Die Klöckner: Notre Dame.
Die neue Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.
So isser halt - weg, der Schmidt.
Der Ankündigungsminister, Verschlepper, Lobbylover, Kükenschredderer, Weinköniginnenküsser und Käswürfelchen-Stipfer Christian Glypho-Schmidt ist weg.
Kein Abschied, keine Trauerreden, sang und klanglos verschwunden.
Endlich!
Zeit sich mal die Neue näher anzuschauen, also diese nette CDU-Dame von nebenan.
Die Einwechselspielerin vom unfähigsten Minister, den Deutschland je in ein Amt gehievt hat, ist seit vorgestern vereidigt.
Und oh, kann die tolle Sachen sagen...:
"Das Landwirtschaftsministerium ist das 'Lebensministerium'", tönt sie.
Klingt das nicht klasse?
Naja, sie kennt sich aus, denn sie kommt ja "zurück".
Als Parlamentarische Staatssekretärin im selben Ministerium hat sie unter
CSU-Ilse Aigner-artig gelernt, wie die Uhren so zu ticken haben, wenn die CSU das Lebensministerium im eisernen Griff behält.
Und jetzt ist es ihres. Hurra!
Winzertochter. Ehemalige Weinkönigin.
Aber Gottseidank noch vor Glypho-Schmidts Amtszeit.
Hat sie nochmal Glück gehabt, kam davon. Ohne Küssen.
Und ab hier wird's jetzt auch schon ungemütlich...
Gelernt hat sie was man als junge Leaderin so wissen muss beim American Council on Germany, einem Partnerprojekt der... richtig Atlantik-Brücke.
Das ist die Brücke, die jeder kennt, der das ZDF - ausser vielleicht für ein Sportereignis - nur noch einschaltet, weil er "Die Anstalt" schauen will. Denn wann werden schon mal Inhalte des Qualitätsfernsehens frühzeitig aus der Mediathek entfernt? Hast Du mitbekommen, oder?
Wenn nicht und Du diese Brücke nicht kennst, solltest Du Dir die 6 Minuten mal schnell Zeit nehmen um die Lobbyorganisation in dem Videoausschnitt mal eben kennenzulernen.
Ich warte hier so lange...
-
-
Willkommen zurück.
Also, spätestens jetzt sollte klar sein, dass die Dame perfekt auf amerikanische Interessen eingenordet ist. Oder sagt man "eingewestet"?
Immerhin sind die Bosse ja im Westen. Ich weiss es nicht. Eingenestet.
Und was jetzt ebenfalls klar sein sollte ist, dass die Presse ihre Amtszeit vermutlich in steter Regelmässigkeit unkritisiert lassen wird.
Eher andersherum werden die Hauptschreiberlinge, die man eben im Video sah, vermutlich brav das schreiben, was man ihnen aufträgt.
Wer jetzt ein bisschen Ahnung von Saatgut, Ackergift und Pestiziden - achja, das mag Julia nicht, das Wort. "Das heisst Pflanzenschutzmittel", findet sie...
Wo war ich?!
Ach ja... Ahnung von Pestizidherstellern hat, der wird sicher wissen, dass die gerade auf der anderen Seite des Atlantiks ziemlich mächtig sind.
Behörden wurden unterlaufen, die Politik und sogar Richter gekauft und wenn man gerade mal wieder in ein Land einmarschiert, dann wird sich nicht nur Öl und andere Rohstoffe untern Nagel gerissen, sondern - zack - hat man auch schon den Fuss in der Tür und tauscht die landesüblich lästige "Normalsaat" gegen Gentechnik aus.
Klingt wirr? Unglaubwürdig?
Naja, ist aber so, war so im Irak, war so in der Ukraine.
Die einstige Kornkammer der Sowjetunion spricht jetzt Monsanto.
Einfach mal über den Tellerand nach Osten schauen...: Isso.
Also nochmal, die eingenordete US-Julia wird natürlich denen nicht in die Quere kommen, denen sie ihre Karriere verdankt. Soviel ist klar.
Und so darf es nicht verwundern, dass sie schon vor dem Amtsantritt mit Geniestreichen wie diesem hier für vorfreudige Ruhe unter den Aktionären sorgt...
War schon im letzten Blog, ich weiss. Aber ich finde diese Aussage einfach dermassen bemerkenswert... |
Genau, Julia! Nicht nur, dass bereits 45% der EU-Bodenfläche mit persistentem Glyphosat kontaminiert ist - nein, jetzt muss man auch noch an die letzten Reserven verbliebener guter Erde ran. Um die im Dienste der wahren Dienstherren auch noch zu besprühen.
Weil man mit dem VERLUST von Anbaufläche die wachsende Menschheit so viel besser ernähren kann.
Um so mehr verwundert nimmt man zur Kenntnis, dass sich Frau Glyckner "vehement für den Ausstieg von Glyphosat" entscheidet.
Und? Werden die Aktionäre panisch?
Ne, die wissen ja, wie das läuft.
Opium fürs Volk, denn Julia bekennt Lippen, aber der Brezelbub steckt im Detail...
Denn sie weiss ja noch nicht wann ausgestiegen wird.
Was soviel bedeutet wie "daran festhalten so lange es geht und niemand wirklich ernsthaft protestiert, noch lieber natürlich nie... "
Und eigentlich - nur so unter uns - will sie das Mittel ja wirklich gar nicht loswerden.
Nein!
"Glyphosat ist ein Mittel von PRofis" (*hust Monsanto-Papers *hust)
für Profis." - sagt sie.
"Glyphosat ist ein Mittel von Profis für Profis" - Julia Klöckner -
Letztere Profis sind die, die ihre Infos bestens abgeschirmt ausschliesslich vom Bauernverband, Bauernverbandsblättchen, Giftverkäufern bekommen. Und von Influenzern aus den eigenen Reihen, von denen sie gar keine Ahnung haben, dass die gar nicht so unabhängig sind, wie sie vorgeben zu sein. Sondern - im Gegenteil, mit den
überzeugtesten Lobbyisten unter einer Decke und ständiger Tuchfühlung stecken.
Glyphosat ist ein Mittel für Profi-T-s, dann stimmts. Und zwar auf Kosten der Gesundheit der gesamten Bevölkerung mit noch nicht im Ansatz abschätzbaren Folgen für Mensch und Umwelt.
Aber die Landwirtschaft ist in Sachen Glyphosat ja auch gar nicht das Problem.
Neeeein, meint die Julia.
Hausmeister Krause. Der mit der Flasche ausm Baumarkt. Der ist schuld!
Der mit spitzer Zunge den Löwenzahn vor der Garage wegspritzt, wenn gerade keiner zuschaut. DER ist der Übeltäter! Jawoll!
Und natürlich der Dauerbauern-Sündenbock - die Bahn.
Die Deutsche Bahn ist der grösste Einzelverbraucher...
Ja, das stimmt sogar. Aaaaber...
Was uns die Julia nicht erzählt ist, dass die Hobbygärtner nur einen Bruchteil des Ganzen ausmachen, nämlich gerade mal 40.000 Liter.
Von einem krebserregenden Mittel immer noch dümmlich viel.
Aber nichts gegenüber dem Verbrauch der Bahn. Grösster Verbraucher...
Mit 80.000 Litern.
Auch das ist bei einem krebserregenden Totalherbizid immer noch sackdumm viel, aaaaber...
Da sind ja dann noch die 6.000.000 Liter, die mehr oder weniger im direkten Kontakt zu unseren Lebensmitteln ausgebracht werden... Ja, die sind nicht der grösste EINZEL-Verbraucher, aber der grösste GESAMT-Verbraucher. Schicker Taschenspielertrick.
Man merkt, die Frau ist auch PRofi.
Aber jetzt muss mir die Profi-Giftsprit... die PRofit-Julia doch bitte mal erklären, wie Krauses Spritzer in meine schönen Lebensmittel kommt?!
Oder - da ich nur äusserst selten auf den Gleisen speise - wie das Gift der Bahn in meinem Brötchen landet...
NA? Julia...? Nichts. Dachte ich mir.
Jetzt kommen die Influenzer und Lobbyisten und sagen (komisch die Bundes-Jule sagt das auch? Kennen die sich?!) - dass der Verbrauch ja in den letzten Jahren um 30% heruntergegangen sei...
Zack... jetzt hab ichs aber besorgt bekommen... Volle Breitseite...
Ja. Nein. Nicht ganz. Denn was die Influenzas und die Jule uns vergessen zu erzählen ist, wie das mit den Pestizid-Statistiken so läuft.
Die eigentlich letzten zuverlässigen Zahlen von offizieller Seite sind von 2012.
Die kann man noch einigermassen als offiziell durchgehen lassen.
Auch wenn der Report schon damals recht halbgar ablief.
In einer Kleinen Anfrage im Bundestag vom letzten Jahr hat die Bundesregierung den Abgeordneten und den Interessierten von uns recht umständlich versucht zu erklären, dass es jetzt eigentlich gar keine zuverlässigen Verbrauchszahlen mehr gibt.
Man hat die Mittel so geschickt miteinander vermengt und zusammengefasst, dass es aktuell gemäss der offiziellen Auskunft vollkommen unmöglich ist, echte Vergleichszahlen zu produzieren.
Die Verbrauchszahlen von Glyphosat wurden dermassen geschickt kaschiert, dass nachvollziehbare Verbrauchszahlen überhaupt nicht mehr erhältlich sind.
mfg - Die Bundesregierung
Aber Julia weiss Bescheid. 30% runtergegangen.
Das muss sie aus ner Glaskugel haben, die offenbar nicht einmal die Dauer-Kanzlerin hat.
Ja, ich glaube auch, dass der Verbrauch ein wenig zurückgegangen ist, denn es gibt offenbar noch ein paar Landwirte, die die Warnzeichen nicht ignorieren.
"3 Kollegen mit MS in der direkten Nachbarschaft, einer mit Parkinson..."
Der Ertrag geht zurück, Acker werden unbrauchbar.
Da wird man stutzig, wenn man nicht vollkommen in Bauernverbands-Sosse schwimmt.
Der Protest ist immer noch leise, weil man offenbar Angst hat. Und eingeschüchtert wird.
Aber er wird mehr. Und deutlicher. Gut so.
Aber die 30% glaube ich schon deshalb nicht, weil die durchschnittliche Belastung aus unserer Langzeitstudie im Urin langsam aber stetig seit 2 Jahren ansteigt. Auch nach 1200 Menschen, von denen 70%+ belastet sind, ist das nicht anders... Erst letzten Monat haben wir sogar einen neuen Rekord gemessen.
Frau Klöckner hat das gleiche Problem wie jede Figurine in dem grossen Spiel, die in der CDU gross werden will.
Die Parteispenden gehen nicht dort hin, weil man die Nasen der CDUler besser findet. Oder sie sympathischer sind (*hust Jens *hust Spahn).
Sondern weil man sich ganz klar den Zugang zu den Entscheidern erkaufen will. Und da ist schon viel zu lange die CDU die Partei, für die die Konzerne den besten "return of invest" bekommen.
Wie schlecht diese langen Perioden einer Partei an der Macht für unsere Demokratie sind, sieht heutzutage an mehr Stellen, als und das lieb sein kann. So wird man sich selbst dann noch dunkel an den Milliardenbetrug der Automobilindustrie in Sachen Diesel erinnern, wenn man sich nicht grossartig mit den Hintergründen beschäftigt hat.
Ausblick und Julias PLAN B
Mit der Ernennung von Julia Klöckner ins "Lebensministerium" wird der längst überfällige Umbau der Landwirtschaft, wird die Agrarwende auch weiter von Stillstand geprägt sein.
Es werden weiter kleinere Betriebe den grossen konventionellen Industriebetrieben weichen müssen.
Es werden weiter munter die Äcker in Sondermüll verwandelt und weiter wird der Bevölkerung eine wachsende Dosis an Pestiziden über die Lebensmittel zugemutet.
Das Grundwasser wird auch weiter vergiftet werden, ebenso die Bäche, Flüsse und Seen.
Die nötige Kehrwende in Sachen Insekten- und Vogelsterben wird vorerst ausbleiben, und auch in Sachen Bienen können wir nicht hoffen, dass da in naher Zukunft etwas besser wird.
Mit Klöckner wird weiter viel zu viel Kunstdünger ausgebracht werden und die Nitratwerte in Böden und Wasser weiter ansteigen. Die waren zuletzt ja dermassen hoch, dass die EU Deutschland wegen der Grenzwertüberschreitungen verklagt hat.
Und wie schon ihr Vorgänger So-Isser-Halt-Weg-Der Schmidt schärfere Regeln für die Landwirtschaft verhindert hat, so wird das auch die Klöcknerin tun.
Die Geldstrafe, die das nach sich zieht werden wir dummen Bürger bezahlen und die Landwirte, die auf die vernünftige Führung einer ausgebildeten Atlantik-Brücklerin vertrauen mögen vielleicht sogar böse erwachen.
Denn was irgendwie noch keiner wirklich auf dem Zettel hat ist, dass die EU sogar so weit gehen könnte, in den Gebieten mit besonders hoher Belastung die Landwirtschaft ganz zu verbieten. Und dann lieber Bauer Schorsch, zieh mal um mit Deinem Betrieb... Nicht so einfach? Genau.
Aber Schorsch, wenn Du dann aufgewacht sein wirst, und zur Glocken-Jule rennst, dann wirst Du genauso ausgesperrt werden, wie die Milchbauern auf dem Milchgipfen.
Weil so isse dann nämlich, die Julia.
Und was - wenn man die Julia für all ihr Handeln verantwortlich machen würde?
Dass ihr die Fähigkeit zur Selbstkritik vollkommen abgeht, das hat sie ja vor nicht allzulanger Zeit schon gezeigt. Da wars noch nicht so lange her, dass sie bei der Landtagswahl als Kandidatin krachend gescheitert war.
Und was raten einem die Clinton-Wahlkampfberater in einem solchen Fall?
Richtig:
Heute massive Hackerangriffe auf meine Homepage - mit Grüßen aus Russland. Ob das was mit der Wahl zu tun hat ...— Julia Klöckner (@JuliaKloeckner) 3. September 2017
Nach den Beweisen gefragt kam eine verblüffend logische Antwort:
Sie hätten entsprechende Emails mit der Endung ".ru" erhalten.
Tja, das ist natürlich...
Böse Zungen behaupten ja hinter vorgehaltener Hand, sie hätte sich von ihren Ami-Freunden eine US-Demokraten-Tastatur schicken lassen. Für den Fall aller Fälle.
Da ist dann ein leider immer populärer werdender Knopf gleich mit eingebaut...
Diese Personalie ist eine Katastrophe.
Während Schmidt einfach nur untätig zugeschaut hat und sich von den Lobbyisten zu merkwürdigen Dingen treiben liess, so wird Julia Klöckner selbst ganz aktiv am Fortgang der Umweltkatastrophen mitarbeiten, die uns die industrielle Landwirtschaft beschert.
Und das Allertraurigste ist, dass sie jetzt nicht wie Schmidt mit Barbara Hendricks im Umweltministerium ein starkes Gegenüber verloren hat.
Dort wird sich die Neue erst einmal beweisen müssen. Ich hoffe, sie fährt auch nach Argentinien aufs Land. Das ist heilsam. Sehr heilsam.
Bis später.
Weiterführende Links:
Klöcker, die Konventionelle (Deutschlandfunk)
Glyphosatbelastung in der Bevölkerung
Insektensterben und die Folgen
Vogelsterben
Bienensterben
EU-Klage gegen Nitratbelastung
Der Russe ist schuld
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Seid nett, wenn Ihr kommentiert und überlegt, was ihr schreibt.
Ich bin ein Freund von freier Meinungsäusserung, behalte mir aber vor, ungefragte Werbung, unfreundliche Äusserungen und irrelevante Kommentare zu löschen. Da ich Euch nicht zwingen will, ein Google-Konto oder ein Blogspot-Konto zu besitzen werde ich alle Kommentare zulassen, um aber Spameinträge durch Bots zu vermeiden nur moderiert veröffentlichen...