Dienstag, 8. Juli 2014

Du isst, was Du liest

KK-Wissen
Du (b)isst, was Du liest!
Warum es eigentlich egal ist, was auf den Verpackungen steht


Vor einigen Tagen hatten wir in der Facebook-Gruppe eine Umfrage gestartet.

Sie bestand aus 3 Fragen. Alle bezogen sich nicht auf die aktuelle, sondern die Zeit, 
BEVOR die Gruppenmitglieder mit KK begonnen hatten. 

Denn ein echter KKler ist schon daran zu erkennen, dass er jede Zutatenliste liest und auf den Zucker achtet, der beigefügt ist.

Hier die Fragen nochmals, zur besseren Übersicht:

1) Wie oft hast Du VOR KK beim Einkaufen auf die Zutatenliste eines Produktes geschaut (Selbsteinschätzung, in %)?

2) Wie oft hast Du VOR KK den Zuckergehalt eines Produktes geprüft (Selbsteinschätzung, in %)?

3) Was würdest Du sagen war VOR KK für Dich hauptausschlaggebend ein bestimmtes Produkt zu kaufen, wenn es im Regal verschiedene ähnliche gab (Mehrfachantworten möglich)?


Wir haben die Angaben von 126 Mitgliedern aufgezeichnet und ausgewertet.

Hier die Fakten:

23,02 % der Teilnehmer gaben an, noch nie auf die Zutatenliste eines Produktes geschaut zu haben.

43,65 % gaben an, noch niemals auf die Angaben auf der Verpackung geachtet zu haben, wieviel Zucker im Produkt enthalten ist - 




Klick für Zoom


Das Verhältnis verändert sich jedoch massiv zum Nachteil, addiert man jene hinzu, die auf den Zuckergehalt nur jedes zehnte Mal oder weniger geachtet haben.

Denn dann haben sich beunruhigende 7 von 10 Umfrageteilnehmer die Zuckergehalte der Produkte noch nie oder sehr selten angesehen, die sie gekauft haben.

Ähnlich verhält es sich bei einer Bereinigung nach dem Zehnten bei der Frage nach der Zutatenliste. Dann hat nur jeder Zweite je die Zutatenliste der Verpackung geprüft.


In die andere Richtung bleibt zu bemerken, dass jene, die die Zutatenliste in hoher Regelmässigkeit ansgesehen haben als Motivation die Meidung von Allergenen angegeben haben, oder auch religiöse Gründe (kein Schweinefleisch). 

Auch Bioprodukte oder der Versuch chemische Zusätze mit E-Nummern zu meiden scheint ein Grund für eine regelmässigere Begutachtung der Zutatenlisten zu sein. Interessanterweise ist das offensichtlich auch der Industrie bekannt, denn nach meiner Wahrnehmung wird dazu nach und nach übergegangen, die Beschriftung mit E Nummern wieder durch die früher unbeliebteren, chemischen Namen zu ersetzen oder Alternativnamen für Zusatzstoffe zu finden die schmucker klingen.


Was wir daraus lernen können:

Mit Sicherheit ein grosser Anteil an eventuell entstehenden gesundheitlichen Problemen aus vorgefertigten Lebensmitteln könnte vermieden werden, wenn man sich nur ein wenig mehr mit den Produkten auseinander setzt, die man einkauft.

Sofern eine Allergie bedingte oder eine religiös bedingte Motivation dahinter steckt, sind die Verbraucher sehr konsequent in der Überprüfung. Das genaue Gegenteil ist der Fall bei jenen, die diese beiden Hauptmotivatoren fehlen.

Da die letztere Gruppe jedoch den weitaus grösseren Anteil an der deutschen Bevölkerung darstellt sollten wir uns ernsthaft fragen, inwiefern dem Verbraucher hier dringend eine Hilfestellung an die Hand gegeben werden sollte. 


Das Verhalten entspricht in etwa der Gewohntheit der Menschen, das Kleingedruckte selten oder gar nie zu lesen. 


Das gekippte Ampelsystem hätte zwar auch nur sehr marginal weiter geholfen, aber vielleicht sollte man ein solches Labelsystem überarbeitet doch nochmals auf die Tagesordnung bringen.

Solange diese unsägliche Gewohnheit andauert, werden wir wohl immer "Fette Beute" bleiben. 

Und immer weiter Dinge untergemischt bekommen, die billig sind, weiteren Umsatz versprechen und bei der Haftungsfrage dann später darauf verweisen:
"Ist doch Dein Problem. Stand ja drauf. Liest Du das nicht?"



Wie schlimm wäre das alles, wenn man ein Produkt erwischte, das den blauen Mumpfelstielz beinhaltete, und man hätte es einfach nur... überlesen?

Bis später.



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