Mittwoch, 30. Oktober 2013

Der Knaller mit dem zuckerfrei - Warum Ihr die Finger von Kaugummis lassen solltet

Beim KK-Treff München berichtete mir Moni Mehra von einem sehr interessanten, wenn auch unfreiwilligen Eigenexperiment. Sie hatte festgestellt, dass sie sich zwar über einen längeren Zeitraum KK-konform ernährt hat und trotzdem nicht abnahm. Das änderte sich schlagartig, als sie die einzige Ausnahme weggelassen hat, die sie sich selbst genehmigt hatte: Zuckerfreier Kaugummi.

Während ich für unsere kommende Zuckerfilm-Reihe und den Bonusteil "Süssstoffe" so recherchiere, stosse ich beinahe zufällig auf den Grund für dieses Phänomen.

Ein echter Knaller, das mit dem zuckerfrei.

Gratuliere, Ihr Definitions-Spezialisten, die Ihr festlegt, worauf man zuckerfrei schreiben darf, Ihr seid Deutschlands echte Helden! Ich freue mich auf den Tag, an dem Ihr Eure Verantwortung erkennt. Hoffentlich kommt der, und am Besten bald!




Zur Erklärung:
Nehmen wir einen sehr beliebten Kaugummi, zum Beispiel den "Wrigley's Orbit Peppermint ohne Zucker".

Wenn man sich die Zutatenliste einmal näher betrachtet, dann sieht man darauf folgende Inhaltsstoffe aufgeführt:


Sorbit, Kaumasse, Feuchthaltemittel, Glycerin, Mannit E241, Aromen, Süssstoffe Aspartam, Acesulfam K.
Emulgator: Sojalecitin, Antioxidationsmittel BHA.
Enthält eine Phenylalaninquelle. Kann bei übermässigem Verzehr Abführend wirken.

Lauter leckere Sachen also...
Für die, die es noch nicht wissen, die Zutatenliste führen traditionell die Stoffe in der Reihenfolge auf, wieviel davon in einem Produkt enthalten ist, also das, was am meisten drin ist, steht vorne, je weiter hinten etwas steht, desto weniger davon ist drin.

Jetzt zum Knaller...
Sorbit ist per Definition ein Zuckeraustauschstoff. Als Lebensmittelzusatzstoff wird er unter E420 geführt.
Gewonnen wird er aus Mais(!)- und Weizenstärke. Per se ja schon zwei ausgewiesenen "Freunde" der Abnahme.

Richtig spannend wird es aber, wenn man sich anschaut, was der Körper aus Sorbit macht. Und jetzt haltet Euch fest: Er wandelt es in ZUCKER um.
Und zwar in Glucose oder Fructose.
(Behaltet letzteres mal im Hinterkopf, das wird Euch nochmal begegnen, bei den Zuckerfilmen.)

Anders gesagt, solange das Dings noch in der Alufolie schlummert, ist es kein Zucker, wenn Ihr es aber kaut, und der Körper langsam und stetig über den Speichel das auslöst und es so in Euren Körper gelangt, macht er den Zucker selbst draus. Mit allen Folgen, den Zucker hat.

Wie ernst man diese Umwandlung zu nehmen hat kann man auch daran ablesen, dass Menschen mit Fructoseintoleranz auch keinen Sorbit zu sich nehmen dürfen. Von einer zu vernachlässigenden Mindermenge kann hier keinesfalls gesprochen werden.

Aber es geht noch ein bisschen weiter...
Über Aspartam  will ich heute hier kein Wort verlieren, das kommt ein ander Mal...

Schauen wir mal kurz auf Mannit und Acesulfam-K.
Und siehe da: Beide sorgen für einen Anstieg des Insulinspiegels.
Genau das, was wir für unsere Abnahme ja gerade nicht wollen.


Zusammen mit der Umwandlung des Sorbitols enthält dieses Produkt also 3 Inhaltsstoffe, die Eure Abnahme verhindern. 


Und denen Ihr Euch mit einem Kaugummi im Mund teilweise über Stunden aussetzt.

Da habt Ihr die Antwort, warum unsere Moni keinen Erfolg hatte.
Nur wegen ein bisschen Kaugummi...

Bis später.


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