Donnerstag, 6. Februar 2014

KK und Mikrowellen

Wie gesund sind sie? Sind sie gefährlich?
Haben Mikrowellen einen Platz in gesunder Ernährung?
Ein paar Fakten über die Mikrowellengeräte


PLING! Zack. Fertig. Heeeeisssss!

Aufwärmen, garen, erhitzen, auftauen... 
Die kleinen Wundergeräte schaffen in sehr kurzer Zeit, was in Pfannen und Topfen ein Vielfaches an Zeitaufwand bedeuten würde. 
Aber - sind die Dinger eigentlich überhaupt mit einer gesunden Ernährung vereinbar?! Schauen wir uns das einmal näher an...


Essen aus dem Mikrowellengerät... Gesund oder nicht?


Mikrowellengeräte erhitzen die Nahrung, in dem sie diese im abgeschirmten inneren Teil des Gerätes mit 2,45 Giga-Hertz-Wellen beschiessen. Die in der Nahrung enthaltenen Moleküle, allem voran die in dem in der Nahrung enthaltenen Wasser, geraten durch diesen Beschuss in Schwingungen. Diese Schwingungen erzeugen Wärme. Macht man das lange genug, wird das Essen heiss.
Die Nahrung erwärmt sich also praktisch selbst, im Gegensatz zu einer Pfanne, die die Hitze auf das Steak über den Pfannenboden und das Bratfett überträgt. 

Mikrowellen können Metall nicht durchdringen, diese reflektieren die Strahlung. Durchlässig ist allerdings Teflon, Glas, und viele Keramiken. Das ist der Grund, warum zum Beispiel ein Teller selbst eigentlich nicht heiss wird, sofern er trocken ist. Wenn er warm wird, dann nur, weil das darauf befindliche Essen die Eigenwärme wieder auf den Teller oder die Schale rücküberträgt. Oder sich Wasserdampf festsetzt, der dann die gleiche Wirkung entfaltet.

Da die Geräte alle rundum aus Metall sind, gelangt also keine Strahlung aus den Geräten nach aussen. Einziges kleines Manko ist, dass wir ja gerne von aussen reinschauen möchten, weshalb die Tür meistens ein Fenster hat. 
Dieses Fenster wäre für sich ja... durchlässig - und die Strahlen könnten es sich in der Mitte Eurer Küche gemütlich machen. 
Da es für Sonnenbräune nun aber schon die Solarien und für die Frierenden unter uns Wärmflaschen gibt, hat man sich überlegt, sicher ist sicher, machen wir das Fenster lieber auch mal dicht. 

Wer ein Gerät zu Hause hat, kann selbst mal eben zum Forscher werden und sich das mal schnell selbst anschauen. Macht die Tür einmal auf und schaut Euch mal die Innenseite genauer an. Ich warte so lange hier...

Und?! Gecheckt? Richtig, die ist beschichtet. Im Idealfall mit mehreren Schichten.
Und die Chancen stehen gut, dass auch Deine Tür eine isolierende Schicht mit einem Lochraster hat, durch das man von aussen zwar gut reinsehen kann, aber von Innen relativ wenig durchdringt. Da sich Mikrowellen physikalisch sehr ähnlich wie Lichtwellen verhalten, kann man davon ausgehen, dass einigermassen blickdicht ein guter Indikator für eine gute Isolation ist. Die Geräte sind also -sofern sie nicht irgendwie manipuliert sind - werkseitig rundum dicht.

Noch nicht überzeugt? Dann stelle das Essen doch mal vor die Tür, schalte das Gerät ein. Wenn das Essen kalt bleibt, bist Du auf der sicheren Seite. In jederlei Hinsicht.



Nun ist das Internet voll von Informationen, die sich mit der Gefährlichkeit der Mikrowelle beschäftigen. Diese Informationen muss man, jede für sich kritisch und mit Verstand einzeln betrachten.


Ein typischer Kritikpunkt gegen die Mikrowelle ist, es gingen die Nährstoffe im Essen kaputt.

Das ist faktisch richtig. Was bei der Betrachtung allerdings unberücksichtigt bleibt ist, dass Nährstoffe grundsätzlich beim Erhitzen der Nahrung abgebaut werden. Das ist im Mikrowellengerät so, aber auch in traditionellen Töpfen, Pfannen und Ofen. Die haben diesbezüglich keinerlei Vorteil, im Gegenteil, es wurde nachgewiesen, dass die Mikrowelle teilweise sogar schonender mit den Nährstoffen umgeht als z.B. die Pfanne.


Dann gibt es eine gehörige Menge an Informationen die mit Worten wie "schädlich" oder gar "giftig" ein ungutes Gefühl erzeugen.
Wie z.B. ein Versuch, den neulich jemand in der Gruppe gepostet hatte. 

Dabei wurden 2 Blumentöpfe mit Pflanzen über einen Zeitraum von mehreren Tagen gegossen. In dem Beispiel, das ich gesehen habe waren das Basilikum-Pflanzen. Eine Pflanze wurde mit gefiltertem (purified) Wasser gegossen, die andere mit Wasser, das in der Mikrowelle zum Kochen gebracht wurde. Die Pflanze, die mit dem Mikrowellenwasser gegossen wurde war nach 7 Tagen eingegangen.

Zugegeben, auf den ersten Blick ist das verstörend. Was ich aber an diesem Experiment kritisiere ist, dass die junge Dame bei ihrem Schulprojekt nicht erwähnt hat, ob sie das Mikrowellenwasser mit der gleichen Temperatur eingegossen hat wie das "purified". Und - ob das Mikrowellenwasser überhaupt das gleiche Wasser war, denn um die Wirkung wirklich zu testen, hätte sie das "purified" in der Mikrowelle erhitzen müssen. 
Uuund es steht nicht dabei ob sie darauf geachtet hat, dass es die identische Menge Wasser war. Denn gerade Basilikum ist extrem empfindlich, was die Giessmenge betrifft, da kann man superschnell daneben liegen.

Probiert das doch mal selbst aus. 
Ich bin ziemlich sicher, dass - stellt man diesen Versuch mit den richtigen Parametern nach - der Basilikum sich in beiden Töpfen gleich verhält, sofern die Temperatur beim Eingiessen die gleiche ist und das Wasser die selbe Sorte. Und die gleiche Giessmenge. 
Lasst mich Eure Erkenntnisse wissen, über die Gruppe, per Email oder in den Kommentaren. Ich bin sehr gespannt.

In einem anderen Bericht wird erzählt:
"An der Stanford University School of Medicine fanden R. Quan et al. im Jahre 1992 heraus, daß mikrowellenbestrahlte Muttermilch einen Aktivitätsverlust sämtlicher Abwehrfaktoren zeigte, dafür das Wachstum eines Bakteriums namens Escherichia coli stark begünstigte. Dieses Bakterium verursacht Infektionen und Entzündungen vor allem im Darm-, Harnweg- und Gallenbereich, aber auch Blutvergiftung und Hirnhautentzündung."

Auch das klingt verstörend. Aber wie wir oben ja besprochen haben, verändert die Mikrowelle tatsächlich etwas in der Nahrung. Und Nährstoffe oder Bestandteile werden zersetzt. Wie sähe hier der Gegenversuch aus? Was, wenn ich die Muttermilch in meinem Milchtopf erhitze - unter gleichen Bedingungen? Was ist dann mit dem Aktivitätsverlust?
Muttermilch ist in meinen Augen am Besten direkt an der Quelle zu verzehren, frisch, unerhitzt. Und am allerbesten hat sich die Quelle auch noch davor gesund ernährt. 
Ich denke, genau so hat sich das die Natur auch vorgestellt...

Was mir fehlt ist ein tatsächlicher Nachweis, dass die Aufnahme von mikrowellenerhitzter Nahrung tatsächlich mehr oder grössere Schäden verursacht hat als die identische Nahrung, die konventionell erhitzt wurde. Davon habe ich nichts gesehen. Und das fehlt mir. 

Wenn man sich in einem 10-minütigen Telefonat das smarte Fon an den Kopp hält, und vorher und nachher Blut am Ohr abnimmt, DANN sieht man unter dem Mikroskop ganz deutlich, dass sich das Blutbild dadurch zum Nachteil verändert hat. So etwas beeindruckt mich dann auch tatsächlich.

Ich wage aber zu bezweifeln, dass die Herren Journalisten, die momentan überall beeindruckt von den starken Bildern des toten Basilikums (Gott hab ihn seelig) wild voneinander abschreiben und alle Menschen damit stark verunsichern auch nur ein Handytelefonat weniger führen. Das müssten die Strahlenphobiker dann nämlich konsequent ebenfalls unterlassen.
Oder zumindest den Anruf nach Hause mit einem Freisprechkabel erledigen. Um die Lösung für dieses Problem auch gleich noch zu liefern.

Es gibt noch zig weitere Experimente mit Keimfähigkeit von Getreide, etc. In jedem einzelnen habe ich ohne lange zu überlegen einen grossen Schwachpunkt gefunden. Von daher würde ich diese Erkenntnisse so ziemlich alle mit grosser Vorsicht geniessen. Ohne damit zu sagen, dass nicht möglicherweise etwas dran ist. Allein die Versuchsaufbauten, die ich sah, würde ich nicht als Beweis anerkennen wollen.


Kommen wir zu einem Fazit, auch wenn ich das gesprengte Ei und den Pudel auch gerne noch erwähnt hätte, aber das wird sonst zu lang...


Nachgewiesener Fakt ist, dass die Nährstoffe in Gemüse nach Erhitzen in der Mikrowelle weniger denaturiert waren als im Vergleich zu konventioneller Erhitzung. Punkt für die Mikrowelle.

Ebenfalls (trauriger) Fakt ist, dass wir Menschen uns viel zu wenig Zeit nehmen für die Zubereitung von gesundem Essen. 
Und dass der Ruf nach Schnell-Fix-Essen ziemlich laut durch die Wohnungen hallt, wenn man müde und kaputt von der Arbeit oder einem anstrengenden Tag mit kleinen Kindern in die Küche kommt.

Und dann sehe ich auf der einen Seite die gelb-rote Tüte über die Weizenpasta geleert oder gar eine Papiertüte mit einem geschwungenen M drauf und auf der anderen Seite einen wunderbaren Butterbrokkoli, dampfend aus der Mikrowelle.

Und muss nicht lange überlegen, für was ICH mich entscheide...


Bis später.

1 Kommentar:

Andrea Barthel hat gesagt…

Du sprichst mir aus der Seele! Meine HP rät auch von der Mikrowelle ab...hat aber -natürlich- ein Handy in der Tasche....und isst, wenn's schnell gehen muss auch mal ein Weizenbrötchen. Ich brauche auch Fakten, um wirklich einzusehen, das Mikrowellen schlecht für mich, bzw. mein Essen sind!

Kommentar veröffentlichen

Seid nett, wenn Ihr kommentiert und überlegt, was ihr schreibt.
Ich bin ein Freund von freier Meinungsäusserung, behalte mir aber vor, ungefragte Werbung, unfreundliche Äusserungen und irrelevante Kommentare zu löschen. Da ich Euch nicht zwingen will, ein Google-Konto oder ein Blogspot-Konto zu besitzen werde ich alle Kommentare zulassen, um aber Spameinträge durch Bots zu vermeiden nur moderiert veröffentlichen...