Montag, 7. September 2015

Was man noch tun kann um Kinder nicht dick werden zu lassen

KK-Wissen
Wie man Kinder (auch) dicker werden lassen kann
Erstaunliches aus einer eher unerwarteten Ecke






Jedes fünfte Kind in Deutschland ist heute übergewichtig.


Keine Frage, in erster Linie hat das etwas mit dem insgesamt ungünstigen Ernährungsumfeld zu tun, in dem wir sie heute aufwachsen lassen, und leider auch sehr viel damit, dass die Auswirkungen von Zucker und zuckerhaltigen Getränken noch immer massiv unterschätzt werden.

Allerdings ist da noch etwas anderes, das stark unterschätzt wird, und bei dem es ein Leichtes wäre - ja fast schon selbstverständlich wäre, wenn  man als Eltern die Kinder dabei unterstützt, in die unsägliche Adipositas-Karriere gar nicht erst einzusteigen.


Auch wenn man von unserer Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler eigentlich kaum etwas sinnvoll Innovatives mitbekommt (kennt die überhaupt wer, ausser mir?) und sie mehr darauf aus ist, den Ist-Zustand zu verwalten als neue Impulse zu setzen - ein Vorstoss von ihr wäre tatsächlich einmal hilfreich. 
Und das an einer anderen Stelle, als von ihr ursprünglich beabsichtigt.

Frau Mortler möchte gerne das Rauchen im Auto verbieten. 

Das hat schon einmal jemand versucht und ist gescheitert, und so ganz einig bin ich bei einem generellen Verbot auch nicht, denn das geht tatsächlich sehr weit in die Persönlichkeitsrechte... WENN der Raucher alleine im Auto unterwegs ist.


Absolut indiskutabel finde ich aber nun, wenn man in so einem kleinen abschlossenen System eine nach der anderen quarzt, während hinten im Kindersitz die Lütten mithusten müssen. Das ist inakzeptabel und bei allem Verständnis, das ich für Suchtproblematiken aufbringen kann - hier würde ich mir doch deutlich wünschen, dass man das gar nicht erst als Thema besprechen müsste.


Abgesehen von den offensichtlichen und allseits bekannten Risiken zu Atemwegserkrankungen, denen man die Kinder aussetzt und den schon länger bekannten negativen Auswirkungen auf das soziale Verhalten der Kinder und dem Ausbilden aggressiver Charakterzüge, wurde jetzt in einer kanadischen Studie unter der Leitung von Professor Linda Pagani auch ein Zusammenhang von passiv rauchenden Kindern und deren Gewicht festgestellt.

So hat ein Kind, das 10 Jahre alt ist ein um 43% erhöhtes Risiko, adipös zu werden.
Das ist eigentlich sogar relativ logisch, denn offenbar wird der Stoffwechsel des Kindes stark durcheinander gebracht, wenn die Eltern oder ein Elternteil das Kind am Nikotin-Konsum passiv teilnehmen lassen.

Ich glaube, die Menschen haben ein Recht darauf, frei zu entscheiden ob sie sich mit dem Rauchen schädigen wollen oder nicht. Das muss jeder genauso selbst wissen, wie der Genuss von Alkohol ja auch jedem selbst überlassen wird. 


Aber wenn es darum geht, die Kinder vor dem passiven Graudunst zu schützen, sollte mal als Eltern weder in der Wohnung rauchen, noch ein Kind anpusten, noch darauf warten, ob Frau Mortler sich mit ihrem Verbotsvorstoss im Auto nun durchsetzt oder nicht. 
Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass man das lässt.



Und jetzt sowieso, wo es noch einen weiteren guten Grund gibt, das sein zu lassen.



Bis später.


Weiterführende Links:
Spiegel online: Drogenbeauftragte will Rauchen in Autos verbieten

Die Welt: Wenn Sie rauchen, werden Ihre Kinder eher dick
Link zur Original-Studie von Professor Linda S. Pagani

2 Kommentare:

ErnaBombeck hat gesagt…

In einer Fortbildung habe ich gehört, daß adipösen Menschen einen so hohen Leptin-Spiegel haben, daß sie eine Resistenz entwickeln. Adipöse Mütter geben ihren ungeborenen Kindern diese Resistenz mit. Leptin ist u.a. wichtig zur Steuerung des Sättigungsgefühls, so daß diese Kinder häufig ihr Leben lang zu kämpfen haben.

NICO hat gesagt…

Das hat zwar um drei Ecken tatsächlich auch etwas mit dem Leptin zu tun, allerdings sind die Zusammenhänge ein bisschen anders...

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