Sonntag, 17. Januar 2016

Das Apfel-Komplott: Was aus Tell's Apfel wurde...

- DenKKmal: Fakten, die zum Nachdenken anregen dürfen -
Gesundes Obst, hinterfragt
Am Beispiel Apfel




Ein konventionell in Deutschland hergestellter Apfel wird - ganz legal - während seiner Karriere von dieser einen Sache mit den Bienchen und den Blümchen bis zur Markt-Kiste bis zu 24 x mit 17 unterschiedlichen chemischen Substanzen besprüht. 

Als "Finish" erhält er oft noch eine schick polierte Wachsschicht.

Die Unbedenklichkeit wird weder zu jedem einzelnen der 17 Mittel behördlich unabhängig überprüft - man verlässt sich da lieber ganz auf die Aussagen der Pestizid-Hersteller - noch hat sich überhaupt einmal jemand die Mühe gemacht möglicherweise entstehende Wechselwirkungen und sich eventuell addierende Wirkungen auf die Gesundheit hinreichend zu testen. 


Auch Langzeitstudien werden nicht gemacht.
Unsere Volksvertreter selbst meinen dazu, Zitat


"Das wäre ja auch ganz schön teuer, denn man müsste den Apfel auf 500 unterschiedliche Wirkstoffe testen"
siehe Video/weiterführende Links


Nun glauben wir Deutschen ja tendenziell nicht nur ans Gute im einheimischen Menschen, sondern vertrauen ja auch weitgehend auf Aussagen wie neulich von unserer BuMEL-Bande*  getroffen: "Unsere Lebensmittel sind sicher wie nie". 
Mein Audio-Vorschlag hierfür: Denkt an eine leicht verzerrte Spieluhr, mit einer Kindermelodie...
*) Damit meine ich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft plus Konsorten


Leider werden Statistiken des Bundes nach meiner Beobachtung oft und schon länger nicht mehr als wissenschaftlicher Nachweis erzeugt. Oder als echter Beleg einer erfolgreichen Handlung. Nein, sie sollen vielmehr über Untätigkeiten und Planungsfehler und die daraus entstandenen Misserfolge hinweg täuschen. Wer mich da besser verstehen will mag sich analog mal die teuer kaschierten Arbeitsmarktdaten  ein bisschen anschauen.


Wo waren wir nochmal? Ach, beim Apfel. Tschuldigung.    

Die Begründung, warum all diese Mittel auf dem Apfel überhaupt nötig seien lassen sich bequem auf 2 Aussagen eindampfen:


"Erträge" und "der Verbraucher fordert es so".

Diese Sache mit den Erträgen mag einem auf den ersten Blick plausibel erscheinen:
Ein Bauer, der richtig viel Ernte einfährt wird nicht nur stinkend reich und fährt Mercedes, nein, er ist auch der tolle Hecht, der ganze Landstriche vor dem Hungertod bewahrt. Welcher ohne diese Spritz-Chemie-Keulen todsicher eintreten würde.

Das ist das Bild, das hier unterschwellig ständig suggeriert werden soll.

Ich sehe das in der Tat ein bisschen anders.
Auch wenn der eine oder andere Bauer, den ich persönlich kenne, tatsächlich einen Mercedes fährt, würde ich die Sache mit dem stinkend reich doch sehr relativieren wollen.

Denn so wie ich die momentane Lage sehe hat das heutzutage nur noch sehr wenig mit den Erträgen aus der aktuellen Produktion zu tun. Manchmal ist das einfach nur ein Stück verkauftes Bauland, mit dem der Scheck für das Auto gedeckt wird.

Und eigentlich ist das auch nicht logisch. Nicht mal für einen Kaufmann.
Angebot und Nachfrage regeln den Preis, heisst es da gleich in den ersten Minuten der Kaufmannslehre (ich weiss, wovon ich spreche, hab das hinter mir).


Wenn also das Angebot grösser wird, weil ich als Bauer auf einen höheren Ertrag achte, dann müsste es doch nach dieser goldenen Regel auf der anderen Seite bedeuten, dass der Preis sinkt, nicht wahr? 

Das wiederum bedeutet doch auf Dauer - denkt Euch mal das Bauland weg - in Wahrheit kann ich mir auf lange Sicht vielleicht gerade mal einen Fiat Panda leisten und dann setze ich mich als Landwirt auf den Traktor und fahre nach Berlin, höhere Preise fordern.
(Ach... das machen die schon? - Sachen gibt's...)

Nebenbei bemerkt nicht zuletzt, weil ich die immer teureren Mittel, die ich immer häufiger einsetzen muss (denn die Natur passt sich an / Stichwort: Resistenzen), von meinem Mehrertrag ja abziehen muss, den ich gerne hätte. Weil Mercedes. Statt Panda.

Und auch das Argument mit dem Hungertod wird nachgerade lächerlich wenn man bedenkt, dass wir heute die ganze Welt(!) und nicht nur Deutschland 2x ernähren könnten mit dem was aktuell produziert wird. Und sogar bitter-zynisch wird's dann, wenn wir bedenken, was wir davon auch noch unverbraucht wegwerfen.


Ich zweifle auch ernsthaft an dem Argument, der Verbraucher würde das fordern.

Ja, es stimmt: 
Wir Verbraucher greifen lieber zu dem billigen Produkt und dem Apfel ohne Druckstellen. 
Da bin ich einig, das beobachte ich ja selbst an mir: Jedes Mal wenn ich in der Gemüseabteilung nach einer Paprika greife drehe ich sie dreimal um, bevor ich sie in den Wagen lege.


Aber unser Griff zu "perfekt und billig" würde sich binnen Sekunden relativieren. Wenn wir aufgeklärt genug die Folgen verstehen würden.


Denken wir doch mal kurz mit der "Hauptzielgruppe Lebensmitteleinkauf" mit:

Wenn ich zwei gleiche Produkte sehe, und ein Unterschied nicht offensichtlich wird, dann nehme ich das mit dem niedrigeren Preis.

Das ist aber doch nur, weil ich gar nicht weiss, dass da Gift dran klebt. 
Das sehe ich doch nicht. Grüner Apfel ist grüner Apfel. Und 2,99 sind nicht 3,49.

Wenn mir nun aber klar wird, dass diese 24 x Spritzen, diese 17 Mittel sehr wahrscheinlich mitverantwortlich für eine ganze Reihe Allergien sind, mit denen sich mein Kind herumplagt, dann lass ich das doch als verantwortliche Mutter weg! Ich bin doch nicht bescheuert...

Als Mutter tue ich meinem Kind diesen Apfel doch sowieso nur an, weil mir ständig von einer gut geölten Marketing-Maschine erzählt wird, dass Obst gesund sei.


Abgesehen davon, dass man das auch aus anderen Gründen dringend überdenken sollte: Spätestens das Gift-Cocktail unter Apfels Pelle macht doch das Gesundheitsargument komplett zunichte!?


Und wir reden noch nicht einmal von Plantagen irgendwo in der Welt, wo der Bundesadler gar nicht kritisch und wachsam über den Einsatz von Mitteln hinschauen kann.

Nein, wir reden von Deutschland. Wo der gleiche Adler beide Augen feste zudrückt.
Weil die Lobbyarbeit der Chemie-Keulen-Konzerne nicht minder gut geölt ist.



"An apple a day, keeps the doctor away" sollten wir umschreiben. 
Das heisst heute viel mehr: "Bad apples you choose, your life you will loose". 

Und das sollten wir nicht nur uns selbst an die Stirn tackern, sondern allen ernährungsberatend arbeitenden Obst-Herrlichen am besten mit einem dicken Nagel gleich mit ins Hirn ritzen, bitteschön.


Und liebe Bauern, bei allem Verständnis für Eure Situation mit dem Kostendruck - Wie wäre es denn mit einer neuen Bauernregel? Vorschlag:

"Wenn der Bauer zinkt im Spiel, ist das Spritzen wohl zuviel!"

Wenn Ihr Euren Konsumenten nicht ehrlich offenlegen und rechtfertigen könnt, was Ihr wie oft spritzt, dann seid Ihr drüber. Punkt.



Fakten, nicht Panikmache:
Ich will Euch einmal eine spannende Zahl sagen, zum Schluss.

2011 kam der Spritzmittel-Geldsack Monsanto auf die Regierung zu - mit einem Wunsch:

Man möge doch bitte die Grenzwerte ein wenig anheben, was an Rückständen im menschlichen Körper an Glyphosat akzeptabel sein soll. 

Selbstverständlich wurde dem stattgegeben, denn es war ja nur eine klitzekleine Änderung. Wirklich mini... von 0,1 mg/kg Körpergewicht auf 10 mg/kg Körpergewicht.
Wiiiiiiiinzig....


Leute, das ist das EINHUNDERTFACHE mehr!

Denkt da mal dran, wenn Euch ein Regierungsvertreter mal wieder erzählt, unsere Lebensmittel seien so sicher wie nie, und alle Grenzwerte wären eingehalten.

Denkt da mal dran was das dann wohl bedeuten muss, wenn Grenzwerte nachweislich überschritten werden.

Und vielleicht - denkt auch mal dran, wenn Ihr zu einem Apfel für den Pausentag 
oder für Eure Kinder greift. Denn hier lohnt Bioware auf jeden Fall. 
Die ist nämlich 350x weniger belastet als der Billigapfel von Discounters Tresen.



Bis später.



Weiterführende Links:

Heute meine ganz besondere Empfehlung an jene, die noch unentschlossen sind, 

welches Kreuz sie bei der nächsten Wahl setzen wollen. Und vielleicht ein bisschen längerfristig weiterdenken, als nur an das aktuelle Problem Flucht, das uns momentan allen aus unterschiedlichen Perspektiven auf der Seele brennt. Der Fluchtding mag sich bald schon lösen. 

Glyphosat ist auch nach mindestens 11 Jahren noch im Ackerboden nachweisbar...

Zumindest zappen lohnt sehr:
Sender Phönix: 
Debatte im Bundestag vom 15.01.2016 - über die Reduktion von Pestiziden
(Deutsch/ Dauer 1:29:34) 





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