Samstag, 5. Dezember 2015

Holla die Zahnfee!

KKWissen
Holla die Zahnfee! 
KK macht auch beim Zahnarzt froh - Bessere Zähne, weniger Karies



Erstaunlicherweise hatten wir das Thema Zahngesundheit in all den Jahren zuvor noch gar nie angesprochen. Weder hier im Blog, noch in der Facebook-Gruppe
Das wollte geändert werden.

Eine dort kürzlich durchgeführte kleine Umfrage hat ein paar interessante Rückantworten ergeben.



Holla the toothfairy...
Damit es nach dem Zahnarzt heisst: "Er hat überhaupt nicht gebohrt..."


Die überwiegende Mehrheit der Antworten bestätigte eine Verbesserung bei der Zahngesundheit. 

So hatten auch Mitglieder, die vor ihrem Einstieg bei KK gelegentlich ab und zu oder auch starke Probleme mit Löchern in den Zähnen mit KK wesentlich erfreulichere Zahnarztbesuche.

Auch das sei noch gesagt
Wer vorher schon kaum Probleme mit den Zähnen hatte, hatte das mit KK auch nicht. 

Ist ja auch irgendwie logisch, besser als keine Löcher in den Zähnen geht ja auch kaum.


Das Problem mit den Verfärbungen
Natürlich tragen Kaffee und Tee zu Ablagerungen an den Zähnen bei, und da wir von beidem teilweise relativ viel zu uns nehmen, kommt es gerne zu einer Veränderung der Zähne.
Ich selbst kann von mir etwas Kurioses berichten, ich hatte eine Zeit lang einen rosa/pinkfarbenen Fleck auf einem Schneidezahn anscheinend bedingt durch den sehr regelmässigen Genuss von Grüntee und Matcha. Wieso ausgerechnet rosa ist mir bis heute schleierhaft, grün hätte ich eher verstanden. Aber er liess sich nicht einmal wegputzen und war sehr hartnäckig.


Was ich jetzt sage ist als Empfehlung unter Vorbehalt zu sehen:
Es gibt Zahnpasta, mit eingebautem Weisseffekt. Da gibt es Sorten, die optisch aufhellen, das hat was mit der Lichtbrechung zu tun, und dann gibt es welche, die kleine Krisselchens drin haben, die Euch aber ausser den Verfärbungen auch noch gleich was vom Zahnschmelz selbst mit runterschrubbeln.

Da unschöne Zähne für viele fast ein Stigma sind, und sich einige doch sehr unwohl damit fühlen...
Es gibt eine Zahnpasta, die heisst blend-a-med 3DWhite luxe, das ist diese hier.
Sie ist von Procter & Gamble (für die, die manche Konzerne lieber meiden) und enthält Sorbitol, Xylitol, Flurid, Saccharin, und Sucralose. Das alles qualifiziert sie jetzt nicht unbedingt als kkonform, eher im Gegenteil. 

Aber die Wirkung ist bei den für uns typischen Verfärbungen tatsächlich sehr gut, auch Raucher werden damit einen Unterschied feststellen.
Falls das jemand nutzen will, würde ich das tatsächlich nur nach Bedarf ab und zu z.B. als "5 bis 7 Tage-Kur" sehen und nicht dauerhaft einsetzen. Bremsende Wirkung auf den Abnehmerfolg in dieser Woche ist nicht auszuschliessen, wägt ab, was Euch wichtiger ist.



Die Gene sind schuld? Mal wieder?
Eine Teilnehmerin sprach dann davon, dass ihr Zahnarzt von schlechter Genetik gesprochen hat. Das fand ich ziemlich spannend, und ich habe mich dazu noch etwas weiter informiert.

Denn mein Grundgefühl sagt mir, dass wir zwar einige Einflüsse haben, die unseren Körpern bestimmte Dinge leichter oder schwerer machen. So ist ein Herzfehler, ein nicht gut ausgebildetes Organ oder ein zu kurzes Bein für mich mit Genetik leicht zu erklären. 


Aber seit ich mich mit dem Abnehmen und den Ursachen für Übergewicht beschäftige musste ich ziemlich oft feststellen, dass die Genetik doch zu gerne mal als Begründung missbraucht wird, ohne dass da ein Zusammenhang je nachgewiesen werden konnte. Und auch logisch irgendwie nicht nachvollziehbar ist. Ich hatte dazu hier ja schon einmal etwas geschrieben.

Deshalb bin ich insgesamt ein wenig vorsichtiger geworden, solchen Aussagen blind zu folgen, und zwar egal, von wem sie kommen. 
Denn am Kuriosesten während der damaligen Recherchen war, dass interessanterweise die Genetik immer dann gerne zur Argumentation angeführt wurde, wenn die Studien etwas belegten, das die Auftraggeber oder Finanziers der Studie gerne als Ergebnis haben wollten. Darüber mag jetzt jeder seine eigenen Schlüsse ziehen. 

Also - was hat Karies mit den Genen zu tun? 

Das wollte ich genauer wissen.

Richtig ist, dass die Genetik in Sachen Zahnästhetik und Zahngesundheit tatsächlich Auswirkungen haben kann. Allerdings...

Es gibt z.B. in Bezug auf unterschiedliche Färbungen des Zahnschmelzes genetische Zusammenhänge. Die Betroffenen haben allerdings nicht nur sehr temperaturempfindliche Zähne, sondern auch eine sehr auffällige Verfärbung. Dieser Wikipedia-Eintrag enthält eine entsprechende Abbildung. Ich denke mal, da wird der Zahnarzt seine Diagnose stellen, wenn er das entdeckt. Und mit Karies hat das wenig zu tun, es sei denn, man vergisst die in unseren Breitengraden eher übliche Zahnpflege völlig und lehnt professionelle Zahnreinigungen ab.



Interessanter für unsere Kariesfrage ist der Einfluss, den die Genetik auf die Stellung der Zähne hat. 
Ob man jetzt bequem den Zeigefinger zwischen zwei benachbarten Vorderzähnen durchschieben kann oder die Abstände schön regelmässig sind mag tatsächlich einen Einfluss auf die Zahngesundheit und Kariesanfälligkeit haben, denn wenn bei ungünstigen Abständen zwischen den Zähnen ist es möglich, dass sich dauernd etwas dazwischen verfängt. 
Wer da betroffen ist, muss sich sehr wahrscheinlich intensiver um die Pflege kümmern, als andere, und vermutlich auch Zahnseide oder Zahnspüler zusätzlich regelmässig einsetzen. Aber auch das wird einem der Zahnarzt erzählen, wenn man zu dieser Gruppe gehört und dankenswerterweise sind wir ja doch meistens relativ gesegnet, weil Fehlstellungen meistens doch irgendwie schon in der Jugend mit Zahnspangen ausgeglichen werden.


Dann gibt es noch einen dritten genetischen Einfluss, der betrifft aber nicht Karies, sondern Parodontitis. Das ist, wenn sich Zahnfleisch - z.B. durch Einlagerungen von Rückständen in kleinen Taschen um die Zahnhälse - entzündet und zurückbildet, bis der Zahn wackelig wird und ausfällt.   

Hier gibt es genetisch bedingt Menschen, deren Entzündungen heftiger verlaufen als bei anderen was den Fortgang der unbehandelten Krankheit schneller voranschreiten lässt als jene, die ein weniger aggressives Immunsystem haben. Soweit ich das richtig verstanden habe ist aber bei den Betroffenen auch zu erwarten, dass sie das anhand sonstiger Entzündungen und deren Heftigkeit aber nicht nur am Zahnapparat spüren dürften.


Fragt man nun die aktuelle Wissenschaft ganz konkret nach der Frage, ob es eine genetische Disposition zu Kariesbildung gibt, dann muss die Antwort lauten: 
Gemessene Effekte sind vorhanden, aber derart moderat, dass es im Gegensatz zu den Ursachen eine zu vernachlässigend milde Rolle spielt.


Und das bringt uns dann doch einen guten Schritt weiter. 

Denn jetzt sind wir da, wo ich uns schon vor dem Genetikeinwurf sah, und warum unsere konsequenten Mitglieder tatsächlich Verbesserungen erleben. 
Der Grund ist die eigentliche Ursache für Karies.


Früher hat man gerne gesagt: Zucker macht Karies. 

Hehe, sagt das mal laut in einer Gummibärchen-Fabrik, oder einem anderen Konzern, der seinen Umsatz auf Zucker baut. 
Da werdet ihr die Bärchen-Dompteure im Viereck springen sehen. 
Und dann werden sie sagen "Nein, das stimmt nicht!"
Und sich in Gebrabbel verlieren. 

Und obwohl sie sachlich richtig liegen, haben sie dennoch nicht Recht damit.


Zucker ist nicht die Ursache für Karies, ABER...
Richtig ist: Zucker macht keine Karies. 

Aber Bakterien. Bestimmte Bakterien. 
Und die leben von - Ihr werdet es ahnen - Zucker. 
Das heisst, kein Zucker, keine Nahrung für diese Bakterien. 
Keine Nahrung > keine Bakterien -  keine Bakterien > kein Karies.

Ahaaa! Also doch der Zucker. Ja schon aber eben nicht nur - und überhaupt. 

Diese Bakterien leben nicht nur von Zucker allein, und es muss vor allem nicht nur Haushalts- oder Industriezucker sein, sondern auch der in Obst und Säften enthaltene (Frucht-)Zucker kann das. 
Und Getreide, also das, was wir unter schnelle Kohlenhydrate kennen - wird auch gerne genommen. Brot, Reis, Nudeln, das ganze Programm.

Und ... tadaa... Milch/-produkte. Stehen die drauf, die kleinen Racker. 

Aber, aber,  aber.... Milch ist doch gut für die Zähne? Heisst es. 
Nun, spätestens jetzt sollte klar sein, dass da wohl eher sogar das absolute Gegenteil der Fall ist. Zumindest, wenn man nicht den damit entsprechend nötigen Mehraufwand für die Zahnpflege betreibt.


Isch krisch Plaque

Kohlenhydrate und Milchzucker werden von diesen Bakterien in Milchsäure umgewandelt und diese greift den Zahnschmelz an. Wenn man die lange genug gewähren lässt, dann wird daraus ein Loch. Karies. 
Und wenn die Kohlenhydrate dann noch in einer Form aufgenommen werden, die die Bildung der Plaque, also Zahnbelag besonders zuträglich sind, dann fangen die kleinen Tierchen an, sich so richtig wohl zu fühlen. 
Tonnen zu fressen und das auch noch ungestört unter dem Deckchen...

Die Zucker-Schützer erzählen deshalb auch mit stolz geschwellter Brust: 

Zucker macht keine Karies und sowieso kann man nicht ein einzelnes Lebensmittel verantwortlich machen. Das ist nicht einmal gelogen, aber eben nur die halbe Wahrheit und Augenwischerei.

Wenn Ihr die stolz geschwellte Brust wie einen knietschenden Luftballon zusammenfallen sehen wollt, dann sagt ihr denen:
"Stimmt, das sind Bakterien, aber die leben von Zucker und anderen Kohlenhydraten, und Milchprodukten, was bedeutet, Zucker hat einen sehr elementaren Anteil an der Entstehung von Karies." 

Und alles, was ab da als Verneinung oder Relativierung kommt, wird unrichtig sein.

Daher weht der Wind...
Und jetzt wird auch klar, warum KK so einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit hat.
Eine Teilnehmerin hat von glatteren, saubereren Zähnen gesprochen - das ist auch so:
Dadurch, dass wir relativ wenig schnell umsetzende Kohlenhydrate zu uns nehmen, entsteht auch weniger Belag und die Bakterien mit dem Zähne-Presslufthammer finden nicht nur weniger Halt, sondern haben auch kaum was zu fressen.

Jetzt kommen wir noch einmal kurz zurück zur Genetik. 

Eine Teilnehmerin meinte, die Gene würden festlegen ob man einen härteren oder weniger harten Zahnschmelz hat. Dazu habe ich leider nichts Tragfähiges im Netz gefunden, was das zuverlässig bestätigt hätte.

Aber selbst wenn dem tatsächlich der Fall ist:

Ohne das Problem mit den Bakterien ist es schnurpiepsegal, ob man weichen oder harten Zahnschmelz hat. 

Und das heisst:
Wenn die Mahlzeiten nicht übermässig Kohlenhydrate enthalten, wenn man auf Zucker, Brot, Mehlspeisen, Getreide, Hefe, Obst, Süssgetränke und Milch usw verzichtet, dann werden die Zahnarztbesuche für sehr, sehr lange Zeit jeden Schrecken verlieren.


Für jene, die jetzt noch nicht so ganz bei KK angekommen sind, und süss nicht lassen wollen ein kleiner Tipp: Die natürliche Reaktion auf einen Bericht wie diesen hier ist, beim künftigen Einkauf zu Produkten zu greifen, die mit "zuckerfrei" markiert sind.
Obacht! Nicht alles, wo zuckerfrei drauf steht, ist auch kein Zucker drin!



Bis später




Weiterführende Links:
Amelogenesis imperfecta 

Parodontitis

17 Irrtümer der Zahngesundheit 
(Inhalt scheint interessant und ok, Quelle jedoch bitte selbst einschätzen, es ist ein werbebasierter Service, siehe Impressum)
Übergewicht: Die Gene sind schuld?
Der Knaller mit dem zuckerfrei



PS: Für alle Nachleser, Mitrecherchierer und Weiterdenker ein kleiner Hinweis:
Die Tatsache, dass Zucker eine so massive Auswirkung auf die Zahngesundheit hat gefällt nicht allen. Vor allem jenen nicht, die mit Zucker & Co ihr Geld verdienen. Achtet bei Eurer Eigenrecherche sehr auf die Quellen, wo die Informationen herkommen. Es wird sehr viel Geld investiert, um die Hauptursache, nämlich den übermässigen Zuckergenuss zu verschleiern. Bewegt Ihr Euch rein im seriösen, wissenschaftlichen und aktuellen(!) Bereich werdet Ihr einen starken Konsenz finden, der mit meinen Informationen hier übereinstimmt
.



Bonusteil:
Was macht zu diesem Thema eigentlich gerade Christian Schmidt, unser Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft?

Den weist foodwatch  (Punkt 13) ja gerade ganz aktuell darauf hin, dass Kinder nicht so viel Zucker in den Produkten haben sollten. Ob der das mit dem Karies weiss? Ungewiss...

Der ist nämlich gerade anderweitig beschäftigt. Mit Feiern. Und mit Katerhoden, was mit Ernährung und Landwirtschaft recht marginal etwas zu tun hat.

Und wer denkt, dass er das erste Mal in seiner Funktion etwas Sinnvolles gemacht hat in Sachen Tierschutz, der muss verstehen, dass 10 Jahre eine verdammt lange Zeit sind, da fliesst noch viel Lobbyschmotz die Spree runter. 
Und vermutlich ist er bis dahin gar nicht mehr im Amt. Hoffentlich. Bitte.



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein toller Beitrag :)

Ich schau immer unregelmäßig vorbei, dann habe ich mehr zu lesen. ;)

Ich kann das nur bestätigen und ich bin zwar nicht stolz aber ich schiebe es auf KK ... Ich bin kein Mensch der sich täglich mehrfach die Zähne putzt oder Zahnseide nutzt. Allenfalls 1x täglich manchmal auch nur alle 2-3 Tage ..

Nun musste ich wegen einer "alten" Sache zum Zahnarzt und war schon panisch wegen der Schmerzen. Die Behandlung lief soweit ok und schmerzfrei aber was mich gewundert hat:

"Sie haben sehr schöne Zähne"

Lediglich 2 Zähne haben Karies und ich bin mir sehr sicher dass die schlimmer wäre wenn ich mich anders ernährt hätte... und das trotz meiner mangelhaften Mundhygiene.

Wie gesagt, nicht stolz darauf aber doch erstaunt :)

Für viele sicher unerträglich zu lesen aber meine Zähne stehen gerade da, ich hab kein Mundpups, bis auf die beiden Karies sind alles ok sie bleiben nach dem Putzen für mehrere Tage glatt, sie sind nicht dunkel gefärbt und ich hab kaum Zahnstein, doch Genetik? oder nur Glück :D

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