Samstag, 28. September 2019

Bestätigt: Glyphosat in Kaffee

Bestätigt:
Glyphosat in Kaffee 
Was wir schon länger vermutet hatten gilt jetzt als bestätigt

Glyphosatrückstände befinden sich auch in Kaffeebohnen.
Über diesen Umstand informiert uns aktuell kein geringerer als der Weltkonzern Nestlé.



Wie bloomberg berichtet will der Konzern nach einigen Funden in ungerösteten Bohnen um den Grenzwert (unklar bleibt ob darunter oder darüber) ab 1. Oktober den Rohkaffee stärker kontrollieren. Dies um sicherzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden, die ja in einigen Ländern niedriger lägen als in anderen.

Wie mir berichtet wurde handelt es sich dabei um keine proaktive Veröffentlichung von Nestle, sondern die eher unfreiwillige Reaktion auf ein geleaktes Memo an die Kaffeeproduzenten. Ich ergänze diesen Umstand der Recherche zum besseren Verständnis des Informationsfluss und der Informationsbereitschaft an die Bevölkerung durch Konzerne wie Nestle bei solchen Angelegenheiten.


R E L E V A N Z
Diese Nachricht ist für all jene relevant, die für sich beschlossen haben, der weiter verbreitenen chronischen Kontamination durch das Totalherbizid auszuweichen, denn es erscheint relativ deutlich, dass diese Rückstände keine begrenzten Einzelfälle sind, sondern viel mehr systemisch überall dort auftreten, wo die Erzeuger den Unkrautvernichter für unverzichtbar im Kaffeeanbau halten.

E M P F E H L U N G E N
Bis jetzt können wir natürlich noch keine endgültigen Empfehlungen aussprechen, dazu ist die Nachricht noch zu neu. Es ist noch unbekannt welche Sorten betroffen sind oder welche sich für die Ausweichstrategie eignen.

Eine adhoc-Recherche zeigt jedoch, dass es von 2 der 3 relevanten Biomarken Bioland, Naturland und Demeter durchaus Bohnenkaffee mit den wertvollen Siegeln gibt.

Von Bioland fanden wir leider nur Lupinen-Kaffee, dm vertreibt jedoch z.B. unter der Eigenmarke dmBio eine verhältnismässig erschwingliche Variante mit 100% Arabicabohnen mit Naturland-Siegel.

Wie auch bei anderen Lebensmitteln sind die 3 genannten Biolabel durch deren Erzeuger-Vorgaben bisher das einzig zuverlässige Erkennungsmerkmal, bei dem der Verbraucher relativ sicher sein kann, keine Rückstände in den Einkaufswagen zu legen.

F A Z I T
Ärgerlich bleibt, dass der Konzern sich auf die Einhaltung der ohnehin viel zu hohen Rückstandsverordnungen konzentriert,
anstatt den Versuch zu unternehmen, seine Produkte rein zu halten.

Denn im Gegensatz zur typischen Argumentation, die hierzu seitens der Glyphosat-Befürworter in Regelmässigkeit gefahren wird

"Man müsste eine Zillion Liter trinken und dann wäre das Koffein viel früher das Problem"

bleiben die wesentlichen Bedenken zu Glyphosat ja nach wie vor unausgeräumt:

Denn in Sachen Krebs, die Übertragung auf Föten durch die Nabelschnur sowie die Eigenschaft als hormonverändernde Substanz (endokriner Disruptor) gebietet die Vernunft einen Grenzwert von NULL.

Bis später.

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Hier der Original-Artikel (unten verlinkt) für Euch übersetzt:
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Nestle SA verstärkt die Kontrollen des von ihr gekauften Kaffees, nachdem jüngste Tests gezeigt haben, dass Bohnen aus einigen Ländern einen Gehalt an Unkrautvernichter-Glyphosat hatten, der nahe an einem gesetzlichen Grenzwert liegt.

Die weltgrößte Kaffeerösterei hat die Lieferanten indonesischer und bestimmter brasilianischer Bohnen über die neuen Verfahren informiert, die ab dem 1. Oktober in Kraft treten, so Bloomberg. Das Unternehmen sagt, dass die neuen Maßnahmen "vorübergehend" sein sollten, bis die Produktionsländer die Anwendung von Glyphosat korrigieren.

Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem viele Länder die Verwendung von Glyphosat, das im Roundup Unkrautvernichter verwendet wird, verboten haben oder verbieten wollen. Die Bayer AG, die 63 Milliarden Dollar für den Kauf des Herstellers Monsanto ausgegeben hat, sieht sich nun mit Klagen im Wert von Milliarden Dollar konfrontiert, in denen die Kläger den Konzern für die Verursachung ihrer Krebserkrankung verantwortlich machen.

"Wir überwachen aktiv chemische Rückstände, einschließlich Glyphosat, in dem von uns gekauften Rohkaffee", sagte Nestle in einer Erklärung. "Dieses Überwachungsprogramm hat gezeigt, dass in einigen Rohkaffeelosen die Grenzwerte für chemische Rückstände nahe an den durch die Vorschriften definierten Grenzwerten liegen. Wir verstärken unsere Kontrollen in Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, um sicherzustellen, dass unser Rohkaffee weiterhin den Vorschriften auf der ganzen Welt entspricht."

Die neuen Maßnahmen haben das Potenzial, die globalen Kaffeehandelsströme komplizierter zu gestalten. Die zusätzlichen Testanforderungen gelten vor allem für den Versand von Bohnen an Fabriken in Europa, Australien und Malaysia, wo die gesetzlichen Grenzwerte für Glyphosat strenger sind als in den meisten anderen Ländern.
Das brasilianische Memo richtete sich an Produzenten von "conilon", wie die bittereren Robusta-Bohnen des Landes genannt werden.

Brasilianische Bohnen hatten bereits Einschränkungen von Käufern, die die europäischen Glyphosatgrenzwerte einhalten müssen, sagte Edimilson Calegari, General Manager von Cooabriel, Brasiliens größter Robusta-Kaffeegenossenschaft. "Wir arbeiten mit unseren Mitgliedern zusammen, um den Einsatz zu reduzieren, um die europäischen Anforderungen zu erfüllen, die viel strenger sind als die meisten anderen Länder, einschließlich der USA."

Nestle sagte, dass sie mit den Landwirten zusammenarbeitet, um den Bedarf an Glyphosat zu reduzieren. "Unsere Agronomen werden weiterhin mit Kaffeebauern zusammenarbeiten, um ihnen zu helfen, ihre Unkrautbekämpfungsmethoden zu verbessern, einschließlich des angemessenen Einsatzes von Herbiziden und der Einführung anderer Unkrautbekämpfungsmethoden."

Weiterführende Links
Quelle/Original-Artikel:
https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-09-26/nestle-steps-up-coffee-bean-testing-on-glyphosate-concerns

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