodenfläche.

- Glyphosat ist an einer beträchtlichen Menge an Messstellen im Grundwasser gefunden worden.
- Glyphosat ist bioakkumulativ, es lagert sich im Körper ab

- Glyphosat wurde in der Nabelschnur und im Blutserum von Föten gefunden
- Glyphosat wurde in Impfstoffen und Medikamenten gefunden,
- und 16,9 mal über der EU-Trinkwassergrenze in der Ostsee.
- beinahe 80% der Insekten sind verschwunden, wofür Glyphosat mindestens mitverantwortlich ist, wenn nicht der treibende Grund.

Es wäre demnach unverantwortlich, wenn ein EU-Abgeordneter in der Abstimmung aufgrund des Dinners am Vorabend mit der Ag(g)ro-Lobby oder wegen des Drucks aus Berlin einem verantwortungsvollem Auslaufen entgegensteht.

Macht Euch laut. Schreibt alle EU-Abgeordneten in Eurem Bundesland an!

Das ist die historische Chance, dass dieses Umweltgift, das so verheerende Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat endlich aus unseren Lebensmitteln zu bekommen.
Damit wir in 3 oder 4 Jahren endlich wieder Spaghetti kochen oder in Restaurants essen gehen können, ohne fast sicher zu wissen, dass das Essen Unkrautvernichter enthält.


Weiterführende Links:
Die Liste der EU-Abgeordneten nach Bundesland sortiert

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