KKopfschüttler
WENN DIR DAS BAYER EINE ZITRONE SCHENKT...
... mach keine Limonade draus!
WENN DIR DAS BAYER EINE ZITRONE SCHENKT...
... mach keine Limonade draus!
Ich hätte ja nicht gedacht, dass sich der Zynismus bei der deutschen Presseabteilung der Bayer AG angesichts der Aktionen der letzten Monate noch irgendwie toppen lassen könnte. - Ich habe mich geirrt!
Aber von vorne...
Es ist noch nicht allzu lange her, da habe ich mit einem Zitronen-Anbauer in Florida ein recht langes Interview geführt.
Auslöser war ein Hinweis, dass die Zitrusbauern dort ein massives Problem mit ihren Zitronen und Orangen-Plantagen haben.
Die Farm meines Interviewpartners hatte 3 Jahre in Folge keine Früchte getragen. Totalverlust. Benannt hat er dieses Phänomen "Citrus Greening" und glaubhaft versichert, dass das auch sehr viele seiner Kollegen treffen würde.
Doch eines war bei ihm eben anders...
Er hatte sich Spezialisten von einer Uni auf die Farm geholt, die ihm erklärten, was er da sehe würde von einem Bakterium ausgelöst. Das wollte er nicht glauben. Und das war gut so...
In Florida werden die Plantagen mindestens 5x im Jahr mit massiven Dosen Glyphosat gespritzt. Insgesamt 20 bis 25 quart per acre, das sind umgerechnet also bis zu 58 Liter auf den Hektar. Massiv. Sagte ich ja.
Nun hatte er eben das Problem, dass seine Plantage immer weniger Früchte brachte, bis er in 3 aufeinanderfolgenden Jahren einen Komplettausfall verzeichnete. Egal, was er tat, die Bäume, die ihm so lange gute Dienste geleistet hatten, weigerten sich, Früchte anzulegen.
Nun hatte er eben das Problem, dass seine Plantage immer weniger Früchte brachte, bis er in 3 aufeinanderfolgenden Jahren einen Komplettausfall verzeichnete. Egal, was er tat, die Bäume, die ihm so lange gute Dienste geleistet hatten, weigerten sich, Früchte anzulegen.
Wer sich mit Glyphosat beschäftigt wird an sehr vielen verschiedenen Stellen einen Eingriff in die Fruchbarkeit erleben, ob das bei Bienen ist, anderen Tieren, und auch beim Menschen.
Dass Pflanzen ab einer Langzeitanwendung so reagieren, war ja schon aus einer Untersuchung der Uni Hohenheim hinlänglich bekannt.
Dass Pflanzen ab einer Langzeitanwendung so reagieren, war ja schon aus einer Untersuchung der Uni Hohenheim hinlänglich bekannt.
Hier eine Abbildung, wie sich die Anwendungsdauer in der Praxis auf das Wachstum niederschlägt:
Für ihn war das natürlich eine Katastrophe, und ihm blieb nicht mehr als jedes Jahr neu zu hoffen.
Natürlich schaut man sich dann bei Kollegen um, stellt Fragen und versucht irgendwie die Ursache zu verstehen und Lösungen zu finden.
Ausser dem oben schon erwähnten Uni-Team erklärten ihm auch seine Kollegen, dass es sich um einen Bakterienbefall handele und wohl ein kleines Insekt eine Rolle spielen würde.
Es gibt einen recht dünnen Wikipedia-Artikel zu Candidatus Liberibacter, hier.
Was macht man also, wenn man Insektenbefall hat? Richtig. Noch mehr spritzen.
Da er sich aber auch schon anderweitig umgesehen hat, und ihm das Ganze komisch vorkam, und er ausserdem hörte, dass die vorgeschlagenen Behandlungsmethoden nicht anschlugen, hörte er sich weiter um.
Jemand brachte ihn auf Glyphosat als möglichen Auslöser.
Und schlug ihm vor, die Böden daraufhin zu behandeln. Er stimmte zu.
Und siehe da, eine reine Behandlung auf die Glyphosat-Problematik hin zeigte Wirkung!
Während die Erfolge bei jenen, die das taten, was ihm die Insekten-Bakterien-Menschen vorgeschlagen hatten sehr dürftig und bescheiden ausfiel. Kein Wunder, dort wurde ja weiter Glyphosat eingesetzt!
Nach 8 Monaten ohne Glyphosat und mit den richtigen Bodenbehandlungen zeigten sich erste Effekte. Und 2 Jahre später war die Plantage zu 100% wieder in Ordnung.
Heute kann er es noch genauer beschreiben:
Kleine Bäume sind nach etwa 3 Jahren der Anwendung betroffen, bei grösseren dauert es etwa 10 Jahre, bis sie erkranken.
Ebenfalls brisant: Erstmals gezeigt hat sich die Krankheit in der Saison 2005, das ist ziemlich genau das Jahr, wo wir auch alle anderen Krankheitsbilder, inklusive die bei den Menschen fast exponentiell ansteigen sehen.
Ich fragte ihn, wie es denn um seine Gesundheit bestellt sei - und die seiner Kollegen.
Er antwortete:
"Ich haben so viele sterben sehen. Sehr viele sind Krank, Parkinson, Krebs, Verdauungsprobleme, alle nehmen Medikamente. Die Farmhelfer übrigens ebenso."
Kommt verdammt bekannt vor, nicht wahr?!
Und welche Frage kommt einem dann noch in den Sinn? Richtig:
Wenn rund um die Zitronen so viel Glyphosat eingesetzt wird... ist es dann eigentlich auch in den Erzeugnissen?
Um die Frage beantworten zu können, gibt es zwei Möglichkeiten.
1) Man fragt einen Obstbauern in Deutschland. Einen Apfelbauern am Bodensee, um genau zu sein (Grüsse nach Mals an dieser Stelle!).
Um von dem dann verächtlich ausgelacht zu werden, erklärt zu bekommen, dass man sich erstmal mit Landwirtschaft überhaupt auseinandersetzen soll und dass das eine dumme Frage ist, weil ja die Früchte (Äpfel) kaputt gehen würden...
Ich entschied rasch, dass das nicht wirklich zielführend war und ging den zweiten Weg...
2) Man schaut, ob es nicht schon MESSWERTE für die Endprodukte gibt.
Und siehe da, die gibt es... Voilá:
Gemessen wurden 10 Proben der in Amerika beliebtesten Zitrussaftmarken.
Das sind also Werte von 4,33 bis 26.05 ppb.
Um die ins Verhältnis zu setzen:
Unsere Langzeitstudie hat in den Proben aus der EU für Deutschland in einer Interims-Auswertung einen Durchschnittswert von 1,257 ppb ergeben.
Das bedeutet, der niedrigste gemessene Wert entspricht dem 3,4-fachen, der höchste dem 20,7-fachen von dem, was wir bei uns in den Menschen im Schnitt gemessen haben...
Wie gut, dass ich mich nicht alleine auf die Bauernschläue des Apfelbauers verlassen habe!
Es wäre mehr als interessant unsere Apfelsäfte mal testen zu lassen, denn im Obstbau wird am meisten Glyphosat bei Apfel und bei Wein eingesetzt. Und vom Wein wissen wir ja schon, dass der belastet ist.
Aber den Apfelsaft, den geben wir unseren Kindern...
So, jetzt konnte ich endlich meine kleine "Reise" rund um das "Citrus Greening" beschreiben.
Und jetzt kommen wir zum Titel und der Intro zurück. Und dem Zynismus des PR-Teams der BAYER AG.
Jetzt, wo Ihr das alles wisst und mit Kontext könnt Ihr Euch vielleicht lebhaft vorstellen,
was in mir vorging, als ich gestern diese Werbung fand:
Soso. Florida und Brasilien...
Natürlich schaut man sich dann bei Kollegen um, stellt Fragen und versucht irgendwie die Ursache zu verstehen und Lösungen zu finden.
Ausser dem oben schon erwähnten Uni-Team erklärten ihm auch seine Kollegen, dass es sich um einen Bakterienbefall handele und wohl ein kleines Insekt eine Rolle spielen würde.
Es gibt einen recht dünnen Wikipedia-Artikel zu Candidatus Liberibacter, hier.
Was macht man also, wenn man Insektenbefall hat? Richtig. Noch mehr spritzen.
Da er sich aber auch schon anderweitig umgesehen hat, und ihm das Ganze komisch vorkam, und er ausserdem hörte, dass die vorgeschlagenen Behandlungsmethoden nicht anschlugen, hörte er sich weiter um.
Jemand brachte ihn auf Glyphosat als möglichen Auslöser.
Und schlug ihm vor, die Böden daraufhin zu behandeln. Er stimmte zu.
Und siehe da, eine reine Behandlung auf die Glyphosat-Problematik hin zeigte Wirkung!
Während die Erfolge bei jenen, die das taten, was ihm die Insekten-Bakterien-Menschen vorgeschlagen hatten sehr dürftig und bescheiden ausfiel. Kein Wunder, dort wurde ja weiter Glyphosat eingesetzt!
Nach 8 Monaten ohne Glyphosat und mit den richtigen Bodenbehandlungen zeigten sich erste Effekte. Und 2 Jahre später war die Plantage zu 100% wieder in Ordnung.
(Symbolfoto) |
Heute kann er es noch genauer beschreiben:
Kleine Bäume sind nach etwa 3 Jahren der Anwendung betroffen, bei grösseren dauert es etwa 10 Jahre, bis sie erkranken.
Ebenfalls brisant: Erstmals gezeigt hat sich die Krankheit in der Saison 2005, das ist ziemlich genau das Jahr, wo wir auch alle anderen Krankheitsbilder, inklusive die bei den Menschen fast exponentiell ansteigen sehen.
Ich fragte ihn, wie es denn um seine Gesundheit bestellt sei - und die seiner Kollegen.
Er antwortete:
"Ich haben so viele sterben sehen. Sehr viele sind Krank, Parkinson, Krebs, Verdauungsprobleme, alle nehmen Medikamente. Die Farmhelfer übrigens ebenso."
Kommt verdammt bekannt vor, nicht wahr?!
Und welche Frage kommt einem dann noch in den Sinn? Richtig:
Wenn rund um die Zitronen so viel Glyphosat eingesetzt wird... ist es dann eigentlich auch in den Erzeugnissen?
Um die Frage beantworten zu können, gibt es zwei Möglichkeiten.
1) Man fragt einen Obstbauern in Deutschland. Einen Apfelbauern am Bodensee, um genau zu sein (Grüsse nach Mals an dieser Stelle!).
Um von dem dann verächtlich ausgelacht zu werden, erklärt zu bekommen, dass man sich erstmal mit Landwirtschaft überhaupt auseinandersetzen soll und dass das eine dumme Frage ist, weil ja die Früchte (Äpfel) kaputt gehen würden...
Ich entschied rasch, dass das nicht wirklich zielführend war und ging den zweiten Weg...
2) Man schaut, ob es nicht schon MESSWERTE für die Endprodukte gibt.
Und siehe da, die gibt es... Voilá:
Gemessen wurden 10 Proben der in Amerika beliebtesten Zitrussaftmarken.
Das sind also Werte von 4,33 bis 26.05 ppb.
Um die ins Verhältnis zu setzen:
Unsere Langzeitstudie hat in den Proben aus der EU für Deutschland in einer Interims-Auswertung einen Durchschnittswert von 1,257 ppb ergeben.
Das bedeutet, der niedrigste gemessene Wert entspricht dem 3,4-fachen, der höchste dem 20,7-fachen von dem, was wir bei uns in den Menschen im Schnitt gemessen haben...
Wie gut, dass ich mich nicht alleine auf die Bauernschläue des Apfelbauers verlassen habe!
Es wäre mehr als interessant unsere Apfelsäfte mal testen zu lassen, denn im Obstbau wird am meisten Glyphosat bei Apfel und bei Wein eingesetzt. Und vom Wein wissen wir ja schon, dass der belastet ist.
Aber den Apfelsaft, den geben wir unseren Kindern...
So, jetzt konnte ich endlich meine kleine "Reise" rund um das "Citrus Greening" beschreiben.
Und jetzt kommen wir zum Titel und der Intro zurück. Und dem Zynismus des PR-Teams der BAYER AG.
Jetzt, wo Ihr das alles wisst und mit Kontext könnt Ihr Euch vielleicht lebhaft vorstellen,
was in mir vorging, als ich gestern diese Werbung fand:
Soso. Florida und Brasilien...
Bevor wir neue Technologien brauchen, müssen wir sie testen. Eingehend.
Und vor allem unabhängig.
Aber bevor das überhaupt passiert, sollten wir uns zuerst mal der Technologien entledigen, die die Probleme überhaupt erst schaffen.
Bis später.
Weiterführende Info:
Wikipedia: Candidatus Liberibacter
Laborbericht Orangensäfte
Die Bayer-Werbung zu "Citrus Greening"
Und vor allem unabhängig.
Aber bevor das überhaupt passiert, sollten wir uns zuerst mal der Technologien entledigen, die die Probleme überhaupt erst schaffen.
Bis später.
Weiterführende Info:
Wikipedia: Candidatus Liberibacter
Laborbericht Orangensäfte
Die Bayer-Werbung zu "Citrus Greening"
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